Goethes Faust und andere Gedichte, Lyrik

  • Da für die Ergänzung, mir war doch gleich so als fehle da etwas.

    "Egoismus ist nicht, wenn ich so lebe wie ich es wünsche, sondern wenn ich von Anderen verlange so zu leben wie ich es wünsche" Oscar Wilde

  • Newsletter für Vitalstoffe von René Gräber

  • Eremitin die mich gerade an den wundervollen Dichter Berthold Brecht erinnert hat:


    Die Macht der Arbeiter (Bertolt Brecht)

    An einem bestimmten Tag in ganz Spanien

    Legten die Arbeiter die Betriebe still. Die Eisenbahnen

    Standen kalt auf den Schienen. Ohne Licht

    Lagen Häuser wie Straßen, die Telefone

    Waren ein Haufen Blech ohne Nutzen. Es konnten

    Nicht mehr die Schieber die Polizisten bestellen. Satt dessen

    Redeten die Massen mit sich. Drei Tage lang

    Zeigten sich die Bediener der großmächtigen Apparate

    Ihre Beherrscher. Die Arbeiter, nicht mehr arbeitend

    Zeigten ihre Macht. Der fruchtbare Acker

    War plötzlich nichts mehr als ein steiniger Boden. Niemanden

    Wärmte die unverarbeitete Wolle, den die Kohle

    Im Schacht nicht mehr wärmt. Selbst der Stiefel der Polizisten

    Würde zerfallen und keinen Nachfolger mehr finden.

    Dann Brach Uneinigkeit die Kraft des Aufstandes, aber selbst da

    Noch die Befehle der Bonzen, den Streik zu beenden

    Tagelang nicht zu den Massen gelangten; es standen ja

    Ohne Dampf die Lokomotiven und verlassen die Posthäuser. Also selbst da noch

    Zeigte sich die große Macht der Arbeiter.

    "Egoismus ist nicht, wenn ich so lebe wie ich es wünsche, sondern wenn ich von Anderen verlange so zu leben wie ich es wünsche" Oscar Wilde

  • Auch Dostojewskijs "Die Brüder Karamasow", und hier insbesondere der Abschnitt "Der Großinquisitor" ist für mich sehr lesenswert.


    Hier ein Ausschnitt, was der Großinquisitor zum erschienen Heiland sprach:


    Und so haben wir getan, Wir haben Deine Tat verbessert und sie auf dem Wunder, dem Geheimnis und der Autorität aufgebaut. Und die Menschen freuten sich, dass sie wieder wie eine Herde geführt wurden, und dass von ihren Herzen endlich das ihnen so furchtbare Geschenk (die Freiheit), das ihnen soviel Qual gebracht hatte, genommen wurde.

    "Egoismus ist nicht, wenn ich so lebe wie ich es wünsche, sondern wenn ich von Anderen verlange so zu leben wie ich es wünsche" Oscar Wilde

  • Zuerst ignorieren sie dich....

    dann machen sie sich über dich lustig....

    dann kämpfen sie gegen dich......

    und dann gewinnst du.

    (Mahatma Gandhi)

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Ich mag ja Eugen Roth sehr, besonders seine Gedichte über Doktoren.

    Das kurze hier, einfach treffend formuliert, gefällt mir dieser Tage besonders gut, denn es spiegelt so schön viele gesellschaftliche Aspekte wider


    Ein Mensch, der sich ein Schnitzel briet,

    Bemerkte, dass ihm das misriet.

    Jedoch, da er es selbst gebraten,

    Tut er, als wär es ihm geraten,

    Un, um sich nicht zu strafen Lügen,

    Isst er´s mit herzlichem Vergnügen.

    "Egoismus ist nicht, wenn ich so lebe wie ich es wünsche, sondern wenn ich von Anderen verlange so zu leben wie ich es wünsche" Oscar Wilde

  • DICH dich sein lassen


    Dich

    dich sein lassen

    ganz dich


    Sehen

    dass du nur du bist

    wenn du alles bist

    was du bist

    das Zarte

    und das Wilde

    das was sich losreißen

    und das was sich anschmiegen will


    Wer nur die Hälfte liebt

    der liebt dich nicht halb

    sondern gar nicht

    der will dich zurechtschneiden

    amputieren

    verstümmeln


    Dich dich sein lassen

    ob das schwer oder leicht ist?

