Die Mama, bei Deinen beiden Beiträgen #40 und #38 kann ich überhaupt nicht so tief in die Tischplatte beißen, wie ich gerne möchte. Was dieser Heilpraktiker Tuppek da vor sich hinschreibselt ist an Dummheit kaum noch zu überbieten. Zudem stellt er auf seiner Homepage lediglich Behauptungen auf, gekoppelt mit Allgemeinplätzen.
Hier mal einige willkürlich rausgepickt:
Zitat von Tuppek"Vitamin D, Vitamin C und Corona: Bei viralen Infektionen ist die Einnahme von synthetischem Vitamin D kontraindiziert
Schmutzige Geschäfte mit der Angst: Einige Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln versprechen Schutz vor dem Coronavirus. Doch eine solche Wirkung kann keines der Präparate nachweisen."
Aha, "einige" Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln machen also schmutzige Geschäfte mit der Angst. Und was ist mit den anderen?
Und keines der Präparate kann eine solche Wirkung nachweisen? Tatsächlich? Wieviele der Präparate hat dieser Tuppek denn bereits untersucht? An wievielen seiner Patienten schon getestet? Mit genau welchen Ergebnissen?
Aber lassen wir mal diese Spitzfindigkeiten. Ich kann im Moment gar nicht so viel und so schnell schreiben, wie mir gerade bei all dem chaotischen Durcheinander dieses Tuppek durch den Kopf geht. Einfach unglaublich, wie dieser Kerl mit seinen Ergüssen die Menschen verunsichert! Dies gilt auch für nachstehendes Zitat:
Zitat von TuppekWeil Vitamin D-Mangelzustände in Deutschland nicht vorkommen, messen wir bei in Deutschland lebenden Meschen niemals zu niedrige Werte der aktiven Form
– Wir haben in Deutschland sehr lichtreiche Monate (März - September).
– Die Halbwertzeit von Vitamin D beträgt fast ein dreiviertel Jahr. Deswegen sind die zellulären Speicher auch im April des Folgejahres noch ausreichend gefüllt, selbst wenn die letzten Sonnenstrahlen im August waren.
Ist ja toll, Mngelzustände kommen nicht vor? Wann liegt seiner Meinung nach denn ein Mangel vor?
Für ihn sind also beispielsweise der März und auch der April lichtreiche Monate? Im Verhältnis wozu? Zum November oder Dezember? Und was hat ein "lichtreicher" Monat, was hat "Licht" mit Vitamin D-Bildung zu tun? Hierfür muss die Sonne ausreichend "Kraft" haben, im März oder April ist dies aufgrund des tiefen Sonnenstandes, respektive der flachen Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden aber überhaupt nicht möglich.
Ein weiteres Zitat, gelesen auf seiner Homepage:
Zitat von TuppekAufgrund unserer Beobachtungen, einer Nutzen-Risiko-Abwägung und der Tatsache, dass der Körper Vitamin D mittels Lichteinwirkung aus Cholesterin in der Haut selbst bildet, empfehlen wir, bei Vitamin D-Mangel auf die Einnahme von Cholecalciferolpräparaten zu verzichten.
Die einzige naturheilkundliche Therapie zur Bildung körpereigenen Vitamin D sind der vermehrte Aufenthalt im Freien und eine vitalstoffreiche Vollwertkost mit hohem Frischkostanteil.
Bei Vitamin D-Mangel sollte man sich also vermehrt im Freien aufhalten. Macht natürlich Sinn, wenn es im Winter und Frühjahr kalt ist und jeder Mensch sich in dicke und warme Klamotten hüllt. Selbstverständlich ist der Aufenthalt im Freien zu jeder Zeit angeraten, frische Luft ist immer gesund, auch und gerade im Winter. Deswegen habe ich aber nicht automatisch auch eine Vitamin D-Bildung durch die Haut.
Vitalstroffreiche Vollwertkost mit hohem Frischkostanteil? Dem kann ich nur zustimmen, vitalstoffreich und viel Frisches bietet jede Menge an Vorteilen, nur bringt mir das nicht unbedingt einen hohen Vitamin D-Spiegel. Überhaupt gibt es nur äußerst wenige Lebensmittel, die für eine vernünftige Vitamin D-Zufuhr sorgen. Wir sind halt kein Inselvölkchen, welches jeden Tag fetten und vor allem frischen Fisch futtern kann.
