Ich wollte da sonst nichts weiter zu schreiben.
Es spricht für sich, dass du dich nicht einmal fragst, was europäischen Bauern überhaupt in Afrika zu suchen hatten und dass du es anscheinend in Ordnung findest, wie sich die Europäer da aufgeführt haben und aufführen. Buren sind Europäer, die irgendwann Ende des 18. Jahrhunderts in die Republik Südafrika und Namibia eingewandert sind und spätestens seit Mandela wissen wir, dass Afrikaner seither einen Dreck gezählt haben.
Friedlich sieht für mich etwas anders aus.
Oder dass Du nicht darauf eingehst, dass Deutschland noch Anfang des 20. Jahrhunderts das dritt- oder viertgrößte Kolonialreich war und deutschen Kolonien einen überseeischen Besitz des Reiches darstellten.
Oder zu den Aufständen, die nicht nur, aber auch Deutsche in den von ihnen besetzten Kolonien blutig niedergeschlagen haben und zu den Völkermorden, die nicht nur, aber auch Deutsche begangen haben.
Das deutsche Kolonialreich umfasste in Afrika: Burundi, Ruanda, Tansania, Namibia, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Ghana, Togo, Nigeria, Tschad unnd die Zentralafrikanische Republik. Zudem Papua-Neuguinea, Mikronesien und mehrere Inseln im Westpazifik.
Im Übrigen war es eben dieser Bismarck der in Berlin die berüchtigte Kongo-Konferenz einberufen und viele Gäste geladen hatte, um Afrika untereinander aufzuteilen.
An dieser von Frankreich und Deutschland initiierten internationalen diplomatischen Konferenz, weithin als „Kongo-Konferenz“ bezeichnet, nahmen vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 in der deutschen Hauptstadt Vertreter von 13 europäischen Mächten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande mit Luxemburg, Österreich-Ungarn, Portugal, Russland, Schweden-Norwegen und Spanien), dem Osmanischen Reich und den USA teil.
Otto von Bismarck, der „eiserne Kanzler“, benutzte die unter seinem Vorsitz tagende „Kongo-Konferenz“ im ehemaligen Palais Radziwill in der Wilhelmstraße 77 (Reichskanzlerpalais), auf der die deutsche Delegation gemeinsam mit Frankreich den von Großbritannien erhobenen Anspruch auf eine Monopolstellung in Westafrika zurückwies, die Interessen der nach ungehinderten Kolonialhandel strebenden deutschen Wirtschaft durchzusetzen.
Der zeitgenössische Schriftsteller Joseph Conrad, der 1890 den „Kongo-Freistaat“ bereist hatte, bezeichnete die Aufteilung des afrikanischen Kontinents in Berlin als „die ekelhafteste Rangelei um Beute, die jemals die Geschichte des menschlichen Gewissens verunstaltete“.
Die Geschichte der deutschen Kolonialherrschaft - Archivführer Deutsche Kolonialgeschichte (archivfuehrer-kolonialzeit.de)ˍ
Bis heute leiden die afrikanischen Länder unter dem europäischen Kolonialismus, den man nicht anders als ausbeuterisches Terrorregime bezeichnen kann, dem nach Schätzungen Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Habe erst letztens einen Bericht eines afrikanischen Land dazu gesehen und dass der von den Europäern begangene Völkermord bis heute nicht eingestanden wird.
Nicht zuletzt sind genug europäische Handelsunternehmen weiterhin dort, haben sich irgendwie Bodenrechte gesichert und beuten deren Bodenschätze auf ihren Namen für Europa aus.
Nicht zu vergessen die Ausstellungen von Afrikanern in deutschen Zoos, was vollständig klar macht, auf welcher Stufe man diese Menschen sah.
Nelli, ich greife mir da ob deiner Antwort nur an den Kopf, wie man sich die Geschichte derart schönreden kann. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Es geht hier auch nicht um Schuldkult, sondern darum den Tatsachen ins Auge zu sehen.
Wir waren noch nie die Guten. Egal, zu welcher europäischen Nation wir gehören.
Auch nicht als wir unter dem Vorwand der Rettung der Demokratie unsere Ressourcen am Hindukusch geschützt haben, wie Strunk damals sagte, wo die Amis sofort für Bordelle gesorgt haben. Unser Wohlstand ist aufgebaut auf dem Leid anderer Länder und Menschen.
Wie jeder Gärtner weiß kann man nur das ernten, was man sät. Und wenn ich sehe, was Europa gesät hat, dann muss man sich nicht wundern, dass die Migranten vor der Tür stehen und es immer schlimmer werden wird, so lange es dort nicht besser wird.