Wie gesund ist "gesundes" Brot?

Zitat von Sascha9

"gesundes" Saatenbrot ...

Es kommt darauf an, was man darunter versteht.

Wenn man Weizen bzw. Gluten meiden muss freut man sich etwas ohne Weizen bzw. Gluten darin gefunden zu haben.

Wenn man auf Kohlenhydrate weitgehend verzichten will freut man sich auch dementsprechend.

Soweit so gut.

Viele Saatenbrotmischungen bzw. Rezepte enthalten dennoch Stärke, (Pseudo)Getreide, Hefe, billige Öle, zweifelhafte Bindemittel...

Nüsse, Kerne und Saaten enthalten allerdings Antinährstoffe, diese stören/blockieren die Aufnahme von Nährstoffen, führen zu Entzündungen....

Je nach dem enthaltenen Antinährstoff würde ich Einweichen, Keimen, Fermentieren... Das müsste man sich jew. einzeln anschauen.

Erhitzen reicht oft nicht aus. Hülsenfrüchte, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne uvm. enthalten Lektine, diese sind resistent gegenüber Hitze.

Auch würde ich mir anschauen, wie ist das Verhältnis von Fettsäuren in den verwendeten Nüssen, Kernen und Saaten... Sonnenblumenkerne sind z.B. Omega-6 lastig.

Speziell in Bezug auf Diabetes müsste man sich ebenso einzeln anschauen, wie die verwendeten Nüssen, Kernen und Saaten sich auswirken.

Zitat von Sascha9

Sollte Brot auf dem Speiseplan stehen, wenn man auch ohne auskommt?

Vom Soll kann keine Rede sein. Ich esse seit einigen Jahren gar kein Brot, Brötchen oder ähnliches.

Es ist eine Frage der Gewohnheit und eigenen Überzeugungen.

Jahrzehnten lang war Brot und ähnliche Getreideerzeugnisse mein Hauptnahrungsmittel. Als ich vor einigen Jahren aufgrund von Glutensensitiver Enteropathie plötzlich auf Glutenhaltiges Getreide etc. verzichten musste dachte mein Verstand in aller ernst, dass ein Leben ohne Brot nicht mehr möglich ist.

Es war ein langer beschwerlicher Weg, da die Sucht nach Brot etc. ziemlich heftig ist.

...

Heute, geheilt von dieser Sucht, kann ich zurückblickend sagen, ein Leben ohne Brot ist sehr gut möglich. Vor allem ohne das Brot was man heutzutage für gewöhnlich bekommt ist das Leben bereichernd.

Der Gedanke, ein gesundes Brot zu essen ist dennoch interessant, vorausgesetzt das Brot ist gesundheitsfördernd, entzündungshemmend und enthält die Nährstoffe, die man braucht: Fette, Proteine, Ballaststoffe, Mineralien etc., anstatt von kurzkettigen Kohlenhydraten. Ich würde allerdings den Begriff Brot hierfür nicht verwenden, da dieser assoziativ meist fest belegt ist.

Zitat von Sascha9

Wie gesund ist Brot aus Leinsamenmehl?

Das gekaufte Leinsamenmehl würde ich nicht verwenden. Zu einem wird vor dem industriellen Zermahlen meist nicht eingeweicht/gekeimt, sodass die Antinährstoffe nach wie vor enthalten sind. Zu anderem oxidieren die Fettsäuren des Leinsamenmehls rasch.

Am besten wäre es, die vorher gekeimten Lensamen zum Teig zu verarbeiten. Wobei hier durch die spezifische Schleimbildung von Leinsamen etwas an Einfallsreichtum nötig ist.

Zitat von Sascha9

Drin sind Nüsse, Kerne und Saaten, das ungesündeste mit 67 gr KH´s pro 100gr ist der Ahornsirup (davon aber nur ein Eßlöffel).

Alles über Nacht gut quellen lassen, anschließend in 70 Minuten backen.

Den Sirup kann man doch auch weglassen.

Ich verzichte auch auf Brot, und backe mir Eiweißbrot selber.

1 geraspelte Karotte, 150 gramm Sonnenblumenkerne, 70 gramm Leinsamen, 50 gramm Sesam, 50 gramm gemahlene Nüsse oder Mandeln, ein bisserl Salz, 3 Eiweiß und 250 gramm Quark.

Mit den trockenen Zutaten variiere ich immer ganz gerne, und die Saaten lasse ich 3 Tage lang vorkeimen.

Zitat von Sascha9

Sirup hat irgendeinen Sinn, hab ich grad vergessen.

