Beiträge von Aloha.Nui

    3. Fünf Elemente / Fünf Wandlungsphasen und ihre Interaktionszyklen


    Die fünf Elemente – Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser – bilden die Basis, die fünf Wandlungsphasen entsprechen der energetischen Transformation der fünf Elemente. Yin und Yang finden darin – im Großen wie im Kleinen – ihre Manifestation.


    Die fünf Wandlungszeiten ergeben sich aus den vier Jahreszeiten und den Dojo-Zeiten, die die fünfte Jahreszeit bilden.


    Sämtliche Vorgänge in der Natur, und somit auch der Mensch, sind diesen Wandlungsphasen unterworfen.


    Jeder Wandlungsphase sind diverse Eigenschaften, Aspekte, Faktoren (wie z.B. Wirkrichtung, Jahreszeit/Tageszeit/Lebensabschnitt, Farbe, Geschmack), Persönlichkeitsmerkmale u.v.m. und auch die zuvor erwähnten Zang-Fu-Organe zugeordnet.


    Fünf Elemente und ihre historischen Zuordnungen


    Holz

    Wirkrichtung

    aufsteigend

    Jahreszeit

    Frühling

    Farbe

    Grün

    Geschmack

    Sauer

    Tageszeit

    Morgen

    Himmelsrichtung

    Osten

    Klimatischer Faktor

    Wind

    Lebensabschnitt

    Kindheit

    Zang-Organ (Yin)

    Leber / Hochzeit: 1-3 Uhr

    Fu-Organ (Yang)

    Gallenblase / 23-1 Uhr

    Sinnesorgan

    Augen (General hat Überblick)

    Sinn

    Sehen

    Körperflüssigkeit

    Tränenflüssigkeit

    Körperbestandteil

    Sehnen, Bänder, Nägel

    Schädigung durch

    zu viel Gehen/Laufen

    Geruch bei Harmonie

    frischer Körpergeruch

    Geruch bei Disharmonie

    Ranzig (Leber/Gallenblase: Fettverdauung)

    Geräusch

    Schreien

    Geistig-seelischer Aspekt

    Wanderseele HUN

    Positive Aspekte
    (Typische Tugenden / Sozialverhalten)

    Kreativität, Geduld, Toleranz, Flexibilität im Denken und Handeln, Güte, Ideenreichtum, Zivilcourage, gutes Urteilsvermögen, Entscheidungsfähigkeit, Geradlinigkeit, Aufrichtigkeit, zu einer Sache stehen

    Negative Aspekte
    (Emotionaler Aspekt)

    Wut, Zorn, Aggression, Intoleranz, Frust, Kränkung, Ungeduld, Starrsinnigkeit, Sturheit, Machtbesessenheit, Phantasielosigkeit, Feigheit, Rücksichtslosigkeit, Ellenbogentechnik, Entscheidungsschwäche, Opportunismus, "sich mit dem Wind drehen"

    Typisches Gemüse

    Lauch, Sprossen

    Typisches Getreide

    Dinkel, Weizen (Bulgur, Couscous), Grünkern

    Typische Frucht/Obst

    Beeren, Zwetschken

    Typisches Fleisch / Tier

    Geflügel, besonders Huhn

    Feuer

    Wirkrichtung

    oben, in allen Richtungen

    Jahreszeit

    Sommer

    Farbe

    Rot

    Geschmack

    Bitter

    Tageszeit

    Mittag

    Himmelsrichtung

    Süden

    Klimatischer Faktor

    Hitze

    Lebensabschnitt

    Pubertät

    Zang-Organ (Yin)

    Herz (11-13h), Herzbeutel (19-21h)

    Fu-Organ (Yang)

    Dünndarm (13-15h), Dreifacherwärmer (21-23h)

    Sinnesorgan

    Zunge

    Sinn

    Sprechen, Sinnvermittlung

    Körperflüssigkeit

    Schweiß

    Körperbestandteil

    Herz + Blutgefäße

    Schädigung durch

    Stress (zu viele Termine und emotional)

    Geruch bei Disharmonie

    Verbrannt

    Geräusch

    Lachen

    Geistig-seelischer Aspekt

    SHEN

    Positive Aspekte
    (Typische Tugenden / Sozialverhalten)

    Freude, Liebe, Fröhlichkeit, Enthusiasmus, Friedfertigkeit, "mit dem Herzen sehen", Neugierde, Inspiration, gute Mitteilungsfähigkeit, Warmherzigkeit, Esprit, Lebensfreude, Charisma, Humor, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Güte, Skrupel, Erkennen & Unterscheiden von zu uns Passendem & Nicht-Passendem, geistige Klarheit, Ethik, Sittlichkeit

    Negative Aspekte
    (Emotionaler Aspekt)

    Misstrauen, Begierde, Hysterie, Traurigkeit, Lethargie, Abgestumpftheit, sich nicht verständlich mitteilen können, Humorlosigkeit, Unreflektiertheit

    Typisches Gemüse

    Wasserspinat (blutbildend)

    Typisches Getreide

    Rispenhirse (Körner-Würstel für Wellensittiche)

    Typische Frucht/Obst

    Aprikose

    Typisches Fleisch / Tier

    Schaf, Ziege

    Erde

    Wirkrichtung

    harmonisierend in alle Richtungen

    Jahreszeit

    Spätsommer

    Farbe

    Gelb (ins Orange/Ocker gehend)

    Geschmack

    Süß

    Tageszeit

    Nachmittag

    Himmelsrichtung

    Südwesten

    Klimatischer Faktor

    Feuchtigkeit

    Lebensabschnitt

    frühes Erwachsenenalter (in Gesellschaft/Beruf etabliert, Kinder in Planung)

    Zang-Organ (Yin)

    Milz / Hochzeit: 9-11 Uhr

    Fu-Organ (Yang)

    Magen / Hochzeit: 7-9 Uhr

    Sinnesorgan

    öffnet sich im Mund

    Sinn

    Geschmackssinn

    Körperflüssigkeit

    Speichel

    Körperbestandteil

    Bindegewebe, Muskulatur

    Schädigung durch

    zu viel Sitzen, Grübeln (problemorientiert)

    Geruch bei Harmonie

    süßlich-duftend (nach frischer Erde)

    Geruch bei Disharmonie

    feucht-modrig ("Erdkeller")

    Geräusch

    Singen

    Geistig-seelischer Aspekt

    YI, geistig/spirituelles Bewusstsein
    (Bodenständigkeit, nicht aus der Ruhe bringen lassen)

    Positive Aspekte
    (Typische Tugenden / Sozialverhalten)

    Unterscheidung von Wichtigem & Unwichtigem, Fürsorglichkeit, Selbstvertrauen, Empathie, Nächstenliebe, gutes Bauchgefühl, lösungsorientiertes Denken, rationales Denken, Konzentration auf das Wesentliche, Vernunft, Hilfsbereitschaft

    Negative Aspekte
    (Emotionaler Aspekt)

