Dreitagefieber: Ansteckung, Symptome, Verlauf
Das Dreitagefieber (Exanthema subitum) ist eine Erkrankung, die sich vornehmlich bei Kleinkindern zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem dritten Jahr entwickelt (selten bei älteren Kindern) und in den meisten Fällen ohne ernsthafte Folgeerscheinungen ausheilt. Es handelt sich um eine akute Virusinfektion, die gehäuft im Frühjahr oder auch im Herbst weltweit in Erscheinung tritt.
Ansteckung
Die Übertragung des hoch ansteckenden Virus (Herpes-Virus HHV6, selten auch HHV7) erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion (z.B. durch Husten, Niesen). Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch) liegt zwischen fünf und fünfzehn Tagen. Neben der Infektion mit typischem Verlauf kann die Erkrankung auch vollständig symptomlos bleiben. Man vermutet, dass nahezu jedes Kind bis zum vierten Lebensjahr einmal mit dem Virus in Kontakt gekommen ist.
Verlauf
Typisch für das Dreitagefieber ist die akut einsetzende Erhöhung der Körpertemperatur. Dabei kommt es zu Fieberschüben um die 40 Grad Celsius, die drei bis vier Tage anhalten. In seltenen Fällen entwickeln sich auch Fieberkrämpfe (Krämpfe, verursacht durch das Fieber, einem epileptischen Anfall ähnelnd), die über einen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Minuten andauern, jedoch keine ernsthaften Folgeschäden verursachen.
Das zweite klassische Merkmal der Erkrankung ist der Ausschlag am Körper, der sich nach Abklingen des Fiebers entwickelt. Das feinfleckige Exanthem (rote Flecken, die Röteln ähneln) zeigt sich vor allem am Bauch, auf der Brust und am Rücken. Es verursacht meist einen starken Juckreiz und kann sich zusätzlich auf die Extremitäten (Arme, Beine) ausbreiten (in sehr seltenen Fällen ist auch das Gesicht betroffen). Nach drei bis vier Tagen lässt der Juckreiz nach, die Flecken verblassen und heilen ohne Narbenbildung aus.
Symptome
Zu den weiteren, unspezifischen Symptomen zählen die Schwellung der regionalen Lymphknoten am Hals, Halsschmerzen und ein entzündeter Rachenraum. Daneben werden auch Infektionen beobachtet, die ohne Fieber einhergehen und sich nur durch das Exanthem äußern.
Komplikationen sind kaum beschrieben und eher milde zu bewerten. Hierzu zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündungen, Schwellungen der Augenlider sowie die Otitis media (Mittelohrentzündung).
Bei der Diagnose sind differentialdiagnostisch weitere (Kinder)-Krankheiten (z.B. Masern, Röteln und allergische Reaktionen) auszuschließen, die mit einer ähnlichen Symptomatik einhergehen.
Masern führen bereits während der Fieberphase zu den typischen Hautmerkmalen. Zusammen mit Röteln zeigen sich diese erst an den Extremitäten, im Gegensatz zum Dreitagefieber, bei dem das Exanthem am Rumpf beginnt. Allergische Reaktionen verursachen meist nur unspezifische Beschwerden und lassen sich meist gut differenzieren.
Durch den klassischen Verlauf lässt sich mit Ausbruch des Exanthems nach der Fieberphase die Diagnose meist eindeutig stellen. Zusätzlich kann eine Auswertung des Blutbildes erfolgen, z.B. als Nachweis des Virus.
Therapie
Das Dreitagefieber ist eine akute Erkrankung, die nicht kausal behandelt wird. Eine Prophylaxe besteht nicht, jedoch führt eine einmalige Infektion zu einer lebenslangen Immunität. Die Therapie ist symptomatisch aufgebaut. Dabei stehen die Senkung der hohen Körpertemperatur und die Linderung des Juckreizes im Vordergrund.
Wadenwickel (ab ca. 38,5 Grad Celsius) oder Suppositorien (Zäpfchen) dienen der Fiebersenkung. Hohes Fieber führt zu einem deutlichen Flüssigkeitsverlust durch Verdunstung.
Hier ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, elektrolythaltige Getränke) zu achten. Fieberkrämpfe sind kurzfristige Erscheinungen, die nicht zwingend medikamentös behandelt werden müssen. Wichtig während einer Krampfphase ist, dass sich das Kind nicht durch unkontrollierte Bewegungen verletzt. Gegen den Juckreiz helfen lindernde Tinkturen und Salben, zum Teil auf Basis von Heilkräutern, zum Teil mit kühlender Wirkung.
In der Regel ist die Virusinfektion nach ca. einer Woche überstanden, es kommt zu keinen Folgeerkrankungen, die anschließende Immunität besteht lebenslang (mit sehr wenigen Ausnahmen).
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Beitragsbild: pixabay.com – Vika_Glitter