Plaque in der Halsschlagader, hohes Lipoprotein a, Lipidapherese, Statine
Meine Daten: 65 Jahre alt, männlich, 1,78m/71kg, BMI 22, Ruhepuls 48-52, Nichtraucher; mäßiger Alkoholkonsum (0,2l Rotwein täglich im Schnitt, im Moment seit einer Woche selbst veordnete Abstinenz)
Bei mir wurde vor einem Jahr bei einer kardiologischen Routineuntersuchung eine nicht-stenosierende Plaque (2,4x3,4mm) in der Carotis diagnostiziert ("manifeste Arteriosklerose").
Eine Langzeitblutdruck-Untersuchung ergabeine labile Hypertonie, dich ich nach einer anschließenden Selbstkontolle zuhause über Wochen und Monate hinweg als vegetativ bedingt einstufe. Ich bin schnell "auf 160" wenn ich z.B. bei Arztbesuchen aufgeregt bin, normalerweise liege ich aber mit dem ermittelten 24h-Mittelwert von137/82, Tagesmittelwert von 142/86 und Nachtmittelwert von 119/72 nicht signifikant zu hoch.
Ein im Februar 2015 erfolgtes Belastungs-EKG ergab "ab 150 Watt eine horizontalen ST-Senkung, bei 175 Watt maximal 0,22mV Senkung mit päterminaler Akzentuierung der T-Wellen".
Es wurde eine KHK vermutet und eine Koronarangiographie durchgeführt, die aber (für mich positiv) einen negativen Befund ergab: es besteht keine KHK, die Herzkranzgefäße sind frei. Ich wunderte mich, bin ich doch schlank und mache jeden Tag eine Stunde Nordic Walking im Bereich von 100 bis 125 (Pulsfrequenz), und das schon seit Jahren.
Generell bewege ich mich gerne, ernähre mich vollwertig mit Vollkornprodukten und wenig Fleisch, dabei regelmäßig Seefisch.Wir leben fast auschließlich von biologisch vollwertigen Lebensmitteln. Ich backe schon seit 30 Jahren mein eigenes Brot und mahle mein Getreide selber. Mein Frühstück besteht aus frisch gequetschten Haferflocken, Honig, Bananen, Braunhirsemehl und Joghurt.
Frisches Obst (Äpfel, Citrus etc.) vertrage ich nicht so gut. Auch manche Gemüsesorten kann ich nicht essen und reagiere mit Darmproblemen. Es mag sein, dass ich unter dem Strich dadurch mit Vitamin C und anderen Vitamin unterversorgt bin.
Der behandelnde Kardiologe (Chefarzt) vermutete damals eine "mikroangiopathische Störung" und riet mir, mich mit Jahresfrist wieder vorzustellen.
Darüberhinaus empfahl er mir, meine Blutfette (LDL 131,HDL 65, Trigl. 171, Gesamtchol. 229) mit Statinen (LDL unter 100) zu
senken und noch fettarmer zu essen, als ich es ohnehin schon tue.
Meine Hausärztin ist "eine Gute", sie führte die Analyse der Blutfette weiter und ermittelte einen Lipoprotein-a Wert von 157, der signifikant höher als der Normwert liegt. Gleichzeitig im Dezember 2015 ermittelte andere Werte waren LDL 134, HDL 73, Trigl. 104, Gesamtchol. 229. CRP war 0,7, Homocystein 10,3. Die Cholesterinwerte scheinen also relativ konstant zu sein.
Meine Ärztin empfahl mir die tägliche Einnahme eines medizischen Omega-3 Präparates; diesem Rat bin ich gefolgt und nehme neben einem guten Omega 3-Fischöl auch ein Q10 Coenzym (100mg tgl.). Außerdem gab es Probleme mit meinem Eisenhaushalt (zu viel freies Eisen, zu wenig Eisen im Speicher), deshalb nehme ich z.Zt. ein Eisenpräparat, das sich erst im Zwölffinger-Darm auflöst ("duodenal").
Ich habe leichte Allergien (Histamin-Intoleranz) und reagiere manchmal stark auf bestimmte Lebensmittel. Meine gute Ärztin und Homoöpathin hat eine diesbezügliche Analyse durchgeführt. Darüber hinaus habe ich über ein Jahr eine Darmsanierung mit Symbioflor durchgeführt.
Klar könnte ich morgen mit einer Umstellung meiner Ernährung beginnen, muss aber wegen meines "reizbaren" Darms schon aufpassen und vertrage längst nicht alles.
Das war jetzt viel. Danke für's Durchlesen.
Für diese Konstellation hätte ich gerne vor der kardiologischen Kontrolle nächste Woche eine eine Meinung aus der alternativen Medizin. Die Rolle der Statine ist ja heftig umstritten, und bisher bin ich eigentlich ganz ohne Medikamente in meinem Leben ausgekommen. Jeder, der meine Cholerstinwerte sah, hat bisher abgewunken. Jetzt, mit dem Lipoprotein-a Wert, mag das vielleicht anders aussehen. Die Arteriossklerose in der Carotis spricht ja eine deutliche Sprache.
Wie würdet ihr in meiner Situation verfahren: so weiterleben und keine Medikamente einsetzen, oder aber Statine einsetzen? Das Verfahren der Lipid-Apherese gibt es ja auch, aber das ist bei meinen Blutfett-Werten und keiner KHK wohl nicht indiziert und wird wohl auch nicht bezahlt von der Beihilfe/priv. Krankenkasse.
Die Crux ist ja auch, dass eine Lipid-Apherese wirklich wöchentlich erfolgen muss.
Könnte der hohe Lipoprotein-a Wert die "mikroangiopathische Störung" und den Ischämie-Reaktion unter Belastung erklären?
Wie gesagt, beim Nordic Walking, Treppensteigen etc. verspüre ich keine Symptome außer gelegentlichen Extra-Systolen, aber das entspricht natürlich auch keiner Belastung von 150 oder 175 Watt.
Welche anderen Diagnose-Werkzeuge würdet ihr noch einsetzen?
Danke für die Tipps.