    Grübeln, unproduktives Denken, problemorientiertes Denken, Overprotecting, Helfer-Syndrom, Suchtverhalten, Anorexie, Bulimie, Unachtsamkeit im Umgang mit sich selbst & anderen, Selbstmitleid, Unfähigkeit Hilfe anzunehmen, ständiges Einmischen in andere Angelegenheiten, Fanatismus, Klebrigkeit

    Typisches Gemüse

    Wurzelgemüse, Sonnenblume

    Typisches Getreide

    Mais, Hirse

    Typische Frucht/Obst

    Dattel (normale + rote)

    Typisches Fleisch / Tier

    Rindfleisch

    Metall

    Wirkrichtung

    innen nach außen, oben, dann unten

    Jahreszeit

    Herbst

    Farbe

    Weiß oder Silber

    Geschmack

    Scharf

    Tageszeit

    Nachmittag

    Himmelsrichtung

    Westen

    Klimatischer Faktor

    Trockenheit, Dürre

    Lebensabschnitt

    Zeitpunkt, wenn man beginnt Lebensbilanz zu ziehen (nicht erst Pension)

    Zang-Organ (Yin)

    Lunge / Hochzeit: 3 - 5 Uhr

    Fu-Organ (Yang)

    Dickdarm / Hochzeit: 5 - 7 Uhr

    Sinnesorgan

    Nase, Haut, Atemwege/HNO, Kehlkopf

    Sinn

    Riechen

    Körperflüssigkeit

    Nasensekret, Lungensekret

    Körperbestandteil

    Haut, Körperhaare

    Schädigung durch

    langes Liegen, Trockenheit

    Geruch bei Disharmonie

    unangenehm, metallisch

    Geräusch

    Weinen

    Geistig-seelischer Aspekt

    Körperseele PO

    Positive Aspekte
    (Typische Tugenden / Sozialverhalten)

    Pflichtgefühl, Gerechtigkeitssinn, Sauberkeit, Ordnungssinn, Großzügigkeit, Selbstlosigkeit

    Negative Aspekte
    (Emotionaler Aspekt)

    Trauer

    Typisches Gemüse

    Zwiebel, Kohlrabi, Rettich

    Typisches Getreide

    Reis

    Typische Frucht/Obst

    Pfirsich (Birne, Mandarine, Orange)

    Typisches Fleisch / Tier

    Tiger, Pferd, Panzer-Schuppentier

    Wasser

    Wirkrichtung

    unten, in die Tiefe

    Jahreszeit

    Winter

    Farbe

    Dunkelblau oder Schwarz

    Geschmack

    Salzig

    Tageszeit

    Abend & Nacht

    Himmelsrichtung

    Norden

    Klimatischer Faktor

    Kälte

    Lebensabschnitt

    Alter

    Zang-Organ (Yin)

    Niere / Hochzeit: 17-19 Uhr

    Fu-Organ (Yang)

    Harnblase / Hochzeit: 15-17 Uhr

    Sinnesorgan

    Ohren

    Sinn

    Hören

    Körperflüssigkeit

    Samenflüssigkeit, Spucke, Menstruations-Blut, Urin

    Körperbestandteil

    Knochen(-mark), Gehirn, Zähne, Nerven

    Schädigung durch

    zu viel Stehen

    Geruch bei Disharmonie

    faulig

    Geräusch

    Stöhnen

    Geistig-seelischer Aspekt

    ZHI Willensstärke, Lebenswille

    Positive Aspekte
    (Typische Tugenden / Sozialverhalten)

    Mut, Durchhaltevermögen, Willenskraft, Weisheit, Tollkühnheit, Übermut, Lebenswille, den Dingen auf den Grund gehen, philosophische Überlegungen

    Negative Aspekte
    (Emotionaler Aspekt)

    Angst, Machtsucht, Machogehabe, Sex zur Selbstbestätigung, Ängstlichkeit, Schüchternheit, diktatorisches Verhalten, Oberflächlichkeit, fehlende Ausdauer bei Projekten

    Typisches Gemüse

    Bohnenkraut

    Typisches Getreide

    Bohne (Saubohne) trocknet

    Typische Frucht/Obst

    Maroni trocknet

    Typisches Fleisch / Tier

    Schwein befeuchtet

    2. Leitbahnen / Meridiansystem


    Sehr kurz zusammengefasst:


    Leitbahnen sind Kanäle, in denen Qi, die Lebensenergie, durch den Körper fließt.


    Es gibt Haupt- und Nebenleitbahnen. Die Hauptleitbahnen sind mit je einem Zang- bzw. Fu-Organ verbunden und verlaufen relativ tief im Körperinneren, paarweise jeweils links und rechts der Körpermitte, an der Vorder- und Rückseite, sowie der Körperinnen- und -außenseite. Die Verbindungskanäle zwischen den Hauptleitbahnen heißen Nebenleitbahnen und verlaufen oberflächlicher als die Hauptleitbahnen. Die Nebenleitbahnen stehen in direkter Verbindung mit den Akupunkturpunkten.


    Akupunkturpunkte sind somit direkte Zugangspunkte zur Regulierung von Funktionskreisen.

    1. Yin und Yang

    Das Schriftzeichen Yin bedeutet übersetzt „Schattenseite des Hügels“.

    Yin stellt das übergeordnete weibliche Prinzip dar.


    Das Schriftzeichen Yang bedeutet übersetzt „Sonnenbeschienene Seite des Hügels“. Yang stellt das übergeordnete männliche Prinzip dar.

    Yin und Yang ergänzen sich, eines bedingt das andere, beide sind gleich wichtig:


    YIN YANG
    passiv aktiv
    kalt warm
    zusammenziehen ausdehnen
    absinken aufsteigen
    beschützt werden beschützen
    aufnehmen eindringen
    Frau Mann
    Nacht Tag
    Erde Himmel
    Schatten Sonne



    Eine Sache alleine ist in sich ausgeglichen, also Yin und Yang, niemals absolut Yin oder Yang.

    Eine Sache kann aber im Vergleich zu anderen Dingen Yin oder Yang sein, dazu muss man Dinge aber paarweise angeben:


    YIN YANG Kommentar
    Maus Elefant
    Floh Maus Die Maus ist also verhältnismäßig Yin zum Elefant, aber Yang zur Maus.
    trocken feucht
    feucht nass Feucht ist also verhältnismäßig Yang zu trocken, aber Yin zu nass.




    In dem einen ist auch immer das Gegenteil; im größten Dunkel ist auch immer das Potenzial von Licht.


    Yin und Yang sind wesentlich im menschlichen Körper:


    Yin hat u.a. die Aufgabe, unser energetisches System zu kühlen und zu befeuchten. Archetypisch verfügen Frauen über mehr Yin als Männer.


    Yang hat u.a. die Aufgabe, unser energetisches System zu wärmen und aktiv zu halten. Archetypisch verfügen Männer über mehr Yang als Frauen.


    Das Yin unseres Körpers wird besonders verletzt durch spätes Schlafengehen, Stress, Zeitdruck, Bildschirmarbeit, Alkohol, Rauchen, Drogen, ungünstige Mahlzeiten.

    Der Schlaf vor Mitternacht ist besonders wichtig, da sich der Körper zu dieser Zeit besonders gut erholen kann.


