Impfseren werden auf Hühnerklar entwickelt. Wenn dein Sohn kein Hühnerfleisch (Ausweis!) aber Ei verträgt, dürfest du LEIDER keinen Stich bekommen
Nicht so ganz richtig.
Impfstoffe werden, vereinfacht ausgedrückt, aus lebenden Organismen gemacht. Das macht ihre Herstellung auch so schwierig, denn auf eine noch so kleine Störung im Herstellungsprozeß können diese Mikroorganismen sensibel reagieren. Schönes Beispiel dazu gab es zu Zeiten der Schweinegrippe-"Pandemie" 2009 / 2010. Der Impfstoff Pandemrix® wurde damals knapp, da nach Aussagen des Unternehmens GlaxoSmithKline (GSK) unter anderem ein schlecht wachsendes Saatvirus zu Verzögerungen in der Produktion geführt hatte.
Hergestellt werden Grippe-Impfstoffe, wie auch andere, ja mit Hilfe von Hühnereiern. Wobei es noch andere techniken gibt, dazu weiter unten mehr.
An diese Eier werden große Ansprüche gestellt, daher bieten große Tierzuchtfirmen so genannte SPF-Hühner an. SPF steht dabei für "spezifiziert Pathogen-frei". Die Eier solcher Hühner sind von daher absolut frei von Krankheitserregern. Normalerweise.
Weiter müssen die Eier grundsätzlich weiß sein, damit sie besser durchleuchtet werden können.
Diese Eier werden dann angebrütet, beispielsweise im GSK-Werk in Dresden, und mit lebenden Viren, den Saatviren beimpft. Für jede Impfdosis ist bei konventionellen Impfstoffen in der Regel ein Ei nötig, bzw. war nötig. GSK hat dies weiterentwickelt und schaffte acht bis neun Dosen aus einem Ei für den Schweinegrippe-Impfstoff. Andere Hersteller sind heute ebenfalls so weit.
Das Impfvirus vermehrt sich jetzt innerhalb von drei Tagen mit der Entwicklung des Hühnerembryos und wandert in die Allantois-Flüssigkeit. Dieses virushaltige Eiklar wird dann maschinell aus dem Ei abgesaugt, das embryo wird verworfen. Partikel und Unreinheiten werden anschließend durch Zentrifugieren extrahiert und die Viren dann duch Proteinfällung mit verschiedenen Hilfsstoffen angereichert. Danach folgt die Aufspaltung der Viren mit Detergenzien und schließlich eine Inaktivierung mit Formaldehyd, das anschließend wieder aus dem Ansatz entfernt wird. Angeblich. Denn Reste befinden sich dennoch im Impfstoff, wi e wir heute wissen. Wie auch noch so manch anderes.
Der Roh-Impfstoff durchläuft dann ein langwieriges Testprogramm auf Qualität und Sterilität. So zumindest die offizielle Verfahrensweise. Die allerdings nicht so ganz stimmen kann, denn gerade bei der H1N1-Pandemie kamen Impfstoffe mit einem extrem verkürzten Testprogramm auf den Markt, um die Nachfrage zu decken. Zudem frage ich mich, wie es möglich ist, dass Viren die Zentrifuge überhaupt überleben können, bei den Zentrifugalkräften, die in solch einer Zentrifuge auftreten. Ist aber ein anderes Thema.
Der MMR-Impfstoff, also gegen Masern, Mumps, Röteln beispielsweise, wird ebenfalls auf Hühnereiern entwickelt, es verbleiben Spuren von Eiprotein im fertigen Produkt. Angeblich haben Forscher daraus keine allergischen Reaktionen gefunden, die sich aus der Impfung ergeben könnten. Allerdings habe ich bisher noch nicht herausfinden können, welche Forscher das waren.
Im Herbst 2007 kam der erste Grippe-Impfstoff aus einer Zellkultur auf den Markt. Auch ein Impfstoff gegen Masern ließ sich so produzieren. Also eine komplette Produktion ohne Ei.
Bei diesem Verfahren lassen sich Viren aus Zellkulturen gewinnen. Solche Nährmedien enthalten Zellen, beispielsweise Nierenkrebszellen der Grünen Meerkatze, oder auch Zellen von Hunden oder sogar von menschlichen Zelllinien. Diese Zelllinien stammen unter anderem von ehemals abgetriebenen Föten.
Auch die sogenannte HeLa-Zelllinie wird genutzt, sie stammt dabei von den Gebärmutterhals-Krebszellen der Henrietta Lacks, einer Afro-Amerikanerin, die am 4. Oktober 1951 an den Folgen eines extrem aggressiven Gebärmutterhalskrebses gestorben war. Auch auf diesen Zelllinien werden Impfstoffe gezüchtet. Solche Impfstoffe sind also prädestiniert für Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen Hühner-Eiweiß.
Wenn man´s denn so sehen will ...
Auf das Thema der rekombinant hergestellten Impfstoffe, also den Impfstoffen, die mit Hilfe der Gentechnik hergestellt werden, gehe ich jetzt mal nicht ein.
Und mit dem Hinweis auf den Stich meinte sie, dass Du schlechte Karten hast mit dem Hinweis auf die Allergie. Die Redewendung stammt aus dem Kartenspiel - einen Stich bekommt derjenige, der die Karte mit dem höchsten Wert spielt.