Ich verstehe, dass Du deine Fehlgeburt als sehr schlimm empfunden hast.
Sei deshalb bitte nicht durch meine völlig andere persönliche Sichtweise zum Thema Fehlgeburt verletzt.
Niemand sollte sich hier durch andere Sichtweisen verletzt fühlen. Sicher ist es sehr viel schwerer, mit dem Tod eines Kindes, das schon geboren war, fertig zu werden als mit dem, von dem man bis jetzt nur eine Vorstellung hat. In erster Ehe verlor ich ein Kind im 8. Monat. Ich hatte schon seine Herztöne gehört und seine lebhaften Bewegungen gespürt, die dann plötzlich ausblieben. Irgendwie bleibt dieses ungeborene Wesen ein Leben lang in der Erinnerung lebendig. Damals war ich verzweifelt. Aber dadurch hatte ich den Mut, eine unglückliche Ehe aufzugeben. Heute bin ich seit über 50 Jahren in einer guten Ehe, habe zwei wunderbare Kinder und vier hoffnungsvolle Enkel. Ich sehe es heute so, dass der Verlust des ersten Kindes sein musste, um den Weg zu einem gelingenden Leben frei zu machen. Aber vergessen wird es nie sein. Ich sehe heute die dunklen Zeiten des Lebens, auch den Krebs, als Wegweiser zu meiner jetzigen Person, mit der ich im Einklang bin. Die schlimmen Erlebnisse werden durch all das aufgewogen, was ich dadurch gelernt habe.