Gartenfrühstück im Sommer
Mit
dem Beginn des meterologischen Sommers haben wir es immer noch mit
den Auslaüfern der Schafskälte zu tun. Nach unbewölkter Nacht ist
es morgendlich frisch, doch die aufsteigende Sonne bringt die Wärme
in den Morgen, die uns durchwärmt trotz mäßiger Temperaturen. Der
gedeckte Frühstückstisch auf der Veranda lädt ein zum Verweilen
und zu genießen. Der selbsgrpeßte Früchtesaft, der lockende
Kaffeegeruch läßt einen die morgendliche Müdigkeit vergessen.
In
der Sonne am Frühstückstisch geht der Blick in die Runde und bei
der Farbenfreudigkeit der blühenden Pflanzen und dem
Vogelgezwitscher um uns herum lassen wir uns das Frühstück
gutgelaunt schmecken. Vor der Terasse auf dem Rasen bewegen sich zwei
klitzekleine Tannenmeisen, gut erkennbar am weißen Fleck im Nacken,
die sich ebenfalls um ihr Frühstück bemühen. Von den
Tannenmeiseneltern keine Spur, sie sind auf sich allein gestellt.
Hopsend im Gleichtackt picken sie im Garten herum und lassen sich
aber wirklich durch nichts stören. Auch meine Geräusche, die ich
für sie erzeuge, stören sie nicht im mindesten. Vermutlich fehlt es
ihnen noch an der nötigen Erfahrung, um Gefahren zu erkennen. Hin
und wieder picken sie in die Luft um irgendwelches Kleingetier zu
verspeisen.
Längst
haben wir das Frühstück beendet und die zwei Tannenmeischen lassen
es sich weiter schmecken. Sie lassen sich auch nicht von Amsel,
Sperling, Rotkehlchen und anderen Vögeln stören; sie sind die
„Chefs“ im Garten.
Aus
der Eibe heraus sieht man immer wieder mal einen Sperlingskopf
auftauchen um dann wieder zu verschwinden. Diese Eibe ist das „Haus“
für unsere Sperlinge. Störenfriede jeder Art werden vertrieben.
Selbst Nachbarkatzen verdünnisieren sich, wenn die Sperlingswelt der
Eibe Krach schlägt. Zeitweise erscheinen bei bestimmten Lauten
mehrere Sperlingsköpfe gleichzeitig aus der Eibe. Für die
Betrachter ist das einfach köstlich anzusehen.
Unser
alter Apfelbaum (Moseleisen), es gibt im ganzen Bergischen Land nur
noch wenige Exemplare davon, dessen Blüten abgefallen und statt
dessen seine kleinen Früchte zeigt, gibt unserem Garten einen
besonderen Charakter. Er ist vermutlich so 70 Jahre alt und ist mit
seinem ausgeprägtem Stamm sagen wir mal der „Ehrwürdige“! Er
gibt Schatten, macht haufenweise Dreck mit Blütenblättern,
vorreifen und trockenen Füchten, die abfallen und nach der Ernte im
Herbst mit unendlichem Laub (ich nenne ihn Arbeitsbeschaffungsbaum).
Schöner
Garten heißt eben auch Arbeit, was für manche Personen Erfüllung
und für andere Stress bedeutet. Persönlich ordne ich mich zwischen
diesen beiden Extremen ein. Doch am meisten lieben wir die nicht so
ganz heißen Sommermorgen mit Frühstück und anderen genußvollen
Machenschaften auf der Terrasse. Es gibt nichts Schöneres als leben
und leben zu lassen. Könnte man das auf die Welt übertragen wären
wir im Paradies.