Colitis Ulcerosa – Natürliche Wege zur Heilung einer chronischen Darmentzündung

Colitis ulcerosa gehört, wie der Morbus Crohn, zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Anders als beim Morbus Crohn, der alle Schichten der Darmwand betreffen kann, beschränkt sich die Colitis ulcerosa auf die Schleimhaut des Dick- und Mastdarms. Doch während die Schulmedizin oft vor allem auf medikamentöse und chirurgische Ansätze setzt, bietet die Naturheilkunde zahlreiche Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und die Gesundheit langfristig zu fördern.

Im Mittel liegt die Inzidenz gleichbleibend bei 10 von 100.000 Einwohnern pro Jahr, dabei findet sich die Kolitis vermehrt in westlichen Nationen mit einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle sowie mit ethnischen Unterschieden (hellhäutige Menschen erkranken wesentlich häufiger als dunkelhäutige). Hauptsächlich zeigt sich die Erkrankung bei jüngeren Menschen, der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr.

Die Colitis ulcerosa hat ihren Ursprung im Mastdarm (Rektum) und breitet sich von dort über die Schleimhaut (Mucosa) aus. Die Entstehung ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden aber ernährungsbedingte Einflüsse, Bakterien- oder Virenbefall, ein gestörtes Immunsystem, Umwelteinflüsse (u.a. Drogen, Nikotin, Alkohol) sowie psychosomatische Faktoren wie z.B. Stress. Daneben ist eine familiäre Disposition nachweisbar. In vielen Fällen zeigt sich eine Kombination aus mehreren Ursachen.

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Ursachen und Auslöser im Fokus

Die Ursachen der Colitis ulcerosa sind vielschichtig. Neben genetischen Faktoren werden psychosomatische Auslöser wie Stress, Ernährungseinflüsse, Umweltgifte und Infektionen diskutiert. Aus ganzheitlicher Perspektive rückt jedoch der Mensch als Ganzes in den Mittelpunkt. Gerade psychosomatische Ansätze betonen die Verbindung zwischen Seele und Darmgesundheit – ein gestörtes Gleichgewicht hier kann langfristig Entzündungen begünstigen.

Symptome erkennen und verstehen

Die hauptsächlichen Symptome – Durchfälle, oft mit Blut- und Schleimbeimengungen, sowie Bauchkrämpfe – treten schubweise auf. Begleitsymptome wie Appetitlosigkeit, Fieber, Übelkeit und Gewichtsverlust können das Krankheitsbild verschärfen. Naturheilkundliche Therapieansätze zielen darauf ab, sowohl die akuten Beschwerden zu lindern als auch die Ursachen in der Tiefe anzugehen.

Therapieansätze aus der Naturheilkunde

Ich versuche im Folgenden einige Dinge zu skizzieren um Ihnen Ideen zu liefern, was hilfreich sein kann.

1. Ernährung als Fundament der Heilung

Ein entzündungshemmender Ernährungsstil bildet die Basis der Behandlung. Empfehlenswert sind:

  • Basenreiche Kost: Frisches Gemüse, grüne Smoothies und wenig tierisches Eiweiß.
  • Ballaststoffarme Phasen bei akuten Schüben: Reis, gekochte Karotten sind hier angezeigt!
  • Individuelle Unverträglichkeiten testen und meiden: Laktose, Gluten oder Zucker können Schübe verstärken. Zucker muss meines Erachtens sowieso gemieden werden. Brot und Nudeln sollten auch längere Zeit gemieden werden – mindestens 3 Monate. Denken Sie auch an sogenannte FODMAPS. Mehr dazu hier: FODMAP – die Diät gegen das Reizdarm-Syndrom?

2. Phytotherapie – Heilpflanzen gegen Entzündungen

Es gibt einige Heilpflanzen, die gezielt Entzündungen hemmen und die Darmschleimhaut schützen:

  • Kurkuma (Curcumin): Starker Entzündungshemmer.
  • Flohsamenschalen: Regulieren die Darmtätigkeit.
  • Kamille: Wirkt beruhigend auf die Schleimhaut. Aber nur „dünn“ anwenden (niedrige Konzentrationen).
  • Weihrauch: Studien zeigen eine entzündungshemmende Wirkung bei CED.

3. Vitalstoffe und Mikronährstoffe

Chronische Entzündungen führen oft zu Nährstoffmängeln. Eine gezielte Substitution kann helfen. Hier die zunächst wichtigsten drei Vitalstoffe um die sich Betroffene kümmern sollten:

  • Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmend. Mehr dazu:
  • Vitamin D: Stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.
  • Zink: Fördert die Wundheilung der Schleimhaut.

4. Akupunktur

Akupunktur kann eine wertvolle Ergänzung bei der Behandlung von Colitis ulcerosa sein, da sie entzündungshemmende Prozesse unterstützt und Schmerzen lindern kann. Durch die Stimulation spezifischer Punkte entlang der Milz-, Magen- und Leber-Meridiane wird das Gleichgewicht des Immunsystems gefördert, das bei dieser Erkrankung oft gestört ist. Gleichzeitig hilft Akupunktur, Stress abzubauen, der häufig als Verstärker für Schübe gilt. Studien deuten darauf hin, dass regelmäßige Sitzungen die Lebensqualität verbessern und die Krankheitsaktivität reduzieren können. Besonders bei Symptomen wie Bauchkrämpfen oder Durchfall zeigt die Methode positive Effekte. Die Behandlung sollte jedoch immer ergänzend zur schulmedizinischen Therapie erfolgen. Wichtig ist, sich an einen qualifizierten Therapeuten zu wenden, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Ein individueller Therapieplan kann helfen, den Verlauf der Erkrankung langfristig positiv zu beeinflussen.

5. Homöopathie

Die Homöopathie bietet individuelle Mittel, die auf die Symptomatik und die Persönlichkeit des Betroffenen abgestimmt sind. Ich will hier nur ganz wenige Mittel nennen:

6. Wasserheilkunde nach Kneipp

Die Kneipp-Wasserheilkunde kann bei Colitis ulcerosa durch sanfte Anwendungen unterstützen. Bauchwickel mit lauwarmem Wasser beruhigen Entzündungen, während wechselwarme Armbäder das Immunsystem stärken. Lauwarme Vollbäder fördern Entspannung, und kalte oder ansteigende Fußbäder regulieren die Durchblutung und entlasten den Bauchraum. Diese Anwendungen sollten individuell angepasst und während akuter Schübe mit Vorsicht durchgeführt werden. Hier kommt es vor allem auf die Konstitution des Patienten an. Patienten mit „Hitze“ (die auch viel schwitzen) bekommen z.B. die kaltes Wassertreten verordnet. Patienten die eher frösteln erhalten ein ansteigendes warmes Fußbad vor dem Schlafen.

7. Stressbewältigung und Psychosomatik

Chronischer Stress spielt bei CED eine zentrale Rolle. Methoden wie Yoga, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitstraining können helfen, die Balance im Körper wiederherzustellen. Gleichzeitig ist es sinnvoll, psychosomatische Zusammenhänge zu erkennen und ggf. therapeutisch zu bearbeiten.

8. Bewegung und gezielte Aktivierung

Moderate Bewegung fördert die Durchblutung des Darms und den Abtransport von Entzündungsstoffen. Geeignete Sportarten sind Yoga, Spazierengehen oder leichtes Ausdauertraining.

Fazit

Colitis ulcerosa mag in der Schulmedizin als nicht heilbar gelten, doch in der Naturheilkunde sehen wir das anders. Wenn die Patienten „mitmachen“, kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden! Ich würde auch von einer Heilung sprechen wollen – aber das bedeutet, dass die Patienten etwas ändern müssen; vor allem die Ernährung, die Vitalstoffzufuhr und / oder auch Stressfaktoren.

Daher kann ich behaupten: Eine Kombination aus gezielter Ernährung, Heilpflanzen, Stressbewältigung und weiteren ganzheitlichen Methoden gibt vielen Betroffenen Hoffnung auf ein beschwerdefreieres Leben – ohne Nebenwirkungen und mit dem Blick auf eine ganzheitliche Heilung.

Dieser Ansatz zeigt: Es gibt keinen „One-size-fits-all“-Weg. Jeder Patient ist individuell und verdient eine ebenso individuelle Behandlung. Die Naturheilkunde liefert dafür einen reichen Schatz an Möglichkeiten.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.12.2024 aktualisiert.

Enteritis – Kolitis – Symptome – Verlauf – Therapie

Bei den Darminfektionen ist zwischen einer Entzündung des Dickdarms- und einer Entzündung des Dünndarms zu unterscheiden.

Medizinisch bezeichnet man die Entzündung des Dünndarms als Gastroenteritis, die Entzündung des Dickdarms als Kolitis.

Die akute Gastroenteris

Ätiologie

Art und Heftigkeit der Symptome einer akuten Gastroenteritis hängen von der Beschaffenheit und Menge des Reizstoffes, der Dauer seiner Einwirkung, der Widerstandskraft des Betroffenen und schließlich davon ab, wie stark der Magendarmtrakt in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Krankheit beginnt plötzlich mit Unpässlichkeit, Anorexie (Gewichtsabnahme), Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen, Darmkollern, Durchfall und Erschöpfungszuständen verschiedenen Ausmaßes. Ist der Durchfall sehr stark, kommt es zum Brennen im Mastdarm und zu schmerzhaftem Stuhldrang.

Bei schweren Fällen kann der Stuhl Blut und Schleim enthalten. Bei der akuten infektiösen Gastroenteritis tritt oft Fieber auf. Das Abdomen ist meist etwas aufgetrieben, wobei häufiger der Unterbauch als der Oberbauch druckempfindlich ist. Das Kollern im Darm ist meist mit dem Stethoskop hörbar, wenn keine Diarrhoe vorliegt. Dies ist ein für den Arzt wichtiges Merkmal für die Unterscheidung vom paralytischen Darmverschluss (Ileus).

Diagnostik

Meist findet sich schon bei der Anamnese die Aufnahme eines gastrointestinalen Reizstoffes oder eine Allergie auf ein verzehrtes Nahrungsmittel. Findet sich beim Blutbild eine erhöhte der Zahl eosinophiler Granulozyten, deutet dies auf eine Allergie oder eine parasitäre Infektion hin. Klingen die Symptome innerhalb von 48 Stunden ab, wird der behandelnde Arzt wahrscheinlich eine Stuhluntersuchung und Anlegen einer Stuhlkultur zur weiteren Diagnotik vornehmen.

Um die Differentialdiagnose einer Colitis ulcerosa (chronische Entzündung des Dickdarms) und Amöbenruhr zu erleichtern, kann eine Rektosigmoidoskopie (Spiegelung von Mastdarm und S-förmigem Dickdarm) hilfreich sein.

Therapie

Bei einer akuten Gastroenteris ist Bettruhe anzuraten. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der Betroffene leicht eine Toilette erreichen kann. Solange Übelkeit und Erbrechen bestehen, sollte der Patient wenig Essen zu sich nehmen – meist hat dieser aber auch keinen Appetit, so dass diese Regel leicht einzuhalten ist. Sind diese Symptome abgeklungen, kann man leichte Kost, wie warme Suppen mit Salzzusatz, Bretzeln oder ähnliches zu sich nehmen. Grundsätzlich ist jedoch alles erlaubt, was der Patient gerne essen möchte. Besonders ist aber auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um den Flüssigkeitsverlust, der durch den Durchfall entstanden ist, auszugleichen.