    Es kommt nicht darauf an mit wieviel

    Vorbedacht und Verstand

    sondern mit wieviel Liebe und mit wieviel

    offener Sehnsucht nach allem --

    nach allem

    was du bist


    Nach der Wärme

    und nach der Kälte

    nach der Güte

    und nach dem Starrsinn

    nach deinem Willen

    und deinem Unwillen

    nach jeder deiner Gebärden

    nach deiner Ungebärdigkeit

    Unstetigkeit

    Stetigkeit


    Dann

    ist dieses

    dich dich sein lassen

    vielleicht

    gar nicht so schwer


    Erich Fried

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Beethovens Brief an die unsterbliche Geliebte gibt bis heute Rätsel auf.

    „Ewig dein, ewig mein, ewig uns!“ – So lautet sein Ende. Der Anfang: „Mein Engel, mein alles, mein ich“. Dazwischen tiefe Liebe – und der Schmerz, die Angebetete nicht ganz besitzen zu können.

    Wer aber war sie?

    : https://crescendo.de/beethoven-unsterbliche-geliebte/


    Die wichtigsten Dokumente aus Beethovens eigener Feder

    Sein Brief an die Unsterbliche Geliebte

    Auszug

    : https://ludwig0van0beethoven.tripod.com/beetwritings2.html


    LG

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

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  • Mein Traumschloss

    befindet sich über den Wolken.

    So hoch am Berg, dass man das ganze Land

    überblicken kann.


    Es sollen dort nicht Prunk und Gold

    vorherrschen, sondern Toleranz und Nächstenliebe.

    Respekt, gegenüber der Natur, sowie allen Lebens.


    Von dort oben aus, müsste die Welt regiert werden.

    Aus solch einer anderen Perspektive, könnte man vielleicht erkennen,

    wie wertvoll das alles hier unten ist.

    : https://www.lichtkreis.at/gedichte/


    LG

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

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  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Huxleys Buch ist 1931 erschienen, spielt etwa 600 Jahre danach in der Zukunft und scheint doch so aktuell wie nie zu sein.

    Es ist noch nicht so weit, dass man den perfekten Menschen im Glas züchtet oder die Menschen zu willenlosen Arbeitern entwickelt – aber das ist kein Schutz davor, dass es nicht irgendwann dazu kommen wird.

    : https://www.lyrisches-wir.de/s…elt-wirklich-noch-utopie/


    LG

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

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  • Rilkes gefangener Panther, ein Sinnbild auch der Gegenwart


    Der Panther


    Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

    so müd geworden, dass er nichts mehr hält.

    Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

    und hinter tausend Stäben keine Welt.


    Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

    der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

    in der betäubt ein großer Wille steht.


    Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

    sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,

    geht durch der Glieder angespannte Stille -

    und hört im Herzen auf zu sein.


    Rainer Maria Rilke

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Von Gut und Böse


    Gedicht von Khalil Gibran


    Und einer der Ältesten der Stadt sagte: Sprich uns vom Guten und Bösen.

    Und er sprach:


    Vom Guten in euch kann ich sprechen, nicht aber vom Bösen.

    Denn was ist das Böse anderes als das vom eigenen Hunger und Durst gequälte Gute?


    Wahrlich, wenn das Gute hungert, sucht es Nahrung selbst in dunklen Höhlen.

    Und hat es Durst, trinkt es sogar aus stehenden Gewässern.


    Ihr seid gut, wenn ihr eins mit euch seid.

    Doch seid ihr dies nicht, seid ihr darum nicht böse.

    Denn ein Haus mit mehreren Räumen muss kein Versteck für Diebe sein;

    es hat lediglich mehrere Räume.


    Und ein Schiff ohne Ruder mag ziellos zwischen gefährlichen Inseln treiben

    aber nicht untergehen.


    Ihr seid gut, wenn ihr danach strebt, von euch selbst abzugeben.

    Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr danach trachtet, etwas für euch selbst zu gewinnen.


    Denn wenn ihr dies tut, seid ihr wie eine Wurzel,

    die sich an die Erde klammert und an ihrer Brust saugt.


    Die Frucht kann gewiss nicht zur Wurzel sagen:

    „Sei wie ich, reif und voll und gib immer von deiner Fülle.“

    Denn für die Frucht ist Geben ein Bedürfnis, so wie Empfangen ein Bedürfnis für die Wurzel ist.


    Ihr seid gut, wenn ihr klar denkend und hellwach eure Worte wählt.

    Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr schlaft, und eure Zunge unbedacht und ziellos stammelt.

    Selbst holpriges Reden kann eine schwache Zunge stärken.


    Ihr seid gut, wenn ihr entschieden und kühnen Schrittes auf euer Ziel zugeht,

    doch ihr seid nicht böse, wenn ihr dies hinkend tut.

