Obwohl das Schilddrüsenkarzinom eher zu den seltenen Krebsarten gehört, ist in den letzten Jahren die Neuerkrankungsrate in praktisch allen Industrienationen deutlich gestiegen. Die überwiegende Anzahl waren dabei papilläre Schilddrüsenkarzinome. Der Grund für diese deutliche Zunahme dürfte dabei die zunehmende Verbreitung von Ultraschalluntersuchungen sein.
Besonders deutlich kann man dies am Beispiel Südkorea sehen - dort steht der Schilddrüsenkrebs mittlerweile an erster Stelle aller Krebserkrankungen.
In diesem Land wurde ein generelles Screening der Bevölkerung auf Schilddrüsenknoten eingeführt. Nachdem klar wurde, dass es hierbei zu einer deutlichen Überdiagnostik durch das Screening kam, wurde das Screening-Programm dort wieder eingestellt.
Auch in anderen Ländern mit sehr guten diagnostischen Möglichkeiten wurden solche Diskrepanzen beobachtet. Dazu zählen beispielsweise Länder wie Italien und Frankreich. Anders als in England, wo der Ultraschall an der Schilddrüse extrem selten durchgeführt wird.
Quelle:
Medizinmagazin Forum Sanitas, 1. Ausgabe 2109, Seiten 3 bis 5