Die Kolitis

Der Ausdruck Kolitis bezeichnet entzündliche Prozesse im Dickdarm, wie die Colitis ulcerosa, die Amöben- oder Bazillenruhr. Die so genannte „spastische Kolitis“ (Colitis mucosa) ist eine funktionelle Störung, die man besser als Reizkolonsyndrom bezeichnet.

Ätiologie

Die Ursache einer Kolitis ist unbekannt. Die Krankheit wird verschiedentlich auf spezifische bakterielle oder Virusinfektionen, auf psychogene Störungen mit nervös bedingten Spasmen, die den Dickdarm angreifen und eine bakterielle Infektion ermöglichen, auf eine Hypersensibilität gegenüber Nahrungsmitteln (zum Beispiel Lactose) oder einen Autoimmunprozess zurückgeführt, bei welchem der Organismus Antikörper gegen seine eigene Dickdarmschleimhaut bildet.

Pathologie

Die Krankheit beginnt mit Abszessen in den Krypten (Gänge der Mandeln), Hyperämie, Ödem, Thrombenbildung und Blutungen in die Darmmukosa (innerste Schicht der Darmwand) und -submukosa. Eine Rektoskopie zeigt eine feingranulierte Schleimhaut, oft mit verstreuten hämorrhagischen Stellen; minimale Traumen geben zu multiplen punktförmigen Blutungen Anlass. Kleine Abszesse können als kleine gelbliche Stellen erscheinen. Nach kurzen Zeit bricht die die Abszesse und Blutungen überdeckende Muskosa auf und bildet eine rote schwammige Fläche, auf welcher sich Tausende kleiner eiternder und blutender Geschwüre zeigen. Bei der weiteren Ausbreitung der Krankheit über die Muskosa beginnen die entzündlichen Prozesse und Blutungen auch auf die Muskulatur der Darmwand überzugreifen und diese zu zerstören. In schweren Fällen finden sich großflächige Schleimhautgeschwüre.

Aussicht auf Stillstand oder Heilung besteht in jedem Krankheitsstadium, doch wird selbst in leichten Fällen die Schleimhautstruktur nur selten wieder völlig normal. Das zurückbleibende Narbengewebe verleiht ihr ein körniges „pockennarbiges“ Aussehen und macht sie so brüchig, dass leicht Blutungen auftreten können.

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Symptomatik

Die Colitis ulcerosa kann in jedem Lebensalter auftreten, befällt aber beide Geschlechter am häufigsten im zweiten bis vierten Lebensjahrzehnt. Zwar kann sie auch plötzlich und fulminant auftreten, entwickelt sich aber meist langsam und schleichend, beginnend mit verstärktem Stuhlgang, leichten Krämpfen im Unterbauch oder mit blutigem Schleim im Stuhl. Weitet sich der Prozessweiter nach oben aus, so wird der Stuhl weicher, und schließlich kommt es zu 10-20 Entleerungen pro Tag, oft von schweren Krämpfen und quälendem Stuhldrang begleitet, auch während der Nacht. Die Ausscheidungen bestehen unter Umständen aus wässrigem, mit Eiter, Blut und Schleim gemischtem Stuhl, oft aber fast ausschließlich aus Eiter und Blut.

Allgemeinerscheinungen zu Beginn der Krankheit sind Anorexie (Gewichtsabnahme), mäßiges Krankheitsgefühl und leichte Temperaturerhöhung am Abend. Breitet sich die Entzündung aus, so treten wechselhaft hohes Fieber, schwere Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Anämie und rasche Entkräftung auf.

Beschränkt sich die Ulzeration auf das Rektum und Sigmoid, so sind die Fäzes manchmal normal, sogar eher zu hart und trocken, doch wird zwischen den Stuhlgängen aus dem Rektum Schleim abgesondert, der große Mengen weißer und roter Blutkörperchen enthält. Dabei zeigen sich keine oder nur geringfügige Allgemeinerscheinungen.
Bei der fulminanten Form kommt es zu massiven Durchfällen, schweren Krämpfen, hohem Fieber und hochgradiger Blutvergiftung. Die Ausscheidungen sind wässrig und enthalten übelriechenden, mit Schleim, Eiter und oft reichlich Blut vermischtem Kot.

Die objektiven Symptome sind spärlich. Zusätzlich zu den allgemeinen Zeichen einer Infektion lässt sich eine Druckempfindlichkeit des Abdomens, vor allem in den beiden unteren Quadranten feststellen. In schweren Fällen ist der Bauch aufgetrieben und tympanitisch.

Diagnose

Die Anamnese und eine entsprechende Stuhluntersuchung genügen im Allgemeinen für eine Verdachtsdiagnose, die dann durch einen Rektosigmoidoskopie und mittels Bariumkontrasteinlauf bestätigt wird. Auch eine Röntgenaufnahme oder Darmspiegelung kann den Verdacht untermauern.

Prognose

In manchen Fällen überlebt ein Patient einen rasch einsetzenden ersten Schub nicht, wobei die gewöhnliche Todesursache Verbluten, Perforation oder allgemeiner Kräfteverfall und die Blutvergiftung ist. Viel öfter jedoch verläuft die Colitis ulcerosa mit Remissionen und starker Symptomverschlimmerung. Solche wiederholten Anfälle schwächen den Betroffenen sehr und führen zu völliger oder teilweiser Invalidität. Etwa ein Viertel der Fälle heilt nach einem einzigen Schub vollständig aus.

Therapie

Die Therapie zielt darauf ab, den Darm weitestgehend zu entlasten und den Kräftezustand des Patienten zu stützen. Bisher sind noch keine Medikamente entwickelt worden, die die Colitis ulcerosa heilen können.

Mit einer medikamentösen Therapie kann die Dickdarmentzündung in den meisten Fällen lediglich zum Abklingen gebracht und die Symptome der Erkrankung erfolgreich unterdrückt werden. Erneute Krankheitsschübe sind aber sehr häufig.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert

Roemheld-Syndrom – Symptome – Verlauf – Therapie

Viele Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes gehen einher mit starken BauchschmerzenKrämpfen und übermäßigen Blähungen.

Diese Beschwerden sind im Moment ihres Erscheinens besonders unangenehm für die Betroffenen, da sie neben den Schmerzen auch den gesamten Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Nicht immer muss es sich dabei um eine ernsthafte Störung handeln, eine medizinische Abklärung ist jedoch ratsam.

Das Roemheld-Syndrom ist ein in den letzten Jahren in der Bevölkerung zunehmend in Erscheinung tretendes Leiden, welches in seiner Symptomatik vielen Magenerkrankungen, sowie Darmerkrankungen ähnelt, dabei jedoch keinen bösartigen, zerstörerischen Charakter besitzt.

Eine Fehlverschaltung im vegetativen Nervensystem führt dazu, dass es nach der Nahrungsaufnahme zu starken, vom Betroffenen zum Teil als lebensbedrohlich empfundenen Beschwerden kommt, die nach einiger Zeit (wenigen Stunden) wieder an Intensität verlieren (abklingen).

Ursachen

Das vegetative Nervensystem ist, neben vielen weiteren Funktionen, an der Regulation der Verdauung beteiligt. Der Vagusnerv registriert dabei unter anderem den Füll- bzw. Blähzustand des Magens und des Darms und leitet diese Informationen an das Gehirn weiter.

Unter physiologischen Bedingungen wird die regelhafte Verdauung angetrieben, der Nahrungsbrei zügig abtransportiert, sodass es nur selten zu Störungen, zum Beispiel durch Gärprozesse mit übermäßiger Schaum- und Gasbildung, kommen kann.

Durch verschiedene Faktoren, die zu einer übermäßigen Gasentwicklung führen, ist dieser Regelprozess beim Roemheld-Syndrom gestört, die Verdauung verlangsamt. Die Aufnahme üppiger und fettreicher Mahlzeiten (z.B. Fastfood) gilt als Hauptursache.

Daneben kommen auch der Verzehr roher oder blähender Speisen (z.B. Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte), der Genuss von Alkohol und Nikotin (Zigaretten) sowie vor allem das Verschlucken von Luft während des Essens (z.B. durch hastiges „Hinunterschlingen“ oder viel Reden) als Auslöser in Frage. Begünstigend auf die Störung im Magen-Darm-Trakt wirken psychischer oder physischer Stress, Hektik, Ärger, Depressionen, Frust, Kummer und Schlafmangel.

Neben der Ernährung werden weitere Ursachen diskutiert, die jedoch nur selten in Erscheinung treten bzw. heute kaum mehr Gültigkeit besitzen. Noch vor einigen Jahren waren vermehrt Antazida (Medikamente zur Neutralisierung von Magensäure) auf Basis von Natriumhydrogencarbonat (Natron) in Gebrauch.

Diese wirkten sich auch auf den pH-Wert der Magensäure aus (hoben diesen an) und führten so indirekt zu einer vermehrten Sekretion mit Gas- und Schaumbildung. Bei einem paraösophagealen Zwerchfellbruch (Hiatushernie) kann der Magen in den Brustkorb hochrutschen und so die typischen Beschwerden auslösen.

Eine übermäßige Gasentwicklung in Magen und Darm verursacht einen unangenehmen Druck in dieser Region. Die aufgeblähten Organe sorgen zum einen dafür, dass das Zwerchfell (Hiatus) hochgedrückt wird, zum anderen verdrängen sie auch benachbarte Organe, die zum Teil empfindlich darauf reagieren.

Die Gasbläschen im Darm machen sich auch dadurch bemerkbar, dass sie hörbar zerplatzen und so die Darmwand weiter reizen. Das verschobene Zwerchfell drückt auf die Lungenflügel und das Herz wird eingeengt.

Die sensorischen Leitungsbahnen aus den Organen der Bauchhöhle, Faszien, Muskeln und auch der Haut melden das Vorhandensein von Schmerz und Überdruck ans Gehirn.

Die Fasern haben teils gemeinsame Eingänge in die Wirbelsäule und teilen sich benachbarte Hirn-Areale, wodurch das Gehirn die Informationen nur diffus zuordnen kann.

Daher sendet das Zentral-Nerven-System unangemessene Reize an Herz und Lunge. Dies erklärt die Kurzatmigkeit und Beeinträchtigung des Atemprozesses (flache, schnelle Atmung, die jedoch nicht zur gewünschten Sauerstoffaufnahme führt).

Das benachbarte Herz reagiert mit Angina pectoris-ähnlichen Beschwerden, die ein beklemmendes Engegefühl in der Brust verursachen. Das Herz schlägt zum Teil unregelmäßig (auch mit Extrasystolen = Herzschläge, die zusätzlich zum normalen Rhythmus entstehen – Herzrythmusstörungen) und sehr kräftig.

Dieser Zustand kann bei den Betroffenen durchaus Todesängste auslösen. Klar: Die meisten denken da auch an einen Herzinfarkt. Der gesamte Kreislauf ist gestört und kann Schwindel bis hin zu kurzen Ohnmachtsanfällen auslösen.

Gleichzeitig reagieren Betroffene mit Hitzewallungen, eine vermehrte Schweißsekretion (Schwitzen) ist zu beobachten.

Vielfach ist auch der normale Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, wobei es vor allem nachts zu wiederkehrenden Phasen des Wach-Seins kommt, Betroffene wachen morgens unausgeruht auf. Die Störung führt auch zu Nacken-, Schulter- und Kopfschmerzen. Grund dafür sind Verbindungen der sensorischen Nerven mit dem Zwerchfell- und Nervus vagus.

