Demenz und Wissenswertes dazu
Meine Mutter (kürzlich 99 Jahre alt geworden) leidet seit geraumer Zeit an Demenz (oder Alzheimer?), die so gut wie von den ersten Anzeichen an nicht mit üblichen pharmazeutischen Produkten behandelt wurde.
Vor etwa 5 Jahren wurde ein Homöopath als Therapeut hinzugezogen, der etliche Mittel verschrieben hatte, repertorisiert wurden sie nach körperlichen und geistig-seelischen Symptomen bzw. Arzneimittelbild. Der geistige Verfall wurde vielleicht etwas verlangsamt, aber nicht aufgehalten, und letztendlich wurden nur noch die Symptome behandelt.
Der Homöopath, zu dem Mutter viel Vertrauen hatte, hat seine Praxis altershalber geschlossen, ohne einen Nachfolger zu haben und nun wird für mich (Tochter und Betreuende) die weitere Behandlung sehr schwierig. Eine andre Homöopathin in der Nähe lehnt die Behandlung ab mit der Begründung, daß sie keinerlei Erfahrung bzw. Erfolge in der Behandlung Demenzkranker hat.
Was aus meinem eigenen Antrieb insgesamt im Haushalt meiner Mutter seit meinem Hiersein verändert wurde, ist, daß Umweltgifte so weit wie möglich verbannt wurden (Körperpflege und -hygiene, Putzmittel, Waschmittel) und Umstellung auf ausschließlich Lebensmittel vom Bioladen. Daß das auch nicht ohne Belastung ist, ist mir klar, in der verdreckten Umwelt kann das ja leider garnicht mehr sein. Doch die Belastung hält sich so weit in Grenzen, wie es wohl möglich ist.
Absolut verbannt sind sämtliche künstlichen Duftstoffe und Aromen, übliche Desinfektionsmittel, Klosteine, Duftöle (außer Biomyrthe) und ähnliche belastende Umweltgifte.
Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht, was diese Krankheit wohl ausgelöst hat und in diesem Zusammenhang natürlich auch, womit man den Verlauf günstig beeinflussen kann. Kleine Volksweisheiten wie 'Der Tod sitzt im Darm', 'Deine Speise sei deine Medizin' und 'Ein guter Koch ist ein guter Arzt' habe ich mir zu eigen gemacht und die gesamte Ernährung dementsprechend umgestellt.
Kurkuma, Ingwer, Pfeffer, Chili sind Gewürze, die ich überall da verwende, wo sie passen. Kräuter frisch - Kresse, Liebstöckel, Giersch, Zitronenmelisse, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Rosmarin, Thymian - habe ich selber zur Verfügung, Viel Zwiebeln, mehr als reichlich Knoblauch, gute native Speiseöle (Olive, Leinöl, Kürbiskern-, Leindotter-, Nuß-, bisweilen Mandel- Erdnuß-, Distelöl, sehr viel gemahlene Walnüsse (eigene Ernte), gehören zu den Grundlebensmitteln. Kokosöl hatte ich sparsam verwendet, das kommt nun reichlicher an die Speisen.
Mit dem Trinken hapert es gewaltig, auch kleine Tricks wie abends etwas Suppe gleichen dieses Manko leider nicht aus. Sprudel mag sie nicht, viele Fruchtsäfte lehnt sie ab, letztendlich gibts verdünnten Kirschensaft, ab und zu Ingwermix und ca. 2-3 Tassen Kaffee täglich. Alkohol verträgt sie garnix mehr. Ein Piffchen verdünnten Sekt zum Mittagessen hat sie immer gern genommen, aber das ist nun auch nicht mehr.
Grundlagen der Ernährung sind ca 2 Scheiben Brot täglich, zum Frühstück mit Manukahonig, zum Abendbrot mit Käse oder hin und wieder etwas Schinken oder Salami, Fleisch ist sowieso sehr selten geworden. Sie mags zwar meistens, aber ich bin Vegetarier und kann einfach Fleisch nicht gut zubereiten. Kohlehydrate von hauptsächlich Kartoffeln, Reis, Quinoa, Nudeln, täglich Gemüse nach Saison, viel Salat (Tomate, Gurke, Chicorée bevorzugt), zum Nachmittagskaffee Vollkornkekse.