    Das Yang unseres Körpers wird besonders verletzt durch zu langes Arbeiten, zu wenig Ruhepausen, durch häufig kalte Mahlzeiten und Getränke und häufig rohes Gemüse und Obst.

    Regelmäßige Bewegung ohne Überlastung aktiviert unser Yang.


    Die Speicherorgane / Yin-Organe (auch Zang-Organe genannt) dienen der Bildung, Speicherung, Transformation in körpereigene Substanzen, die durch den Körper zirkulieren und ihn nähren.


    Die Hohlorgane / Yang-Organe (auch Fu-Organe genannt) sorgen für die Aufnahme von Speisen und Getränken, der Umwandlung in körpereigene Substanzen, der Weiterleitung, Resorption und Ausscheidung.


    Speicher (Zang) Organe Hohl (Fu) Organe
    YIN YANG
    Leber Gallenblase
    Milz Magen
    Herz, Herzbeutel Dünndarm, Dreifacherwärmer
    Lunge Dickdarm
    Nieren Blase


    Jedes Zang-Fu-Organ hat eine zweistündige Hochzeit, zu der es besonders gut arbeitet (hoch im Sinne von „Gegenteil von tief“) – in der Auflistung der fünf Wandlungsphasen ist u.a. auch die jeweilige Hochzeit je Zang-Fu-Organ angeführt.

    12 Stunden später ist die Zeit, in der dieser Funktionskreis am schwächsten ist.

    So arbeitet z.B. der Funktionskreis Milz von 9-11 Uhr am besten und ist von 21-23 Uhr am schwächsten.

    Dieses Prinzip kennen wir unter der Bezeichnung Organuhr.


    Die Zang-Fu-Organe der TCM lassen sich nicht direkt mit den anatomischen Organen, wie wir sie in der westlichen Medizin kennen, „übersetzen“. Anders als in der Anatomie sind die Zang-Fu-Organe der TCM funktionelle Einheiten und beinhalten auch Körperfunktionen, Gewebe, Sinnesorgane, Emotionen und psychischen Aktivitäten – man spricht daher von Funktionskreisen, weil sie viel mehr umfassen als lediglich das anatomische Organ.


    Auch, wenn Zang-Fu-Organe die gleichen Namen wie die Organe der modernen menschlichen Anatomie haben (Herz, Milz, Magen etc.), so ist ihre Bedeutung in der Funktionsweise und den Erkrankungen/Disharmonien doch ganz anders.


    Die Funktionen der Zang-Fu-Organe nach TCM decken sich nicht direkt mit den Funktionen der gleichnamigen Organe der westlichen Medizin: Ein Zang- oder Fu-Organ der TCM kann Funktionen haben, die in der westlichen Medizin auf mehrere Organe aufgeteilt sind oder gar keinem Organ zugeordnet sind. Und Funktionen, die einem Organ der westlichen Medizin zugeordnet sind, können laut TCM von mehreren Funktionskreisen, also Zang- oder Fu-Organen, übernommen werden.


    Diese Unterschiede entstehen dadurch, dass das System der Zang-Fu-Organe mehr umfasst als unsere westliche Anatomie. Es ist gewissermaßen ein anatomisches System, darüber hinaus aber auch ein Konzept der Physiologie und der Pathologie. Weiters spielen auch psychosoziale Faktoren eine wesentliche Rolle, die in der TCM untrennbar mit dem Menschen und den Funktionskreisen verbunden sind und Auswirkungen haben.


    Die Funktionskreise sind dann auch noch in des System der Fünf Elemente eingebettet – dazu unten mehr.


    Wichtig ist zu wissen, dass die Namen der Funktionskreise, obwohl sie die gleichen Namen haben wie wir sie aus der modernen menschlichen Anatomie kennen (Magen, Milz etc.), weit darüber hinausgehen und zum Teil auch andere Funktionen umfassen.


    Das bedeutet in weiterer Folge zum Beispiel auch: Verliert man das anatomische Organ Milz, ist der Funktionskreis Milz (Zang-Organ) immer noch vorhanden – wenn auch geschwächt.



    Yin / Yang: Disharmonien


    Sowohl bei Yin als auch bei Yang kann es Mangel oder Fülle geben. Die Bezeichnungen sind sehr sprechend: Bei Mangel ist zu wenig vorhanden, bei Fülle zu viel.


    Yin-Mangel bedeutet, es ist zu wenig Yin zum Kühlen bzw. Befeuchten vorhanden.

    Yin-Fülle bedeutet zu viel/pathologische Feuchtigkeit bzw. Verschleimung/Verschlackung.


    Yang-Mangel bedeutet, es ist zu wenig Yang zum Wärmen bzw. Verdampfen pathologischer Feuchtigkeit vorhanden.

    Yang Fülle bedeutet zu viel Yang, das Hitze verursacht, aufsteigt oder hochschießt.


    Gesundheit besteht dann, wenn Yin und Yang im Gleichgewicht in unserem System sind.

    Jegliche Dysbalance zwischen Yin und Yang soll schnellstmöglich behoben werden, um zu verhindern, dass sich daraus weitere Dysbalancen entwickeln.

    Da mehrfach die Bitte nach einem Grundsatzartikel zum Thema TCM an mich herangetragen wurde, hier nun einige grundlegende Informationen rund um die Traditionelle Chinesische Medizin. Jedoch ist die TCM ein sehr komplexes und breitgestreutes Gebiet, und ich kann hier nicht jeden Teilbereich in all der Tiefe behandeln, die ich mir wünschen würde. Ich hoffe allerdings, mit den nachfolgenden Informationen eine gutes Basis für ein gewisses Grundverständnis bieten zu können.



    „Gesundheitspflege bedeutet, nicht erst einen Brunnen zu graben, wenn man durstig ist.“


    Dieses historische Zitat stammt aus dem „HuangDi Neijing – Der Innere Klassiker des Gelben Kaisers“, einem der grundlegenden klassischen medizinischen Werke, das etwa im 3. Jahrtausend v. Chr. entstand. Es fasst das Wesen der Chinesischen Gesundheitslehre sehr treffend zusammen und zeigt auf, dass der Fokus auf die Erhaltung der Gesundheit statt auf die „Vertreibung“ von Krankheit gelegt wird, und auch für uns im Westen wird dieser Ansatz der Gesundheitspflege und Gesundheitsförderung ja immer wichtiger.


    Um den Rahmen nicht zu sprengen, sei über die historische Entwicklung der Chinesische Medizin nur so viel erwähnt, dass div. Kaiser und Leibärzte wie oben erwähnt bereits vor Jahrtausenden begonnen haben, ihre Beobachtungen rund um Körperfunktionen, Heilpflanzen u.v.m. und ihre Schlussfolgerungen daraus schriftlich festzuhalten. Auf Grundlage dieser historisch-medizinischen Leitwerke hat sich im Laufe der Zeit die heute Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, genannte Gesundheitslehre entwickelt. Diese umfasst diagnostische Verfahren, Erklärungsmodelle und diverse Heiltechniken/therapeutische Verfahren.


