Ich möchte mit euch folgenden Bericht teilen, den ich erhielt.
"Alles, was ich bisher erlebt habe (davon eine Woche auf der Intensivstation und eine in der Notaufnahme, über die ALLES läuft, was in das Haus geht, auch geplante Aufnahmen), haben mir mehr als deutlich gezeigt, dass Corona unser kleinstes Problem im System ist, wie Sie es immer wieder so schön darstellen.
- Es wurde in der Woche, in der ich in der Notaufnahme war KEIN Patient wegen einer schweren C-Erkrankung aufgenommen. Komisch, wenn man so die Medien verfolgt und/oder die Infektionszahlen. Wir hatten EINEN Fall, der mit (!!! nicht wegen!!!) C kritisch war: Hirntumor, austherapiert, in palliativer Behandlung, mir ist ein Rätsel, wie Haut und Knochen noch Leben können. Komischerweise C-positiv, aber kein einziges Symptom: Kein Husten, kein Fieber. Komisch, oder? Aber eins ist sicher: Dieser Patient wird in der Statistik der Coronatoten landen, weil wir eine völlig undifferenzierte Darstellung haben.
- In der Statistik landeten auch weitere Fälle: Lungenkarzinom im Endstadium, seit mehreren Wochen palliativ mit Morphin behandelt, zuhause gepflegt, sollte nur zum Entwässern mal kurz ins Krankenhaus, C-Test pos. Weiterhin ein Autounfall, Genickbruch, Anfang 30, überhöhte Geschwindigkeit, überschlagen und aus dem Auto geschleudert worden, weil nicht angeschnallt. C-Test nach Rea pos. Herzinfarkt (den selbst ich als Person der untersten Ausbildungsstufe im EKG erkannt habe), auf dem Weg ins KH verstorben, aber vorher pos getestet. Und: Überdosis Heroin, letale Dosis. Test nach Rea pos.
Ich war nie gut in Mathe, aber habe auch darin mein Abi bestanden, selbst wenn ich nur die Hälfte derer, die in der Statistik gelandet sind in der einen Woche aus der Statistik entferne und das auf das Jahr hochrechne, dann sind wir WEIT, WEIT unter der Anzahl der jährlichen Grippetoten- bei denen übrigens multiple Vorerkrankte NICHT erfasst werden, weil da lässt man es ja zu, dass sie an ihren Vorerkrankungen sterben, auch wenn sie zusätzlich die Grippe bekommen haben...
Die Problemfälle haben Pneumonien. Jo, jedes Jahr sterben daran bis zu 60000 Menschen. Schon vor C. Bereinigt um die o.g. selbst erfahrenen Werte landen wir da nicht mal.
Noch ein paar Erfahrungen:
- Auf der Intensivstation sind 1/4 der Betten frei. Voll ausgestattete Plätze. Das waren sie schon vor C. Aber sie waren nie als frei gemeldet, weil es seit dem Bau kein Personal dafür gab. Ähm, wo war nochmal das mit dem "wir brauchen dringend mehr Beatmungsplätze"??? Nein, wir brauchen mehr Personal, Personal, was gut ausgebildet und angemessen entlohnt wird, Personal, was Zeit für die Menschen hat, was nicht verbrannt und verheizt wird (nach einer Woche bekam ich mitgeteilt, dass man ohne mich als Praktikantin in der Woche nicht in der Lage gewesen wäre, alle Patienten in der Schicht zu waschen, weil es einfach personell nicht drin ist). Angemessenes Bezahlung, keine von Frau Schmidt entwickelten (ich glaube, die war es damals) Fallpauschalen, sondern angemessene Aufwände, keine Manager und permanenten Zertifizierer, sondern Menschen für Menschen.
- Es gab auf der Intensivstation KEINEN einzigen Fall einer Infektion aus dem Dienst. Und das bei dem Killervirus... Komisch.
- Es waren NIE mehr als 1/3 der Betten mit C-Patienten belegt (was ja seit jeher das DIVI für den Kreis auch hergibt an Zahlen, kann ja jeder einsehen). Von denen waren ALLE schwerst vorerkrankt und leider zum Teil gar nicht so alt (unter 60, vom Aussehen aber über 80). ABER bereits zum Großteil aus Pflegeeinrichtungen... Mit Vorerkrankungen, denen wirklich jede Viruserkrankung Probleme bereitete hätte. Die C-Patienten, die ich miterlebt habe waren in einer Verfassung, das kann man sich kaum vorstellen und ich wünsche niemandem, dass er in so einen Zustand kommt- ich persönlich möchte dann bitte sterben. Ich wäre dankbar über C (Achtung: MEINE Meinung).
- Die Pfleger versicherten mir, dass es noch keinen einzigen schlimmen Verlauf einer jungen, gesunden, nicht vorerkrankten Person dort gegeben hat über das gesamte letzte Jahr...
- Die meisten der Patienten, die beatmungspflichtig werden oder sind, sind, entschuldigen Sie bitten den krassen Ausdruck, fett. Und diese Personen werden auch kein Weaning überstehen, sondern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, wenn sie nicht versterben, an Heimbeatmungsplätze kommen. Warum? Weil es physiologisch unmöglich ist, denen wieder das Atmen anzutrainieren, das geht schlicht und ergreifend bei der Masse, die auf den Brustkorb drückt, nicht.
