Freundliches Hallo in die Runde.
Mein Spitzname ist Fritzie, ich bin 51 Jahre alt, glücklich verheiratet, glücklich behundet und ansonsten ein ziemlicher Chaot.
Vor einiger Zeit hatte ich die Befürchtung, unter Hashimoto zu leiden und fragte mich in dem Zusammenhang, ob intermittierendes Fasten damit "geht" (und habe von Herrn Gräber dazu sehr freundliche Antwort bekommen, nochmal Danke an dieser Stelle).
Mittlerweile ist das in den Hintergrund gerückt. Meine Gesundheit habe ich immer für robust gehalten, scheint aber ein Irrtum gewesen zu sein. Ende September hatte ich eine Lungenembolie, mit der ich ins Krankenhaus eingeliefert worden bin und bei der Suche nach der Ursache hat man mich dort gründlich auf den Kopf gestellt. Dabei wurde ein Tumor in meinem Bauch entdeckt. Zunächst hieß es Verdacht auf Pankreaskopfkarzinom, jetzt ist es ein Verdacht auf Papillenkarzinom, "noch" gutartig soweit feststellbar.
Wie auch immer, das Ding hockt da und die Ärzte wollen es mit einer großen OP (Operation nach Kausch-Whipple) rausnehmen, das heißt: Zwölffingerdarm weg, Teile des Gallengangs weg (Galle ist schon weg), Pankreaskopf weg, alles zusammenflicken und hoffen, daß ich's überlebe.
Waren schwierige Wochen, in denen ich arg am Limit war, zumal der Druck "das MUSS operiert werden, sonst sterben sie" ziemlich hoch war.
Ich habe mich inzwischen entschieden, mich nicht operieren zu lassen. Das Risiko (ich bin übergewichtig und eine Operation nach Lungenembolie ist riskant) ist mir zu hoch. Es geht mir mittlerweile wieder relativ gut, ich spritze regelmäßig Heparin (wird wohl diese Woche auf orale Medikation umgestellt, nachdem ich mich nicht operieren lasse), ich habe angefangen, wieder moderat zu trainieren (ausgedehnte Spaziergänge und Schwimmen), bekomme wieder ziemlich gut Luft und ich überlege, wie ich mich jetzt wieder gestärkt kriege, um den Kampf gegen den Tumor aufzunehmen. Beschwerden macht er mir bislang keine.
Ob ich wieder mit dem intermittierenden Fasten anfange: ja, ich versuche es. Nach der Diagnose hat mir der Arzt im Krankenhaus erklärt, ich solle das Fasten bleiben lassen, weil starke Gewichtsabnahme im Zusammenhang mit Krebs ein Alarmsignal wäre und "außerdem wird ihnen der Appetit nach der OP sowieso vergehen, also genießen sie solange es noch geht" - je nun, ich bin kein Arzt, aber ziemlich verfressen, ich habe seitdem fast 10 kg wieder zugelegt. Mager bin ich damit noch lange nicht, ich wiege dzt. ca. 110 kg. Und ich denke: wenn mein Gewicht mich zum Hochrisikopatienten macht, dann will ich's reduzieren.
Soweit zu mir.
Ich erwarte hier keine Ratschläge und bitte darum, mir auch nicht 25 Publikationen und sämtliche Kliniken, die es irgendwo gibt und die alle "die besten" sind zu empfehlen - das ist eines der Dinge, die mich in den letzten Wochen am meisten belastet haben. Ich weiß, daß meine Entscheidung vielen als "lebensmüde" bzw. unvernünftig vorkommen wird, ich weiß aber auch, daß ich mit diesem Krebs nicht überleben kann, wenn eine Behandlung so ganz und gar gegen mein innerstes Gefühl gehen würde.
Aktuell werde ich mit Misteltherapie und Selen behandelt, Vitamin E sollte noch dabei sein, geht aber wg. der Gerinnungshemmer noch nicht (steht aber noch auf dem Plan) und ich bin dabei, in dem mir gemäßen Tempo herauszufinden und zu probieren, was mir gut tut. Intermittierendes Fasten gehört zu den Dingen, mit denen es mir gut geht, deshalb habe ich damit jetzt wieder angefangen.
Meine Ernährung wird sich künftig stärker vegetarisch gestalten als bisher, ob ich mich zu veganer Kost (dazu hat mir meine Hausärztin geraten) überwinden kann lasse ich noch offen, zu radikale Änderungen in meinen Lebensgewohnheiten haben mich in der Vergangenheit immer eher zurückgeworfen.