    TCM bedient sich einer ganzheitlichen Betrachtungsweise und sieht den Menschen als körperlich-seelisch-geistige Einheit und eingebettet in äußere Gegebenheiten, die von der Natur bestimmt sind. Das erklärte Ziel der Gesundheitspflege nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Erreichen eines hohen Alters bei guter Gesundheit.


    Als diagnostische Verfahren kommen neben den ausführlichen Gesprächen, in denen auch psychosoziale Aspekte, Lebensumstände, Gewohnheiten, Vorlieben erkundet werden, vor allem Zungendiagnose, Pulsdiagnose und Antlitzdiagnose zum Einsatz.


    Zu den Heiltechniken zählen – neben der weiter unten genauer beschriebenen Ernährungslehre – auch folgende Therapeutische Säulen der TCM:

    • Tuina: Chinesische Heilmassage
    • QiGong und Taiji: sanfte Atem- und Bewegungsabläufe, in deren Mittelpunkt die Atmung steht
    • Akupunktur und Moxibustion: Stimulation bestimmter Punkte mittels Nadeln bzw. Wärme
    • Kräutertherapie: Einsatz von Kräutern sowohl innerlich als auch äußerlich
    • GuaSha und Schröpfen: Streichen/Schaben entlang eines Meridians mit einem Stück Jade oder Horn bzw. der Einsatz von Schröpfgläsern


    Alle diese Heiltechniken kommen sehr gezielt bei bestimmten Problematiken zum Einsatz und bezwecken Stärkung des Qi, Ab-/Ausleitung von Ungewolltem, Behebung von Mängel, Kräftigung von Vorhandenem etc.


    Zu jedem einzelnen Punkt ließen sich ganze Bücher verfassen – in diesem Grundsatzartikel fasse ich jedoch nur Grundlegendes zu den Erklärungsmodellen und zur TCM Ernährungslehre zusammen.


    Grundelemente der TCM

    Drei der grundlegendsten Elemente der TCM sind

    • Yin und Yang
    • die Leitbahnen (Meridiansystem)
    • die fünf Elemente bzw. fünf Wandlungsphasen


    Darüber hinaus gibt es noch eine Fülle an weiteren Begriffen, Systemen, Konzepten, die in der TCM und vor allem in der Befundung von Disharmonien nach TCM von wesentlicher Bedeutung sind.

    Besonders wichtig ist u.a. der Begriff Qi, der sich grob mit Lebensenergie übersetzen lässt, wobei es in der TCM verschiedene Arten von Energien und Essenzen gibt, deren Details für grundlegendes Verständnis der TCM jedoch nicht so wichtig sind.


    Wichtig dafür sind auch folgende zwei Begriffe:

    • Qi = Lebensenergie
    • Substrate/Körperflüssigkeiten = materielle Manifestationen von Qi, in weiterer Folge der Einfachheit halber unter den Bezeichnungen Blut/Säfte zusammengefasst


    Auch, wenn es tatsächlich noch weitere Unterteilungen der Substrate gibt, so genügt es zu wissen, dass Blut/Säfte als Kühl- und Schmiersystem unseres Körpers fungieren und wichtig für die Nährung des gesamten Körpers sind.

    Die Zungendiagnose finde ich allerdings recht spannend. Habe bisher leider noch keine ausgiebige Informationsquelle gefunden, deshalb bin ich ganz begeistert dass Du Dich damit auskennst. Hast Du vielleicht einen Buchtipp für mich?

    Ich kenne mich damit leider noch nicht so gut aus, wie ich gerne würde. (Geduld ist nicht meine größte Stärke ;) ) Vor Weihnachten kann ich dir dann mehr berichten: Im Oktober/November kommt (endlich) der Seminar-Block "Analyse von Antlitz, Körperbild, Zunge und Puls - Vier Schätze der chinesischen Analysemethoden"


    Lehrinhalt der Antlitz- und Körperbildanalyse:

    Erkennen der einzelnen Funktionskreise und ihrer Disharmonien sowie der Persönlichkeitsanlagen im Gesicht, an der Gesichtsform und am Körperbild. Nach der fachlich-theoretischen Basis üben die Teilnehmer/innen wechselseitig die Antlitz- und Körperbildanalyse; zur Übungserweiterung und Wissensvertiefung werden verschiedenste Gesichter und Gesichtsformen anhand von Fotos analysiert; Schulung und Verfeinerung der eigenen Wahrnehmung. Lehrinhalt der Zungen- und Pulsanalyse:

    Erlernen der Zungenanalyse in Theorie und Praxis; Erkennen der einzelnen Funktionskreise und ihrer Disharmonien auf der Zunge; Wechselseitiges Üben der Zungenanalyse; Vertiefung durch Analyse unzähliger Zungenfotos. Erlernen der verschiedenen Pulsqualitäten nach historischem Vorbild in Theorie; Praxis durch wechselseitiges Üben; Schulung und Verfeinerung der eigenen Wahrnehmung.


    Ich wollte mir vorab ein Buch über Zungendiagnostik besorgen, bin aber ehrlich gesagt bisher an den ... sagen wir mal zu realistischen Fotos gescheitert (unfassbar, was da teilweise für grausliche Fotos drinnen sind :( ) Hoffe, im Herbst sehe ich das dann mit etwas anderen Augen und kann dann auch Literatur empfehlen.

    Das finde ich interessant! Kannst Du das etwas näher ausführen?

    Falls du mit "das" die Zungendiagnose meinst:


    MagenHitze/MagenFeuer erkennt man an einer kreisrunden, belaglosen Stelle ziemlich genau in der Mitte der Zunge (= der Bereich auf der Zunge, der dem Magen zugeordnet ist).


    Manchmal sind es - wie bei mir - auch 2 kleine kreisrunde Stellen ohne Belag. Ich weiß (noch) nicht, ob es auch MagenHitze/MagenFeuer ohne dieses Zeichen auf der Zunge gibt, dann müsste man das anhand von Pulsdiagnose überprüfen.


    Aber bei der Selbstbeschreibung "Mir brennt der Magen wie ein entfachtes Feuer" traue ich mich ausnahmsweise die Vermutung MagenHitze/MagenFeuerauch ohne Zungen-/Pulsdiagnose zu äußern ;)


    Bei mir sind jedenfalls innerhalb kürzester Zeit sowohl die belaglosen kreisrunden Stellen im Magenbereich meiner Zunge als auch das Sodbrennen vollständig verschwunden, als ich mich strikt an die o.a. Weglassen-Liste hielt. Und so ist es auch jetzt noch, Monate später.

    Ich könnte mir vorstellen dass Du eine gute Ernährungsberaterin bist. Vielleicht gäbe es ja auch die Möglichkeit so eine Art "Gesundheitsstammtisch" zu organisieren, so was könnte gut ankommen.

    Danke! Ich setze zumindest alles dran, mal eine gute zu werden. Aktuell ist mein Wissen noch zu punktuell, aber es wird ;)


    Stammtisch habe ich auch schon überlegt. Ich finde den Austausch unter Interessierten und Betroffenen (wie ja auch hier) ganz toll. Muss mal bei Gelegenheit schauen, was es auf diesem Gebiet in Wien schon gibt.

