Licht ins Dunkel bringen Udo Pollmer und Monika Niehaus mit ihrem Buch "Wer gesund isst, stirbt früher".
Ich denke durchaus, dass sie an manchen Stellen Recht haben könnten, weil manches einfach übertrieben wird.
Kaum wird ein Stoff entdeckt, den es schon immer gibt, wird sofort Theater gemacht, wie giftig er angeblich wäre. Auch wenn Menschen ihn schon ewige Zeiten als Teil der normalen Zubereitung zu sich nehmen.
Aber Vieles halte ich einfach nur für Unsinn oder Pseudoargumente, nur um was zu schreiben, was mit meinen persönlichen Schwerpunkten nichts zu tun hat, damit die Leute das Zeug einfach weiteressen, weil man ihnen sagt, macht doch nichts.
Aber wenn wir bei Märchen sind, zu Salz gibt es die Salzprinzessin von Grimm.
Da ist mir noch ein anderes Märchen in einem extra Buch eingefallen, Name leider vergessen, da das Buch nicht mir gehörte, da wuchsen Zuckerhüte auf den Bäumen.
Ich fand das Märchen wegen den Bilder mit den vielen Zuckerhüten auf den Bäumen als Kind jedenfalls ganz toll.
Ritter Arnulf von Harff aus dem Herzogtum Jülich und Berg, schrieb in seinen Berichten über seine 3-jährige Pilgerfahrt in den Vorderen Orient, um 1499 über die Produktion von Rohrzucker.
Die Produktion ging in jeder Stadt Ägyptens in einem großen Haus vor sich.
Das Zuckerrohr wurde in fingerlange Stücke zerteilt, in einen großen steinernen Bottich geleert und mit einem Mühlstein gemahlen. Diese Maische wurde in einem großen Kessel ausgekocht, der Schaum abgeschöpft und der Sirup in Tonnen und Fässer gegossen. Das Unterste des im Kessel verbliebenen nahezu festen Sirups wurde in spitzkeglige Gefäße, die Zuckerhüte, geschüttet und abgekühlt.
Aus: Alltag im Spätmittelalter, Harry Kühnel (Hrsg)
Und da habe wir sie, die Zuckerhüte aus ungereinigtem Vollrohrzucker.
Wahrscheinlich gab es sie auch aus Südamerika und sie waren, wie früher auch die Gewürze, sehr teuer.
Laut einem historischen Buch:
Ein Pfund Zucker kommt rund einem Metzen Rollgerste (knapp 4t 5l) oder sechs Metzen Hafer gleich.
Im mittelalterlichen Alltag ist aufgrund der Preisgestaltung nicht Zucker der dominierende Süßstoff, sondern Honig, der ohne großen Aufwand durch entsprechend ausgedehnte Bienenhaltung in den Hausgärten und in den Wäldern gewonnen werden kann.
Wir können davon ausgehen, dass vollwertiger auf traditionelle Weise gewonnener Zucker schon seit viele hunderten Jahren aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wird und früher ein Luxusgut war, dass sich die Armen nicht leisten konnten.
Durch die industrielle Herstellung hat man, unter Zuhilfenahme des Bezugs auf die beiden letzten Weltkriege, damit begonnen viele Substanzen von ihren sonstigen Inhaltsstoffen zu isolieren, sie raffiniert, damit sie möglichst lange haltbar sind und nicht verderben.
Industriezucker dürfte so jedenfalls unkaputtbar sein und ewig halten.
Was gleichzeitig zeigt, dass er eine tote Substanz ist, der jedes Leben fehlt.
Dr. Max Otto Bruker hatte ein Buch dazu geschrieben: Zucker, Zucker: ... krank durch Fabrikzucker. Von süssen Gewohnheiten, dunklen Machenschaften und bösen Folgen für unsere Gesundheit.
Dr. Bruker konstatiert: „Zucker ist nicht nur süß, sondern gefährlich. Zucker zaubert – sagt die Industrie. Ich belege: Zucker zaubert Krankheiten herbei. Denn längst hängen die Industrienationen am Zucker wie Fixer an der Nadel. Das ist eine gesundheitspolitische Tragödie von kriminell anmutenden Ausmaßen.“ Aus dem Inhalt: Unzureichende Ausbildung der Ärzte – Zucker und Zucker ist nicht identische – Der große Irrtum: Fruchtzucker für den Diabetiker – Der Zucker als Vitamin- und Kalkräuber – Zucker und Sucht – Zucker und Leberschäden – Zucker und Übergewicht – Zucker und Magengeschwüre – Zucker und Kinderlähmung – Krankheitsfälle aus der Praxis – Womit darf man süßen?
Anmerkung: Dr. Bruker war immer wieder gegen die Zuckerindustrie angetreten und wurde letztendlich von dieser verklagt, weil er Industrie- bzw. Fabrikzucker als Schadstoff bezeichnete. Seine Beweise waren aber so erdrückend, dass sich das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg (Az.: 3U11/8774O235/86) Brukers Meinung anschloss, und seither darf Zucker ganz offiziell als Schadstoff bezeichnet werden.
Bei der Erwähnung von Pollmer, Verein Europäisches Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften e. V., insbesondere zu Zucker, geht mir die Frage durch den Kopf, welcher Lobby dient dieser Mann wohl.