Ich muss zugeben, dieser Thread hat mich so sehr zum Nachdenken gebracht wie kaum ein anderer jemals. Und ich habe meine Meinung zum Thema Organspende dadurch sehr genau überdacht und auch geändert.
Früher dachte ich, dass es doch super wäre, wenn Teile von mir nach meinem Tod noch anderen Menschen helfen können, und habe die Ablehnung gegenüber Organspende definitiv nicht verstanden.
Durch diesen Thread hier und durch weitere Artikel und Gespräche sehe ich das mittlerweile anders. Mir war nicht klar, dass "nach dem Tod" so nicht stimmt, und mir war nicht bewusst, was das für die Angehörigen bedeutet.
Dein Schicksal, EMAH63 , lässt mich dabei nicht kalt, und es tut mir sehr leid, was du durchmachen musst (und deine Familie).
Ein Gedanke beschäftigt mich dabei auch sehr, der das Thema nicht aus Sicht des Organspenders betrachtet, sondern den Organempfänger betrifft: Was tut es mit einem Empfänger, wenn er das Organ eines Spenders (samt dem Zellgedächtnis, der "Energie" oder wie auch immer man das nenen will/kann) bekommt?!
Das Essen von Fleisch beeinflusst uns energetisch - ob es sich dabei um ein glückliches Tier handelt oder um eines aus Massentierhaltung, macht für "fühlige" Menschen einen immensen Unterschied.
Was macht das dann erst mit einem Menschen, wenn ihm ein Teil eines anderen eingepflanzt wird und er damit dann möglichst noch viele Jahre weiterlebt? Was tut sich da auf feinstofflicher, energetischer Ebene? Wie wirkt sich das auf den Empfänger aus?
Ich hatte 1984 eine Darmperforation, wurde stundenlang operiert, es war knapp. Und noch heute erinnere ich mich, was das mit mir gemacht hat zu sehen und zu spüren, wie Liter um Liter fremdes Blut in mich hineinfloss.
Und bitte nicht falsch verstehen: In erster Linie war ich enorm dankbar, dass es diese Möglichkeit gab!!!
Aber es war für mich auch extrem spooky und beunruhigend, einen Teil eines fremden Menschen in mir zu haben...
Blöderweise kann man es sich als Empfänger nicht aussuchen, ob man das Organ eines "glücklichen" Menschen oder eines wie auch immer "beeinträchtigten" Menschen bekommt. Welche Auswirkung auf den Empfänger haben aber Qualen oder Belastungen aus dem Leben davor des Spenders ?
Diese Fragen finde ich mindestens ebenso bedrückend wie die Fragen rund um die Auswirkungen der Entnahme auf den Spender und dessen Familie...
Mit meinem Sohn, für den mein Begräbnis irgendwann mal eine unausweichlich Tatsache sein wird, habe ich mich bezüglich der Art meiner Bestattung besprochen und berücksichtige auch seine Wünsch, da es mir wichtig ist, dass er gut Abschied nehmen wird können.
Auch das Thema Organspende haben wir besprochen und beide beschlossen, uns ins Widerspruchsregister eintragen zu lassen - auch, damit die Hinterbliebenen gar nicht erst in eine Zwickmühle gebracht werden können.
: https://transplant.goeg.at/Eintragung/Streichung/Aenderung
Im Widerspruchsregister können sich übrigens auch Nicht-ÖsterreicherInnen eintragen lassen und dann wieder beruhigt nach Österreich Ski fahren kommen
Danke für diesen Thread und die Augen öffnenden Informationen!
Liebe Grüße
Andrea