Diagnose

Durch die medizinische Abklärung kann die Störung rasch ermittelt werden. Hierzu wird der Arzt zunächst die aktuellen Beschwerden, die Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen und einzunehmende Medikamente abklären (= Anamnese).

Bei der körperlichen Begutachtung (Inspektion) lässt sich in einigen Fällen der aufgetriebene Magen-Darm-Bereich erkennen, die Palpation (Abtasten) und Auskultation (Abhorchen) liefern nähere Erkenntnisse. Die Sonographie der Organe sowie das Labor sind in der Regel unauffällig, die überblähten Bereiche sowie der Zwerchfellhochstand können dargestellt werden. Nur selten werden weiterführende Untersuchungen zur Diagnostik genutzt.

Therapie

Liegt die Ursache in einer falschen Ernährung, gehen die Beschwerden eigenständig zurück, wenn die Verdauung wieder vollständig erfolgt.

Durch eine konsequente Einhaltung verschiedener konservativer Maßnahmen lässt sich das Roemheld-Syndrom meist soweit behandeln, dass die Symptome nicht mehr in Erscheinung treten. Hierzu zählen die über den Tag verteilten, kleinen Mahlzeiten, die Meidung von blähenden, fettigen oder rohen Speisen, das Eindämmen von Nikotin und Alkohol sowie die ausreichende tägliche Bewegung.

Vor allem abends sollte die Nahrung gesund und ausgewogen sein, zu schwere Kost belastet den Organismus und sorgt dafür, dass die Leber hochaktiv ist (äußert sich unter anderem in Einschlaf- und Durchschlafproblemen).

Eine übermäßige Gas- oder Schaumansammlung lässt sich kurzfristig medikamentös behandeln.

Magensäure neutralisierende Präparate (Antazida) sollen aber aufgrund der Nebenwirkungen nie dauerhaft genommen werden.

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Hilfe aus der Naturheilkunde

Hingegen bietet die Natur viele Substanzen, die zum Teil vorbeugen oder die Symptome reduzieren.

Ätherische Öle besitzen eine spasmolytische (krampflösende) Wirkung, weil sie die Durchblutung fördern. Daneben sind diese sekundären Pflanzenstoffe auch natürliche Antibiotika, die gaserzeugende Bakterien eindämmen. Daher lindern die pflanzlichen Präparate die Blähungen (carminativer Effekt), die im Zuge des Roemheld-Syndroms auftreten.

Heilpflanzen

Gängige Mittel gegen die Beschwerden sind:

  • Melisse,
  • Pfefferminze,
  • Baldrian,
  • Wacholder,
  • Sternanis,
  • Fenchel,
  • Schwarzkümmel und
  • Kümmel.

Die in vielen Pflanzen enthaltenen Bitterstoffe beruhigen den Darm.

Die wohltuenden Wirkstoffe kommen beispielsweise in:

  • Enzian,
  • Schafgarbe,
  • Ingwer,
  • Galgant und
  • Wermut

vor. Die Herzbeschwerden können phytomedizinisch mit den Flavonolen des Weißdorns gut behandelt werden.

Die Applikation der pflanzlichen Wirkstoffe kann auf verschiedene Weise erfolgen.

Im einfachsten Falle bereitet der Patient aus den Rohdrogen einen Tee. Das Getränk (ohne Zucker!) ist der ideale Begleiter einer Heilfasten-Kur, die beim Roemheld-Syndrom ebenfalls gute Dienste leistet.

Darmflora, Probiotika und Co.

Zur Regeneration der Darmflora kann der Kur eine Darmreinigung mit der Colon-Hydro-Therapie vorausgehen.

Probiotika liefern positive Mikroben, die in der Darmflora beim Roemheld-Syndrom oft unterrepräsentiert sind.

Für die Therapie mit sekundären Pflanzenstoffen steht auch eine Reihe von Fertig-Präparaten zur Verfügung. Dies sind vor allem die Frischpflanzentropfen (Urtinkturen) auf der Basis alkoholischer Auszüge, zunehmend aber auch alkoholfreie wässrige Extrakte oder Lösungen aus Glycerol und Propylenglycol.

Beim Roemheld-Syndrom hat sich besonders auch die China-Tinktur bewährt, die neben anderen Wirkstoffen mit China-Rinde, Pomeranze und Zimt angereichert ist.

Homöopathie

Die Homöopathie bietet für die Kranken Mittel, die die Fettverdauung  erleichtern (Chelidonium Ferro Cultum D2 ), die Magensäure reduzieren (Robinia D6 – D12) und Lebensmittelunverträglickeiten lindern (Cichorium Plumbo cultum D2 oder D3).

Schnelle Hilfe: Neuraltherapie

Im Rahmen der Neuraltherapie werden ebenfalls homöopathische Präparate angewendet. Dabei injiziert der Therapeut eine Lösung mit Sensiotin (Atropinum sulfuricum D5, Hypericum perforatum D5) subkutan im Haut-Areal über dem Sonnengeflecht. Mit den Wirkstoffen werden die Organe des Oberbauches positiv beeinflusst. Injektionen parallel zur Wirbelsäule sollen die Rückenmarks-Nerven tonisieren. Dazu kommt allerdings das Lokal-Anästhetikum Procain zum Einsatz.

Osteopathie und andere manuelle Verfahren

Gut geeignet zur Behandlung des Roemheld-Syndroms ist auch die Osteopathie. Mit dieser spezielle Massage werden einerseits Darm-Gase zum Anus befördert, andererseits auch Nerven beeinflusst.

Die Klopf-Massage an Punkten der Wirbelsäule (Meridian-Energie-Technik, MET) hat einen der Akupunktur vergleichbaren Effekt. Mit der High-Velocity-Low-Amplitude-Technique (HVLA) sollen die Spinal-Nerven im mittleren Bereich der Brustwirbel beeinflusst werden. Auch den Lymph-Fluss optimiert der Osteopath mit einer speziellen Griff, der auf das Zwerchfell abzielt.

Zu empfehlen sind auch Maßnahmen, die zu einer besseren psychischen Balance führen. Dazu gehört beispielsweise die Heil-Eurythmie, aber auch wohltuende und heilsame Techniken wie die  Fußreflexzonenmassage.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.12.2017 aktualisiert.

Reizdarm – Symptome, Verlauf und Therapie

Der Reizdarm (auch Reizdarm-SyndromColon irritable) ist eine nicht organisch manifestierbare Erkrankung des Darms, die zu typischen Störungen der Darmaktivität führt und die zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes zählt. Für die ausgeprägte Symptomatik lässt sich keine erkennbare Ursache finden, so sind das Blutbild und Untersuchungen der Organe unauffällig.

Besonders ausgeprägt ist das Syndrom in Industrienationen, wo zwischen zehn und 25 Prozent der jeweiligen Bevölkerung unter den Beschwerden des Reizdarms leiden. Der Reizdarm weist einen Erkrankungsgipfel zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf und betrifft nahezu doppelt so viele Frauen wie Männer.

Das Reizdarm-Syndrom verursacht viele, meist nicht spezifische Beschwerden, die in ihrer Gesamtheit jedoch der Erkrankung zugeschrieben werden können. Leitsymptom ist ein stechender, drückender oder auch krampfartiger Schmerz im Mittel- und Unterbauch.

Dazu kommen Blähungen (Flatulenz), ein Druck- und Völlegefühl, ein aufgeblähter Bauch (Meteorismus) sowie eine geänderte Defäkation (DurchfallVerstopfung oder abwechselnd beide Formen). Der Stuhl kann sehr wässrig oder breiig sein, daneben auch Schleimbeimengungen aufweisen.

Bei der Obstipation (Verstopfung) ist der Stuhl sehr konsistent, zum Teil auch entfärbt. Mit dem Gang zur Toilette lassen die Schmerzen kurzfristig nach, treten rasch aber wieder in den Vordergrund.

Auch verbleibt zum Teil das Gefühl der unvollständigen Entleerung. Typisch für die Erkrankung ist die Schmerzreduktion durch Ablenkung. So mildert sich der Schmerz z.B. bei sportlichen Aktivitäten, Spielen oder Ausflügen spürbar. Nachts sind die meisten Betroffenen beschwerdefrei, morgens und im Verlauf des Tages dagegen sind die Symptome stark ausgeprägt.

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Begleiterscheinungen und Symptome

Neben den in ihrer Gesamtheit typischen Anzeichen eines Reizdarm-Syndroms kann es zu einer Reihe weiterer Beschwerden kommen. Hierzu zählen das saure Aufstoßen, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Durchschlafschwierigkeiten, Erschöpfung, Kreislaufbeschwerden, Hyperhidrosis (vermehrtes Schwitzen), Puls- und Herzrasen, Atemnot, innere Unruhe, Nervosität, depressive Verstimmungen ohne erkennbaren Grund und Panikattacken.

Der Reizdarm ist eine funktionelle Störung. Da keine organischen Ursachen diagnostizierbar sind, kommt schnell die Vermutung einer Hypochondrie auf. Betroffene scheuen daher den Gang zum Arzt und ziehen sich lieber zurück. Dabei ist die medizinische Abklärung von hoher Bedeutung.

Je länger der Zustand anhält, desto empfindlicher wird der Darm gegenüber Einflüssen und Veränderungen. So werden im Spätstadium bereits leichte Darmbewegungen als unangenehm empfunden. Durch die auftretenden Beschwerden drohen im Verlauf zudem Mangelerscheinungen und Funktionsbeeinträchtigungen.

Ursachen

Trotz des fehlenden, organbedingten Auslösers lassen sich durchaus Ursachen aufzeigen, die einen Reizdarm verursachen können. Hauptverantwortlich für die Beschwerden ist eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora, die normalerweise durch die Besiedelung mit bestimmten Bakterien (Bifidobakterien, Laktobazillen) aufrecht gehalten wird und durch den Einfluss anderer Bakterien (z.B. Enterokokken) gestört wird.

Daneben können falsche Ernährungsgewohnheiten (z.B. fettreich, ballaststoffarm), eine falsche Flüssigkeitszufuhr (zu gering, hauptsächlich Kaffee oder Tee, vermehrter Alkoholgenuss), Veranlagung, eine gestörte Immunabwehr, ein unausgeglichener Hormonhaushalt, die Einnahme bestimmter Medikamente, eine herabgesetzte Empfindungs- oder Schmerzschwelle, die Unverträglichkeit bestimmter Substanzen – (Nahrungsmittelunverträglichkeiten), eine gesteigerte Aktivität des enteralen Nervensystems, physischer und psychischer Stress sowie Konfliktsituationen in Frage kommen.

Diagnose

Neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung (Abtasten, Abhören) nutzt der Arzt die Rom-III-Kriterien (wiederkehrende Bauchschmerzen, Symptombeginn vor mehr als sechs Monaten, Beschwerden treten mindestens drei Tage pro Monat in Erscheinung, nach der Defäkation tritt eine Besserung ein, der Stuhl ändert seine Konsistenz oder Form, die Häufigkeit der Toilettengänge ist verändert) zur Diagnostik.

Nur wenn neben dem Beginn vor mindestens sechs Monaten und dem regelmäßigen Auftreten zwei weitere Kriterien übereinstimmen, liegt gesichert ein Reizdarm-Syndrom vor. Weitere Untersuchungsmethoden sind die Laborauswertung (großes Blutbild), der Stuhltest, die Darmspiegelung, die Sonographie der Organe, eine Röntgenaufnahme unter Kontrastmittelgabe, die CT und Testverfahren auf Unverträglichkeiten oder Allergien. Daneben ist auch eine psychosomatische Abklärung möglich.

