Als ich bei meiner Tochter mit 3, 5 überraschend feststellte, dass wir eine "Linkspfote" haben, hielt ich nur nicht mich sondern auch den KA und die Kindergärtnerin für blind.
Sie konnte erstaunlicher Weise mit 2 Jahren bei ihrem Kinderwerkzeugkasten keine Schraube eindrehen. -Dass sie mit links mir beim Putzen half, fiel mir erst später auf Bildern auf.-
Im Kindergarten wurde ihr nach 4 Monaten unsicherer Umgang mit Messer und Gabel bescheinigt( sie kleckerte zu viel!).
Wenige Tage später las ich in " Eltern" einen Artikel über Links-/ Gleichhändigkeit. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: mein Vater war Linkshänder, ich zwar sehr geschickt mit beiden Händen aber keine reine" LINKE". Und die Händigkeit überspringt gern eine Generation.
In der folgenden Woche im KiGa schlug die Differentialkraft vor, ihr Besteck und Glas mittig zu legen /stellen. Danach wählte sie anders und das Kleckern unterblieb. Beim Ausschneiden gab es eine Linkshänderschrere. Alles gut!
Der KA staunte sehr, untersuchte sie neu und stellte fest: Sehen rechts, Hände links, Füsse beide! ( half später beim Tore schießen!)
Er gab mir daraufhin viel Material vom Linkshändetzentrum in München, wo auch Erwachsene sich zurücker"ziehen" lassen können!
Tipps von Schleife binden, schreiben, essen bis Handarbeiten.
(Später stellte sich heraus: der Umgang mit Mathe fehlte)
Was mich bis heute wundert:
Linkshändigkeit ist keine Krankheit mehr, wie in den 60gern, aber verkappte Kinder werden häufig übersehen. Wenn große Geschwister oder viele Erwachsene früh da sind, schaut kind sich die Rechtshändigkeit ab. Bei den Kontrolluntersuchungen beim KA gibt es dies Thema nicht. Stelle ich heutzutage auch imner noch fest!
Auch wenn es später bei sonst cleveren Kindern seltsame Probleme in Mathe gibt, könnte dies auf Linkshändigkeit hindeuten.
Grundrechenarten, Bruch- u. Prozentrechnen fallen schwer , weil zu schlicht. Der Oberstufenstoff wird dagegen mühelos verstanden. Oder sofort kleine Mathegenies!
Der Grundschullehrer bescheinigte ihr in der 2. Klasse, sie könne kein Mathe und werde es nie können. Suuuuper!
Zusammen mit mir klappte es aufs Gym. Dieser Spruch sass aber fest.
In der 8. bekam sie eine Lehrerein, die auch ein linkshändiges Kind hatte. Diese konnte dadurch Mathe auch - Oton- " anders herum" erklären.
Damit das Selbstvertrauen wuchs, empfahl sie einen Coach , aber nicht Mama. Ok !Mathestudent! Das war die Offenbarung, : ab da liefs und ab 10.Klasse mit 13 , 14 Punkten..die Themen waren komplexer.
Linkshänder denken mit der rechten Gehirnhälfte , die für analytisches Denken steht.
Einzelne Grundprobleme sind schlicht zu einfach!!
Es gibt einen einfachen Test: lasst Sachen mehrmals fallen und zählt mit welcher Hand kind sie aufhebt.
Auch Erwachsene, die bis Mitte 70 auf rechts getrimmt wurden, können sich im Zentrum für Linkshänder in München Unterstützung holen.
Als Kinder/Jungendliche könnten diese als ADHS-ler durchgegangen sein oder Probleme mit dem Wasser halten gehabt haben. Der Körper kompensiert Stärken und Schwächen..
Also : Augen auf! liebe Eltern von kleinen Kindern!!
LG GABRIELE