Beiträge von manfred76

    Das habe ich wohl nicht klar genug dargestellt. Im Falle einer erfolgten Chronifizierung sind Ursache und Wirkung nicht mehr gegeneinander zu unterscheiden: Die extremen Schmerzen, die eine Autoimmunreaktion verursacht, weil sie auf breiter Front körpereigenes Gewebe angreift, lösen Riesenmengen an neuem Histamin aus. Diese Mengen können durch das normale Reparatursystem nicht mehr bewältigt werden. Es entstehen so Entzündungsherde, die sich selbst erhalten und kaum noch therapierbar sind.
    In diesen Vorgang können Schmerzmittel, auch wenn sie antientzündlich wirken sollen, nicht mehr eingreifen. Diclophenac wirkt sogar kontraproduktiv, indem es in einer sehr unliebsamen Nebenwirkung den Körper dazu veranlasst, noch zusätzliches Histamin freizusetzen.
    Ich glaube, dass ich den Erfolg gegen meine Arthrose deshalb hatte, weil ich die Funktionalkette der Autoimmunreaktion mit einem Antihistaminikum unterbrechen konnte. Und ich denke auch, dass alle Ratschläge, sich gegen Arthroseschmerzen trotzdem zu bewegen, keinen Nutzen bringen, ja den Verschleiß der geschädigten Strukturen noch fördern. Erst, und so schnell als möglich, mittels Antihistaminika den Entzündungsschmerz stoppen und dann jede Gelegenheit zur maßvollen Bewegung nutzen, wäre die Devise.
    In einem späteren Beitrag werde ich über die Rolle des Nervensystems sprechen, das an dem Geschehen beteiligt und selbst betroffen ist und wo es auch noch Eingriffsmöglichkeiten gibt.
    Viele Grüße Manfred

    Nach meiner Meinung wird viel zu selten daran gedacht, dass es sich bei diesen arthrotischen Erscheinungen (auch) um eine Autoimmunreaktion handeln kann. Diese fördert den Verschleiß zusätzlich, sodass die Reparaturprozesse nicht mehr in erforderlicher Geschwindigkeit ablaufen können.
    Nach dem, was ich mir zusammengelesen habe, sind wohl dafür folgende Zusammenhänge anzunehmen:
    1. Schmerzen lösen an ihrem Ort Histaminausschüttungen aus
    2. Histamin löst dort eine Immunreaktion aus, indem es durch Aufweitung von Kanälen in den Gefäßwänden für einen erhöhten Antransport von Immunglobulinen durch die Gefäßwände hindurch ermöglicht, die z.B. den geschädigten (noch nicht reparierten) Knorpel und später auch gesundes Knorpelgewebe angreifen.
    3. Dieser Vorgang eskaliert im Laufe der Zeit, indem mit zunehmenden Schmerzen immer größere Histaminmengen freigesetzt werden. Begünstigt wird dieser Vorgang auch durch eine histaminfördernde Lebensweise (Stress, bestimmte Lebensmittel)
    4. Dieser Vorgang eskaliert im Verlauf von wenigen Stunden, wenn das betroffene Gelenk (z.B. das Knie bei einer Wanderung) strapaziert wird. Dabei wird besonders bei Wärme so viel Histamin erzeugt, dass der ganze Körper besonders mit Schwellungen und Atemnot reagiert.
    Ich stieß im Jahr 2008 auf diesen Artikel von 2006, mit dem ich den Einstieg in die Thematik fand: focus.de/gesundheit/ratgeber/gelenkschmerzen/news/entzuendete-gelenke_aid_105092.html
    Selbst betroffen habe ich dann sofort den Selbstversuch mit einem Mittel (DAOSIN) gemacht, das das körpereigene Enzym Diaminoxydase enthält. Dieses ist der Stoff, der im Darm mit der Nahrung aufgenommenes Histamin abbaut. Bei mir brachte dies bereits nach wenigen Tagen den Erfolg. Später musste ich das Mittel allerdings durch ein „richtiges“ Antihistaminikum ersetzen bzw. kombinieren. Beides nehme ich seit 2008 nach Bedarf, meist auch vorbeugend vor Wanderungen oder wenn sich erste Anzeichen von Schmerz ergeben; DAOSIN vor Mahlzeiten, die wissentlich Histaminreaktionen auslösen könnten.
    Im Übrigen ist es für mich unverständlich, dass es trotz dieser Focus-Verlautbarung und eines sehr ausführlichen Artikels über die zentrale Rolle des Histamins im Deutschen Ärzteblatt von 2006 (https://www.aerzteblatt.de/pdf/103/51/a3477.pdf ) anscheinend kein Echo gegeben hat. Ärzte und Alternativmediziner meiden dieses Thema aus Gründen, die ich evtl. ahne. Wie dem auch sei, Antihistaminika sind für mich die „gesundere“ Alternative zu Schmerzmitteln und ich glaube, nicht nur für mich!