Die Diskussion über das Vitamin K hier irritiert mich. Mir kommt vor dass hier kaum differenziert wird zwischen K2 und K1.
Danke, mir geht es ganz genauso. Vitamin K1 und K2 haben zum größten Teil so unterschiedliche Funktionen, dass es in meinen Augen ziemlich sinnlos ist, hier in diesem Rahmen verallgemeinernd von "Vitamin K" zu sprechen.
Details zu den unetrschiedlichen Funktionen von Vitamin K1 und K2 siehe zum Beispiel:
René Gräber / vitalstoffmedizin.comˍ
Dr. Strunz basierend auf René Gräberˍ
vitalstoffmedizin.chˍ
Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverbandˍ
vitamin-k-wissen.netˍ
Nun interessiert mich, ob man das K2 nehmen kann, wenn man Marcumar-Patient ist.
Ist es überhaupt so, dass man das K2 einnehmen kann bei Marcumar? Ich habe immer gehört, dass man das K weglassen soll.
Bei Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten (Cumarinen/Antikoagulanzien wie Marcumar, Warfarin etc.) wird seit Neuerem nicht mehr zu Vitamin K-Verzicht geraten, sondern die Einnahme einer fixen Dosis K2 empfohlen. Der INR wird dann mit der entsprechend angepassten Medikamenten-Dosis "eingestellt" und darauf abgestimmt. Das soll nicht nur Vitamin-K-Mangel (samt Nebenwirkungen) vorbeugen, sondern den INR sogar stabilisieren.
Das ist so u.a. im Artikel "Vitamin K2, Blutgerinnung und Blutverdünner" auf vitamind.netˍ zu lesen, und auch Kate Rhéaume-Bleue schreibt dies in ihrem Buch "Vitamin K2 und das Calcium-Paradoxon".
Vitamin K 2 ist gesund, so lange man nicht zu viel davon abbekommt, das ist bei einer guten Ernährung zu gewährleisten (Eier, Butter, Sauerkraut, Fisch, Grünes Gemüse …)
Mit NEM kann es leicht passieren, dass es zu viel davon eingenommen wird und dann wird's gefährlich.
Dies ist mir viel zu verallgemeinernd und klingt für mich fast so, als dürfte ich (überspitzt ausgedrückt) ja nicht zu viel grünes Gemüse und sonstige Ernährung zu mir nehmen, die Vitamin K enthält, und NEM mit Vitamin K auch nicht, weil damit eine Vitamin-K-Überdosierung viel zu leicht passieren kann.
Stimmt so einfach nicht, und auch hier wird nicht oder nicht richtig zwischen K1 und K2 differenziert.
Wie man in allen o.a. Artikeln/Links nachlesen kann, enthält vor allem grünes Gemüse Vitamin K1, das im Darm u.U. auch in K2 umgewandelt werden kann, tierische Produkte enthalten Vitamin K2. Mit ausreichend Gemüse kann man den Vitamin K1-Bedarf im Normalfall leicht abdecken, der Vitamin K2-Bedarf ist über die Ernährung im Normalfall kaum möglich.
Bei den hier im Forum oft erwähnten 200 µg Vitamin K2 pro Tag (und auch bei deutlich höheren Dosen wie hier ebenfalls mehrfach erwähnt wurde) als NEM (MK-7 all trans) gibt es im Normalfall weder Probleme mit Toxizität noch mit erhöhter Blutgerinnung.
Seit 2016 nehme ich Vitamin D3 + K2 (MK7 all trans 200 µg), dazu auch phasenweise, aber nicht so regelmäßig wie Vitamin D3+K2, Krillöl (mit Omega-3-Fettsäuren 250 mg, EPA 135 mg, DHA 60 mg) - ob diese Menge ausreicht, um eine blutverdünnende Wirkung zu haben, weiß ich nicht genau.
2015 wurde mein INR mit 0,87 gemessen (ohne K2-Einnahme) - Referenzwert 0,80 - 1,20
2017 mit K2-Einnahme: 0,92
2018 ging der INR auf 0,9 zurück (mit K2-Einnahme)
2019 wurde mein INR mit 1 gemessen (natürlich immer noch mit K2-Einnahme).
Wikipedia (nicht immer die beste Quelle, deckt sich in diesem Fall aber mit anderen Quellen) meint kurz und bündig auf den Punkt gebracht:
INR << 1 – kurze Gerinnungszeit – Quickwert hoch – Thrombosegefährdung
INR >> 1 – lange Gerinnungszeit – Quickwert niedrig – hohe
Blutungsneigung
Aus meinen Blutwerten schließe ich, dass in meinem Fall die Blutgerinnung mit Vitamin K2 tatsächlich nicht schneller geht als ohne K2 (höherer INR, also weniger Thrombosegefahr).
Für mich erkenne ich jedenfalls nicht, dass meine täglichen 200 µg Vitamin K2 meine Blutgerinnung in der Art fördern würden, dass das Risiko von Thrombosen, Schlaganfall und Lungenembolie gefördert wird, wie in diesem Zusammenhang hier angeführt wurden.
Dass 1 Person natürlich keine repräsentative Gruppe ist, ist klar Vielleicht kann noch jemand Erfahrungswerte posten?