Hallo zusammen,
ich wollte nochmals auf die aetherischen Öle zurückkommen.
In den 80er Jahren hatte man den Einfluss von Tokotrienol aus Gerste auf den Cholesterolstoffwechsel untersucht und dabei auch eine Wachstumshemmung von implantierten Tumoren beobachtet. Weitere Untersuchungen an den leichter zugaenglichen Isoprenoiden d-Limonen und Perillylalkohol zeigten ebenfalls eine Tumorregressionswirkung.
Systematische Untersuchungen an zyklischen und azyklischen Mono- und Sesquiterpenen (z.Bsp. Ionon, Pinen, Terpineol, Carvacrol, Eugenol, Verbenon bzw. Citral, Geraniol, Nerolidol, Linalool, Farnesol u.v.a.) und deren Abwandlungsprodukten bestaetigten diese Eigenschaften in vielen Tumormodellen. Die wirksamen Konzentrationen (IC50) lagen zwischen 100 und 600 mM. (milliMol?)
Die Wirkmechanismen von Isoprenoiden - am besten untersucht von d-Limonen und Perillyalkohol - sind vielfaeltig:
- Durch Inhibierung zellinterner Mevalonatsyntheseschritte wird die Signaltransduktion unterbrochen. So kann z. B. d-Limonen die Farnesylierung von p21-Ras-Proteinen und somit eine Onkogenaktivierung hemmen.
- Isoprenoide inhibieren die Zellproliferation, indem sie modulierend oder hemmend in den Mevalonat-Cholesterol-Metabolismus eingreifen und den Zellzyklus in der G1-Phase aufhalten können. Hauptangriffspunkt ist dabei das Enzym Hydroxymethylglutaryl-Coenzym-A(HMG-CoA=-Reductase, das eine Schlüsselstellung in der zelleigenen Mevalonatbiosynthese und bei derErhaltung der Cholesterol-Homöostase einnimmt. Bei gestörter Homöostase können sich Sterolgenese-Intermediatoren wie lipophile Anker verhalten, die der Zellwandanlagerung und der biologischen Aktivitaet von Wachstumsfaktoren, Kern-Laminen und des onkogenen Ras-Proteins dienen.
- Die Unterdrückung der Mevalonatsynthese durch pflanzliche Isoprenoide reduziert Ras und Lamin B, setzt Zellen im G1 Stadium fest und induziert bzw. fördert Apoptose.
- Isoprenoide können sowohl Zelldifferenzierung wie Apoptose induzieren.
Azyklische Isoprenoide wirken dabei direkt auf die posttranskriptionalen Vorgaenge ein, zyklische indirekt. Die höchste Zellwachstumshemmung konnte in vitro jedoch bei Gemischen von zyklischen und azyklischen Isoprenoiden beobachtet werden.. Man führt das auf Synergieeffekte zurück, denn die Hemmrate übertraf die der errechneten additiven Wirkung.
Diese einmalige Tumorzell-spezifische Aktivität von Isoprenoiden könnte, so C. C. Elson von der University of Wisconsin und D. M. Peffley von der University of Health Science in Kansas City, Missouri, bald ihren Einsatz in der Tumortherapie erlauben, ein Einsatz, der mit dem von Zytostatika wetteifern kann, allerdings ohne deren Nebenwirkungen zu haben. In den USA befindet sich Limonen in der Phase3 einer groß angelegten Tumorstudie.
Elson wies darauf hin, dass einzelne Isoprenoide, wie etwa das Paclitaxel oder Betulinsäure, starke Antitumor-Aktivitäten besitzen. In einer pflanzenreichen Diät könne aber erst die Summe aller isoprenoiden Verbindungen den gewünschten chemopräventiven Effekt bewirken.
Inwieweit man diese Ergebnisse auf die Aromatherapie interpolieren könne, ließ K. Schnaubelt, San Francisco, der Organisator der Aromatherapie-Konferenz, offen, "immerhin sei sie eine erwägenswerte und viel versprechende Perspektive, stellen ätherische Öle doch eine konzentrierte Idealmischung solcher wirksamen Terpenoide dar".