Therapie

Eine kausale Therapie ist, bedingt durch den Stand der Erkenntnisse, aktuell noch nicht möglich. Die Beschwerden lassen sich aber derart mildern, dass eine normale Teilnahme am täglichen Leben gewährleistet werden kann.

Zur kurzfristigen Linderung dienen verschiedene Medikamente (z.B. Spasmolytika zur Krampflösung), psychische Beeinträchtigungen werden zum Teil mit Psychopharmaka behandelt. Verstopfungen können über die Einnahme von Ballaststoffen (z.B. Kleie, Leinsamen) gelöst werden, bei Durchfall hat sich der Einsatz von Quellmitteln bewährt.

Ein aufgeblähter Leib lässt sich mit Kamille, Fenchel oder Anis (z.B. als Tee) beruhigen. Milde Wärme (z.B. durch ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche) kann Krämpfe lösen und Schmerzen lindern. Durch eine Umstellung der Nahrungs- und Trinkgewohnheiten kann das Syndrom vielfach in seiner Symptomatik eingedämmt werden.

Auf den Genuss von Kaffee, Tee, Alkohol und blähenden Nahrungsmitteln (z.B. Bohnen, Zwiebeln) sollte verzichtet werden, die Ernährung ist magenschonend, ausgewogen, ballaststoffreich und fettarm zu wählen.

Daneben sollten täglich mindesten zwei Liter Wasser aufgenommen werden, die Mahlzeiten regelmäßig und nicht überproportioniert erfolgen. Die Meidung von Nikotin wirkt sich positiv auf den Darm aus. Zum Teil hat sich der in der Werbung stark protegierte Einsatz von Getränken oder Speisen auf Milchbasis mit zugesetzten Bakterienkulturen bewährt.

Hierdurch werden die natürlichen Bakterien der Darmflora gestärkt. Einen Ausgleich für Körper und Geist stellen verschiedene Entspannungsübungen, autogenes Training, Yoga, die progressive Muskelentspannung, Sport, spezielle Atemübungen sowie ein ausreichender Schlaf dar.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

Morbus Crohn – Die Chronische Darmentzündung

Morbus Crohn zählt, wie auch die Colitis ulcerosa, zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Diese in Schüben verlaufende Krankheit befällt (im Unterschied zur Kolitis) alle Wandschichten und findet sich in allen Regionen des Magen-Darm-Traktes, u.a. auch in der Speiseröhre (0,5 Prozent).

Die Inzidenz in westlichen und nordamerikanischen Ländern liegt bei 10 bis 20 pro 100.000 Menschen, wobei sich eine vermehrte Erkrankungsrate im Alter zwischen 15 und 35 Lebensjahren manifestiert. Auch ethnische Unterschiede sind feststellbar, hellhäutige Menschen erkranken ca. doppelt so oft wie dunkelhäutige.

Obwohl die Erkrankung den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen kann, findet sich der Morbus Crohn hauptsächlich in den Bereichen des terminalen Ileums (unterer Dünndarmabschnitt), im Ileokolon (Übergang zum Dickdarm) sowie im Dickdarm und im Analbereich.

Die genauen Entwicklungsprozesse der Entstehung sind noch nicht eindeutig geklärt. Es zeigt sich neben infektiösen Ursachen u.a. eine familiäre Disposition. Gut 25 Prozent der Nachkommen erkranken ebenfalls an der CED, daneben besteht auch ein erhöhtes Risiko bei monozygoten (eineiigen) Zwillingen.

Ca. 20 Prozent aller Erkrankungsfälle in der Bundesrepublik weisen eine Genmutation des CARD15-Gens auf, welches unter physiologischen Bedingungen ein Aktivator für die Ausbildung eines Zellsensors für Bakterienprodukte ist. Durch Störung des Gens können Bakterien nicht mehr als schädlich erkannt werden, das Immunsystem ist gestört.

Eine weitere Folge des Gendefektes ist die überschießende Bildung von TH2-Heflerzellen, die entzündliche Reaktionen fördern. Demgegenüber steht eine zu geringe Vermehrung der regulatorischen T-Zellen, die gefährliche Entzündungs-Prozesse dämpfen. Zu diesen erblich bedingten Faktoren müssen aber noch andere Einflüsse hinzukommen.

Zu wenig Ballaststoffe und zu viel reine Kohlenhydrate (Zucker!) in der Nahrung und Antibiotika verändern die Besiedlung mit Symbionten der Darmflora, wodurch das darmeigene Immunsystem irritiert wird. Dies führt zu einer geschwächten Schutz-Funktion der Darmschleimhaut und zu den heftigen Entzündungs-Reaktionen.

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Tierversuche zeigen, dass der Immunmodulator Interleukin 22 die Darm-Barriere soweit unterstützen kann, dass auch bei genetischer Veranlagung die Symptome des gereizten Darmes verschwinden können.

Psychosomatische Einflüsse, wie z.B. körperlicher und psychischer Stress, sowie Umwelteinflüsse (u.a. Rauchen, vermehrter Alkoholkonsum, Drogen, Chemikalien) können sich negativ auf den Magen-Darm-Trakt auswirken und die Entstehung eines Morbus Crohn fördern bzw. einen bereits vorhandenen in seiner Symptomatik verstärken (z.B. erhöhte Schubrate).

Symptome und mögliche Folgen

Betroffene leiden vor allem an dauerhaften, wässrigen Durchfällen (nahezu 90 Prozent), eher selten sind die für eine Colitis ulcerosa typischen Blutbeimengungen, auch Schleimauflagen werden kaum diagnostiziert. Daneben kommt es zu kolikartigen Schmerzen, vermehrt im rechten Unterbauch, Appetitlosigkeit, allgemeinem Unwohlsein, andauernder Müdigkeit und Leistungsabfall, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.

Vermehrt ist ein Gewichtsverlust (bei ca. 60 Prozent) feststellbar, das Hautbild verändert sich (z.B. trockene, spröde Hautareale oder Ausschlag). Nicht selten bilden sich im Verlauf eine Anämie (Blutarmut, verminderte rote Blutkörperchen = Erythrozyten) oder eine Lymphozytose (erhöhte Leukozytenanzahl = weiße Blutkörperchen) aus.

Eine vermehrte Gallensteinbildung kann beobachtet werden, Leber und umgebende Gewebe können entzündlich verändert sein. Durch die anhaltenden Durchfälle drohen Mangelerscheinungen (Vitamine, Spurenelemente, Elektrolyte), der vermehrte Flüssigkeitsverlust führt neben einer möglichen Austrocknung zu einer Beeinträchtigung des gesamten Kreislaufsystems (v.a. pH-Wert-Verschiebung, Blutdruckschwankungen).

Nicht immer ist nur ein Darmbereich betroffen. Der segmentale, diskontinuierliche Befall weist gleichzeitig Entzündungsprozesse an verschiedenen Darmabschnitten auf und bewirkt damit eine verstärkte Symptomatik bei gleichzeitig erschwerter Therapie.

Durch die andauernden Reize im Darm können sich Fisteln (Verbindungsgänge zwischen zwei Organen oder verschiedenen Geweben) ausbilden. Die Innenwände des Darms neigen zu vermehrtem Gewebewachstum, das dadurch immer enger werdende Darmlumen kann zu einem Verschluss (Ileus) führen, einer lebensbedrohlichen Komplikation.

Auch besteht die Gefahr der tumorösen Entartung, geschwächte oder brüchige Darmabschnitte können perforieren, der Darminhalt gelangt dann in die Bauchhöhle und führt zu einer Peritonitis (Bauchfellentzündung).

Diagnose

Zur differenzialdiagnostischen Abklärung (u.a. von Appendizitis, Colitis ulcerosa) werden neben der Anamnese verschiedene Verfahren zur Befundung der Magen-Darm-Verhältnisse eingesetzt.

Hier dienen v.a. die Sonographie (Ultraschall) und die Koloskopie (Darmspiegelung). U.U. werden Probebiopsien entnommen. Daneben werden auch die Röntgendarstellung des Darms mit Kontrastmittel, die Magnetresonanz oder die Videokapselendoskopie genutzt. Im Blutbild werden Entzündungszeichen ausgewertet (erhöhtes CRP), Stuhlproben geben Aufschluss über die Zusammensetzung.

Schulmedizinische Therapie

Eine Heilung der Erkrankung wird von Schulmedizinern für unmöglich gehalten. Die Therapie zielt daher vornehmlich auf eine Linderung der Symptome und eine Verlangsamung des Verlaufs ab. Medikamente dienen der Eindämmung von Durchfällen und Schmerzen, Cortison-haltige Präparate wirken entzündungshemmend.

Mangelerscheinungen werden evtl. parenteral ausgeglichen. Bei auftretenden Komplikationen muss die betroffene Darmregion operativ entfernt werden (u.U. ein sich wiederholender Eingriff, bedingt durch den nicht aufzuhaltenden Verlauf).

Naturheilkundliche Therapie

Naturheilkundliche orientierte Therapeuten halten eine Heilung für möglich. Ziel ist eine Sanierung der angegriffenen Darmschleimhaut, die beim Leaky-Gut-Syndrom (LGS) die Ursache vieler Erkrankungen ist. Sogar in Fällen, in denen genetische Fehler der Immun-Rezeptoren der Darmschleimhaut für Morbus Crohn, LGS und Lebensmittel-Allergien verantwortlich sind, kann eine Darmsanierung eine dauerhafte Beseitigung der Beschwerden bewirken.

Nach einer Colon-Hydro-Therapie erfolgt der Aufbau einer günstigen Darmflora mit Probiotika, die zuträgliche Keime enthalten. Voraussetzung für eine langfristige Heilung ist aber eine Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiche Nahrung ohne Zucker. Vorausgehen kann eine Heilfastenkur, die in eine Schonkost-Phase übergeht und schließlich in eine dauerhaft gesunde Ernährung mündet.

Geachtet werden sollte auch auf die optimale Versorgung mit Vitalstoffen. Empfehlenswert ist daher die Supplementierung mit den Vitaminen AB12DE und K sowie Folsäure und Pantothensäure. Nach therapeutischer Konsultation sollten Eisen und Zink ergänzt werden. Daneben ist die zusätzliche Einnahme der entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren sinnvoll.
Unter den Heilpflanzen, die die Behandlung unterstützen, sind Indischer Weihrauch und Kamille gute Mittel.

Tollkirsche und Glockenbilsenkraut sollten nur vorsichtig und nach den entsprechenden Dosierungs-Anweisungen angewendet werden. Homöopathische Präparate bei Morbus Crohn sind Aethiops antimonalis, Aloe vera Arsenicum album, Graphies, Lycopodium, Mercurius solubilis, Natrium muriaticum und Silicea Sulfur.

Die Potenzierungen sollte ein erfahrener Homöopath festlegen. Honeysuckle ist ein geeignetes Mittel aus der Bachblüten-Therapie. Diese Applikationen können durch die Akupunktur, die Neuraltherapie („Bauchkranz nach Hopfer“) und Fußreflexmassage unterstützt werden.

