Gespräche nach jeder Erkrankung

  • Mein Mann arbeitet in einem großen Bankbetrieb mit dem Siegel" Great Place to work". Lt. den Zahlen der größten örtlichen Krankenkasse hat dieser Betrieb überdurchschnittlich viele Krankentage. Jetzt werden mit jedem MA nach jeder AU sog. " Rückkehrergespräche" geführt.

    Schlimm!!!

    Das Personal wurde stark verringert, der Stress im heutigen Bankgewerbe ist enorm.

    Der einzelne geht nicht früh genug und ausreichend lange ins Bett zum Auskurieren u. steckt die anderen an. Klar gibt es die" Schwarzmacher" vor und nach Wochenenden/Feiertagen. Aber solche Maßnahmen stören den Betriebsfrieden.;(

    Kennt ihr so etwas aus euren Umfeld auch?

    LG Gabriele

  • Newsletter für Vitalstoffe von René Gräber

  • Ich war auch mal in so einer Firma.Ich weiss nicht,ob die Banken das auch machen,aber-

    aber der Druck wächst natürlich ins Unermessliche, wenn man sich für Krankheit rechtfertigen muss-was unmöglich ist.

    Früher war sowas illegal,hast Du mal ins Arbeitsrecht geguckt?

    Bei uns war das damals Rausschmiss-Vorbereitung.Die angezogene Daumenschraube haben nur wenige auf Dauer ertragen.

    Mich haben sie erst total in die Enge getrieben und dann rausgesetzt-mit einer fingierten Beschwerde beim AA,sodass ich noch 3 Monate gesperrt wurde....Das war eindeutig Rache.Ich hab nur nie erfahren wofür.....

    Aber das war vor 2000,ich bin seit 2002 Rentnerin.

    Ich würde sagen Betriebsrat oder wechseln.Es dankt Deinem Mann doch keiner, wenn er da seine Gesundheit langfristig ruiniert?!

    ?(:rolleyes:

    Lieschen:)

  • Ich kenne auch die andere Seite, ich war viele Jahre Unternehmerin mit Mitarbeitern.

    Die Sozialversicherungsbeiträge wurden immer höher, die Leistungen immer weniger. Das bedeutete, wenn ein Mitarbeiter krank war, musste ich den Lohn weiterzahlen und die Arbeit selber zusätzlich zu meiner eigenen machen, auch wenn ich selber auch krank war.

    Ich hab schwanger bis zur Geburt gearbeitet, auch nachts, Mutterschutz für Unternehmerinnen gab es nicht, diese Kinder von Unternehmerinnen waren nicht schützenswert.

    Ich würde nicht mehr für Mitarbieter verantworlich sein wollen, diese Kraft hätte ich nicht mehr, aber ich bewundere, wer sie hat.

    Natürlich weiß ich auch die andere Seite, ich halte sie für einfacher, da kannst du die Firma wechseln, wenn es dir nicht gefällt. Wenn dich kein anderer will, musst du dich fragen, warum.


    Aber was ich eigentlich damit sagen will: den Stress, den der Arbeitnehmer abbekommt, den hat oft noch vielmehr der Arbeitgeber, der dem Konkurrenzdruck ausgesetzt ist. Er ist gezwungen, so zu handeln, dass die Firma überlebt, wenn nicht, gibt es sie nicht mehr und alle Arbeitspätze sind Geschichte. Er trägt eine enorme Verantwortung, wobei ich jetzt von Klein- und Mittelbetrieben rede und nicht von Konzernen.

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von kaulli ()

  • Mein Mann ist nicht betroffen. Der ist total fit und wird gut betütelt. Er ist in seinem Sachgebiet die grau Emminenz, die man auch mal nach Alternativen bei Medikamenten befragt. Beruf der Frau ist bekannt. Aber den AG wechseln? Das Bankgewerbe ist ein schrumpfender Markt.

    Den Betriebsrat kannst du vergessen. Der freut sich über das gute Auskommen mit dem ehrgeizigen Vorstand, dessen Chef gerade einer sonst tödlichen Erkrankung von der Schippe

    gesprungen ist.

    Mich entsetzt nur diese plötzliche Ruppigkeit. Als ich da noch tätig war, gab es so etwas nicht.

    Aber die neuen Arbeitsbedingungen selektieren stark.

    LG Gabriele

    Einmal editiert, zuletzt von Ragusa ()

  • Mich entsetzt nur diese plötzliche Ruppigkeit. Als ich da noch tätig war, gab es so etwas nicht.

    Das ganze System ist irgendwie krank, aber das ist nicht die Schuld der Arbeitgeber, die haben noch mehr Druck, sondern des Systems, der Politik und der Mächtigen, wer immer das ist.


    Eigentlich haben wir alles, wir leben im Wohlstand, haben Maschinen und Billiglohnländer, wo das meiste produziert wird, trotzdem müssen wir 40 Stunden und mehr pro Woche arbeiten, dürfen kaum krank werden und die Kinder bleiben auf der Strecke.

    Das ist Wohlstand?

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. (Kafka)

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Finde ich nicht. Wir arbeiten keine 40 Stunden. Mein Mann macht zwar Überstunden, die er aber auch gut abfeiern kann. Die VAZ ist in seinem Verein wirklich gut geregelt. Man kann Urlaubs- u VAZ-Tage verbinden . Auch private Termine zwischendurch sind wahrnehmar. Die AZ wird nicht gestempelt sondern selbst eingetragen. 5 Minuten mehr Pause ist auch kein Problem, wenn dir Fälle von Tisch kommen.

    Unserem Kind geht's richtig gut. Ich kenne Familien, wo die Kinder hinterherhinken unabhängig vom Wohlstand der Eltern, auch wir haben arme Hartz IV-Kibder , aber es gibt genügend andere.

    In der Arbeitswelt ist das Augenmerk verstärkt auf Produktivität ausgerichtet. Der Mensch kommt danach... amerikanische Verhältnisse.

    Wir in Deutschkabd haben Facharbeiternangel, Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden aber die Unis laufen über. Meine Tochter studiert auch, aber es wäre für uns kein Drama gewesen, wenn sie "nur" eine Ausbildung gemacht hätte.

    Unsere Arbeitslosigkeit ist unter Frau Merkel seeeehr niedrig. Selbst bei den Langarbeitszeitlosen. Die Dinge; die nicht gut kaufen wareb vorher auch schon si; Fällen nur stärker ins Gewicht.

    LG Gabriele