Das war das Fachlatein
Da Cannabis auch oft bei der Tumortherapie erwaehnt wird - habe ich bzgl. Limonen folgendes gefunden:
Cannabis gehört zu den Pflanzen mit der größten Komplexität an Terpenen und stellt uns alle Aromen und therapeutischen Effekte dieser Verbindungen zur Verfügung. Das Zusammenspiel verschiedener Terpene und Cannabinoide wird als Synergieeffektˍ bezeichnet. Diese synergetische Wirkung zwischen den Terpenen und allen anderen natürlichen Cannabisverbindungen ist belegt, dabei wird die Wirkung des THCˍ, CBDˍ und anderer Cannabinoide jeweils signifikant verändert bzw. im Endeffekt verstärkt. Diese Moleküle machen 10 bis 20% des gesamten in den Trichomen enthaltenen Harzes aus. Ein weiteres Terpen von Bedeutung innerhalb des Cannabis ist Pinenˍ – über das Du Dich hier informieren kannst.
A-PINENE
ENTZÜNDUNGSHEMMEND BRONCHODILATATOR GEDÄCHTNISVERBESSERND ANTIBAKTERIELL
Kommt auch in Kiefernadeln vor
LINALOOL ANÄSTHETIKUM KRAMPFLÖSEND SCHMERZLINDERND ANGSTLÖSEND
Kommt auch in Lavendel vor
BETA-CARYOPHYLLENE ENTZÜNDUNGSHEMMEND SCHMERZLINDERND SCHÜTZT ZELLEN IM VERDAUUNGSTRAKT
Kommt auch in schwarzem Pfeffer vor
MYRCENE TRÄGT ZUR BERUHIGENDEN WIRKUNG STARKER INDICAS BEI EINSCHLAFHILFE MUSKELENTSPANNEND
Kommt auch in Hopfen vor
LIMONENE BEHANDELT SODBRENNEN ANGSTLÖSEND ANTIDEPRESSIVUM
Kommt auch in Zitrus vor
LIMONEN
Die Schalen von Zitronen, Orangen und anderen Zitrusfrüchten enthalten große Mengen dieses flüchtigen Monoterpens, das auch in vielen anderen Pflanzen wie Minze, Wacholder, Rosmarin und Piniennadeln zu finden ist. Die schnelle Verdampfung der Monoterpene sorgt dafür, dass Limonen schnell an die sensorischen Rezeptoren von Insekten, Parasiten oder anderen neugierigen Tieren gelangt, die diesen Geruch sofort mit Gift assoziieren. Du verstehst nun, warum einige der pfiffigsten Pflanzen voller Limonen-Harz stecken.
Nach Myrcenˍ ist Limonen in den meisten Cannabissorten das zweithäufigste Terpen, was aber nicht bedeutet, dass alle Sorten zwangsläufig nach Zitrone riechen müssen. Eine seiner chemischen Varianten lässt Limonen vorwiegend einen Geruch wie Mandarinen verströmen, während eine andere Form wie Zitrone riecht und die nächste nach Grapefruit schmeckt.
Untersuchungen über den Synergieeffekt der in Cannabis steckenden Substanzen haben ergeben, dass Limonen die Synergien zwischen mehreren Cannabinoiden und anderen Terpenen aktiviert. Dieses Terpen wirkt positiv mit den Cannabinoiden THC-A, CBD-A, CBC-A, CBC, CBC, CBG und anderen Terpenen wie Caryophyllen und Linalool zusammen. Darüber hinaus erleichtert die durch Limonen verursachte erhöhte Zellpermeabilität die Assimilation anderer Substanzen durch den menschlichen Körper.
Diese Substanz weist eine sehr geringe Toxizität auf und Nutzer sind nur selten von Nebenwirkungen betroffen. Doch wie viele andere Terpene und Lösungsmittel kann auch Limonen eine irritierende Wirkung auf die Haut und die Atemorgane ausüben, was zu wässrigen Augen, Gefäßerweiterung und entsprechenden Auswirkungen auf die Nase, Augen, Bronchien und Lungen führen kann. Trotzdem kann Limonen eingesetzt werden, um Bronchitis zu behandeln und viele Leute glauben, dass dieses Terpen dem Rauch oder dem Dampf nicht nur ein schönes subtiles Aroma und zusätzliche Frische verleiht, sondern auch eine akzentuiertere therapeutische Wirkung hinzufügen kann.
: https://www.royalqueenseeds.de…schmackhaftes-terpen-n472