Physikalische Therapie-Möglichkeiten bestehen in ansteigenden Sitzbädern, nach denen noch feuchtwarme Umschläge mit Heublumensäcken oder Fango-Packungen erfolgen. Auch Gymnastik und Konditionstraining können den Heilungsverlauf fördern. Regulierend auf die Darmschleimhaut wirken Darm-Insufflation mit Ozon. Daneben werden bei Morbus Crohn Ganzkörperbestrahlungen mit definiertem UV-Licht durchgeführt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.8.2019 aktualisiert.

Divertikulitis – Symptome, Verlauf, Therapie und Ernährung

Der Begriff Divertikel beschreibt verschieden geformte Ausstülpungen eines Hohlorgans. Im Gegensatz zu Darm-Polypen weisen Divertikel nach außen, also vom Hohlraum des Organs weg. Diese Aussackungen des Darms, der Speiseröhre oder der Harnblase sind entweder angeboren oder erworben.

Die oft birnenförmigen Anhängsel liegen meist in Wandbereichen, an denen die Muskulatur unterbrochen ist, weil hier Blutgefäße eintreten. Diese Stellen sind dehnfähiger und geben leichter nach.

Ist die gesamte Wand ausgestülpt, spricht man von einem Divertikel, stülpt sich lediglich die Mucosa durch die darunter liegenden Wandschichten nach außen, liegt ein Pseudodivertikel vor.

Einzelne Darm-Divertikel sind meistens unproblematisch. Treten sie in Vielzahl auf, dann liegt eine Divertikulose vor. Dann droht die Gefahr einer Darmreizung. Eine solche Divertikulitis ist eine Entzündung dieser Ausstülpungen und wird meist in Bezug zum Darm genannt. Sie zeigt sich insgesamt bei gut 10 Prozent aller Menschen mit Divertikeln.

Eine Divertikulitis kann zu ernsten Komplikationen führen

Divertikel finden sich sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm und zeigen sich hauptsächlich als Pseudodivertikel. Selten kommt es durch Dünndarmdivertikel zu Komplikationen wie z.B. Darmverschluss (Ileus) mit zusätzlicher Fistelbildung, Perforation und Peritonitis (Bauchfellentzündung), aus der sich eine lebensgefährliche Blutvergiftung entwickeln kann.

Das Meckel-Divertikel im Ileum des Dünndarms, welches sich bei gut zwei Prozent aller Menschen finden lässt, bildet eine Sonderform und führt häufiger zu Komplikationen. Im Bereich des Dickdarms finden sich Pseudodivertikel bei gut 50 Prozent aller über 50-Jährigen. Diese häufige Erkrankung betrifft vor allem im Sigma, die bei ca. 25 Prozent auch zu Beschwerden führen.

Die „echten“ Divertikel kommen bei 30 Prozent der Menschen über 60 Jahren und 50 Prozent aller über 70-Jährigen vor. Dabei ist größtenteils das Sigma betroffen. Das Sigma (auch Sigmoid oder S-Darm) ist des Dickdarms vorletzter Abschnitt, der in den Enddarm mündet.

Falsche Ernährung fördert die Erkrankung

Die Divertikulitis entsteht also meist in Abhängigkeit vom Lebensalter (selten bei unter 30-Jährigen, Zunahme mit dem Alter) und vom Kontinent. Divertikel finden sich vor allem vermehrt in westlichen Kulturen. Altersbedingt kommt es zu einem Gewebeabbau bzw. einer Veränderung des Kollagens in der Wandstruktur.

Zusätzlich zeigen Stellen mit Gefäßversorgung eine geringer ausgebildete Muskulatur. Durch einen erhöhten Druck im Darminneren kann es an geschwächten Wandbereichen zu den Ausstülpungen kommen. Daneben spielt auch die Ernährung eine wesentliche Rolle. Durch einen dauerhaften Verzicht auf ballaststoffreiche Nahrung sinkt die Produktion des Stuhls, er ist härter von der Konsistenz und schrumpft durch den Wasserentzug weiter im Volumen (Vegetarier weisen seltener Divertikel auf).

Die Darmwand muss gegen den zähen Darmbrei besonders viel Kraft aufwenden, um diese Fäkalien weitertransportieren zu können. Ein anderer Risikofaktor ist der Verzehr von rotem Fleisch (Schwein und Rind), das Verstopfungen Vorschub leistet und die Darmflora schädigt.

Ein zu zäher Stuhl sammelt sich in den Divertikeln an. Die geschwächte Darmwand ist nicht in der Lage, diese Situation durch ihre Peristaltik wieder zu normalisieren und es kommt zu Entzündungen durch eine vermehrte Bakterienansammlung in den Ausstülpungen. Diese können zu Mikroperforationen mit parakolischer (neben dem Darm) Entzündungsreaktion führen.

Neben der Ernährung und dem Lebensalter gilt eine Reihe anderer Faktoren als Auslöser der Divertikulose. Dazu zählt der Konsum von Alkohol und Nikotin sowie Bewegungsmangel.

Ein erhöhtes Risiko haben auch Schwangere und auch der Geburtsvorgang kann eine Divertikulose fördern. Auch Diäten oder sonstige radikale Einschnitte im Ernährungsverhalten bergen die Gefahr einer Divertikelbildung in sich.

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Eine Divertikulitis kann starke Beschwerden verursachen

Während Dünndarmdivertikel nur selten schwere Symptome verursachen und hauptsächlich zu Völlegefühl oder Durchfall (Diarrhoe), z.T. mit Fettauflagen führen (sehr selten bildet sich auch eine Anämie aus), zeigt sich bei Dickdarmdivertikeln ein ausgeprägtes klinisches Bild. Zu Beginn bleibt die Divertikulitis unbemerkt (symptomlos).

Im Verlauf leiden Betroffene unter linksseitigen, ziehenden Unterbauchschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen können (ein Symptom, welches einer akuten Appendizitis ähnelt). Der gesamte Unterbauchbereich ist druckdolent und gespannt. Es kommt zu Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Erbrechen, Blähungen, Verstopfungen oder z.T. blutigen Durchfall (Blut im Stuhl) sowie erhöhter Temperatur (Fieber). Die Beschwerden belasten den Patienten derart, dass er oder sie unter Müdigkeit und Körperschwäche leiden.

Unbehandelt kann eine Divertikulitis zu schweren Komplikationen führen. Die Erkrankung gilt als häufigste Ursache schwerer Gastrointestinalblutungen, die sich bei ca. 15 Prozent der Erkrankten zeigen. Daneben drohen Abszessbildung oder Fistelbildung (Abszesse), Perforation (Durchbruch des Gewebes mit Stuhlaustritt in den Bauchraum) und Peritonitis (Bauchfellentzündung). Diese extremen Folgen der Erkrankung bedrohen sogar das Leben des Patienten.

Im Verlauf einer daraus resultierenden Sepsis kommt es zu heftigen Entzündungsreaktionen, die zu multiplen Organversagen führen können.

So erkennt der Arzt die Divertikulitis

Die Diagnose erfolgt zunächst anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung, bei der ein verhärteter Bauch festgestellt wird. Zusätzlich wird das Blutbild auf Entzüngsmarker hin getestet sowie bildgebende Verfahren eingesetzt. Heute sind dies weniger Röntgenaufnahmen mit Kontrastmitteln als vielmehr die Darmsonographie sowie bei schweren Formen auch eine CT.

Eine Rektoskopie (Rektosigmoidoskopie oder Koloskopie = Darmspiegelungsverfahren) kommt bei Verdacht auf eine akute Divertikulitis nicht infrage. Denn das Verfahren könnte die Schleimhäute zusätzlich schädigen und die Entzündungen verschlimmern. Nur im Falle einer „beruhigten“ Divertikulose kann eine Darmspiegelung ein genaues Bild der Erkrankung liefern.

Die konservative Behandlung der Divertikulitis

Je nach betroffener Darmregion wird der Therapieansatz gewählt. Eine Divertikulitis im Bereich des Dünndarms bedarf meist keiner weitreichenden Behandlung. Fettstühle können medikamentös reguliert werden, die Bakterienbesiedelung lässt sich durch ein geeignetes Antibiotikum eindämmen.

Die schwere Divertikulitis, die besonders vom S-Darm ausgeht, erfordert eine strikte Schonkost mit Gemüsebrühen, gedünstetem Gemüse, neutralen Reiswaffeln oder Getreidebreien. Vollkornprodukte sind nur dann erlaubt, wenn der Patient sie von je her gewohnt ist.

In schweren Fällen kann ein mehrtägiges Fasten sinnvoll sein. Dann werden einige Tage lang nur milde Flüssigkeiten wie Wasser oder Brühe aufgenommen. Die Nährstoffversorgung kann durch künstliche Ernährung per Infusionen sichergestellt werden.

Gegen Verstopfungen werden Abführmittel eingesetzt, zusätzlich erfolgt die Gabe von schmerzlindernden Medikamenten. Konservative Behandlungsmethoden weisen eine Rezidivrate von ca. einem Drittel auf.

In schweren Fällen wird operiert

Eine operative Therapie wird immer dann gewählt, wenn es zu Komplikationen kommt bzw. wenn diese drohen. Dann erfolgt über eine Laparotomie (Bauchschnitt) die Entfernung des befallenen Darmabschnittes.

Dabei ist es am häufigsten der S-Darm, der beseitigt werden muss. Heute kann diese Operation in vielen Fällen minimalinvasiv durchgeführt werden. Eventuell wird temporär eine Darmableitung nach außen im Bauchdeckenbereich angelegt (Stoma/Anus praeter), um z.B. entzündete Bereiche, die nicht entfernt wurden, ausheilen zu lassen.

Das empfiehlt die Naturheilkunde

Die Gefahr einer Divertikulitis kann bei bestehender Divertikulose am besten vorgebeugt werden, wenn die Kranken nach dem Abklingen der Entzündungen nicht wieder in den gewohnten Ernährungstrott zurückfallen. Hilfe beitet die Umstellung auf tendeziell vegetarische Ernährung mit ballaststoffreichen Nahrungsmittel sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Auf jeden Fall sollte rotes Fleisch in jeglicher Form komplett weggelassen werden. Nuss- und Körnerfrüchte können den Ballaststoffanteil von 30 bis 40 Gramm pro Tag leicht sicherstellen. Möglicherweise besteht eine Überempfindlichkeit gegenüber Milch, sodass darauf verzichtet werden muss.

Eventuell verträgt der Kranke bestimmte Milch-Produkte besser als andere. Dies kann durch Ausschlussversuche festgestellt werden. Beim Thema „Alkohol und Nikotin“ sind sich Schulmedizin und Naturheilkunde einig: diese Genussmittel sollten bei Divertikulitis nicht konsumiert werden.

Zum Essverhalten gehört auch die „Kaukultur. Wer langsamer isst und gründlicher kaut, verbessert die Verdauung und beugt damit auch einer Divertikulitis (und auch der Divertikulose) vor. Dies kann auch mit therapeutischer Anleitung erfolgen.

Positiv auf die Verdauung wirkt auch Bewegung an frischer Luft. Die Peristaltik wird angeregt und die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung verbessert. Deswegen ist Sport auch eine prophylaktische Maßnahme gegen eine Divertikulose und ihre entzündlichen Folgeerkrankungen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 07.11.2020 aktualisiert.

Darmspiegelung – Koloskopie

Um Darmkrebs frühzeitig erkennen zu können, wird vom einem Facharzt, dem Gastroenterologen, eine Darmspiegelung vorgenommen.