    Selbst die Hinkenden gehen vorwärts.


    Aber ihr, die Starken und Flinken, seht zu, dass ihr nicht vor den Lahmen hinkt

    und dies für Freundlichkeit haltet.


    Ihr seid auf zahllose Weisen gut, und ihr seid nicht böse, wenn ihr nicht gut seid.

    Ihr seid nur träge und faul.

    Schade, dass Hirsche den Schildkröten nicht Schnelligkeit beibringen können.


    In eurer Sehnsucht nach einem gewaltigen Ich liegt euer Gutsein:

    und diese Sehnsucht ist in euch allen.


    Aber in manchen von euch ist diese Sehnsucht ein reißender Strom,

    der mit Macht zum Meer rauscht

    und die Geheimnisse der Hügel und die Lieder des Waldes mit sich führt.


    Und in anderen ist sie ein seichtes Gewässer,

    das sich in Windungen und Biegungen verliert

    und immer wieder innehält, ehe es das Meer erreicht.


    Aber wer viel begehrt, sage nicht zu dem, der wenig ersehnt:

    "Warum bist du so langsam und zögerlich?“


    Denn der wahrhaft Gute fragt nicht den Nackten: "Wo ist dein Gewand?"

    noch den Obdachlosen: "Was ist mit deinem Haus geschehen?“

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Die Welt ist schön


    Die Welt ist schön, die Welt ist gut, gesehn als Ganzes

    Der Schöpfung Frühlingspracht, das Heer des Sternentanzes.


    Die Welt ist schön, ist gut, gesehn im einzelst Kleinen

    Ein jedes Tröpfchen Tau kann Gottes Spiegel scheinen.


    Nur wo du Einzelnes auf Einzelnes beziehst

    Oh, wie vor lauter Streit du nicht den Frieden siehst.


    Der Frieden ist im Kreis, im Mittelpunkt ist er.

    Drum ist er überall, doch ihn zu sehn ist schwer.


    Es ist die Eintracht, die sich aus der Zwietracht baut,

    Wo mancher, vom Gerüst verwirrt, den Plan nicht schaut.


    Drum denke, was dich stört, daß dich ein Schein betört

    Und was du nicht begreifst, gewiß zum Plan gehört.


    Such erst in dir den Streit zum Frieden auszugleichen

    Versöhnend dann soweit du kannst umherzureichen.


    Und wo die Kraft nicht reicht, da halte dich ans Ganze;

    Im ewgen Liebesbund steht mit dir Stern und Pflanze.


    ( Friedrich Rückert )

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Das Lied von der Gerechtigkeit / Rainer Maria Rilke

    Als ich das nächste Mal an Ewalds Fenster vorüberkam, winkte er mir und lächelte: »Haben Sie den Kindern etwas Bestimmtes versprochen?« »Wieso?« staunte ich. »Nun, als ich ihnen die Geschichte von Jegor erzählt hatte, beklagten sie sich, daß Gott in derselben nicht vorkäme.« Ich erschrak: »Was, eine Geschichte ohne Gott, aber wie ist denn das möglich?« Dann besann ich mich: »In der Tat, es ist wahr, von Gott sagt die Geschichte, wie ich sie mir jetzt überdenke, nichts. Ich begreife nicht, wie das geschehen konnte; hätte jemand von mir eine solche verlangt, ich glaube ich hätte mein ganzes Leben nachgedacht, ohne Erfolg...«


    : http://www.zeno.org/Literatur/…ied+von+der+Gerechtigkeit

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  • Das Lied von der Gerechtigkeit / Rainer Maria Rilke

    [...]

    zeno.org/Literatur/M/Rilke,+Rainer+Maria/Erz%C3%A4hlungen+und+Skizzen/Geschichten+vom+lieben+Gott/Das+Lied+von+der+Gerechtigkeit

    Aus dem Link:

    "[...]

    Es ist keine Gerechtigkeit mehr in der Welt. Die Gerechtigkeit, wer kann sie finden? Es ist keine Gerechtigkeit mehr in der Welt: denn alle Gerechtigkeit ist den Gesetzen der Ungerechtigkeit unterstellt. [...]"

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  • Das Weltende naht; gab es auch schon zu Beginn des 20 JH:

    Weltende

    • Prosa, Gedichte & Lyrik

    Das Gedicht „Weltende“ stammt aus der Feder von Jakob van Hoddis.

    Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,

    In allen Lüften hallt es wie Geschrei.

    Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei

    Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

    Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen

    An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.

    Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.

    Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.


    Jakob van Hoddis

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  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber