Zieht die NATO die Strippen? Die Blockade der Transporte nach Kaliningrad hat militärische Aspekte
Das EU- und NATO-Mitglied Litauen hat entschieden, den innerrussischen Transit von Waren durch litauisches Hoheitsgebiet zu blockieren. Betroffen davon sind Transporte aus Russland in die Exklave Kaliningrad per Eisenbahn von Produkten, die durch die EU willkürlich auf eine schwarze Liste gesetzt wurden.
Kaliningrad gilt als Hauptproblem für NATO
Die Annahme, dass die NATO im Hintergrund die Fäden zieht, kommt vor allem deshalb in Betracht, weil Kaliningrad vom Westen unlängst als ein strategisch wichtiges Gebiet eingestuft wurde und man in diesem Sinne stets versucht hat, diesbezüglich Druck auf Russland auszuüben. So wurde nahe Kaliningrad beispielsweise das NATO-Großmanöver "Defender Europe 2020" abgehalten, bei dem faktisch der Angriff auf die Exklave trainiert worden sein soll. Darüber hinaus sind die polnischen Truppen nahe dieser Region aufgerüstet worden.
Trotzdem ist Russland aufgrund der räumlichen Abtrennung Kaliningrads vom Rest des russischen Territoriums in seinen Handlungsmöglichkeiten extrem eingeschränkt – und deshalb sehr anfällig. Denn abgesehen davon, dass die russische Exklave inzwischen schon seit über 30 Jahren vom Kernland aus auf dem Landweg nur per Bahntransit über Litauen erreicht werden kann, grenzt das Gebiet seit der NATO-Osterweiterung obendrein ausschließlich an Mitglieder dieses westlichen Bündnisses und ist deswegen unmittelbar mit enorm gewachsenen sicherheitspolitischen Herausforderungen konfrontiert.
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