Als Naschwerk Kekse, Schokolade, Fruchtschnitten, und jetzt grad zur Saison Erdbeeren satt, bis dann die Kirschen kommen, die Himbeeren, die frischen Johannisbeeren, Pfirsische und Aprikosen. Im Winter Mandarinen und Kiwi, Äpfel mag sie leider nicht und kann sie auch nimmer gut beißen (genau wie Blattsalate, leider).
An 'Medizin' gibts täglich Vitamin D, B, Folsäure 2mal wöchentlich, Removare, Q 10, seit neuesten Thromboflow, Stozzon, manchmal nimmt sie auch Basis-Mental, 1 Löffel Heilhonig, bei Bedarf Propolis ('Improlis'). Dazu die unterschiedlichen Homöopathika, als wichtigste zwei LM-Zubereitungen gegen die schweren Wutausbrüche (hilft sehr, sehr gut), Cuprum gegen die Schwatzsucht, für die innere Ruhe Belladonna, Zincum valerianicum, Barium. Als Einschlafhilfe stehen Noxtran und Pascoflair zur Verfügung, was aber leider nicht immer wirkt. Wird sie nachts zwischen Mitternacht und drei Uhr wach, gibts 10 Tropfen Carduus marianus Urtinktur.
Außer Blutbild und 'händischer' Untersuchung gab es nur wenig andre ärztliche Untersuchungen, lediglich 1 mal mußte sie am Rücken geröntgt werden nach einem Sturz. Die Fahrt in die Klinik zum Röntgen war eine Tortour!
Das Blutbild ist in Ordnung, lediglich leichte Niereninsuffiezienz wurde festgestellt. Körperlich ist sie kaum beeinträchtigt, für ihr hohes Alter noch erstaunlich 'gut drauf'. Sie läuft noch Treppen, geht alleine zur Toilette (was ich aber überwache und notfalls die Pants wechsel), ist hin und wieder inkontinent, ißt am Tisch und wenn sie unruhig ist, läuft sie durchs ganze Haus, auch die Treppe (15 Stufen) ohne weiteres rauf und runter. Ihre Brille braucht sie immer seltner, das Gebiß paßt ganz und gar nicht mehr, seit sie abgenommen hat. Lesen kann sie noch, aber leider nimmer den Zusammenhang oder gar Sinn erkennen. Ihren jetzt 12 Jahre alten kleinen Hund erkennt sie fast immer, nur der Name von ihm fällt ihr nicht immer ein. Sie liebt ihn und er hängt an ihr, ich bin froh, daß wir ihn vor 5 Jahren ausm Tierheim (Tötungsstation) geholt haben. Witzigerweise ist sie meistens ruhig in der Zeit, wenn ich mit ihm spazieren gehe, zumal auch ein Schild immer hingestellt wird 'Wir sind spazieren - Caro und Eva'. Seinen Bewegungsdrang kann Caro im Garten austoben.
2012 hat sie Patientenverfügung und Vollmachten für ihre weitere Versorgung erstellt. Die Notarin bescheinigte ihr damals die erforderlichen geistigen Fähigkeiten, um solche Dokomente noch zu unterschreiben.
Sie braucht eigentlich rund um die Uhr Betreuung, Pflege so gut wie garkeine. Das macht es sehr schwierig, jemanden zur Hilfe zu finden, die ja üblicherweise immer zu festgesetzten Zeiten kommen. Es ist nie vorherzusehen, wann sie munter ist und Ansprache braucht oder wann sie schläft. Und genau diese Unregelmäßigkeit ist das, was mir zu schaffen macht, die stete Präsenz.
Etwas Abhilfe verspreche ich mir davon, daß die geistigen Verfallserscheinungen gemildert werden (Kokosöl?, R-Alpha-Liponsäure?, Astaxanthin?), das sogar der Tages-Nachtrhythmus wieder geregelter wird?
Natürlich möchte ich fur Mutter nur das Beste, aber das ist meistens sehr schwierig zu eruieren, weil man überall eigentlich nur den Rat bekommt 'Nimm doch die bekannten Mittel gegen Alzheimer + Demenz' - oh nein, ich möchte Mutter nicht zu einem Zombie machen, der mehr vegetiert als lebt.
Eva