Diese „Koloskopie“ nennt man auch „große Darmspiegelung“ und erlaubt die Inaugenscheinnahme des gesamten Dickdarms. Die Untersuchung ist umfangreicher und daher auch mit etwas größeren Risiken verbunden als die „kleine Darmspiegelung“. Diese „Sigmoidoskopie“ erfasst allerdings nicht den gesamten Dickdarm.

Die grundsätzliche Technik der beiden Varianten unterscheidet sich jedoch nicht. Zunächst wird der Darm mit einem Endoskop, einem ungefähr fingerdicken, schlauchartigen Instrument untersucht.

Mit Hilfe der großen Darmspiegelung können sowohl Erkrankungen am Dickdarm als auch am Ende des Dünndarms erkannt werden. Gleichzeitig kann der Facharzt schon im Verlauf der Untersuchung  Polypen aus dem Darm entfernen und damit das Risiko des Dickdarmkrebses erheblich reduzieren.

Wann wird der Arzt eine Darmspiegelung anordnen?

Eine Darmspiegelung wird dann, meist vom Hausarzt angeordnet, wenn dieser die Symptome und die ihnen zugrunde liegende Erkrankungen des Darmes abklären möchte. Ein weiterer Grund für eine Darmspiegelung ist die regelmäßige Früherkennung einer Darmkrebserkrankung und deren Vorstufen.

Ein Patient, der Blut im Stuhl entdeckt hat, sollte eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Aber auch bei Patienten, die häufig mit VerstopfungenDurchfallBauchschmerzen, unbeabsichtigter Gewichtsabnahme oder Blähungen leiden, ist eine Darmspiegelung indiziert.

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Ablauf einer Darmspiegelung

In der Regel wird eine Darmspiegelung ambulant durchgeführt. Meist findet ein paar Tage vor der eigentlichen Darmspiegelung ein Vorgespräch zwischen Arzt und Patienten statt, in dem alle Fragen rund um die Koloskopie geklärt werden. Bei diesem Gespräch sollte der Patient auf jeden Fall alle seine Befürchtungen und Sorgen formulieren, denn meist stellt man sich diese Untersuchung schlimmer vor, als sie dann letztendlich ist.

Auch Bestandteil des Vorgespräches ist eine Aufklärung zum Verhalten vor und nach der Darmspiegelung. Bei der Untersuchung kann der Patient eine Spritze mit einem sedierenden Medikament erhalten. Besonders für sehr ängstliche Patienten kann dies eine Erleichterung sein, aber auch weniger ängstliche Patienten nehmen diese unterstützende Therapie gern an, denn sie führt dazu, dass kaum bis keine Schmerzen während der ca. 30 minütigen Untersuchung empfunden werden.

Ist der Patient vorbereitet, führt der Gastroenterologe durch den After ein schlauchartiges, ungefähr fingerdickes Instrument – das Endoskop – in den Dickdarm ein. Durch das Endoskop wird nun Luft in den Darm geleitet, damit dieser sich weitet. Durch diese Maßnahme kann der Arzt die Darmschleimhaut besser betrachten. Das Endoskop, wird nun, über eine Fernbedienung gesteuert, bis an den Verbindungspunkt von Dickdarm zu Dünndarm oder auch bis in das Ende des Dünndarmes eingeführt.

Ein Endoskop enthält einen Kanal, in den Instrumente eingelegt werden können und einen, mit dem eine Spülung des Darmes vorgenommen werden kann. Ein dritter Kanal beinhaltet einen Lichtleiter und eine kleine Kamera. Durch diesen Aufbau kann der Gastroenterologe während der Untersuchung schon kleine Eingriffe vornehmen, wie die Entfernung von Polypen oder die Entnahme von Gewebeproben zur Untersuchung in einem Laboratorium.

All diese Eingriffe sind für den Patienten in der Regel absolut schmerzfrei. Nach der Untersuchung kann der Patient wieder nach Hause gehen. Sollte er jedoch ein sedierendes Medikament erhalten haben, ist er für diesen Tage für das Führen eines Fahrzeuges ungeeignet. Daher sollte er sich von Bekannten oder Familienmitgliedern abholen lassen; wenn dies nicht geht, sind die Kosten für eine Taxifahrt hier sicher gut angelegt.

Die Vorbereitung

Die meisten Gastroenterologen empfehlen, ca. vier Tage vor der Untersuchung keine Präparate mehr einzunehmen, die Eisen enthalten. Auch sollte auf den Verzehr von Lebensmitteln, die Körner oder kleine Kerne enthalten, ganz verzichtet werden. Am Untersuchungstag wird dem Patienten ein abführendes Mittel gegeben, Essen ist tabu, Trinken hingegen gewünscht. Das Abführmittel reinigt den Darm vorab, und je sauberer er ist, umso besser kann die Schleimhaut betrachtet und beurteilt werden.

Risiken einer Darmspiegelung

In der Regel ist die Darmspiegelung ein sehr sicheres Untersuchungsverfahren und das Mittel der Wahl zur Vorbeugung und Erkennung von Darmkrebserkrankungen. In seltenen Fällen kann es zu Blutungen im Darm oder einer Perforation kommen. Dabei besteht immer auch die Gefahr einer Infektion, wenn die Instrumente nicht gründlich genug sterilisiert worden sind.

Dieses Risiko ist besonders hoch, wenn die Desinfektion mit Glutaraldehyd erfolgte. Die kostengünstige Chemikalie gilt als weniger effektiv als Peressigsäure, die ein weitaus größeres Wirkungs-Spektrum hat. Der Patient sollte fragen, welches Mittel die Praxis oder das Krankenhaus benutzt und die Untersuchung ablehnen, wenn dort Glutaraldehyd zur Reinigung des Koloskops dient.

Infolge der Koloskopie und der Sigmoidoskopie können Magen-Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und Krämpfe sowie Erbrechen auftreten. Nur wenige Ärzte behandeln den Darm vor der Untersuchung mit kampflösendem Pfefferminzöl, um Risiken zu senken und die Darmspiegelung für den Patienten weniger unangenehm zu machen.

Einigen Patienten bietet der Arzt eine Vollnarkose an, die dann mit den üblichen Gefahren wie beispielsweise Kreislauf-Komplikationen verbunden ist. Bei den meisten Menschen genügt eine medikamentöse Beruhigung. Auch eine solche Sedierung kann bei Patienten mit niedrigem Blutdruck zu Kreislaufproblemen führen.

Diese können direkt oder verzögert auftreten. Im Laufe beider Narkoseverfahren wird der Patient während der Untersuchung ständig beobachtet und Puls, Blutdruck und Blutsättigung mit Sauerstoff überprüft. Im Nachgang verspüren manche Patienten noch vermehrt Blähungen, da Reste der eingespeisten Luft noch entweichen müssen.

Zu beachten ist auch, dass Sedativa eine lange Halbwertszeit haben, weswegen das Führen eines Kraftfahrzeugs am Untersuchungstag tabu ist.

Durch die Darmreinigung im Vorfeld der Darmspiegelung kann es zur Dysbiose kommen, worunter eine Beeinträchtigung der gesunden Darmflora verstanden wird. Dies kann eine Darmsanierung mit Probiotika erforderlich machen.

Die Darmspiegelung und die Krankenkassen

Die Kosten für eine Darmspiegelung übernehmen die gesetzlichen Kassen für Patienten, die das 55. Lebensjahr vollendet haben. Ist der Befund unauffällig, werden die nächsten Kosten erst nach 10 Jahren wieder übernommen.

Besteht jedoch bei einer Person ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Darmkrebs, so werden die Untersuchungskosten auch schon in jüngeren Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei akuten Beschwerden, die ggf. auf eine Erkrankung des Darmes zurückzuführen sein könnten, werden die Kosten der Darmspiegelung bei Beschwerden, die auf eine Krankheit im Bereich grundsätzlich von der Krankenkasse getragen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.08.2016 aktualisiert.

Darmentleerungsstörung: Symptome, Verlauf und Therapie

Die am häufigsten vorkommenden Darmentleerungsstörungen sind die Obstipation (Verstopfung), die Stuhlinkontinenz mit unwillkürlichem Stuhlabgang und der Ileus (Darmverschluss).

Auf Entleerungsstörungen, die auf akuten Erkrankungen wie AbszesseAnalfissuren, Neoplasien (Tumore) und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa basieren, wird in diesen Ausführungen nicht eingegangen.

Die Obstipation

Als Obstipation bezeichnet man eine erschwerte oder zu seltene Stuhlausscheidung. Bei der atonischen Obstipation (Darmträgheit) handelt es sich um eine für bettlägerige Senioren typische Erkrankung.

Der Stuhl staut sich, weil der Dickdarm nicht auf die gewöhnlichen Entleerungsreize reagiert oder weil die zusätzlichen Reize durch Nahrungsaufnahme oder körperliche Betätigung fehlen. Manchmal findet sich diese Art der Verstopfung auch, wenn der Mastdarm auf die durch das Vorhandensein von Kotmassen gesetzten Reize nicht mehr anspricht, weil der Patient seinen gewohnheitsmäßigen Stuhl zurückgehalten hat oder weil er seit langer Zeit, oft schon seit der Kindheit, an die Verwendung von Laxantien (Abführmittel) oder Einläufe gewöhnt ist.

Symptomatik

Das Hauptsymptom, die Stuhlverstopfung, wird im Gegensatz zur Reizkolonsyndrom von keinen oder nahezu keinen Bauchbeschwerden begleitet. Außerdem sind die Stühle oft kittartig oder weich und bilden keine Ballen.

Eine Mastdarmuntersuchung zeigt oft eine kotgefüllte Ampulle; trotzdem verspürt der Patient aber keinen Drang zur Darmentleerung, er ist selbst unter Anstrengung nicht dazu in der Lage.

Der im Labor untersuchte Stuhl erweist sich als normal und auch die Rektoskopie (Mastdarmspiegelung) ergibt keinen krankhaften Befund. In vielen Fällen sind auch die Ergebnisse eines Bariumkontrasteinlaufs normal, in anderen Fällen jedoch wird der Kontrastbrei unter Schwierigkeiten entleert und der Dickdarm erscheint überladen und überdehnt. Manchmal kommen als örtliche Komplikationen eine Obturation (Darmverschluss) durch Kotmassen und eine langsam fortschreitende Erweiterung des Dickdarms hinzu.

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Therapie

Die Behandlung richtet sich nach dem Allgemeinzustand des Patienten. Da die Bauchbeschwerden und andere Symptome einer Darmreizung minimal sind, bestehen keine Bedenken, ältere oder kränkliche Betroffene mit Abführmitteln zu behandeln.

Auch erwärmtes Olivenöl kann schon den gewünschten Effekt bringen. Die Kost ist in keiner Weise zu beschränken, sollte aber reich an Obst und Gemüse sein. Zur besseren Regelung des Stuhlgangs tragen geregelte Ess- und Schlafgewohnheiten und körperliche Bewegung ihren Teil bei.

Die psychogene Obstipation

Patienten, die ihrer Darmtätigkeit übertriebene Beachtung schenken, klagen manchmal über Verstopfungen, weil die Häufigkeit und die Art der Darmentleerung nicht ihren Erwartungen entsprechen. Sie sind davon überzeugt, es sei von wesentlicher Relevanz, dass ihr täglicher Stuhl eine bestimmte Farbe und Konsistenz habe, und misshandeln daher ihren Darm mit Abführmitteln, Einläufen und Stuhlzäpfchen.

