Cannabis: Der Wolf im Graspelz
Glaubt man den zahlreichen Berichten in den Medien, so ist die Kifferdroge Cannabis eigentlich ein Naturheilmittel, gar ein Wundermittel gegen zahlreiche Krankheiten. Entsprechend laut wird der Ruf nach einer Legalisierung. Allerdings schlägt Cannabis aufs Hirn. Dr. Kurosch Yazdi, führender Suchtmediziner, nennt die mediale Pauschalpropaganda daher verbrecherisch und warnt davor, Cannabis salonfähig zu machen.
Kiffen? Ist doch super! High sein, breit sein, „stoned“ sein. Kiffen entspannt, beruhigt und man sieht die Welt gleich mit ganz anderen Augen. Die Welt kann so herrlich sein mit ein paar Joints! All der Kummer des Alltags ist gleich vergessen. Das ist doch Medizin pur!
Wirklich?...Die Folge solcher Propaganda ist, dass das Kiffen besonders jungen Menschen zunehmend als harmlos erscheint. Wenig überraschend hat die Zahl der Cannabiskonsumenten und damit auch jene der Cannabissüchtigen in den letzten Jahren stark zugenommen. Zwischen 2007 und 2013 stieg allein in Deutschland die Zahl der Patienten, denen in lokalen Einrichtungen der Drogenhilfe die Hauptdiagnose Cannabissucht gestellt wurde, um fast ein Drittel.
Die tägliche Praxis von Dr. Kurosch Yazdi bestätigt diese Entwicklung. Der Mediziner leitet am Kepler Universitätsklinikum im österreichischen Linz eine Krankenhausabteilung für Suchtkranke. Während er es bis vor fünf, sechs Jahren ausschließlich mit Kokain-, Crystal- oder Heroinkonsumenten zu tun hatte, betreut er mittlerweile immer mehr immer jüngere Cannabiskonsumenten. So viele, dass die Klinik im Jahr 2016 eine eigene Gruppentherapie nur für Cannabiskonsumenten einrichtete. Gleichzeitig stellt Yazdi einen auffälligen Anstieg an Psychosen bis hin zur Schizophrenie fest, eine mögliche Folge des Cannabiskonsums. Aus Yazdis Sicht ist die pauschale Verharmlosung der Droge Cannabis deshalb ein Verbrechen.
Auch für die Drogenbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Marlene Mortler, ist der steigende Konsum besonders unter Jugendlichen ein Alarmsignal. „Die ständige Debatte um die Legalisierung führt in die falsche Richtung“, schrieb Mortler im Jahr 2015. Sie suggeriere gerade den Jüngeren, Cannabis sei eine ungefährliche Substanz. Das sei schlicht falsch. Nicht nur seien es die Cannabiskonsumenten, die am häufigsten Einrichtungen der Suchthilfe aufsuchen würden, sondern Cannabiskonsum sei bei den unter 25-Jährigen mittlerweile der Hauptgrund für ambulante und stationäre Behandlungen bei Drogenproblemen. „Cannabis bleibt damit weiterhin das wichtigste Thema in der Prävention illegaler Suchtstoffe“, so Mortler