Zwar etwas am eigentlichen Thema vorbei, dennoch setze ich es mal in diese Rubrik:
Warum "verschwinden" gerade ganz aktuell mehr als 100.000 Bücher aus dem 19. Jahrhundert aus den Regalen deutscher Bibliotheken?
Und zwar mit dem dubiosen Argument, diese Bücher auf einen eventuellen Arsengehalt überprüfen zu wollen. Und warum ausgerechnet fast ausschließlich Bücher aus dem 19. Jahrhundert? Und warum passiert das in allen möglichen Bibliotheken mal wieder fast gleichzeitig? Dazu hier nur mal einige Presse-Artikel zur Verdeutlichung:
SPIEGEL, vom 06.03.2024
WDR-Beitrag vom 25.02.2024
Aber ganz so neu ist dies alles nicht, konnte man doch am 2. September 2004 auf MDR online lesen, dass es einen verheerenden Großbrand in der Weimarer "Herzogin Anna Amalia Bibliothek" gegeben hat, bei dem über 50.000 unschätzbar wertvolle Bücher verbrannten:
Aber dass Bücher giftig sind und Lesen lebensgefährlich sein kann, wissen wir ja nicht erst seit Umberto Eco´s "Der Name der Rose", auch dort wurden ja beispielsweise in einem Kloster zu neugierige Leser durch mit Arsen imprägnierte Buchseiten vergiftet. Letztlich wurde die altehrwürdige Klosterbibliothek dann ein Opfer der Flammen, nur einige wenige wertvolle Bücher wurden durch den Franziskaner William von Baskerville und seinem Adlatus, dem Novizen Adson gerettet.
Auch in dem dystopischen Roman "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury aus dem jahr 1953 geht es darum, dass Bücher aus Angst vor ideologischer Unruhe und Unzufriedenheit unterdrückt werden, auch hier spielt Feuer ein wiederkehrendes Motiv.
Und als ein weiteres Beispiel kann der Roman von Aldous Huxley "1984 oder Schöne neue Welt" genannt werden. In seinem Roman werden komplette Geschichts-Bücher einfach umgeschrieben und dadurch "gereinigt", oder es werden Bücher einfach verboten.
Soll nun heute, in Zeiten von Fake News und Internetzensur über einen Teil unserer alten Literatur der Mantel des Schweigens und des Vergessens gelegt werden .....?