Ein oft übersehenes Thema ist, dass nicht nur die Pharmaindustrie Studien fälscht oder manipuliert, sondern auch die Supplementindustrie. Beide Branchen verfolgen klare kommerzielle Interessen, was die Glaubwürdigkeit mancher Studien infrage stellt.
Bei Pharmaunternehmen werden Studien oft so gestaltet oder ausgewertet, dass Nebenwirkungen heruntergespielt und die Wirksamkeit übertrieben dargestellt wird. Doch auch in der Nahrungsergänzungsmittel-Industrie gibt es ähnliche Probleme:
Studienfinanzierung: Viele Studien werden direkt von den Herstellern bezahlt, was zu verzerrten Ergebnissen führen kann. Unabhängige Untersuchungen sind seltener und oft weniger umfangreich.
Selektive Veröffentlichung: Ergebnisse, die positiv ausfallen, werden bevorzugt veröffentlicht, während negative oder neutrale Ergebnisse oft zurückgehalten werden.
Mangelnde Regulierung: Nahrungsergänzungsmittel unterliegen deutlich weniger strengen Kontrollen als Medikamente, was die Gefahr erhöht, dass unwirksame oder sogar schädliche Produkte auf den Markt kommen.
Wie kann man dem begegnen?
1. Kritische Prüfung von Studien: Studien sollten aus peer-reviewed Fachzeitschriften stammen und nicht ausschließlich von der Industrie finanziert sein.
2. Skepsis gegenüber Werbeversprechen: Aussagen wie „wissenschaftlich bewiesen“ oder „revolutionäre Wirkung“ sind oft Teil einer Marketingstrategie und sollten hinterfragt werden.
3. Eigene Erfahrungen reflektieren: Auch wenn ein Supplement subjektiv zu wirken scheint, können Effekte wie der Placebo-Effekt oder äußere Faktoren wie Ernährung oder Lebensstil eine Rolle spielen.
Dieses Thema betrifft uns alle, unabhängig davon, ob wir eher auf konventionelle oder alternative Ansätze setzen. Letztendlich sollten wir uns auf wissenschaftlich fundierte Informationen und unsere eigenen Erfahrungen verlassen – und immer kritisch bleiben.