Hallo Pankreas,
ich kenne diese Misere von meiner Mutter und auch von meiner Schwester nur zu gut. Es ist wirklich schrecklich, wie Patienten nach Schema 08/15 im KH behandelt und abgefertigt werden, nach persönlichen Bedürfnissen oder Behandlungen wird nicht gefragt.
Magen- und Darmspiegelung konnte ich bei meiner Mutter gsd verhindern, obwohl die Ärzte irgendwie drauf brannten, das noch zu machen, um die Ursache einer Darmblutung festzustellen.
Sie bekam Infusionen einer Übelkeitmedizin, obwohl ich das sehr kritisierte und auch noch vielzuviel von dem Zeug, bis ich kategorisch sagte, daß man zuerst gucken sollte, ob die Medizin überhaupt wirkt.
Weil ich die Spiegelungen strikt ablehnte, hieß es dann, meine Mutter könne nicht mehr therapiert werden (Flüssigkeit und Blutkonserve wurde dann verweigert), und ich holte Mutter wieder heim. Hinweis der Entlaßärztin 'Ihre Mutter wird daheim allmählich verbluten', was mich zu der Bemerkung veranlaßte, daß es sich daheim freundlicher verbluten ließe als im KH.
Die Blutung ist gestillt (Staphisagria), nur hat Mutter im KH sowohl das gelegentliche Stehen und ein paar wackelige Schritte noch laufen verlernt, man hat ihr nicht die Möglichkeit dazu gegeben. Leider hat sie dadurch auch verlernt, den Darm gezielt zu erleichtern, nun ist sie 100 % inkontinent.
Im KH wurde sie von einer sehr alten Frau zur moribunden Greisin. Ich pflege sie daheim mit Unterstützung eines mobilen Pflegedienstes und versuch, ihr noch ein paar fröhliche Momente zu geben.
Meine Schwester hatte Schmerzen im KH, also haben die Ärzte OHNE deren Wissen Schmerzmittel auf die doppelte Dosis erhöht, und zwar genau das Schmerzmittel, bei dem sie am Ausschleichen war. Un-er-hört!
Wieder von der unsinnig hohen Schmerzmittelgabe wegzukommen war ein sehr akribisches und schwieriges Unternehmen, gsd ists wieder geschafft. Und jetzt gehts ans Ausschleichen der Antidepressiva, die auch ohne ihr Wissen gegeben wurden, und das Ausschleichen gestaltet sich noch langwieriger und schwieriger als das Runterkommen der Schmerzmittel.
Es ist erschreckend, mit welcher Unbekümmertheit überhaupt solche Medikamente gegeben werden, oftmals mit dem lapidaren Zusatz 'das wird sehr oft verschrieben...'. Aber macht ein solcher Hinweis die belastende Arznei zu harmlosen Bonbons? NEIN!
Leider wissen die wenigsten Patienten nicht, in welche Abhängigkeit sie damit gebracht werden, Aufklärung und Hinweise gleich Null!
"Fressen sie die Packungsbeilage und erschlagen sie ihren Arzt oder Apotheker"
Dir und Deiner Frau wünsche ich für diese schweren Tage viel Mut und Trost!
Eva