Da für die Ergänzung, mir war doch gleich so als fehle da etwas.
Goethes Faust und andere Gedichte, Lyrik
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Eremitin die mich gerade an den wundervollen Dichter Berthold Brecht erinnert hat:
Die Macht der Arbeiter (Bertolt Brecht)
An einem bestimmten Tag in ganz Spanien
Legten die Arbeiter die Betriebe still. Die Eisenbahnen
Standen kalt auf den Schienen. Ohne Licht
Lagen Häuser wie Straßen, die Telefone
Waren ein Haufen Blech ohne Nutzen. Es konnten
Nicht mehr die Schieber die Polizisten bestellen. Satt dessen
Redeten die Massen mit sich. Drei Tage lang
Zeigten sich die Bediener der großmächtigen Apparate
Ihre Beherrscher. Die Arbeiter, nicht mehr arbeitend
Zeigten ihre Macht. Der fruchtbare Acker
War plötzlich nichts mehr als ein steiniger Boden. Niemanden
Wärmte die unverarbeitete Wolle, den die Kohle
Im Schacht nicht mehr wärmt. Selbst der Stiefel der Polizisten
Würde zerfallen und keinen Nachfolger mehr finden.
Dann Brach Uneinigkeit die Kraft des Aufstandes, aber selbst da
Noch die Befehle der Bonzen, den Streik zu beenden
Tagelang nicht zu den Massen gelangten; es standen ja
Ohne Dampf die Lokomotiven und verlassen die Posthäuser. Also selbst da noch
Zeigte sich die große Macht der Arbeiter.
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Auch Dostojewskijs "Die Brüder Karamasow", und hier insbesondere der Abschnitt "Der Großinquisitor" ist für mich sehr lesenswert.
Hier ein Ausschnitt, was der Großinquisitor zum erschienen Heiland sprach:
Und so haben wir getan, Wir haben Deine Tat verbessert und sie auf dem Wunder, dem Geheimnis und der Autorität aufgebaut. Und die Menschen freuten sich, dass sie wieder wie eine Herde geführt wurden, und dass von ihren Herzen endlich das ihnen so furchtbare Geschenk (die Freiheit), das ihnen soviel Qual gebracht hatte, genommen wurde.
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Ich mag ja Eugen Roth sehr, besonders seine Gedichte über Doktoren.
Das kurze hier, einfach treffend formuliert, gefällt mir dieser Tage besonders gut, denn es spiegelt so schön viele gesellschaftliche Aspekte wider
Ein Mensch, der sich ein Schnitzel briet,
Bemerkte, dass ihm das misriet.
Jedoch, da er es selbst gebraten,
Tut er, als wär es ihm geraten,
Un, um sich nicht zu strafen Lügen,
Isst er´s mit herzlichem Vergnügen.
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DICH dich sein lassen
Dich
dich sein lassen
ganz dich
Sehen
dass du nur du bist
wenn du alles bist
was du bist
das Zarte
und das Wilde
das was sich losreißen
und das was sich anschmiegen will
Wer nur die Hälfte liebt
der liebt dich nicht halb
sondern gar nicht
der will dich zurechtschneiden
amputieren
verstümmeln
Dich dich sein lassen
ob das schwer oder leicht ist?
Es kommt nicht darauf an mit wieviel
Vorbedacht und Verstand
sondern mit wieviel Liebe und mit wieviel
offener Sehnsucht nach allem --
nach allem
was du bist
Nach der Wärme
und nach der Kälte
nach der Güte
und nach dem Starrsinn
nach deinem Willen
und deinem Unwillen
nach jeder deiner Gebärden
nach deiner Ungebärdigkeit
Unstetigkeit
Stetigkeit
Dann
ist dieses
dich dich sein lassen
vielleicht
gar nicht so schwer
Erich Fried
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Beethovens Brief an die unsterbliche Geliebte gibt bis heute Rätsel auf.
