Warum fragst Du, darf man das wissen? Hydergin forte 2 mg beispielsweise, ist rezeptpflichtig. Weil es den Wirkstoff Dihydroergotoxin enthält. Und dieser wiederum besteht aus Dihydroergocornin, Dihydroergocristin, Alpha-Dihydrogergocryptin und Beta-Dihydroergocryptin im Verhältnis 3:3:2:1.
Aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung kann es besonders bei Patienten mit niedrigem Blutdruck zu Gangunsicherheit, Schwindelgefühl, leichten Kopfschmerzen sowie zu Kreislaufregulationsstörungen beim Aufstehen und Aufsetzen kommen. Und nach längerer Anwendung (drei bis vier Wochen) können bestehende Brustbeklemmungen vermehrt auftreten oder Brustengegefühle erstmalig erscheinen.
Dihydroergotoxin kann zudem bindegewebige Verklebungen der Herzklappen, aber auch der Lunge, des Brust- oder Bauchfells hervorrufen. Das Fibrose-Risiko ist unter den Ergotaminen unterschiedlich ausgeprägt, am höchsten aber bei Dihydroergotamin.Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz, Magen-Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit, teilweise auch Angstgefühle, depressive Reaktionen.
Möchtest Du Dir so etwas wirklich antun?
Hydergin wird ja überwiegend bei Demenz, aber auch bei Bluthochdruck im Alter eingesetzt. Studien zeigen allerdings, dass die Wirksamkeit von Dihydroergotoxin von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein kann. Nur bei einem Teil wurde die erhöhte Aufmerksamkeit, Wachheit, positive Stimmung und erhöhte Aktivität dokumentiert.
Solltest Du wegen eventueller Demenz nach dem Mittel gefragt haben: Spermidin wäre eine bessere Alternative, es wird eh schon vom Menschen über die tägliche Nahrung in Mengen von ca. 10 mg aufgenommen.
Der Wirkstoff Spermidin gehört zur Gruppe der Polyamine und wird aus Weizenkeimen gewonnen. Polyamine können sich positiv auf die Funktionen des Gehirns auswirken, da sie die Selbstreinigungseffekte der Zellen unterstützen.
Spermidin wird im allgemeinen sehr gut vertragen mit Ausnahme von Menschen, die an einer Histaminunverträglichkeit leiden, da Spermidin aus Lebensmitteln gewonnen wird, die von Natur aus Histamin enthalten.
Wenn Dich Studien zu Spermidin interessieren:
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (2017) 'Gehirngesunde' Ernährung: wie Essen vor Demenz schützen kann. (dgn.org/presse/pressemitteilungen/gehirngesunde-ernaehrung-wie-essen-vor-demenz-schuetzen-kann/)
- Verbesserte Gedächtnisleistung durch Anregung der Autophagie?▹ˍ MMW - Fortschritte der Medizin 162, 66 (2020)
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (2020) Die neurobiologischen Grundlagen Polyamin-induzierter Protektion gegen altersassoziierte Einschränkungen der Gedächtnisfunktionen (SMARTAGE)ˍ
- Gassen et al. Analysis of SARS-CoV-2-controlled autophagy reveals spermidine, MK-2206, and niclosamide as putative antiviral therapeuticsˍ
- Atiya et al. Polyamines in foods: development of a food databaseˍ
Bitte nochmals das Cutler Protokoll lesen. Dort wird von Dimercaptobernsteinsäure (DMSA) oder/und Dimercaptopropan-Sulfonsäure (DMPS) gesprochen.
Dihydroergotoxin ist etwas völlig anderes!
Dirk, nehme an das Marianne das sucht, da René in Mariannes Thread Cutler Protokoll auf die Seite von symptome zum dortigen wiki verlinkt hat, wo es in der Liste der optimalen Nahrungsergänzungsmittel mit aufgeführt ist.
Der Einfachheit halber: https://www.symptome.ch/wiki/C…_-_Anleitung_auf_Deutsch/
Oha... nur weil ich das verlinke bedeutet es nicht, dass ich das empfehle. Zum Cutler-Protokoll ist ja nicht viel zu finden. Und es ist auch nicht mein "Favorit".
Auf die Schnelle nur ein paar Gedanken:
Die Sache mit dem Dihydroergotoxin habe ich noch nie getestet und ich denke, dass ich das auch nicht möchte.
Die Sache mit dem Entgiften ist recht komplex und ein so komplexes Programm wie das Cutler Protokoll würde ich niemals ohne entsprechende Kenntnisse in Eigenregie durchführen.
Womit man selbst arbeiten kann ist die gute alte Klinghardt Entgiftung mit Chlorella und Korienader. Aber auch da muss man wissen was man tut und vor allem auch welche Mittel man nimmt. Vielfach wird auch Spirulina empfohlen, was ich auch für kontraproduktiv halte.
Marianne, ich möchte niemanden abschrecken. Aber ich kenne einige Threads zum Thema Entgiftung bei symptome und würde sagen nach meiner Erinnerung gab es nach einer Entgiftung, vor allem mit Infusionen, in ca. 50% Verbesserungen und in 50% Verschlechterungen. Daher habe ich vor einer Entgiftung gehörigen Respekt und sie bis heute nicht in Erwägung gezogen.
Sicher wirst du bei symptome.ch verschiedene Threads zum Thema Entgiftung und Beiträge von Usern finden, die nach verschiedenen Methoden und auch nach Cutler-Protokoll oder nach Klinghardt entgiftet haben, da du ja gerne von Erfahrungen lesen wolltest.
Auch interessant, vielleicht schon zu weit führend, finde ich seine Beiträge Du hast nach cutler-protokoll gesucht - H.C.'s Blog (hcfricke.com)ˍ
In meinen Augen ist eine Entgiftung jedenfalls eine regelrechte Wissenschaft für sich, bei der man sehr viel falsch machen kann, die man vorsichtig angehen muss und die ihre Zeit dauern wird. Mit ich mach mal eben schnell eine Entgiftung ist es nach meinem Eindruck jedenfalls nicht getan.
Und kaum kommt das Thema auf den Tisch, sind die erste Fragen, die mir gerade dazu einfallen, ist das Gebiss frei von Amalgam, keine Implantate im Körper, gibt es bereits nachgewiesene Belastungen durch Schwermetalle. Aber ich bin dafür kein Gesprächspartner.
