Liebe Forum-Mitglieder,
ich möchte hiermit ein Thema eröffnen, da eine Diskussion zu ADHS, insbesondere in Bezug auf alternative Behandlungsmöglichkeiten, im Forum bisher nicht zu finden war. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) stellt eine der häufigsten neurobiologischen Störungen dar, die sowohl Erwachsene als auch Kinder betrifft. Die herkömmliche Behandlung umfasst häufig medikamentöse Therapien wie Stimulanzien (z.B. Methylphenidat), die die Dopamin- und Noradrenalinaktivität im Gehirn erhöhen. Jedoch gibt es auch alternative Ansätze, die in letzter Zeit zunehmend Beachtung finden.
Es gibt medizinische Theorien, die die Ätiologie von ADHS mit einem Ungleichgewicht von Dopamin in Verbindung bringen, wobei sowohl ein Übermaß als auch ein Mangel an Dopamin als potenzielle Ursachen betrachtet werden. Ein ausgewogenes Dopaminverhältnis könnte in diesem Kontext eine therapeutische Zielsetzung darstellen. Dopaminregulierende Mikronährstoffe wie Vitamin D3 und Zink haben in Studien eine unterstützende Wirkung auf die Neurotransmittersynthese und -freisetzung gezeigt und könnten somit bei der Behandlung von ADHS hilfreich sein.
L-Theanin, eine Aminosäure, die vor allem in grünem Tee vorkommt, wirkt anxiolytisch und beruhigend, ohne eine übermäßige Dopaminproduktion zu fördern. Es beeinflusst das zentrale Nervensystem positiv, indem es die Alpha-Wellen im Gehirn erhöht, was zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen ohne die Gefahr einer Überstimulation führt.
Die Supplementation von Aminosäuren wie L-Tyrosin und L-Phenylalanin sollte vorsichtig dosiert erfolgen, da diese als Vorläufer für die Synthese der Katecholamine (einschließlich Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin) fungieren. Ein Überschuss an diesen Aminosäuren kann eine übermäßige Katecholaminsynthese anregen, was zu einer Erhöhung der Katecholaminspiegel im Gehirn führt und möglicherweise vaskuläre Verengungen zur Folge hat. Dies könnte eine ähnliche Wirkung wie die von Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin) haben, das ebenfalls die Katecholaminspiegel im zentralen Nervensystem erhöht.
Alternativ könnten adaptogene Substanzen wie Cordyceps sinensis und Hericium erinaceus (Löwenmähne) eine vorteilhaftere Wahl darstellen. Diese Pilze haben nachweislich neuroprotektive und neuroregenerative Eigenschaften und fördern die neuronale Gesundheit, ohne eine überschießende Stimulation der Katecholaminproduktion zu verursachen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Behandlung von ADHS könnte die Regulation des Homocysteinspiegels im Blut sein. Ein erhöhter Homocysteinspiegel ist mit einer Vielzahl kognitiver Störungen und neurodegenerativen Erkrankungen assoziiert. Die Senkung des Homocysteinspiegels kann durch die Gabe von bioaktiven B-Vitaminen (insbesondere Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12) unterstützt werden, da diese Vitamine an der Methylierung von Homocystein zu Methionin beteiligt sind und so den Homocysteinspiegel senken.
Ich hoffe, dieser Beitrag regt zu einer interessanten und wissenschaftlich fundierten Diskussion über alternative Behandlungsansätze bei ADHS an.
Mit besten Grüßen,
ENDOGEN [Kemal Agca]