ich finde es gut, dass du von den Antidepressiva wegkommen willst. Bei ihnen liegt auch die Hauptursache für die Gewichtszunahme. In den Beipackzetteln wird sie hinter der Nebenwirkung Darmträgheit versteckt.
Aber 5-HTP allein reicht dazu nicht aus. Hier sind neben gesunder Ernährung (auf Insulin-Diät gehe ich später ein) weitere Mikronährstoffe ganz wichtig.
Hast du schon einmal deinen Blutspiegel von 25D (Zwischenstufe Vitamin D) bestimmen lassen? Gerade bei solchen Erkrankungen sollte er mindestens um/über 60 ng/ml liegen.
Des weiteren ist für die Synthese der Gehirnbotenstoffe wie Serotonin der gesamte Vitamin B-Komplex wichtig. Hier wäre B-100 sinnvoll.
Auch die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA spielen eine wichtige Rolle bei dieser Erkrankung. Zwei Gramm der beiden Säuren wären angeraten. Das entspricht in etwa 6 Gramm hochwertigem Fischöl. Therapeutisch sind bis 4 Gramm möglich, auch bei Adipositas.
Bei 5-HTP würde ich eher zur natürlichen Vorstufe, der Aminosäure Tryptophan (Fisch, Nüsse, Hülsenfrüchten und Bananen) tendieren, da sie auch den Appetit zügelt. Hier ist es aber wichtig, dass deine Antidepressiva keine Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind. Denn dann besteht die Gefahr eines Serotonin-Syndroms. Hier wäre unbedingt eine Absprache mit dem Arzt erforderlich.
Hier noch eine orthomolekulare Übersicht zu [Link zu Depressionen auf Wusch per PN].
Gegen Beschwerden in den Wechseljahren ist auch ein Kraut bzw. eine Wurzel gewachsen. Es ist die Wilde Yamswurzelˍ. Die Inhaltsstoffe - Phytoöstrogene - beseitigen den Progesteronmangel und damit die Östrogendominanz. Diese Dominanz ist eine Hauptursache für die Beschwerden.
Doch jetzt zu deiner Insulin-Diät. Für mich ist sie zweischneidig und ich würde sie nur kurz-, höchstens mittelfristig einsetzen. Sie ist mir eindeutig zu eiweißlastig. Das führt zur Übersäuerung des Körpers und Überladung mit nicht benötigten Eiweißen. Diese wiederum führen zu zum Teil verheerenden Spätfolgen. Unser Körper braucht eine basische, überwiegend vegane (ca. 90 %) und naturbelassene Ernährung. In einem gehe ich mit: Reduzierung der Kohlenhydrate, vor allem der raffinierten.
Auch das Negieren des dritten Hauptteils Fette ist nicht gut, da wir sie auch dringend brauchen. Natürlich kein Fett vom Schwein oder Huhn. Fettarm ist gefährlich bis tödlich (Herzinfarkt, Schlaganfall).
Die LOGI-Methode spricht von folgender Aufteilung: Kohlenhydrate und Eiweiße je 20 - 30 % und Fette 40 - 50 %!!!
Unser Körper benötigt alle Fette:
- einfach gesättigt: Butter
- mehrfach gesättigt: Kokosfett, Palmfett
- einfach ungesättigt: Olivenöl
- mehrfach ungesättigt (Omega 3 und 6): Rapsöl, Leinöl, Chiaöl, Perillaöl, Fischöl
Bei diesen Fetten ist das Verhältnis wichtig: Omega 3 zu 6 - 1:2 bis höchstens 1:4; deshalb auf reine O6-Vertreter wie Sonnenblume und Distel verzichten; ungesättigte Fette niemals stark erhitzen - > Bildung von schädlichen Transfetten
Die Reduzierung der Kohlenhydrate ist bei dieser Diät positiv, aber leider auch nur die halbe Wahrheit. Morgens kann man alle KH essen, egal welche. Bei Kohlenhydraten kommt es auf komplexe an, also unverarbeitet oder zumindest Vollkorn von Roggen, Hafer und Dinkel. Weizen sollte ganz gemieden werden. Komplexe Kohlenhydrate werden nur langsam verdaut, genau so wie es unser Körper benötigt. Schnelle Kohlenhydrate machen Krank, einschließlich Depressionen.
Ich selbst stufe diese Diät zu denen ein, die man eher nicht machen sollte (eiweißlastig, Fett wird negiert).
Es gibt auch andere Möglichkeiten. Über die Ernährung hatte ich ja schon gesprochen. Thema Ausschleichen der Antidepressiva können wir auch als erledigt ansehen. Bewegung setze ich voraus.
Die Natur hat eine Doppelstrategie, einerseits mit den richtigen Mikronährstoffen die Bildung und Einlagerung von körpereigenem Fett zu reduzieren. Hier sind die eigentlichen Übeltäter raffinierte Kohlenhydrate und nicht körperfremde Fette. Aber genau eine Fettsäure ist dazu in der Lage - die Omega-3-Fettsäuren.
Dazu Burgerstein aus seinem Handbuch Nährstoffe:
"Adipositas: Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) hemmen Schlüsselenzyme, die verantwortlich sind für die Fettbildung, fördern die Fettoxidation, die Thermogenese, und schützen freie Fettsäuren vor dem Eintritt ins Fettgewebe."
Hier kannst du deinen "Fettkonsum" auch auf 4 Gramm EPA/DHA (12 Gramm Fischöl) steigern.
Die andere Schiene ist die Fettverbrennung in den Mitochondrien. Für eine optimale Funktion benötigen diese Kraftwerke einige Beistoffe, wichtige Bestandteile der Atmungskette: Coenzym Q10 (200 - 400 mg) und Alpha-Liponsäure (500 -1.000 mg). Auch 3 - 5 Gramm Vitamin C wären für den Fettstoffwechsel wichtig.
Abschließend noch ein Literaturtipp, eine Anleitung zum Selbstmachen.
Mitochondrientherapie - die Alternative -- Schulmedizin? Heilung ausgeschlossen!ˍ
Liebe Grüße
Bernd