"gesundes" Saatenbrot ...
Es kommt darauf an, was man darunter versteht.
Wenn man Weizen bzw. Gluten meiden muss freut man sich etwas ohne Weizen bzw. Gluten darin gefunden zu haben.
Wenn man auf Kohlenhydrate weitgehend verzichten will freut man sich auch dementsprechend.
Soweit so gut.
Viele Saatenbrotmischungen bzw. Rezepte enthalten dennoch Stärke, (Pseudo)Getreide, Hefe, billige Öle, zweifelhafte Bindemittel...
Nüsse, Kerne und Saaten enthalten allerdings Antinährstoffe, diese stören/blockieren die Aufnahme von Nährstoffen, führen zu Entzündungen....
Je nach dem enthaltenen Antinährstoff würde ich Einweichen, Keimen, Fermentieren... Das müsste man sich jew. einzeln anschauen.
Erhitzen reicht oft nicht aus. Hülsenfrüchte, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne uvm. enthalten Lektine, diese sind resistent gegenüber Hitze.
Auch würde ich mir anschauen, wie ist das Verhältnis von Fettsäuren in den verwendeten Nüssen, Kernen und Saaten... Sonnenblumenkerne sind z.B. Omega-6 lastig.
Speziell in Bezug auf Diabetes müsste man sich ebenso einzeln anschauen, wie die verwendeten Nüssen, Kernen und Saaten sich auswirken.
Sollte Brot auf dem Speiseplan stehen, wenn man auch ohne auskommt?
Vom Soll kann keine Rede sein. Ich esse seit einigen Jahren gar kein Brot, Brötchen oder ähnliches.
Es ist eine Frage der Gewohnheit und eigenen Überzeugungen.
Jahrzehnten lang war Brot und ähnliche Getreideerzeugnisse mein Hauptnahrungsmittel. Als ich vor einigen Jahren aufgrund von Glutensensitiver Enteropathie plötzlich auf Glutenhaltiges Getreide etc. verzichten musste dachte mein Verstand in aller ernst, dass ein Leben ohne Brot nicht mehr möglich ist.
Es war ein langer beschwerlicher Weg, da die Sucht nach Brot etc. ziemlich heftig ist.
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Heute, geheilt von dieser Sucht, kann ich zurückblickend sagen, ein Leben ohne Brot ist sehr gut möglich. Vor allem ohne das Brot was man heutzutage für gewöhnlich bekommt ist das Leben bereichernd.
Der Gedanke, ein gesundes Brot zu essen ist dennoch interessant, vorausgesetzt das Brot ist gesundheitsfördernd, entzündungshemmend und enthält die Nährstoffe, die man braucht: Fette, Proteine, Ballaststoffe, Mineralien etc., anstatt von kurzkettigen Kohlenhydraten. Ich würde allerdings den Begriff Brot hierfür nicht verwenden, da dieser assoziativ meist fest belegt ist.
Wie gesund ist Brot aus Leinsamenmehl?
Das gekaufte Leinsamenmehl würde ich nicht verwenden. Zu einem wird vor dem industriellen Zermahlen meist nicht eingeweicht/gekeimt, sodass die Antinährstoffe nach wie vor enthalten sind. Zu anderem oxidieren die Fettsäuren des Leinsamenmehls rasch.
Am besten wäre es, die vorher gekeimten Lensamen zum Teig zu verarbeiten. Wobei hier durch die spezifische Schleimbildung von Leinsamen etwas an Einfallsreichtum nötig ist.