Anschluss an die letzten 2 Beiträge von Naturheilung. Vom Innenleben:
"Also habe ich nun geschrieben, nicht von Menschen-Lehre oder
Wissenschaft aus Bücher-Lernen, sondern aus meinem eigenen Buche, das in mir eröffnet ward.
Denn das Buch der edlen Bildnis – das Ebenbild Gottes - ward mir
vergönnet zu lesen."
Jakob Böhme,
Theosophische Sendbriefe, 12, 14"So ich mich selber lese, so lese ich in Gottes Buch."
Jakob Böhme - (auch) er zeigt, "es" ist seit je her im Menschen.
Vielleicht wäre es interessant diesbezüglich Steiner zu lesen.
Daß das so ist, das kann man bestätigen aus den Berichten derjenigen Mystiker, die wirklich versucht haben, in das Innere des Menschen einzudringen. Denken wir an Meister Eckhart, Johannes Tauler und andere Mystiker des Mittelalters, die, um in ihr eigenes Inneres hinabzusteigen, sich einem Zustand hingaben, in dem ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse ganz von der Außenwelt abgewandt waren.
Lesen wir die Biographien vieler Heiliger und Mystiker, die versucht haben, in ihr Inneres hinabzusteigen. Welche Erfahrungen haben sie gemacht?
Versuchungen, Drangsal und ähnliche Erlebnisse, die sie in leuchtenden Farben geschildert haben. Diese waren im astralischen Leib und im Ich zusammengedrückt und machten sich als Gegenkräfte bemerkbar.
Das ist der Grund, warum alle, die als Mystiker versucht haben, in das innere Selbst hinabzusteigen, festgestellt haben, dass sie umso mehr zu einer Auslöschung ihres Ichs gedrängt wurden, je weiter sie hinabstiegen.
Meister Eckhart hat ein vortreffliches Wort gefunden, um dieses Herabsteigen in sein Inneres zu beschreiben.
Er spricht von «Ent Werdung», d.h. von der Auslöschung des Ichs.
Und wir lesen in "; Die Theologia Germanica"; (Deutsche Theologie), wie der Verfasser den mystischen Weg in das Innere des Menschen beschreibt, und wie er darauf besteht, daß derjenige, der herabsteigen will, nicht mehr durch sein eigenes Ich handeln wird, sondern daß Christus, von dem er ganz durchdrungen ist, in ihm wirken wird.
Solche Mystiker versuchten, ihr Ego auszulöschen. Nicht sie selbst, sondern Christus in ihnen soll denken, fühlen und wollen, damit nicht das hervortrete, was in ihnen wohnt in Gestalt von Leidenschaft, Begierde und Gier, sondern dasjenige, was als Christus in sie einströmt. Deshalb sagt der heilige Paulus: "Nicht ich, sondern Christus in mir."