Nach Atom- und Kohleausstieg – jetzt der Gas-Knall / Manfred Haferburg
Deutschland schießt sich energiepolitisch selbst ins Aus – nachdem man zuvor jahrelang die eigene Abhängigkeit vom russischen Gas immer weiter ausgebaut hatte, soll jetzt auch dieser Hahn abgedreht werden.
Weil die Bundesbahn mal wieder nicht fuhr, brachte mich ein Taxi zum Umsteigebahnhof. Ich unterhalte mich gerne mit Taxifahrern. Das sind oft interessante Menschen mit geerdeten Ansichten, weil sie das Ohr an der Masse haben und für ihr bescheidenes Auskommen hart arbeiten müssen. Da kann man immer was dazulernen. So erfuhr ich von einem Berliner Taxifahrer, dass es Sterbliche gibt, die ihre Taxifahrt nicht bezahlen müssen, weil sie mit einem Mandat im Bundestag sitzen. Das kostet nichts, das bezahlt der Staat.
Die Benzinpreise waren das Taxi-Thema des Tages – 2,24 Euro pro Liter Powerdiesel, das tut einem Taxifahrer weh. Aber meiner sah einen Ausweg. „Warum kleben wir nicht Solarzellen aufs Autodach und fahren damit?“ Und auf meine Frage: „Und was machen Sie in der Nacht?“ kam die Antwort: „Da habe ich doch eine Batterie“.
Da kam mir in den Sinn, dass ich wohl gerade von einem Kandidaten für die neue „Taskforce – Ad-hoc-Arbeitsgruppe zur Gasreduktion“ des grünen Bundeswirtschafts- und Klimaministers Robert Habeck gefahren werde.