Eiweißwerte im Blut: Verständlich Erklärt
Das Eiweiß, das in der Regel durch Labortests im Blut nachgewiesen wird, ist das Albumin.
Albumin ist der größte Eiweißbestandteil, der im Blutplasma am häufigsten vorkommt. Gebildet wird Albumin aus Aminosäuren in der Leber; für die Bildung benötigt die Leber zwischen 10 und 20% ihrer Synthesekapazität.
Die Produktion von Albumin kann durch die Einnahme von Thyroxin, einem Schilddrüsenhormon, anabole Steroide oder Glukokortikoide (Cortisol) angeregt werden. Eine rückläufige Produktion kann durch eine Druckmilderung innerhalb der Leber oder durch einen Mangel an verfügbaren Aminosäuren entstehen. Zudem drosselt der menschliche Organismus die Herstellung von Albumin in Folge von Operationen, Infektionen oder Verletzungen.
Aufgaben des Albumins
Albumin regelt vereinfacht gesagt die Flüssigkeitsverteilung im Körper. Sinkt der durch das Albumin beeinflusste kolliosmotische Druck, dringt Flüssigkeit aus den Gefäßen in die Zwischenräume der Zellen ein. Es entstehen Ödeme (Wassereinlagerungen). Eine weitere Aufgabe des Albumins ist der Transport von Metallionen, Bilirubin, freien Fettsäuren, Aminosäuren, Phospholipiden und Hormonen in die Zellen. Albumin kommt im menschlichen Körper nicht nur im Blut, sondern auch in den Flüssigkeiten von Hirn und Knochenmark sowie den Muskeln und der Haut vor.
Normwerte
Die Normwerte für den Gehalt von Albumin im Blutserum liegen bei Erwachsenen bis zum 60. Lebensjahr zwischen 35 und 53 g/l, bei Erwachsenen über 60 zwischen 30 und 48 g/l. Albumin kann neben dem Blut auch im Urin oder Liquor nachgewiesen werden.
Welche Auswirkungen haben zu hohe/zu niedrige Eiweißwerte im Blut?
Der Gehalt an Eiweißen im Blut wird meist dann bestimmt, wenn ein Verdacht auf eine chronische oder akute Entzündung, eine Nierenerkrankung oder Lebererkrankung oder eine Tumorbildung besteht. Auch können mit Hilfe des Albuminwerts Ursachen für Ödeme hergeleitet werden.
Ein niedriger Albuminwert kann auf verschiedene Ursachen hinweisen:
- eine Leberzirrhose
- eine Erkrankung der Nieren
- Akute entzündliche Prozesse
- Schwere Wassereinlagerungen
- Eiweißmangel
- Verbrennungen
- Plasmozytom
- Schwangerschaft
Im Blutserum kann ein erhöhter Eiweißwert nicht nachgewiesen werden, hierzu bedarf es einer Urin- oder Liquorabgabe.
Laborwerte
Normwerte für Bluttests können von Labor und Labor unterschiedlich sein. Die Auswertung des Wertes sollte daher dem behandelnden Arzt überlassen werden, der in der Regel schon seit längerer Zeit mit dem entsprechenden Labor zusammenarbeitet. Diese kann die Werte daher am besten einordnen und ggf. weitere Maßnahmen einleiten und begleiten.
weitere Themen sind: Eiweißwerte im Urin – Urinuntersuchung – Cystatin C
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Beitragsbild: pixabay.com – jaytaix