Gigantische Versorgungslücke bei Heimbewohnern Charité-Studie legt menschenverachtende Zustände offen
Es gehört zu den dunkelsten Kapiteln der Coronakrise, die sich bald zum dritten Mal jährt: Unter dem Deckmantel der besonderen Schutzbedürftigkeit mussten betagte Menschen in Pflegeheimen einsam und würdelos sterben, weil ihren engsten Verwandten verboten wurde, sie zu besuchen.
Diese mussten ihre Nächsten gleichermaßen macht- und fassungslos dem überforderten Personal anvertrauen. Was angesichts der menschenunwürdigen Zustände in den meisten Pflegeheimen blieb, waren Resignation und Traumatisierung. Interessiert für diese Menschenrechtsverletzungen haben sich allenfalls kritische Medien, während der Mainstream der Regierung Merkel ergeben salutierte.
Nun zeigt eine Studie der Berliner Charité, dass hierzulande in den Pflegeheimen nicht nur Angehörige unter den ebenso grotesken wie menschenverachtenden Besuchsverboten litten. Auch Ärzte und anderes Gesundheitspersonal mussten sich extremen Zugangsbeschränkungen beugen. Selbst Palliativhelfer, die den Vereinsamten zumindest zu einem ansatzweise würdevollen Lebensende hätten verhelfen können, wurden nicht verschont.
Psychotherapeuten wurde der Zugang in zwei von drei Heimen beschränkt
Pikant: Darüber berichtet ausgerechnet der „Tagesspiegel“, der selbst die unsinnigsten Corona-Maßnahmen stets arglos abnickte. Die Studie wurde von der Gesetzlichen Krankenversicherung in Auftrag gegeben. Dass gerade die Charité dafür auserwählt wurde, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Mit dem Virologen Christian Heinrich Maria Drosten ist einer der vehementesten Fürsprecher harter Corona-Maßnahmen Lehrstuhlinhaber an der Berliner Hochschule. Seine permanenten Warnungen, deren schiere Anzahl nur noch von Gesundheitsminister Karl Lauterbach übertroffen wird, werden unvergessen bleiben.