    Zum Beispiel als Ernährungsberater und für jeden Erkrankten einen Individuellen Plan erstellen. Da gibt es jede Menge Bedarf. Viele Betroffene haben mit ihrer Krankheit zu kämpfen und sind mit dem Thema Entgiftung und Ernährungsumstellung total überfordert und da ist ein qualifizierter Ernährungsberater wichtig.

    Die meisten Ärzte behandeln doch nur die Krankheit aber mehr nicht.

    Bin ganz bei dir, Eugen, bezüglich des Bedarfs!


    Es geht aber nicht nur um's Können, sondern auch um's Dürfen, sprich darum, ob eine Ausbildung anerkannt ist und somit eine gesetzliche Basis für die Ausübung bietet. Ich kann eine Ausbildung zum Heilpraktiker machen, darf das dann aber in Österreich nicht ausüben. So habe ich u.a. die Ausbildung zum Akad. Psychosozialen Gesundheitstrainer gemacht (Psychologie, Bewegung/Sport, Anatomie/Physiologie, Ernährung) - inhaltlich echt toll, hab irre viel gelernt, berufliche Nutzbarkeit ist aber minimal: Damit darf ich keine Beratung machen, sondern nur (Gruppen-)Trainings. (Wusste ich vorher, hat mich aber inhaltlich so begeistert, dass ich es trotzdem machen wollte.)


    Dieser TCM-Diplomlehrgang ist für mich nun endlich die perfekte Kombination aus TOP Inhalten und beruflicher Nutzbarkeit.


    Ich glaube nämlich auch, dass der Bedarf an Ernährungsberatern groß ist - bei der Unterstützung von Erkrankten, aber ich wünsche mir, Menschen auch präventiv (!) zu beraten und dazu beizutragen, dass sie erst gar nicht krank werden.

    Was denn?🥑🍆🍄😁

    Omlett mit Champignons & Zucchini :D

    Als was kannst dundann in Ö arbeiten?

    Ja, das ist echt blöd, dass bei uns in Ö die HP-Ausbildung nicht anerkannt ist. Darüber ärgere ich mich seit Jahren.


    Mit dem 2-jährigen TCM-Diplomlehrang Ernährungslehre kann ich dann aber immerhin den Gewerbeschein "Lebens- und Sozialberatung eingeschränkt auf TCM-Ernährungsberatung" beantragen. D.h. ich darf das dann auch wirklich beruflich als TCM-Ernährungsberater ausüben.

    Es gibt ganz tolle Bücher rund um TCM-ERnährungslehre. Mir gefällt zum Beispiel auch "Kraftsuppen nach der chinesischen Heilkunde" von Karola B. Schneider sehr gut, und die Bücher von Georg Weidinger (z.B. "Der Goldene Weg der Mitte") sollen wirklich TOP sein (stehen derzeit noch ungelesen auf meiner Liste).


    Es ist schon richtig, dass man einen Menschen nach den 5 Elementen quasi typisieren kann, aber das alleine ist nicht wirklich aussagekraftig bzw. reicht nicht, um die Ernährung sinnvoll auf diese Person abzustimmen. Jedem Element sind 2 Organe/Funktionskreise zugeordnet, und Funktionskreise können ein Zuviel oder Zuwenig an verschiedenen "Energien" oder "Zuständen" haben wie z.B. Qi, Yin, Yang, Blut, Säfte, Hitze/Feuer, Kälte, Wind etc. Es ist ein sehr vielschichtiges System, das nicht nur körperliche Aspekte berücksichtigt, sondern auch psychosoziale.


    TCM erfasst einen Menschen immer ganzheitlich, es macht also keinen Sinn, lediglich einen Aspekt zu betrachten, vielmehr geht es darum, das Gesamt-System ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu haben Disharmonien so klingende Namen wie MagenFeuer, LeberQi-Staganation, Blutmangel, WindKälte, FeuchteHitze, Feuchte Kälte u.v.m. - die zu wählende Ernährung ist dabei abhängig vom betroffenen Funktionskreis. Wenn man das Grundsystem verstanden hat, ist dabei dann das Ganze total logisch.


    Spannend ist, dass kaum ein Mensch nur eine Disharmonie hat, sondern meist mehrere (u.a. auch, weil eine zur nächsten führen kann) - dabei können sie einander "widersprechen", was die Zusammenstellung eine begünstigenden Ernährung zur Herausforderung macht, ohne eine andere Disharmonie zu verschlechtern (z.B. bei MagenHitze und FeuchteKälte Dünndarm).


    Es ist dies ein uraltes System, das zwar anders als die westliche Medizin funktioniert bzw. den Menschen einfach anders betrachtet, manches aber deutlich genauer erfasst und viel individueller auf jede Person abstimmt. Dabei sehe ich TCM nicht als Allheilmittel, sondern als hervorragende Ergänzung zur westlichen Medizin.


    Allerdings ist TCM wirklich ein komplexes System - um das aufzuzeigen, habe ich oben ein paar Details kurz angerissen - und man sollte nicht glauben, dass man anhand einer der zum Teil wirklich guten Schautafeln in div. Büchern gezielt nach TCM kochen kann (oder sollte). Man muss sich vielmehr wirklich mit der Wirkunsgweise von Lebensmitteln beschäftigen. Es gibt Geschmachsrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter, scharf), es gibt thermische Wirkungen (kalt, kühl, neutral, warm, heiß) und es gibt noch weitere Wirkungsweisen wir hebend, senken, bewegend, bindend u.v.m. Und alles das hat Einfluss und kann dem einen Menschen total gut tun, bei einem anderen aber bestehende Disharmonien stark verschlechtern.

    Deswegen dauert ein Diplomlehrgang TCM-Ernährungslehre eben 2 Jahre und nicht bloß 2 Wochenenden ;)


    Es gibt aber wirklich gute Bücher wie z.B. die von Georg Weidinger, aus denen man viel lernen kann, das man dann auch sehr gut für sich und die Familie umsetzen kann.


    Es gibt so verdammt viele Ernährungskonzepte. Es muss halt jede/r für sich selbst herausfinden, welches das für ihn/sie passende ist.

    (Wobei "Regional, saisonal, nur frische/unbverarbeitete Lebensmittel" für mich auch schon unter den Begriff Ernährungskonzept fällt, weil man sich ja auch dabei bereits etwas überlegt und gezielt aus dem vorhandenen Angebot gewisse Dinge wählt und andere ablehnt.)


    In diesem Sinne Mahlzeit - ich gehe jetzt kochen :D


    Liebe Grüße

    Andrea

    Schön wäre es, wenn ich einfach mal wieder ne Currywurst mit Pommes essen könnte.

    Oder ein schönes Wiener-Schnitzel

    Oh ja, das verstehe ich nur zuuuu gut!


    Ich ernähre mich relativ gesund - möglich regional, saisonal. nichts industriell Verarbeitetes etc. etc. ... Aber manchmal packt mich genauso der übermäßige Gusto auf irgendwas.