„Ewig dein, ewig mein, ewig uns!“ – So lautet sein Ende. Der Anfang: „Mein Engel, mein alles, mein ich“. Dazwischen tiefe Liebe – und der Schmerz, die Angebetete nicht ganz besitzen zu können.
Wer aber war sie?
: https://crescendo.de/beethoven-unsterbliche-geliebte/
Die wichtigsten Dokumente aus Beethovens eigener Feder
Sein Brief an die Unsterbliche Geliebte
Auszug
: https://ludwig0van0beethoven.tripod.com/beetwritings2.html
LG
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Mein Traumschloss
befindet sich über den Wolken.
So hoch am Berg, dass man das ganze Land
überblicken kann.
Es sollen dort nicht Prunk und Gold
vorherrschen, sondern Toleranz und Nächstenliebe.
Respekt, gegenüber der Natur, sowie allen Lebens.
Von dort oben aus, müsste die Welt regiert werden.
Aus solch einer anderen Perspektive, könnte man vielleicht erkennen,
wie wertvoll das alles hier unten ist.
: https://www.lichtkreis.at/gedichte/
LG
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Huxleys Buch ist 1931 erschienen, spielt etwa 600 Jahre danach in der Zukunft und scheint doch so aktuell wie nie zu sein.
Es ist noch nicht so weit, dass man den perfekten Menschen im Glas züchtet oder die Menschen zu willenlosen Arbeitern entwickelt – aber das ist kein Schutz davor, dass es nicht irgendwann dazu kommen wird.
: https://www.lyrisches-wir.de/s…elt-wirklich-noch-utopie/
LG
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Rilkes gefangener Panther, ein Sinnbild auch der Gegenwart
Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke
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Von Gut und Böse
Gedicht von Khalil Gibran
Und einer der Ältesten der Stadt sagte: Sprich uns vom Guten und Bösen.
Und er sprach:
Vom Guten in euch kann ich sprechen, nicht aber vom Bösen.
Denn was ist das Böse anderes als das vom eigenen Hunger und Durst gequälte Gute?
Wahrlich, wenn das Gute hungert, sucht es Nahrung selbst in dunklen Höhlen.
Und hat es Durst, trinkt es sogar aus stehenden Gewässern.
Ihr seid gut, wenn ihr eins mit euch seid.
Doch seid ihr dies nicht, seid ihr darum nicht böse.
Denn ein Haus mit mehreren Räumen muss kein Versteck für Diebe sein;
es hat lediglich mehrere Räume.
Und ein Schiff ohne Ruder mag ziellos zwischen gefährlichen Inseln treiben
aber nicht untergehen.
Ihr seid gut, wenn ihr danach strebt, von euch selbst abzugeben.
Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr danach trachtet, etwas für euch selbst zu gewinnen.
Denn wenn ihr dies tut, seid ihr wie eine Wurzel,
die sich an die Erde klammert und an ihrer Brust saugt.
Die Frucht kann gewiss nicht zur Wurzel sagen:
„Sei wie ich, reif und voll und gib immer von deiner Fülle.“
Denn für die Frucht ist Geben ein Bedürfnis, so wie Empfangen ein Bedürfnis für die Wurzel ist.
Ihr seid gut, wenn ihr klar denkend und hellwach eure Worte wählt.
Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr schlaft, und eure Zunge unbedacht und ziellos stammelt.
Selbst holpriges Reden kann eine schwache Zunge stärken.
Ihr seid gut, wenn ihr entschieden und kühnen Schrittes auf euer Ziel zugeht,
doch ihr seid nicht böse, wenn ihr dies hinkend tut.
Selbst die Hinkenden gehen vorwärts.
Aber ihr, die Starken und Flinken, seht zu, dass ihr nicht vor den Lahmen hinkt
und dies für Freundlichkeit haltet.
Ihr seid auf zahllose Weisen gut, und ihr seid nicht böse, wenn ihr nicht gut seid.
Ihr seid nur träge und faul.