Dieser Tuppek reiht sich für mich ein in die Liste von "NEM sind überflüssig" (SPIEGEL, Focus, usw.), "Geldschneidere" (ARD und Co.) oder können "auch mal giftig sein", wie eine Krebsärztin aus Jena mal geschrieben hat. (Dass Chemo- oder auch Strahlentherapie hochgradig giftig sind .. . nun ja, da schweigt jetzt mal des Sängers Höflichkeit) oder auch der Artikel aus der DIE ZEIT WISSEN vom 26. Januar 2021 ("Vitamin D im Winter – Im Zweifel besser nichts einschmeißen") der freien Autorin Filipa Lessing.
Letztlich:
Mal abgesehen davon, dass ich im Internet auf die Schnelle lediglich nur einen Artikel zu Vitamin D3-Sulfat (wovon Tuppek ja schreibt) gefunden habe, der zudem fast wortwörtlich dem Text von Tuppek gleicht (woraus sich die Frage ergibt, wer wohl von wem abgeschrieben hat), hat dieser Tuppek bei all seinen Ausführungen geflissentlich vergessen darauf hinzuweisen, wie wichtig Magnesium im Zusammenhang mit Vitamin D ist.
Und heutzutage leidet ein Großteil der Bevölkerung unter Magensium-Mangel (Alle Migräne-Patienten beispielsweise haben einen zu niedrigen Magnesiumspiegel im Blut, ein niedriger Magnesiumspiegel führt zu Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Mattigkeit und weiteren Nettigkeiten, dabei ist Magnesium aber der wichtigste Mineralstoff, den wir in erhöhtem Maße benötigen)
Ja, oral zugeführtes Vitamin D muss vom Körper zunächst umgewandelt werden, was allerdings kein Problem ist, solange Magnesium im Körper ausreichend vorhanden ist.
Eine Umwandlung ist aber auch bei Vitamin D-Aufnahme aus der Nahrung notwenig - beispielsweise bei Verzehr von Pilzen, die ja zu den wenigen Lebensmitteln mit Vitamin D gehören. Hier liegt Vitamin D aber als Vitamin D2 vor, genauer als Ergocalciferol, nicht aber als Cholecalciferol, dem Vitamin D3.
Ich lasse es mal bei diesen lurzen Ausführungen, ansonsten sitze ich nämlich noch den kompletten Sonntag am Rechner und schreibe mir die Finger wund.
Fazit:
Bereits im Jahre 1903 erhielt Nils Finson für seine Entdeckung zur Heilung von Lupus Vulgaris (Haut-Tuberkulose) den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Er konnte nachweisen, dass dazu die Sonneneinstrahlung in nördlichen Ländern nicht ausreicht, um gesund zu bleiben. Seine Entdeckung ist also bereits 120 Jahre alt. Tuppek scheint davon allerdings noch nichts gehört zu haben.
Und wenn der Aufenthalt im Freien für uns, in unseren Breitengraden angeblich ausreichend ist, wieso gab es dann vor noch nicht allzu langer Zeit solche Probleme, genannt Rachitis? Ich glaube kaum, dass die Kinder damals den ganzen Tag vor dem Fernseher oder dem Laptop gesessen haben.
Fazit vom Fazit:
Wir kennen das Internet ja inzwischen. Wir finden auf alles eine gewünschte Antwort. Wir finden für jede Aussage auch das Gegenteil. Worauf wollen wir uns also dann verlassen? Auf die nächste Studie? Auf die nächsten Experten?
Vielleicht ist es kein schlechter Rat, einfach mal auf den Nobelpreisträger Max Planck zu hören, der, leicht abgewandelt, gemeint hat:
Entscheidend ist die persönliche Erfahrung.
Wenn Tuppek also meint, Vitamine, genauer NEM, bringen nichts, sie seien zudem auch noch gefährlich, ist dies glattwegs eine Lüge! Die Literatur ist voll von gegenteiligen und belegbaren Erfahrungen. Ich für meinen Teil bleibe bei meinen hochwertigen NEM, auch bei meinem Vitamin D.