Ich kann dazu vielleicht noch etwas beitragen.
Venlafaxin ist ein selektiver Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer.
Das ganze Serotonin-Konzept basiert auf Hypothesen der 70er Jahre.
Wenn aber der Wissenschaft seit mindestens 2005 bekannt ist, dass die ganzen Serotonin- und Noradrenalin-Hypothesen nur Schall und Rauch sind, der sich nicht bestätigt hat, was ist das dann?
Ein gutes Verkaufsargument, um Millionen Menschen von Medikamenten abhängig zu machen, die ganz sicher Einfluss auf den körpereigenen Serontonin- und Noradrenalinspiegel haben.
Serotonin und Depression: Eine Trennung zwischen werbung und wissenschaftlicher Literatur (plos.org)ˍ
Dazu auch ein alter Artikel vom Spiegel zu einer weiteren Studie.
spiegel.de/wissenschaft/mensch/antidepressiva-forscher-bezweifeln-wirkung-von-prozac-a-537832.html
Man sollte sich eigentlich von solchen Mitteln fernhalten und einen anderen Weg wählen.
Wichtiger Grund, weshalb ich oben auf den Beipackzettel verwiesen habe:
Johanniskraut ist z.B. erfolgreicher als SSRI und SNRI. Aber man darf es eben nicht gemeinsam nehmen.
Denn in jedem Beipackzettel zu einem SSRI und SNRI wird auf Folgendes hingewiesen:
Unter Behandlung mit Venlafaxin kann, wie bei anderen serotonergen Wirkstoffen, ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, das so genannte Serotonin-Syndrom auftreten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn andere Substanzen eingenommen werden, die das serotonerge Neurotransmittersystem beeinflussen können. Dazu gehört neben Psychopharmaka der SSRI-Gruppe und Lithium, Tramadol (opiathaltiges Schmerzmittel), Sibutramin (Appetitzügler) und Triptane (spezielle gefäßverengende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe, die zur Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt werden) und zum Beispiel auch Johanniskraut.
Zudem ist zu beachten, dass durch einige weitere Medikamente wie Makrolidantibiotika und Antimykotika aus der Gruppe der Triazole und Imidazole der Serotoninspiegel schlagartig erhöht wird.
Turbo, ich persönlich halte es für fahrlässig, wenn man gleichzeitig ein SNRI und Johanniskraut nimmt. Das geht überhaupt nicht, da es den Zustand extrem verschlimmern kann und gefährlich ist.
Zudem ist die Wirkung von Venlafaxin für genug Menschen so, dass sie davon abhängig werden, da sie es nach einiger Zeit nicht mehr schaffen das Zeug abzusetzen. Auch wenn an anderer Stelle etwas anderes stehen mag.
Es gibt in meinen Augen zudem sehr gute Erfolge bei weitaus ernsteren psychischen Erkrankungen mit homöopathischen Mittel und durch die orthomolekulare Medizin.
Es ist zudem hilfreich, dass Du deine Mängel an Vitalstoffen beseitigst. Wenn Du es dir leisten kannst, kannst du einen Arzt für orthomolekulare Medizin aufsuchen, der das untersucht oder Du lässt das über deinen Hausarzt oder einen HP etc. machen. Ein Teil wird über die Krankenversicherung getragen. Das Meiste nicht.
Jeder Mensch kann durch eine persönlich stark herausfordernde Situation einfach den Boden unter den Füßen verlieren.
Für mich hast Du ziemlich klar eine Burn-Out Symptomatik. Es war einfach mehr als du ertragen konntest.
Das ist eine Depression und es wird Burn-Out-Symptomatik genannt, weil man wie ausgebrannt ist. Manchen fallen dann selbst die einfachsten Dinge oder Worte nicht mehr ein. Es ist alles wie weg. Manchmal alles, was man an Fachwissen hatte oder große Teile davon.
Man ist plötzlich nicht mehr die tolle Fachfrau, die sich super in ihrem Job auskennt, sondern muss andere die eigentlich viel weniger vom eigenen Bereich wissen als man selbst, nach Dingen fragen, die einem einfach nicht mehr einfallen. Ich kenne das auch.
Das kann als Folge von Mobbing am Arbeitsplatz, jahrelangem beruflichen Stress und einigen anderen Gründen auftreten. Meist ist es eine Mischung aus privaten und beruflichen Ursachen. Die aktuelle Situation mit ihrem massiven Druck und massiven Ängsten ist auch nicht gerade hilfreich und psychisch gesund.
Das heißt für mich, dass für dich das Erfahrene insgesamt so heftig war, dass dein Körper dich vor weiteren Verletzungen/Stress etc. schützen will, in dem er dich abschaltet. Lieber ein leerer Kopf und eine Abschaltung der Gefühle als sich weiter allem auszusetzen. Natürlich kannst du so nicht arbeiten, weil dein Körper das nicht will. Der sagt dir gerade mir langt es jetzt. Er schützt dich damit. Und wenn Du es versuchst und dich unter Duck setzt, kann es auch noch schlimmer werden. Der Hausarzt kann bei einem Burn-Out auch krankschreiben und das diagnostizieren. Informiere dich mal zu Burn-Out.
Der Mensch ist keine Maschine. Da kann man nicht einfach ein Mittel einschmeissen und denken, danach funktioniert alles wieder wie vorher. Leider nicht. Das funktioniert nicht. Die Macht der Psyche sollte man zudem nie unterschätzen. Im Extremfall zwingt sie Menschen sogar für Jahre in den Rollstuhl oder ins Bett.
Das Beste wäre vielleicht eine Gesprächstherapie bei einem erfahrenen Therapeuten. Manche bieten das über Online-Sitzungen an. Lass es raus, damit deine Seele nicht daran erstickt und du es verarbeiten kannst.
Was aktuell schwierig sein dürfte, ist einen Platz in einer Reha zu bekommen. Soweit ich weiß gibt es aber auch die Möglichkeit ambulant an den in einer entsprechenden Reha in der Nähe stattfindenden Gruppen teilzunehmen.
Auch eine gute Freundin, mit der man über alles sprechen kann, kann hilfreich sein.
Anrufe bei einer der entsprechenden Notfallnummern sind auch eine Möglichkeit. Die sind extra dafür da, Menschen in psychischen Notsituationen zu helfen, zur Verschwiegenheit verpflichtet und vor allem so fremd, dass man vielleicht leichter über das Erlebte sprechen kann. Sicher können sie dir für deine Situation auch die besten Möglichkeiten nennen.
Notfallnummern bei Depressionen und anderen psychischen Notfall-Situationen (depressionen-depression.net)ˍ
Liebe Grüße
PS: Ich bin schlechter aus der Reha raus als rein. Aber es war eben sehr viel, was da zusammenkam.
Ich habe es jahrelang übertrieben und war mir gegenüber über Jahre hinweg in einem Maße vollkommen rücksichtslos, ohne mir die zustehenden Auszeiten zu gönnen, in dem das niemand von mir je verlangt hätte.
Weil es ganz gut passt, da man ohne ihn meist nicht zurecht kommt, noch ein Link: praktischarzt.de/krankheiten/burnout/