Hallo Mary,
Romulus gehts immer noch nicht gut, am kommenden Montag soll endlich die letze OP sein. Da wird die Stumfpwunde wieder gereinigt und neue Haut kommt drauf.
Der Stumpf sah zwischenzeitlich entsetzlich aus, weil der Bluterguß (Folge des Sturzes aus dem Bett) sich nicht auflöste und nekrotisches Gewebe aufgetreten war. Keinerlei bakterielle Entzündung war zu sehen, aber diese 'Selbstzerstörung' war mehr als schmerzhaft und endlich nach 4 Wochen nach der ersten OP wurde das alles an schlechtem Gewebe operativ entfernt. ...zig Eingriffe waren nötig, ...zig mal Narkose, ...zig mal Bangen, ob vom Bein noch mehr abgenommen werden muß.
Seit etwa 14 Tagen sieht die Sache etwas besser aus, wenn auch die Schmerzmittelgabe (etliche Male wieder umgestellt) meines Wissens erst jetzt etwas gemindert ist. Daß Romulus während des ganzen Krankenhausaufenthaltes auch sehr, sehr niedergeschlagen war und den Lebensmut verloren hatte, war ja fast zu erwarten.
Zum Glück war eine weitere Amputation nicht nötig und endlich macht die Heilung etwas Fortschritte, nach 3 Monaten KH wird es auch mal Zeit.
Das ist alles mehr als deprimierend, ja empörend, weil der Bluterguß - dieses schreckliche Ding - nicht nötig gewesen wäre, hätte es diese grobe Fahrlässigkeit nicht gegeben: In der ersten Nacht nach dem großen Eingriff fiel Romulus ausm Bett und mit voller Wucht auf die frische OP-Narbe am gerade amputierten Bein (oberhalb des Knies). Das Pflegepersonal hatte versäumt, das Bettgitter anzubringen! Auch kein Arzt hat darauf hingewiesen, wie nötig diese Hilfe ist, um den Patienten nicht ausm Bett purzeln zu lassen.
Zwei qualvolle Monate mit entsetzlichen Schmerzen, Schlaflosigkeit abwechselnd mit Schlafsucht, Verwirrtheit und Lebensüberdruß - das wäre zu vermeiden gewesen.
Jetzt gehts hoffentlich etwas günstiger voran. Der Entlassungstermin vom KH steht noch nicht fest, wird aber wohl in etwa 14 Tagen sein. Dann kommt Romulus zuerst mal in die eigene Wohnung, bis an Reha zum Laufenlernen mit der Prothese zu denken ist. Ich drücke meiner Schwester ganz fest die Daumen, daß auch die heftigen Schmerzen im Laufe der Zeit abklingen.
Eva