Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich finde es interessant, wie viele Perspektiven du zusammengetragen hast.
Ich stimme dir zu, dass Vitamin K in vielen natürlichen Lebensmitteln vorkommt und ein vollständiger Verzicht kaum realistisch oder notwendig ist. Es ist wichtig, dass Menschen, die gerinnungshemmende Medikamente wie Warfarin einnehmen, eine stabile Vitamin-K-Zufuhr beibehalten, um Schwankungen des INR-Werts zu vermeiden.
Bezüglich Vitamin K2 MK-7 möchte ich hinzufügen, dass es nur einen geringen oder indirekten Einfluss auf die Blutgerinnung hat, da es hauptsächlich für die Aktivierung von Osteocalcin und Matrix-GLA-Protein verantwortlich ist. Diese Proteine spielen eine zentrale Rolle im Kalziumstoffwechsel und unterstützen die Knochengesundheit sowie die Verhinderung von Gefäßverkalkungen. Vitamin K2 beeinflusst nicht den Hämatokrit-Wert, also die Zellanteile im Blut, und hat somit keinen direkten Einfluss auf die Blutviskosität. Seine Funktion könnte eher als Unterstützung bei der Heilung von Oberflächenwunden gesehen werden, ohne dabei das Blut zu "verdicken". Dies unterscheidet K2 grundlegend von Vitamin K1, das direkt in die Hämostase eingreift.
Die pauschale Aussage, dass jegliches Vitamin K bei gerinnungshemmender Therapie zu vermeiden ist, würde ich daher differenzieren. Vielmehr kommt es auf die Dosis, den Typ des Vitamins (K1 vs. K2) und die individuelle Situation an. Hier sollte immer der behandelnde Arzt einbezogen werden, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Bezüglich Nattokinase ist es spannend, wie in Japan der Fokus auf die Entfernung von Vitamin K2 aus Natto gelegt wird, um die thrombolytische Wirkung zu verstärken. Dennoch gibt es auch Hinweise darauf, dass eine moderate Zufuhr von Vitamin K2, insbesondere MK-7, bei kontrollierter Einnahme unbedenklich sein kann, selbst bei gerinnungshemmender Therapie.
Ich denke, dass wir letztlich ähnliche Ansätze verfolgen: fundierte Entscheidungen treffen und die eigenen Bedürfnisse sorgfältig abwägen.