Schade, dass Hirsche den Schildkröten nicht Schnelligkeit beibringen können.
In eurer Sehnsucht nach einem gewaltigen Ich liegt euer Gutsein:
und diese Sehnsucht ist in euch allen.
Aber in manchen von euch ist diese Sehnsucht ein reißender Strom,
der mit Macht zum Meer rauscht
und die Geheimnisse der Hügel und die Lieder des Waldes mit sich führt.
Und in anderen ist sie ein seichtes Gewässer,
das sich in Windungen und Biegungen verliert
und immer wieder innehält, ehe es das Meer erreicht.
Aber wer viel begehrt, sage nicht zu dem, der wenig ersehnt:
"Warum bist du so langsam und zögerlich?“
Denn der wahrhaft Gute fragt nicht den Nackten: "Wo ist dein Gewand?"
noch den Obdachlosen: "Was ist mit deinem Haus geschehen?“
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Die Welt ist schön
Die Welt ist schön, die Welt ist gut, gesehn als Ganzes
Der Schöpfung Frühlingspracht, das Heer des Sternentanzes.
Die Welt ist schön, ist gut, gesehn im einzelst Kleinen
Ein jedes Tröpfchen Tau kann Gottes Spiegel scheinen.
Nur wo du Einzelnes auf Einzelnes beziehst
Oh, wie vor lauter Streit du nicht den Frieden siehst.
Der Frieden ist im Kreis, im Mittelpunkt ist er.
Drum ist er überall, doch ihn zu sehn ist schwer.
Es ist die Eintracht, die sich aus der Zwietracht baut,
Wo mancher, vom Gerüst verwirrt, den Plan nicht schaut.
Drum denke, was dich stört, daß dich ein Schein betört
Und was du nicht begreifst, gewiß zum Plan gehört.
Such erst in dir den Streit zum Frieden auszugleichen
Versöhnend dann soweit du kannst umherzureichen.
Und wo die Kraft nicht reicht, da halte dich ans Ganze;
Im ewgen Liebesbund steht mit dir Stern und Pflanze.
( Friedrich Rückert )
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Das Lied von der Gerechtigkeit / Rainer Maria Rilke
Als ich das nächste Mal an Ewalds Fenster vorüberkam, winkte er mir und lächelte: »Haben Sie den Kindern etwas Bestimmtes versprochen?« »Wieso?« staunte ich. »Nun, als ich ihnen die Geschichte von Jegor erzählt hatte, beklagten sie sich, daß Gott in derselben nicht vorkäme.« Ich erschrak: »Was, eine Geschichte ohne Gott, aber wie ist denn das möglich?« Dann besann ich mich: »In der Tat, es ist wahr, von Gott sagt die Geschichte, wie ich sie mir jetzt überdenke, nichts. Ich begreife nicht, wie das geschehen konnte; hätte jemand von mir eine solche verlangt, ich glaube ich hätte mein ganzes Leben nachgedacht, ohne Erfolg...«
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Gib nicht auf !
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Das Lied von der Gerechtigkeit / Rainer Maria Rilke
[...]
zeno.org/Literatur/M/Rilke,+Rainer+Maria/Erz%C3%A4hlungen+und+Skizzen/Geschichten+vom+lieben+Gott/Das+Lied+von+der+Gerechtigkeit
Aus dem Link:
"[...]
Es ist keine Gerechtigkeit mehr in der Welt. Die Gerechtigkeit, wer kann sie finden? Es ist keine Gerechtigkeit mehr in der Welt: denn alle Gerechtigkeit ist den Gesetzen der Ungerechtigkeit unterstellt. [...]"
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Das Weltende naht; gab es auch schon zu Beginn des 20 JH:
Weltende
- Prosa, Gedichte & Lyrik
Das Gedicht „Weltende“ stammt aus der Feder von Jakob van Hoddis.
Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.
Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.
Jakob van Hoddis
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Die Einladung....