Der behandelnde Arzt muss hier mit viel Geduld erklären, dass es keinem Menschen schadet, wenn er einmal 3-4 Tage lang keinen Stuhlgang hat und man dem Darm die Möglichkeit geben muss, aus eigener Kraft zu arbeiten. Selbstständiges Funktionieren des Darmes wird durch die unsachgemäße Verwendung von Abführmitteln oder Einläufen behindert.

Die Stuhlinkontinenz

Die Stuhlinkontinenz bezeichnet die Unfähigkeit, den Defäkationsakt in Zusammenhang mit dem ungewollten Abgang von Darminhalten durch den Anus zu beherrschen.

Ätiologie

Es gibt zahlreiche Ursachen. Stuhlkontinenz ist das Ergebnis des Gleichgewichts zwischen dem Tonus und der Kontraktibilität des Sphinkter-Levator-Mechanismus einerseits und dem Druck, den die Darmmuskeln ausüben, andererseits.

Alles, was die Funktion des Sphinkters und des Levators ernsthaft beeinträchtigt, kann zu einer Inkontinenz führen, wie neurologische Erkankungen, Muskelerkrankungen, angeborene Fehlbildungen oder Verlust von Gewebe durch Verletzungen oder als Folgezustand lokal chirurgischer Eingriffe. Auch bei einem normalen Sphinkter-Levator-Mechanismus kann es zu Inkontinenz kommen, nämlich dann, wenn die Darmmuskulatur extrem überaktiv ist.

Therapie

Gelegentlich können durch eine Wiederhestellungsoperation kongenitale Missbildungen oder ein Substanzverlust der Sphinkter-Levator-Apparats korrigiert werden. Liegt die Inkontinenz an einer Hyperaktivität des Darms, so muss die Grunderkrankung behandelt werden.

Verletzungen und Fremdkörper

Eine traumatische Läsion des Rektums kann durch instrumentelle Eingriffe, Fremdkörper, Frakturen der Beckenknochen oder penetrierende Wunden verursacht sein. Oberflächliche Verletzungen durch ein Einlaufrohr können Blutungen hervorrufen. Solche Verletzungen heilen jedoch spontan und rasch.

Größere Verletzungen können mit schweren Schmerzen, Rektumperforationen, starken Blutungen, einer Bauchfellentzündung und Schock einhergehen.

Findet sich ein Fremdkörper im Rektum, so ist dieser im Allgemeinen, aber nicht immer, von unten her eingeführt worden. Die üblichen Symptome sind Schmerzen und eine Blutung. Der Fremdkörper kann durch Palpation, Rektoskopie oder eine röntgenologische Untersuchung identifiziert werden.

Therapie

Bei einer schweren Rektumsverletzung, wie zum Beispiel einer Verletzung der Rektumwand, muss zunächst temporär der Stuhl über eine Ausleitung des Dickdarms durch die Bauchdecke (Kolostomie) abgeleitet werden, um eine allgemeines Sepsis (Blutvergiftung) zu verhüten und die Heilung und Wiederherstellung zu erleichtern. Ist die Rektumwand rupturiert, reicht die Behandlung mit Antibiotika meist nicht aus.

Der Ileus (Darmverschluss)

Ätiologie

Die Ursachen eines Darmverschlusses sind mechanischer, vaskulärer oder neurogener Natur. Zu den mechanischen Ursachen gehören strangförmige und flächenhafte Verwachsungen, Inkarzeration einer Darmschlinge in einer Bruchpforte, Kompressionen durch Geschwülste außerhalb des Darmes, Verlegung durch Fremdkörper oder verhärteten Kot, Kotsteine, Wurmbefall, Gallensteine, primäre und sekundäre Tumore der Darmwand, entzündliche Einengungen, Einstülpung eines Darmabschnittes in einen anderen und Darmdrehungen.

Vaskuläre Ursachen sind Embolien oder Thrombosen einer Eingeweidearterie oder -vene mit Infarktbildung eines Darmabschnitts.

Zur neurogenen Gruppe gehören der paralytische Ileus, wie er postoperativ oder bei einer Bauchfellentzündung, bei heftigen Schmerzen (etwa bei Nierenkoliken) oder schweren Erkrankungen anderer Organe (zum Beispiel einer Lungenentzündung) auftritt.

Symptomatik

Ein vollständiger mechanischer Verschluss des Dünndarms verursacht starke, krampfartige intermittierende Schmerzen in der Nabelgegend und später Erbrechen. Im Anfangsstadium tritt das Erbrechen gleichzeitig mit den Schmerzen auf, später kommt es zu kotigem Erbrechen in unregelmäßigen Abständen.

Ein partieller Verschluss des Dünndarms verursachten ähnliche, jedoch weniger akute und schwere Symptome. Unter Umständen folgt Durchfall auf die Krämpfe.

Die Symptome eines vollständigen Dickdarmverschlusses können schleichend einsetzen. Der Bauch schwillt langsam an, der Schmerz ist meist gering. Beim partiellen Dickdarmverschluss treten Krämpfe im Unterbauch sowie Verstopfungen, manchmal abwechselnd mit Durchfällen auf.

Diagnostik

Die häufigste Ursache mechanischer Verschlüsse sind Verwachsungen. Daher werden vom behandelnden Arzt zunächst Operationsnarben und Vorwölbungen in der Leistengegend und am Oberschenkel in Augenschein genommen. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen können Ausmaß und Lage der aufgetriebenen Darmschlingen sichtbar gemacht werden.

Therapie

Sofortmaßnahmen sind das Absaugen des Mageninhaltes. Letztendlich muss jedoch ein Darmverschluss operativ behandelt werden. In Eigentherapie ist er nicht zu beheben.

Prävention

Um einem Darmverschluss vorzubeugen, hilft vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung. Auch sind Bewegung und regelmäßige sportliche Betätigung zum Erhalt eines gesunden Darms und einer gesunden Darmflora indiziert.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

Darmentzündung – Symptome – Verlauf – Therapie

Der Darm gilt als wichtigstes Organ der Verdauung. Er schließt an den Magen an und gliedert sich in Dünndarm (mit den Anteilen Duodenum, Jejunum und Ileum), Dickdarm (Kolon) und Mastdarm (Rektum).

Im Darm wird die Nahrung verdaut, wobei der Dünndarm der Resorption wichtiger Nahrungsbestandteile und der Dickdarm der Rückführung von Wasser (= Eindickung) und darin enthaltener Spurenelemente und Elektrolyte dienen. Im Rektum wird der Kot gesammelt. Bei ausreichender Füllung wird die Muskulatur zur Darmentleerung (über peristaltische Bewegungen) angeregt, es entsteht der Toilettendrang.

Ursachen

Entzündungen in den verschiedenen Abschnitten des Darms führen bei den Betroffenen zu unterschiedlichen Störungen und Beschwerden. Neben Magenentzündungen sind sie der häufigste Grund für Übelkeit, Brechreiz und Durchfälle. Die Enteritis betrifft die Schleimhaut des Dünndarms, die Enterokolitis die von Dünn- und Dickdarm, die Kolitis den Dickdarm (und Mastdarm).

Neben den verschiedenen Erregern gibt es weitere Ursachen, die zu einer Entzündung führen. Die Einnahme verschiedener Medikamente kann sich negativ auf die Schleimhaut des Darms auswirken, die natürlichen Darmbakterien werden vernichtet und bieten so anderen Erregern ungehinderten Eintritt.

Dies zeigt sich z.B. bei einer langwierigen Einnahme von Antibiotika (= pseudomembranöse Kolitis durch die Vermehrung des Bakteriums Clostridium difficile). Tumoren des Darms sind ebenfalls in der Lage, Entzündungen zu provozieren. Die Strahlenkolitis entwickelt sich durch Behandlung von Darmtumoren sowie von benachbarten Organen.

Weitere, eher selten in Erscheinung tretende Formen entstehen z.B. durch eine Minderdurchblutung des Darms (= ischämische Enteritis bzw. Kolitis) oder durch Autoimmunprozesse (z.B. kollagene Kolitis = Zunahme des Gewebes im Dickdarm, lymphozytäre Kolitis = Einwandern der Lymphozyten in die Schleimhaut des Dick- und Mastdarms).

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Entzündungen im Darm treten entweder akut auf oder verlaufen chronisch. Bei der akuten Form sind vor allem Infektionen mit Viren (z.B. Rota-, Norwalk-, Adenoviren), Bakterien (vor allem Streptokokken, Salmonellen, Staphylokokken, Escherichia coli, Campylobacter), Pilzen und Würmern (z.B. Peitschenwurm) für die Symptomatik verantwortlich.

Mit über 30 Prozent gelten dabei Salmonellen und das Bakterium Campylobacter als Hauptverursacher. Der Übertragungsweg ist meist fäkal-oral (z.B. durch verunreinigte Lebensmittel, kontaminiertes Wasser oder Schmierinfektionen).

Die Inkubationszeit liegt, je nach Auslöser, zwischen wenigen Stunden und einigen Tagen. Danach führt die hervorgerufene Entzündung zu klassischen Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und schwallartigem Erbrechen (z.B. bei Beteiligung des Magens oder einem plötzlichen Darmverschluss).

Im Verlauf treten kolikartige Bauchschmerzen mit starken Darmgeräuschen und Blähungen sowie Durchfällen auf. Die Bauchdecke ist meist gespannt und druckdolent.

Neben den auf eine Unstimmigkeit im Darm hinweisenden Beschwerden können sich auch FieberKreislaufprobleme und eine körperliche Schwäche entwickeln. Zeitgleich wird die Schleimhaut durch die zunehmende Entzündung geschädigt.

Sie kann porös werden, bluten oder in sehr ausgeprägten Fällen auch zu Geschwüren (Ulzerationen) neigen. Die Ausscheidungen weisen dementsprechend Blutbeimengungen (Blut im Urin oder Blut im Stuhl), Schleim oder auch Eiter auf.

Zum Weiterlesen: Bleistiftstuhl – Ursachen, Symptome und Beurteilung: Ist es schlimm?

Der anfängliche Durchfall geht im Verlauf häufig in einen Darmverhalt (Verstopfung = Obstipation) über, hierbei versucht der Organismus Wasser einzusparen, um lebensbedrohliche Folgen (Dehydratation, Mangelerscheinungen, Elektrolytverschiebung = Gefahr für den Kreislauf und das Herz) zu reduzieren oder zu vermeiden.

Die chronisch ausgeprägte Darmentzündung weist eine nahezu identische Klinik auf. Klassische Beispiele sind die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn, beides chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die hauptsächlich auf Autoimmunprozesse zurückzuführen sind.

Die Colitis ulcerosa breitet sich vom Rektum zum Dickdarm hin aus und führt im Verlauf zu einer starken Schädigung der Darmwand und daraus resultierend häufig auch zur operativen Entfernung betroffener Darmabschnitte. Ein ähnliches Bild präsentiert sich bei Morbus Crohn, hier verteilen sich die Entzündungen zum Teil auf den gesamten Darm, zum Teil sind sie nur auf den Dünndarm beschränkt. Der Verlauf ist in Schüben mit zunehmender Symptomatik und Schädigung.

Diagnose

Zur Diagnostik stehen die bekannten Verfahren zur Verfügung. Neben Anamnese, Inspektion, Palpation und Auskultation wird das Blutbild ausgewertet, werden Stuhlproben untersucht und bildgebende Verfahren eingesetzt (z.B. Sonographie, Röntgen, CT).