    Die ersten Wochen habe ich mich wirklich striktest an die o.a. Regeln für's "Feuerlöschen" gehalten. Fiel eigentlich leicht der Leidensdruck war ja auch groß genug ;) Und dann war die MagenHitze weg (was man mit Zungendiagnose auch leicht überprüfen kann) - und seither macht es auch kein Problem, wenn ich hin und wieder etwas esse, das auf der obigen Weglassen-Liste steht. Hin und wieder ein Holzscheit auf ein nicht brennendes Feuer zu werfen, ist bei mir offenbar recht egal ^^


    Grundsätzlich probiere ich einfach aus, was mir gut tut, und bleibe dann auch gerne dabei. Dass ich mir durch TCM nun gewisser Wirkungsweisen bewusster geworden bin, hilft natürlich bei meinen Experimenten, und ich weiß eher, auf welche Symptome ich achten muss, und kann somit schneller reagieren, wenn etwas nicht so gut tut.

    Wir haben halt in Laufe der Entwicklung viel verlernt. Kaum jemand ist noch so bei sich, dass er wirklich weiß, was ihm gut tut und das instinktiv macht ohne drüber nachzudenken. Wir sitzen zu viel, bewegen uns zu wenig, wir essen zu viel und viel zu oft das für uns Falsche - das betrifft zumindest den Durchschnitt.


    Glücklicherweise gibt es Ausnahmen.

    Oh, hast du mehr solche Methoden, und könntest vielleicht auch mal ein Schaubild der Fußsohlen zeigen?

    Dafür interessiere ich mich sehr, vor Allem, weil meine Physiotherapeutin mal eine Akupressurmassage bei mir wegen dem eingeklemmten IHS- Nerv gemacht hatte. Auch an den Ohren hatte sie solche Punkte gedrückt, und ich fühlte förmlich wie sich meine Wirbesäule dehnte und dabei entspannte.

    In Akupunktur/Akupressur bin ich nicht so bewandert, dass ich allgemeine Tipps geben könnte. Da kenne ich nur sehr gezielt ein paar (ganz wenige) Punkte - der in der Fußmitte ist einer davon.


    Schautafel habe ich keine, die ich hier reinstellen kann, da ich Copyright-Probleme vermute, wenn ich sie fotografiere und hier veröffentliche. Aber google mal "akupunkturpunkt niere 1", da findest du sofort gute Bilder dazu.


    In unserem TCM-Lehrgang wurde uns ein Buch empfohlen, das mir sehr gut gefällt: "Bildatlas der Akupunktur: Darstellung der Akupunkturpunkte" von P. Ogal. Ist aber ein Nachschlagewerk (mit tollen Schautafeln) und nicht geeignet um z.B. Akupressur zu lernen.


    Grundsätzlich halte ich sehr viel von Akupunktur und Akupressur. Und wenn ich mal TCM-Ernährungnslehre so intus habe, dass alles echt gut sitzt, werde ich mich sicher näher mit Akupunktur und Akupressur beschäftigen - das dauert aber wohl noch ein ziemliches Weilchen ^^

    Mir brennt der Magen wie ein entfachtes Feuer und nehme noch zusätzlich Heilerde.

    Deine Beschreibung deckt sich mit einer Disharmonie nach TCM namens MagenHitze bzw. MagenFeuer, die sehr häufig die Ursache für Sodbrennen ist,

    Habe mir vorhin Ingwer-Tee mitgebracht.

    Und Haferflocken.

    Bei MagenHitze/MagenFeuer hilft - wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann - die konsequente Befolgung von ein paar Regeln. Manche sind uns ohnehin bewusst, manches war für mich neu (bzw. wollte ich lange so nicht wahrhaben):

    1. Essen nur bis 18 Uhr
    2. Kleine Portionen
    3. Alles Scharfe und alles thermisch Heiße/Warme weglassen
    4. Trockene Lebensmittel und Trocknendes weglassen (der Magen braucht es feucht)
    5. Saftige, musige Kochmethoden (z.B. Suppe, Kompott, Ragout, Dünsten, Dämpfen)

    Alles Scharfe und Heiße bedeutet, alle Lebensmittel/Gewürze/Getränke vermeiden, die in die Kategorie scharf fallen und die thermisch heiß oder auch nur sehr warm wirken. (Was logisch ist: Wenn etwas ohnehin schon zu heiß ist, macht es die Sache natürlich noch schlechter, wenn man weitere Hitze zuführt.)

    Der Magen braucht es feucht, deswegen lässt man alles Trockene/Trocknende weg und wählt gezielt saftige Kochmethoden.


    Unter scharf und/oder heiß/warm und/oder trocken/trocknend fallen unter anderem:

    • alle scharfen/heißen und auch warmen Gewürze wie: Ingwer (!!), Chilli, Papkrika, Rosenpaprika, Pfeffer, Tabasco, Curry, aber auch Kümmel, Fenchel, Anis, Zimt, Nelken, Vanille
    • scharfes/heißes Gemüse: Lauch, Zwiebel, Knoblauch, Bärlauch, Frühlingszwiebel
    • Kaffee
    • Alkohol
    • alle thermisch heißen Tees wie Ingwertee, Kümmel-/Fenchel-/Anis-Tee
    • Trocknende Tees: Grüner Tee, Schwarzer Tee, Weiß Tee, Rotbusch
    • Schimmelkäse
    • thermisch heiße/warme Fische und Fleisch: Meeresfische (Lachs, Thunfisch, etc.), Scampi, Garnelen, Wild, Lamm, Ziege
    • Gegrilltes, Geräuchertes, Gepökeltes
    • Haferflocken (!!), Hirse, Dinkel, Gerste
    • Zwieback, Knäckebrot, Kekse

    Das Blöde ist, dass auch kleine Mengen Scharfes/Heißes/Warmes das Feuer weiter anheizen. Wie bei einem Lagerfeuer: Auch, wenn ich nur ein einziges, kleines Holzscheit hineinwerfe, wird es weiterbrennen - erst, wenn ich gar kein Holz mehr hineinwerfe, wird es ausgehen.


    Aber keine Sorge: Selbst wenn man alles das weglässt, bleiben glücklicherweise genügend Sachen für befriedigendes, gutes Essen übrig ;)


    Wichtig ist jedenfalls, saftige Kochmethoden zu wählen - das stärkt den Magen grundsätzlich - und vor allem neutrale und (sanft) kühle Lebensmittel zu essen.


    Ich kann nur sagen, dass es bei mir echt innerhalb kürzester Zeit geholfen hat: Ich hatte jahrelang Sodbrennen, das ich zwar durchaus positiv beeinflussen konnte, wenn ich auf meinen Körper gehört habe und gewisse Dinge weggelassen habe - es ging aber nie ganz weg.

    Am allerersten Wochenende meines TCM-Diplomlehrganges war Erde (Magen, Milz) dran, und mir war sofort klar, dass ich MagenHitze habe. Unter Einhaltung des frisch Gelernten war meine MagenHitze 2 Wochen später weg. Seither (ca. 6 Monate) halte ich mich größtenteils dran, lasse weiterhin alles Scharfe/Heiße fast ausnahmslos weg, gönne mir aber manchmal wieder sowas wie Lachs-Sushi, und meine MagenHitze ist unverändert Geschichte.


