Warnung vor D, ein Spiegelbericht vom 16.05.1966,
und etwas zum schmunzeln was die Welt zu D3 vor über 50 Jahren so schrieb.
Zitat
Vitamin D, so äußerte schon im Frühjahr 1963 der Münsteraner Kinderheilkunde-Professor Hermann Mai, sei in Wahrheit eine Droge, die genau wie andere hochwirksame Medikamente nur mit ärztlicher Vorsicht angewendet werden dürfe. Mai hatte bei Tierversuchen beobachtet, daß eine Überdosis von Vitamin D zu übermäßiger Kalkablagerung an den Wänden der Blutgefäße führen kann.
Demgegenüber mißachteten westdeutsche Kinderärzte, Mütterberatungsstellen und Gesundheitsbehörden die Warnungen der Wissenschaftler. Amerikaner und Briten verabreichen das Anti-Rachitis-Vitamin stets nur in kleiner täglicher Dosis, entsprechend dem Durchschnittsbedarf des Säuglings (400 bis 600 Meßeinheiten). In der Bundesrepublik hingegen wurde bislang die sogenannte Stoß-Prophylaxe mit Vitamin D bevorzugt: Etwa alle zwei Monate erhielt das Kind je eine große Dosis des Wirkstoffs (200 000 bis 400 000 Einheiten).
spiegel.de/spiegel/print/d-46407317.html
Nun, heute wissen wir deutlich mehr über die molekularen Zusammenhänge. Damals waren die VDR Rezeptoren unbekannt als auch die Tatsache das D3 über 3000 Gene steuert, auch die Bestimmung des D3 Spiegels war nicht möglich. Calcidiol, die zirkulierende Hauptform von Vitamin D, als auch die aktive Calcitriol waren zu damaligen Zeit nicht bekannt, die wurden erst nach 1970 von Prof. Holick entdeckt.
Heute wissen wir das bei einer Schwangerschaft nur auf eine ausreichende tägliche Zufuhr von D3 zu achten ist, die liegt bei 10 000 IE und in den letzten 8 Wochen bis 20 000 IE täglich. Danach nach der Geburt bis 1000 IE D3 täglich für das Kind.