Erstens kann kein Hai Blut über eine Entfernung von mehr als ca. 300 Metern erkennen und das auch nur, wenn die Meeresströmung günstig steht. Dann können Haie beispielsweise menschliches Blut so gut wie überhaupt nicht orten, da ihnen die erforderliche Sensorik dafür fehlt. Blut ist halt nicht gleich Blut.
Zweitens ist es für mich schon ein Unterschied, ob ein Hai Blut im Wasser wittert, auch bei kleinster Verdünnung, oder ob ich mit kleinster Verdünnung eines Stoffes dann im Körper eine Erkrankung - vorher ausgelöst durch genau diesen Stoff - heilen kann.
Ich fang mal mit Punkt 2 an: Die Fähigkeiten des Hais, Konzentrationen von weniger als ein Teil auf 1 Milliarde
zu registrieren hat direkt mit Homöopathie nichts zu tun. Es zeigt nur, dass so geringe Konzentrationen in der Lage sind, biologische Vorgänge auszulösen. Die Kritik an der Homöopathie geht davon aus, dass so geringe Konzentrationen nicht ausreichen, um biologische Effekte zu erzeugen. Wenn das stimmt, wieso wird der Geruchssinn von Haien bei diesen geringen Konzentrationen dann angesprochen?
Punkt 1: Es ist richtig, dass Haie ihre Beute nur dann orten können, wenn die entsprechenden Moleküle deren Sinnesorgane treffen. Eine ungünstige Strömung, wird diese Moleküle von den Haien wegtragen und der Heil wird nichts bemerken.
Treffen solche Moleküle jedoch ein, auch in dieser hohen Verdünnung, dann wird der Hai versuchen, durch ein S-förmiges Schwimmen die Richtung auszuloten, aus der diese Moleküle kommen könnten. Erhöhen sich die Reize, also werden die Konzentrationen der Moleküle größer, dann schwimmt er in Richtung der Quelle/Beute.
Ob diese Moleküle jetzt aus 300 Metern oder mehreren Kilometern kommen, das wird von der Strömung und von der Größe der Quelle abhängen. Aber das ist auch nicht das eigentliche Argument im Zusammenhang mit der Homöopathie. Die Tatsache alleine, dass eine so geringe Menge an Molekülen vom Geruchssinn des Hais erfasst werden können zeigt, dass homöopathische Konzentrationen biologische Relevanz haben (können), während die Kritik an der Homöopathie dies von vornherein ausschließt.
Ich hatte bereits die Elektrosensibilität erwähnt. Auch hier besteht eine ungewöhnlich hohe Empfindlichkeit. Haie sind in der Lage, Spannungsänderungen von nur einem 10.000.000. Teil eines Volts zu registrieren und zu orten, und das über die Distanz von einer Seemeile. Sehr wahrscheinlich gelten diese Aussagen nicht für alle Hai-Spezies. Es gibt Haie, die sich mehr auf ihre Optik verlassen. Wo ist der Bezug zur Homöopathie? Wieder kein direkter Bezug, aber auch hier wieder das Phänomen, dass extrem geringe Spannungsveränderungen physiologisch von Bedeutung sind. Wäre es möglich, dass in der Homöopathie elektrochemische Zustände verändert werden können, und zwar so, dass hier korrigierend verändert wird? Gibt es Untersuchungen dazu, die diese Hypothese aufgegriffen haben? Ich kenne keine.
Aber die Tatsache, dass es keine diesbezüglichen Arbeiten gibt, heißt nicht, dass es dieses Phänomen nicht geben kann.
Punkt 3: Das ist jetzt nur eine Nebensache. „Blut ist nicht gleich Blut“. Wer sagt, dass Haie menschliches Blut nicht orten können? Welche spezielle Sensorik ist dafür erforderlich? Ich bin kein Hai-Experte, aber das höre ich zum ersten Mal.
Und dann noch die Frage, welche Relevanz Menschenblut für Haie hat? Es dürften mehr Fische als Menschen Haien zum Opfer fallen. Also selbst wenn die Haie kein Menschenblut orten könnten, das System klappt offensichtlich hervorragend wie beschrieben für Fischblut etc. Wenn die Haie aussterben sollten.... es wird nicht daran gelegen haben, dass sie kein Menschenblut dedektieren können...