Ich kenne auch die andere Seite, ich war viele Jahre Unternehmerin mit Mitarbeitern.
Die Sozialversicherungsbeiträge wurden immer höher, die Leistungen immer weniger. Das bedeutete, wenn ein Mitarbeiter krank war, musste ich den Lohn weiterzahlen und die Arbeit selber zusätzlich zu meiner eigenen machen, auch wenn ich selber auch krank war.
Ich hab schwanger bis zur Geburt gearbeitet, auch nachts, Mutterschutz für Unternehmerinnen gab es nicht, diese Kinder von Unternehmerinnen waren nicht schützenswert.
Ich würde nicht mehr für Mitarbieter verantworlich sein wollen, diese Kraft hätte ich nicht mehr, aber ich bewundere, wer sie hat.
Natürlich weiß ich auch die andere Seite, ich halte sie für einfacher, da kannst du die Firma wechseln, wenn es dir nicht gefällt. Wenn dich kein anderer will, musst du dich fragen, warum.
Aber was ich eigentlich damit sagen will: den Stress, den der Arbeitnehmer abbekommt, den hat oft noch vielmehr der Arbeitgeber, der dem Konkurrenzdruck ausgesetzt ist. Er ist gezwungen, so zu handeln, dass die Firma überlebt, wenn nicht, gibt es sie nicht mehr und alle Arbeitspätze sind Geschichte. Er trägt eine enorme Verantwortung, wobei ich jetzt von Klein- und Mittelbetrieben rede und nicht von Konzernen.