    TCM ist in meinen Augen wirklich ein Thema, das es wert ist, sich näher damit zu beschäftigen ;)


    Liebe Grüße

    Andrea

    Nun soll ich Psychopharmaka nehmen, damit ich voll "funktionstüchtig" am Arbeitsmarkt teilnehmen kann, also Vollzeit. Das kann und will ich nicht, ich weigere mich!

    Trotzdem würde mich interessieren, ob es in der Naturheilkunde etwas Antriebssteigerndes gibt.

    Hallo Sabine,


    ich gehe absichtlich nicht auf schauderliche Begriffe wie "arbeitsfähig" oder "funktionstüchtig" ein (obwohl auch ich diese empörend finde) - dazu wurde ja bereits Vieles geschrieben.


    Deine Schilderung erinnert mich aber an meine Zeit mit Burn-out und wie schrecklich ich es fand, mich so extrem antriebslos und kraftlos zu fühlen. Für mich steht bei deiner Frage also nicht die Arbeitsfähigkeit im Vordergrund, sondern mögliche Antriebssteigerung, um hoffentlich dein subjektives Wohlbefinden zu steigern.


    Damals hatte ich noch lange nicht begonnen mich mit Orthomolekularer Medizin zu beschäftigen, sondern hab irgendwie instinktiv zu Vitaminpräparaten gegriffen und hab mir ungeachtet der Warnung meines Umfeldes ("Sei vorsichtig damit! Das solltest du nicht jeden Tag nehmen, das ist sonst zu viel!") erstmal für 14 Tage 2 Multivitamin-Brausetabletten pro Tag gegönnt, also doppelt so viel wie auf der Packung empfohlen. Auch, wenn das damals (wie ich jetzt weiß) zwar eines der bekanntesten, aber sicher nicht der besten Präparate war, so habe ich alleine schon dadurch subjektiv gefühlt an Kraft gewonnen.


    Als echten Power-Boost empfand ich Q10ˍ, das ich dann irgendwann später dazu nahm. Das war für mich ein echter Durchbruch, denn ich fühlte mich innerhalb weniger Tage so viel kräftiger und verfügte über zunehmend mehr Energie. Das war richtiggehend beglückend und war für mich ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg raus aus dieser lähmenden Antriebslosigkeit.


    Heute würde ich gezielt mit einem hochwertigen Multivitamin-Präparat als Basis und einigen zusätzlichen Vitaminen und Vitalstoffen - und zwar richtig hochdosiert - schauen, ob es das Wohlbefinden steigert:


    Basis: hochwertiges Multivitamin-Präparat

    + Q10

    + Vitamin D *)

    + Vitamin C

    + Vitamin B-Komplex

    + Magnesium


    *) Zuerst unbedingt den Vitamin D-Spiegel messen lassen, dann gezielt eine Stoßtherapie machen, um auf einen guten Wert von ca. 80-100 ng/ml zu kommen, und diesen dann durch konsequente Einnahme der passenden Erhaltungsdosis auch wirklich halten.


    Es gibt sicher einiges mehr, das auch empfehlenswert wäre wie z.B. Omega 3, weitere Antioxidantien wie OPC/Astaxanthin u.v.m., aber man kann sich leicht durch die Menge an NEMs erschlagen fühlen (und dann gar nichts mehr nehmen, weil es einem einfach zu viel wird), deswegen ist es vielleicht sinnvoller, erstmal gezielt mit ein paar wenigen zu beginnen.


    Dabei muss man sich aber auch bewusst sein, dass diese Vitamine etc. anders wirken als Chemische Keulen: Die spürbare Wirkung tritt üblicherweise nicht sofort ein. Ich stelle mir das so vor, dass die leeren Speicher erst mal gefüllt werden müssen - und erst, wenn das ausreichend erfolgt ist und Mängel beseitigt sind, kann sich die spürbare positive Wirkung entfalten.


    Hier im Forum gibt es in der Rubrik Nahrungsergänzungsmittel eigene sehr informative und hilfreiche Threads z.B. über Vitamin D oder auch NEM-Hersteller/Lieferanten. Im Thread Vitamin D3 findest du auch Links zu Vitamin D-Rechnern, mit dem man die benötigten Dosen errechnen kann, wenn man den aktuellen Vitamin D-Spiegel kennt.


    Weiters würde ich auch dazu raten, ergänzend dazu einen guten TCM-Ernährungsberater aufzusuchen, der durch Zungen-/Puls-/Antlitzdiagnose und ein ausführliches Gespräch Disharmonien feststellt, Ernährunsgewohnheiten und auch das psychosoziale Umfeld berücksichtigt und auf all das aufbauend ein komplett individuelles Ernährungskonzept und voraussichtlich auch Kräuter zusammenstellt.

    Es ist überraschend, was man damit alles - zum Teil extrem - positiv beeinflussen kann, nur indem man z.B. Lebensmittel oder Gewürze weglässt, die zwar grundsätzlich gesund sind, aber eben nicht zu unseren persönlichen Disharmonien passen und sie daher noch verschlechtern, obwohl wir glauben, uns damit ohnehin schon gesund zu ernähren. Das richtige Konzept nach TCM ist also auch sehr dem Wohlbefinden zuträglich.


    Dies alles sind meine eigenen Erfahrungen - vielleicht ist da ja auch etwas für dich dabei, das dich anspricht. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!


    Liebe Grüße

    Andrea

    Ja, genau, mache ich aktuell mal so.


    Vielleicht wird ja René Gräber bei Gelegenheit noch grundsätzlich kurz etwas über die Sinnhaftigkeit der Einnahme von EMa parallel mit (anderen) Probiotika schreiben.


    Jedenfalls vielen Dank, Gabriele, für deine raschen Antworten!

    LG

    Andrea

    Danke, Gabriele, die Infos haben mir sehr geholfen!

    beobachte deine Psyche und Stresstoleranz: B-Vitamion-Komplex + Q10+ Vit. C hoch!! wären sehr anzuraten!

    Nehme ich ohnehin ;)


    Jetzt ist für mich nur noch die Frage offen, ob es Sinn macht, parallel auch noch EMa zu nehmen oder ob das keinen Vorteil bringt (oder vielleicht sogar kontraproduktiv wäre). Vielleicht weiß da ja noch jemand Bescheid?

    Mit wem hast du denn bei Enterosan gesprochen als "Darmdoktor"?

    Ich war bei einem auf Darmprobleme spezialisierten Arzt in Wien, Dr. Wallner. Was ich von ihm halten soll, weiß ich noch nicht so genau, aber die Aussage, dass es in Wien kein vergleichbar gutes Labor für Stuhldiagnostik gibt und er deswegen alle Untersuchungen von Enterosan machen lässt, fand ich vertrauenswürdig.


    Beim 1. Mal wollte ich einen Arzt, der den Befund auch interpretiert und mir Behandlungsmöglichkeiten erklärt. War sehr interessant.

    Die Kontrolluntersuchung werde ich dann über Enterosan direkt machen lassen.