Sirup trägt zur Konsistenz des Teigs bei, da er mit Eiweiß reagiert und so die bessere Festigkeit gewährleistet. Außerdem verleiht er dem Gebäck einen dezent-karamelligen Geschmack und sorgt dafür, dass es etwas saftiger und feuchter wird.

Mein Brot wie oben beschrieben hat auch eine gute Konsistenz, und ist saftig, ohne Sirup.

Vorkeimen heißt, die Saaten in Wasser einzuweichen, jeden Tag gut spülen, und das Wasser jeden Tag frisch zu machen, damit nichts schimmelt.

Essener- Brot geht auch als Rohkost, musste nicht mal backen, nur trocknen

und ist ein sehr hochwertiges Lebensmittel

hab das mit Buchweizenkeimlingen und etwas Kamut und Leinsamenkeimen gemacht und an der Sonne getrocknet

brauchst halt so zwei wirklich sonnige warme Tage, was hierzulande eher eine Herausforderung ist,

ansonsten halt im Dörrgerät oder Backofen bei 40 Grad

Zitat von marmotta

Essener- Brot geht auch als Rohkost, musste nicht mal backen, nur trocknen

Vor einigen Monaten bin ich im Internet auf "Essener Brot" gestoßen..

Dass die Zutaten gekeimt sind ist gut.

Habe mir die Zutaten genauer angeschaut, darin vor allem Dinkel-, Weizen- und Roggenkörner..., und bisschen Leinsamen.... vorgefunden.

Für mich wäre es zu Kohlenhydratlastig.

Wenn, dann müsste man es für kohlenhydratreduzierte Ernährung ziemlich stark modifizieren.

Zitat von marmotta

hab das mit Buchweizenkeimlingen und etwas Kamut und Leinsamenkeimen gemacht und an der Sonne getrocknet

Nur in der Sonne trocknen klingt spannend.

ist es so, dass Buchweizenkeimlinge und Kamut allerdings reichlich an Kohlenhydraten enthalten?

Gesundes Brot ist gesund. Hat weder Husten noch Schnupfen noch Affenpocken.

Essener Brot finde ich ehrlich gesagt gräßlich.

Ich hatte mir aus Neugier, bevor ich mich selbst an die Arbeit mache, welches zu "backen", das hierˍ bestellt, und war arg enttäuscht.

Wie soll man das denn essen? Weicht man das vorher in Wasser ein, damit es nicht völlig die Konsistenz einer Schuhsohle hat, und beinah nach Pappe schmeckt?

Zitat von Nelli

Wie soll man das denn essen?

Diese "Scheiben" sind schon was Spezielles.

Offensichtlich gibt es ganz viele Variation in der Zusammensetzung aber auch im Aussehen vom "Essener Brot".

Jeder meint was anderes darunter, die Gemeinsamkeit liegt wohl nur in dem gekeimten Getreide, ansonsten wird da alles (un)mögliche damit gemacht.

Selbst welche mit Backferment oder Backhefe.. etc. sind als "Essener Brot" zu bekommen, obwohl im ursprünglichen Sinne nichts davon rein gehört.

So oder so, "Essener Brot" auf Getreidebasis ist zu kohlenhydratlastig, von Gluten ganz abgesehen, obgleich bei der Keimung das Gluten zerlegt/reduziert wird.

Ich halte Kohlehydrate keinesfalls für schädlich, außer weißen Zucker und weißes Mehl im Überfluss, es sei denn, man kann sie wegen einer autoimmunen Gastritis, kranker Pankreas oder einem kaputten Darm nicht mehr verstoffwechseln.

Zitat von kaulli

Ich halte Kohlehydrate keinesfalls für schädlich,

Brot mit viel Kohlehydraten ist bei Diabetes 2 nicht gut geeignet.

Zitat von Naturheilung

Nur in der Sonne trocknen klingt spannend.

ist es so, dass Buchweizenkeimlinge und Kamut allerdings reichlich an Kohlenhydraten enthalten?

dann nimmste halt Quinoakeimlinge zum Beispiel

Es sollte halt dünn genug sein um in der Sonne zu trocknen, also keine dicken nordeuropäischen Stullen machen wollen

wer meint es schmecke nach Pappe kann ja mediterrane Kräuter reintun, gemahlene Salbeiblätter, Gänseblümchen, Löwenzahnwurzel gerieben oder was auch immer

Zitat von Lerneifriger

Brot mit viel Kohlehydraten ist bei Diabetes 2 nicht gut geeignet.

ich sagte das - bei "kranker Pankreas" ...