Die Rektoskopie, Koloskopie oder auch Rektosigmoidoskopie dienen der Darstellung des Darms, bei der auch Gewebeproben zur histologischen Untersuchung gewonnen werden können. In seltenen Fällen wird der Darm auch laparoskopisch begutachtet.

Therapie

Je nach Ursache und Stadium wird die Therapie gewählt. Während sich die meisten akuten Formen kausal behandeln lassen, kann bei chronischen Entzündungen meist nur eine Linderung der Symptomatik erfolgen.

Antibiotika dienen der Bekämpfung von Bakterien. Unterstützend wird eine magen- und darmschonende Diät (fettarm, nicht reizend, kein Alkohol oder Koffein) erstellt. Auf den Genuss von Nikotin ist zu verzichten.

Der Verlust von Flüssigkeit wird durch glukose- und elektrolythaltige Lösungen ausgeglichen. Präparate auf Aktivkohlebasis dämmen und lindern Durchfallerscheinungen.

Die Symptome lassen unter der Behandlung rasch nach, die vollständige Ausheilung erfolgt, je nach Konstitution, innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen. Chronische Entzündungen werden ebenfalls medikamentös (z.B. Immunsuppressiva, Salicylate) und mit geeigneten Diäten behandelt.

Ein zerstörter Darmabschnitt muss operativ entfernt werden, eine weitere Ausbreitung wird hierdurch zwar nicht verhindert, im Verlauf jedoch verlangsamt.

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Darmpilz (Candida albicans): Wie Sie eine Infektion erkennen und behandeln

Ein Befall des Darmes mit Pilzen (der so genannte Darmmykose) wird in der Regel durch eine Besiedlung mit Candida-Arten (meistens der Subspezies Candida albicans) ausgelöst. Andere auslösende Pilzarten sind Raritäten.

Darmpilze sind insgesamt sehr häufig, jedoch führt nicht jede Besiedlung zu Symptomen oder Beschwerden. Es werden Prävalenzen von bis zu 80 Prozent angegeben, die Besiedlung beginnt hierbei typischerweise schon im Säuglingsalter.

Aufgenommen werden die Pilze durch kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel, klassische Beispiele sind zuckerhaltige Getränke, ungewaschenes Obst bzw. Gemüse und die orale Infektion durch verschmutzte Finger beim Säugling oder Kleinkind.

In einem gesunden Darm konkurrieren normalerweise Unmengen von physiologischen Bakterien um den Lebensraum und dienen somit als „Platzhalter“ auf der Darmwand, so dass sich unerwünschte Keime nicht ansiedeln oder vermehren können. Sie werden dann einfach wieder mit dem Stuhl ausgeschieden oder im Wachstum so stark eingeschränkt, dass die Besiedlung keinen Krankheitswert entwickeln kann. Daher reicht eine alleinige Aufnahme der Pilze in der Regel nicht aus, um eine manifeste Infektion zu verursachen.

Begünstigend für den manifesten Darmpilz-Befall wirkt in erster Linie eine Therapie mit Antibiotika. Die physiologische, residente Darmflora wird durch die Medikation drastisch reduziert und die Platzhalterfunktion geht so verloren. Die Darmwand hat so keinen bakteriellen Schutz mehr und die Pilze können sich vermehren oder neu ansiedeln.

Verstärkt wird der Effekt nun zusätzlich, da sich nach der Antibiotikatherapie die physiologischen Bakterien die Darmwand nicht im normalen Maße zurück erobern können, da nun die Pilze ihren Platz eingenommen haben. So ist das Gleichgewicht lang anhaltend gestört.

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Ähnlich wirken Medikamente aus anderen Wirkstoffgruppen (zum Beispiel die Immunsuppressiva, Glukocorticoide oder die Chemotherapeutika). Auch ein Defizit im eigenen Immunsystem kann zu einem Pilzbefall im Darm führen.

So leiden vor allem ältere Menschen und Immunsupprimierte anderer Genese (zum Beispiel im Rahmen eine HIV-Infektion, bei AIDS, Patienten mit Diabetes mellitus oder einer Alkoholkrankheit) vermehrt unter einem Darmpilz. Typisch ist auch der Befall bei kleinen Säuglingen. Ausgang ist in der Regel ein Candida-Befall im Windelbereich (dieser wird medizinisch als Windeldermatitis bezeichnet).

Die Erreger können dort von dem Säugling selbst über den Mund aufgenommen werden (über die so genannte Schmierinfektion. Dabei wird durch das Kratzen im juckenden Windelbereich und über die anschließende orale Aufnahme der Pilze an den Fingern, eine Ausbreitung des Erregers im Darm begünstigt.) oder sie wandern retrograd über den Darm ein.

Wieder spielt hier das (noch) unausgereifte Immunsystem eine entscheidende Rolle. In neusten Studien scheint es so zu sein, dass Füllungen in den Zähnen ebenfalls durch eine Veränderung der Darmflora einen Darmpilz begünstigen sollen. Die endgültige Relevanz und therapeutisch-prophylaktische Konsequenz bleibt abzuwarten.

Symptome

Kommt es im Rahmen der Infektion zu Beschwerden, dauert die Stellung der Diagnose nicht selten mehrere Monate, da die Symptome sehr unspezifisch sind und dieses Krankheitsbild bei vielen Medizinern nicht ausreichend im Geiste parat ist.
Am häufigsten kommt es zu massiven Blähungen, welche abgehen (Flatulenz) oder im Darmlumen verbleiben (Meteorismus) können.

Letzteres führt durch den ansteigenden Druck im Darm zu einem unangenehmen Völlegefühl. Auch kann es durch die angeregte Peristaltik bis hin zu sehr schmerzhaften Stichen und Krämpfen im gesamten Bauchbereich kommen. Weitere Symptome sind Durchfälle (nicht selten sehr übel riechend), Hautaffektionen (unter anderem sind Verschlimmerungen von vorbestehenden Hautkrankheiten zu beobachten) und allergische Reaktionen. Begleitende Allgemeinsymptome wie Schwäche und Abgeschlagenheit können hinzukommen.

Diagnose

Die Diagnose kann über eine Stuhlprobe gestellte werden. Unter dem Mikroskop sind bei einem Darmpilz-Befall typischerweise die Hefen (Candida) gut sichtbar. Für eine genauere Differenzierung der Candida-Spezies wird der Stuhl noch auf einem Nährboden kultiviert.

Jedoch ist gesamte Stuhldiagnostik mit einem kritischen Blick zu betrachten, da es ggf. gerade zu einer Pilzausscheidung gekommen ist, aber keine Infektion vorliegt. Oder es sind im Gegenteil keine Pilze nachweisbar, obwohl eine Erkrankung besteht.

Daher sollten Stuhlproben korrekt entnommen, von mehreren Tagen gesammelt und dann zügig in ein entsprechend geschultes Labor gebracht werden. Bei spezieller Fragestellung ist zusätzlich ein Antikörper-Nachweis gegen Candida-Spezies möglich, jedoch ist dieser auf Grund der hohen Durchseuchungsrate wenig aussagekräftig.

Ergänzend kann im Stuhl die übrige Darmflora mit beurteilt werden, um ein Defizit oder ein Ungleichgewicht an den physiologischen Bakterien nachzuweisen.

Da die Beschwerden so unspezifisch sind, sollten auch andere Ursachen differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.Sehr häufig sind bakterielle oder virale Infektionen des Magen-Darm-Traktes. (s. auch: Magenerkrankungen oder Darmerkrankungen)

Typische Beispiele sind die Gastroenteritiden durch Noro-, Norwalk- oder Rota-Viren. Diese lassen sich durch ihren meist kurzen Verlauf gut abgrenzen.

Bakterielle Infektionen sind schwieriger von dem Darmpilz zu unterscheiden. Nicht selten bringt nur eine breit gefächerte Stuhldiagnostik die differentialdiagnostische Sicherheit. Ebenfalls nicht selten gehen Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit identischen Symptomen einher.

In Deutschland ist die Laktoseintoleranz am häufigsten. Aber auch andere Unverträglichkeiten oder Allergien können ganz ähnlich imponieren. Klassisches Beispiel ist die Zöliakie, eine Sensibilisierung auf Gluten.

Diese führt durch eine sichtbare Darmatrophie zu einer gestörten Verdauung mit entsprechenden Symptomen. Eine Allergentestung, spezielle Atemtests, Antikörpernachweise oder Probeentnahmen aus dem Magen-Darm-Trakt können bei vermuteten Unverträglichkeiten Klarheit verschaffen.

Auch eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa) müssen als Alternative bedacht werden. Ist die Klinik nicht eindeutig, kann eine Darmspiegelung (Koloskopie) mit Probebiopsien sinnvoll sein. Eine Chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist während einer Darmspiegelung (oder spätestens bei der Untersuchung der Biopsate) in der Regel eindeutig zu differenzieren.

Seltenere Ursachen, welche einen Darmpilz imitieren können, sind Funktionsstörungen der exokrinen Bauchspeicheldrüse (also von dem Teil, welcher die Verdauungsenzyme bereitstellt) oder eine bakterielle Überbesiedlung der Darmflora.

Wird in allen Untersuchungen keine organische Ursache gefunden und sind repetitive Stuhluntersuchungen negativ, muss von einem Reizdarmsyndrom ausgegangen werden. Die Symptome sind nahezu identisch, jedoch kommt der Durchfall bei dem Reizdarmsyndrom häufig im Wechsel mit einer hartnäckigen Verstopfung. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch nicht ganz klar, es werden überempfindliche Druckrezeptoren in der Darmschleimhaut vermutet, eine psychische Komponente scheint wahrscheinlich zu sein.

Therapie

Für die medikamentöse schulmedizinische Therapie stehen Antimykotika (also „Antipilz-Mittel“) mit dem Wirkstoff Nystatin zur Verfügung. Dieses wird oral als Suspension oder als Tablette eingenommen und wirkt fast ausschließlich im Darm.

Da es eben kaum über die Darmschleimhaut aufgenommen wird, sind auch systemische Nebenwirkungen ausgesprochen selten. Bei einem zusätzlichen Hautbefall am After sollte ergänzend eine lokale Therapie mit nystatinhaltigen Salben durchgeführt werden.

Auch der Ansiedlung von lebenden, physiologischen Bakterien wird eine therapeutische und prophylaktische Wirkung zugesprochen. Diese Bakterien sind in der Apotheke rezeptfrei zu kaufen (enthalten dann meist Bifidobakterien). Aber auch viele handelsübliche Jogurts sind mit lebenden Bakterienkulturen angereichert. Die Zahl der schützenden Bakterien muss allerdings hoch genug sein, da sonst der Anteil der Keime zu gering ist, welche die saure Magenpassage überstehen.

Ergänzend zu der Basisbehandlung sollte eine gesunde, ausgewogene Ernährung eingehalten werden, um die Therapie zu unterstützen. Zuckerhaltige Lebensmittel sollten in dem Zeitraum der Therapie reduziert werden, um diese schnelle Nahrungsquelle den Pilzen zu entziehen.

Auch in der Naturheilkunde sind einige Ansätze vertreten, welche die Darmpilz-Therapie positiv beeinflussen sollen. Dabei stehen vor allem die Stärkung des Immunsystems, die geistige Gesundheit (zum Beispiel kann die positive psychische Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch eine so genannte Bioresonanz-Therapie gefördert werden) und homöopathische Nahrungsergänzungsmittel (zum Beispiel Vitamin C und Verdauungsenzyme) im Vordergrund.

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