    -Meine Lielingslaborantin bei enterosan sagt immer, Bakterien lieben es mit Speisen genommen zu werdenn. ALSO: Zum Essen!!:

    Okay, danke für die Bestätigung, dann werde ich die Dingen zukünftig zum Essen nehmen: Hatte eine Studie gefunden, die das auch so beschrieb - wusste nur nicht, ob ich ihr glauben soll.


    Die Frage ist nur noch: 1 Kapsel oder doch 2?


    Mehr hilft halt nicht immer mehr. Manchmal aber doch ... Und die Angaben von NEM-Herstellern sind (wohl aus rechtlichen Gründen) auch fast immer total unterdimensioniert.


    Danke, Gabriele!!

    Hallo allerseits,


    auch, wenn ich mich derzeit nicht wirklich aktiv beteilige, so wende ich mich mit folgenden aktuellen Fragen natürlich hier an euch im Forum.


    Seit langem wollte ich mich auf Leaky Gutˍ untersuchen lassen (naheliegend, da ich M. Crohn diagnonstiziert habe) und eine Darmsanierung machen. Nun habe ich das endlich in Angriff genommen und habe über einen Darm-Spezialisten Stuhluntersuchungen bei Enterosan machen lassen.


    Das Ergebnis in Kurzfassung:

    Laut Darmdoktor keinerlei Hinweis auf Morbus Crohn gefunden - was auch immer in der Vergangenheit war, jetzt würde er M. Crohn ausschließen.

    Leaky Gut ist aber durchaus ein Thema: Zonulin mit 225,33 ng/g (Normbereich <= 61 ng/g) gibt Hinweis auf erhöhte Schleimhautpermeabilität / Leaky gut

    Der pH-Wert ist mit 8,0 stark alkalisch (Ziel wäre 6-6,5).

    Sekretorisches IgA < 0,17 mg/g (Normbereich 0,71 - 2,19 mg/g) weist auf eine Beeiträchtigung des darmassoziierten Immunsystems hin.


    Der Damrdoktor meint, das Wesentliche ist aber die Fehlbesiedlung - wenn ich die mit Prebiotika (Inulin) und Probiotika behebe, bessert sich auch der Rest automatisch.


    Fehlbesiedlung:

    stark vermindert: Enterococcus sp. < 104 (Norm. 106 - 107), Bifidobacterium sp. < 106 (Norm. 108 - 1010)

    gering vermindert: Lactobacillus sp. 1.104 (Norm. 105-107)


    Ragusa empfahl mir in anderem Zusammenhang Enterobact u. protect von Synomed - da sind genau die 3 drinnen, die ich brauche. Die Frage, welches Mittel ich nehmen soll, konnte ich also Dank Gabriele bereits klären. Hab es auch schon zu Hause, ebenso Inulin.


    In der Praxis stellen sich mir aber ein paar Fragen, bei denen ich um eure Hilfe bitte:


    1) Enterobact u. protect von Synomed: Auf der Packung steht 1 Kapsel pro Tag. Aber reicht das tatsächlich? Ist mehr, also 2 Kapseln, besser oder Verschwendung?


    2) Was ist der richtige/beste Einnahmezeitpunkt? Habe widersprüchliche Infos: 30 Minuten vor dem Essen oder abends vor dem Schlafengehen?

    Derzeit nehme ich 1 Kapsel vor dem Frühstück (wobei ich nur Milchkaffee trinke) und 1 Kapsel vor dem Schlafengehen. Meine letzte Mahlzeit nehme ich so ca. 17-18 Uhr.

    Oder mache ich mir bzgl. des Zeitpunkts zu viele Gedanken und das ist eh nicht sooo wichtig?


    3) Grundsätzlich: Kann man Probiotika zeitglich mit Alpha Liponsäure nehmen?

    Normalerweise nehme ich morgens meine Alpha Liponsäure auf nüchternen Magen mit Tee. Wenn ich die Enterobact u. protect tatsächlich vor dem Morgenkaffee nehmen soll, müsste ich sie gemeinsam mit der Alpha Liponsäure nehmen (oder mit ein paar Minuten Abstand; mehr ist nicht drinnen). Irgendwie hab ich die Sorge, dass die Alpha Liponsäure die Bakterien auffrisst ;)


    4) Effektive Mikroorganismen EMa: Macht es Sinn, die zusätzlich zum Enterobact u. protect zu nehmen?

    René Gräber schrieb in einem anderen Beitrag, dass er EMa kurmäßig als Probiotikum nimmt. Ist es besser, das zu einem anderen Zeitpunkt extra zu machen oder EMa eben jetzt zeitgleich mit Enterobact u. protect?


    5) Angeblich soll die Fehlbesiedlung nach Einnahme der Pre- und Probiotika über 8-10 Wochen beseitigt sein. Reichen dafür tatsächlich ein paar Wochen? Kommt mir irgendwie zu kurz vor ...


    Herzlichen Dank im Voraus für eure Ideen und Tipps!


    Liebe Grüße

    Andrea

    Ihr Lieben,


    meine Begeisterung über das Forum und die tollen Leute hier, die sich mit ungeheuer viel Wissen und Herzblut einbringen, ist ungebrochen hoch, und ich empfehle auch immer mehr Leuten, hier zu schmökern und mitzumachen.


    Manchen ist es bereits aufgefallen: Trotzdem beteilige ich mich derzeit nicht wirklich.


    Das liegt aber einfach nur daran, dass bei mir derzeit einfach (zu) viel los ist. Beruflich bin ich gerade sehr eingespannt, dazu mein TCM-Diplomlehrgang, zum Drüberstreuen eine echt unangenehme Bursitis trochanterica (Schleimbeutelentzündung), die mich jetzt auch schon gut 4 Wochen plagt und mich langsam aber sicher mieselsüchtig/grantig werden lässt ... Außerdem geht es mit meiner Großmutter jetzt - 17 Tage vor ihrem 101. Geburtstag - rapide bergab, was unsere Familie sehr belastet und bedrückt.


    Lager Rede kurzer Sinn: Es geht mir eigentlich gut, es braucht sich niemand Sorgen machen, aber ich muss gerade sehr gut mit meiner Zeit und meiner Kraft haushalten - und wie immer in solchen Zeiten ziehe ich mich zurück, nämlich bevor mir alles zu viel wird (glücklicherweise habe ich aus meinem Burn-out vor bald 10 Jahren gelernt), und schraube alles erstes vor allem meine Internetaktivitäten komplett zurück.


    Ich werde bestimmt immer wieder mal vorbei schauen, und ich werde ganz sicher auch wieder aktiv mitmachen - ich kenne kein anderes so tolles Forum wie dieses hier, und das lasse ich mir sicher nicht auf Dauer entgehen ;)


    Danke noch einmal an alle, die sich so viel Zeit nehmen und Mühe machen, um uns an ihrem Wissen teilhaben zu lassen! Ich finde es großartig, dass es so einen Platz gibt!


    Und ich freue mich schon jetzt auf interessante Diskussionen, wenn ich wieder mehr Zeit und Kraft habe.


    Bis dahin euch allen alles Liebe und herzliche Grüße aus Wien

    Andrea