Ich könnte seitenweise so weiter machen.
Ich hatte bereits vorher keine Angst vor C, jetzt habe ich es direkt erlebt, wo doch das angebliche Problem ist, weswegen die ganzen "Schutzmaßnahmen" ergriffen werden (wir müssen die Krankenhäuser vor Überlastung schützen, haha, die sind seit Jahren personell überlastet) und das Problem sitzt wo anders: in der System, was wir seit Jahrzehnten kaputt gewirtschaftet habe. An ungesunden Menschen, die neben Adipositas auch noch die üblichen Begleiterkrankungen mitbringen: Diabetes, Bluthochdruck, Stenosen jeglicher Art und und und. Die netten "Wohlstandserkrankungen", ohne diese hätten wir 2/3 mehr freie Betten auf Intensivstationen, mindestens genau so viele mehr freie Betten auf Normalstationen, viel weniger Kosten für das Gesundheitssystem (aber kaum mehr Gewinn für die Pharmalobby).
Wir schmeißen in einer sorglosen Art Antibiotika unters Volk, dass mir anders wurde. Ja, ich bin geschockt, was ich erlebt habe. Und nein, nicht wegen C, sondern wegen allem anderen. Ich bleibe dabei: C ist unser kleinstes Problem im Gesundheitssystem.
Und was mir wirklich Sorgen macht, ja sogar Angst: Die Anzahl an Suizidversuchen, die ich erlebt habe, die verlorene Lebensfreude vieler (Patienten bettelten um die "letzte Pille", weil sie einsam sind und nichts mehr vom Leben haben), die jungen Menschen mit Drogenproblemen (täglich mehrere!!) und die Anzahl mit gravierenden psychischen Problem, die täglich in der Notaufnahme mehr werden. Die Schäden, die wir den schwächsten unserer Gesellschaft zugefügt haben, durch die angeblichen Schutzmaßnahmen, die Gewalt in schwächeren Familien, für deren Kinder die Schule oder Kita ein Schutzraum war, die Chancen, die wir vielen genommen haben, weil sie den Bildungsanschluss verloren haben. Dass wir desolate Zustände in Pflegeheimen haben, die Menschen was zu Essen bekommen, aber viel zu oft zu wenig zu trinken, vor sich hin vegetieren, körperlich verfallen, mangelnd Körperhygiene betrieben wird, von einer ausgewogenen Ernährung mal ganz zu schweigen- und jetzt bekommen sie nicht einmal mehr Besuch.
Ich habe in der Woche in der Notaufnahme drei fremden Menschen zum Sterben die Hand gehalten, weil man sie zum Sterben zu uns gebracht hatte. Und kein Angehöriger dazu kommen wollte (was in dem Haus unter diesen Umständen erlaubt wäre). Keine Station hat uns diese Menschen mehr abgenommen, weil man den formellen Kram nicht mehr erledigt bekommt, bis es vorbei ist. Also liegen die in der Notaufnahme auf einer Pritsche (das sind ja keine Betten) und bekommen (wenn es möglich ist, alle Pfleger tun dort ihr Bestes) von fremden die Hand gehalten beim Sterben. DAS ist die wahre Katastrophe.
Man darf nicht mehr sterben. Auch nicht, wenn man alt ist. Auch nicht, wenn man Jahre lang mit seinem Körper Schindluder betrieben hat. Und wenn es dann unvermeidbar ist, dann bloß schnell weg damit.
Eine Schwester auf der Intensivstation sagte, dass sie glaubt, dass 90% der Personen das, was wir mit ihnen machen, gar nicht mehr wollen würden.
Wo sind wir gelandet? Die Natur ist stärker als wir und wir müssen das akzeptieren- dazu gehört auch, dass Menschen sterben. Und den Tod sollte man im Rahmen des Möglichen würdevoll gestalten. Und unser Leben bis dahin mit Freude und Dankbarkeit füllen und sorgsam mit unserem Körper umgehen- das würde viel Leid ersparen und unsere Krankenhäuser so entlasten, dass wir mit dem bestehenden Personal gut klar kommen würden.
Und wenn das Herz eines über 80-jährigen Dementen aufhört zu schlagen, dann sollte man das akzeptieren (und sie nicht reanimieren).
Ja, es gibt das Virus.
ABER es gibt seit jeher Viren. Ich selbst hatte vor Jahren das EBV, habe 1,5 Jahr immer wieder Fieberschübe gehabt. Und fit wurde ich nicht, durch Ausruhen und Schonen, sondern durch viel frische Luft, Vitamine, moderate Bewegung. Immer dran bleiben. Und es blieb nichts zurück...
Ich frage mich: Wo die differenzierte Betrachtung der "Fallzahlen"? Wenn wir die Leute durchleuchten, finden wir mindestens bei 80% der Menschen einen Bandscheibenvorfall- und plötzlich haben wir schwerst Kranke, die vorher keine Schmerzen und/oder Probleme hatten. Und nichts anderes ist es mit Corona. Wenn man das endlich mal differenziert betrachten würde, würde es jeden medial erzeugten Schrecken verlieren..."