Lieber Dirk S.- zwar schätze ich Deine Meinung sehr soweit ich bisher von Dir gelesen habe- jedoch habe ich den Eindruck dass Du die Azidose meinst die schon Akut und daher Lebensbedrohlich ist.
Da wir über die Nieren die überschüssigen Säuren ausscheiden (und tatsächlich nicht nur über die Niere sondern auch über die Haut, über die Menstruation, über die Lunge) können wir über das gezielte Beobachten des Urin-pH Wertes (Mittelstrahlurin, 1/2 vor- bzw. 2h nach einer Mahlzeit- also etwa 6x täglich) trotzdem feststellen ob eine erhöhte Säurelast vorhanden ist. Da der Magen während einer Mahlzeit immer auch gleichzeitig das basische Natriumhydrogencarbonat ausschüttet, sollte der Urin nach der Mahlzeit ebenfalls basisch sein. Ist das nicht der Fall, kann von einer starken Übersäuerung ausgegangen werden. Freilich ist der pH Wert des Urins auch noch abhängig von der Nahrung, der psychischen Verfassung der Tageszeit und der Schlafmenge. Der Morgenurin sollte dabei unbedingt sauer sein da die Säuren die des Nachts vorbereitet wurden ausgeschieden werden. Daran kann man auch erkennen das Leber und Nieren gut arbeiten. Ein ständig basischer Urin ist nicht normal da auch bei der gesündesten Lebensweise Säuren anfallen die ausgeschieden werden. Insofern stimme ich Dir zu dass man hier ein Ausleitungsproblem feststellen kann- aber je nach Säuregehalt eben auch eine Übersäuerung (Morgens Werte von 5,5. Wenn der Wert über den Tag noch saurer wird kann man schon von einer Übersäuerung ausgehen (vor der Mahlzeit ist der Wert beim gesunden Menschen sauer , etwa 1h nach der Mahlzeit steigt der Wert an (Basenflut)).
Wenn der Morgenurin nicht der niedrigste des Tages ist, so liegt vermutlich eine extrazelluläre Übersäuerung vor.
Wenn der Morgenurin im basischen Bereich liegt kann das verschiedene Ursachen haben: eingeschränkte Leber/ Nierenfunktion (Ausleitungsblockade), Verminderung des Lymphflusses; eine energetische Blockade (Nierenmeridian);
basischer Ammoniak wird ausgeschieden. Wenn bei der Verstoffwechslung im Organismus große Säuremengen entstehen, können die Nieren zur Pufferung der Säuren verstärkt Ammoniak produzieren, der den pH Wert anhebt. Diese Ursache setzt eine besonders starke Übersäuerung voraus.
Auch eine intrazelluläre Übersäuerung kann langfristig zu dauerhaft basischen Urinwerten führen.
Ich würde nicht sagen dass der pH Wert des Urins keine Aussagekraft hat.