Creatinkinase (CK): Bedeutung, Messung und Ursachen erhöhter Werte
Die Creatinkinase (CK) ist ein Enzym, das bei der Energiegewinnung benötigt wird und sowohl in Muskelzellen als auch im Gehirn vorkommt.
Da das Enzym eine N-Phosphoryl-Gruppe von Phospho-Kreatin auf Adenosindiphosphat (ADP) überträgt, wird es auch häufig als Creatin-Phosphokinase (CPK) bezeichnet. Durch die Phosphorylierung des ADPs durch das Enzym entsteht dann ATP (Adenosintriphosphat). ATP gilt als universelle Energiequelle im gesamten Organismus.
Es gibt vier verschiedene so genannte Isoenzyme, die sich in ihrer Struktur unterscheiden, deren Funktion aber weitgehend die gleiche ist. Die Creatinkinase des Herzens wird mit CK-MB abgekürzt. Die Creatinkinase in der Skelettmuskulatur wird als CK-MM bezeichnet, die im Gehirn als CK-BB. Der vierte Typ ist die CK-MiMi, die speziell in den Mitochondrien der Körperzellen zu finden ist.
Im Blut wird sowohl die gesamte Creatinkinase-Aktivität als auch die der CK-MB gemessen. Beide Messmethoden sind teilweise ungenau und können falsche Ergebnisse liefern. Deshalb wird seit Neuestem vermehrt die Messung von Troponin zur Herzinfarktdiagnostik eingesetzt.
Ein Anstieg von CK-MB im Blut weist aber auf einen Herzinfarkt hin. Dabei korreliert die Höhe des CK-Anstiegs mit der Größe des Infarkts. Wenn die CK-MB-Werte mehr als 6 Prozent des Gesamt-CKs ausmachen, dann geht der Arzt von einem Herzinfarkt aus. Zu der Zeit, als man die Troponin-Bestimmung noch nicht als diagnostisches Mittel kannte, wurden Erhöhungen von CK-MB von über 10 Prozent des Ausgangswertes im Zusammenhang mit den entsprechend charakteristischen EKG-Veränderungen und/oder anderen typischen Symptomen für einen Herzinfarkt als ein abgesicherter Infarktnachweis angesehen.
Um einen Herzinfarkt nachzuweisen, müssen mehrere Proben im Abstand einiger Stunden genommen werden, denn die Erhöhung ist erst einige Zeit nach Beginn des Infarkts messbar. Die Bestimmung des CK-MB wird aber nicht nur genutzt, um einen Herzinfarkt nachzuweisen, sondern zusätzlich, um den Verlauf zu protokollieren.
Deshalb wird sie, trotz ungenauer Aussagekraft, teilweise noch immer bei der Labordiagnostik eines Herzinfarkts angewandt. Eine Diagnose sollte allerdings immer nur im Zusammenhang mit anderen Herzenzymen gestellt werden.
Aber der Gesamt-CK-Wert kann auch durch eine Skelettmuskelerkrankung erhöht sein. Solche Erkrankungen, wie z.B. dem Post-Polio-Syndrom, Muskeldystrophien oder Myositis, zeigen CK-Aktivitäten, die bei über 25.000 Einheiten pro Liter (U/l) liegen. Bei einem Herzinfarkt steigen die Werte auf 7500 U/l. Der Normalwert liegt bei 200 U/l und darunter, wobei Männer in der Regel etwas höhere Werte aufweisen als Frauen.
Besonders hohe Werte werden beim Krafttraining und im Ausdauersport erreicht. Hier sind Werte von 20.000 bis zu 45.000 keine Seltenheit. Diese Werte treten zwei bis drei Tage nach der Belastung auf. Aber auch einfaches Krafttraining wie z.B. Klimmzüge, tiefe Kniebeugen oder andere sportliche Aktivitäten, die die große Muskulatur intensiver belasten, produzieren schnell Werte weit über der 1000 U/l Marke.
Eine weitere Quelle für erhöhte CK-Werte sind intramuskuläre Injektionen, da hier durch den Stich Muskelzellen zerstört werden. Operationen und Verletzungen von Muskelgewebe lassen die CK-Werte ebenfalls deutlich nach oben schnelle. Auch hier korrelieren die Höhe der CK-Werte und Größe der Verletzungen direkt miteinander.
Zum Schluss sei noch vermerkt, dass es Medikamente gibt, wie z.B. Fibrate und Statine, die die CK-Konzentrationen im Blut beeinflussen können. Denn für diese beiden Substanzgruppen ist bekannt, dass eine relativ häufig auftretende Nebenwirkung die Entstehung von Myopathien ist.
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Beitragsbild: pixabay.com – DarkoStojanovic