Gastritis – Die Magenschleimhautentzündung: Ursachen und Therapie

Die Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) zählt zu den häufigen Erkrankungen des Organismus. Sie zeigt sich vermehrt mit zunehmendem Alter und lässt sich nach ihrem zeitlichen Verlauf in akut und chronisch unterteilen. In seltenen Fällen entwickeln sich sog. Sonderformen (u.a. Crohn-Gastritis).

Ursachen für die Schädigung sind sowohl endogene (im Körper gebildete) als auch exogene (zugefügte, erworbene) Noxen.

Die akute Gastritis entsteht durch exogene Faktoren. Hierzu zählen vor allem die Magenschleimhaut angreifende Medikamente und deren Wirkstoffe (z.B. Acetylsalicylsäure, nicht-steroidale Antirheumatika = NSAR), Zytostatika, Bestrahlung, Hitze, Bakterien sowie exzessiver Alkoholgenuss und Nikotinkonsum.

In seltenen Fällen lässt sich auch ein Zusammenhang mit schweren Erkrankungen infolge von Traumen, nach schweren Verbrennungen, bei Sepsis oder andauerndem psychischem und physischem Stress finden. Es kommt zu einer überschießenden Produktion von Magensäure, die sich schädigend auf die Schleimhaut auswirkt.

Die akute Gastritis zeigt sich plötzlich und ist gekennzeichnet durch Übelkeit, Aufstoßen, Brechreiz und Appetitlosigkeit. In Einzelfällen kommt es beim Erbrechen auch zu Blutbeimengungen (Hämatemesis).

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Die chronische Gastritis birgt eine erhöhte Gefahr für schwerwiegende Erkrankungen des Magenbereichs. Man schätzt, dass nahezu jeder zweite, über 50 Jahre alte Mensch westlicher Industrienationen unter dieser Form leidet. Eher selten führt die chronische Gastritis zu einer Symptomatik, sie wird eher im Rahmen allgemeiner Untersuchungen entdeckt. Ätiologisch unterteilt sich die Erkrankung in:

Typ A (verursacht durch Autoimmunerkrankungen, z.B. M. Addison, ca. fünf Prozent der Fälle),

Typ B (häufigste Form, ausgelöst durch Helicobacter pylori, ca. 80 Prozent) und Typ C (durch exogene Noxen – NSAR und Alkoholabusus, ca. 15 Prozent). Die wenigen Anzeichen sind eher uncharakteristisch. Betroffene entwickeln evtl. eine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel, spüren ein Druckgefühl im Epigastrium (Oberbauch) oder weisen dyspeptische Anzeichen (Reizmagen-Syndrom) auf.

Die Schädigung der Schleimhaut ist bereits weit fortgeschritten, es kann zum Aufbrechen der Strukturen und somit zu Blutungen kommen, die sich als „Kaffeesatz“ im Erbrochenen oder als Meläna im Fäzes (schwarzer Stuhl) zeigen.

Eine durch Autoimmunerkrankungen verursachte chronische Gastritis zeigt sich vor allem im Korpus des Magens. Es kommt zu einer Zerstörung der die Magensäure produzierenden Belegzellen und somit zu einer verringerten Menge an Magensäure. Auch kann sich durch spezielle Antikörper eine perniziöse Anämie ausbilden. In seltenen Fällen entwickelt sich ein gutartiges Karzinoid.

Die Gastritis vom Typ C entsteht im Verlauf der Erkrankung durch die andauernde Einwirkung schädlicher Stoffe. Durch bestimmte Prozesse kommt es zu einem Reflux (Rückfluss) von reizenden Flüssigkeiten (vor allem Galle) aus dem Duodenum (Zwölffingerdarm), wodurch der Bereich des Magenübergangs zum Darm (Pylorus) stark angegriffen wird. Daneben spielen auch Medikamente, Alkohol und Nikotin eine wesentliche Rolle.

Die wichtigste Form der chronischen Gastritis ist die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursachte. Das Bakterium wird meist schon in der Kindheit erworben und führt mit zunehmendem Alter (besonders nach dem 50. Lebensjahr) zur Erkrankung.

Die Entzündungszeichen finden sich vornehmlich im Antrum (unterer Bereich, kurz vor dem Ausgang) des Magens. Durch den schleichenden, unbemerkten Verlauf kann die Magenschleimhaut stark geschädigt werden, so dass die Schutzfunktion (vor allem gegen die aggressive Magensäure) verloren geht.

Es drohen Geschwüre (Ulcera, hier: Ulcus ventriculi), die unter Umständen aufbrechen können. Zusätzlich können sich auch Karzinome (Krebs) entwickeln (bei 1000 Magenkrebserkrankungen geht ein Fall auf eine Helicobacter-Infektion zurück).

Zum Teil lässt sich anhand der Anamnese bereits eine Vermutung äußern. Gesichertere Erkenntnisse liefert die Gastroskopie (Magenspiegelung), bei der auch Gewebeproben zur histologischen Untersuchung gewonnen werden können. Das Labor weist Antikörper und Entzündungswerte auf. Auch Erbrochenes oder Stuhlproben können auf ihre Zusammensetzung hin ausgewertet werden.

Die Therapie richtet sich nach dem auslösenden Faktor. Akute Gastritiden benötigen magensäurehemmende und neutralisierende Medikamente. Daneben sollten reizende Stoffe (saure oder scharfe Nahrungsmittel, Nikotin, Alkohol, Kaffee, Tee) gemieden werden.

Bei Vorliegen einer chronischen Gastritis werden die sich daraus entwickelnden Erkrankungen (z.B. BlutarmutUlcus) behandelt, ggf. kann im Rahmen einer Gastroskopie eine Blutung gestillt werden. Die Helicobacter pylori-Eliminierung erfolgt antibiotisch (Eradikationstherapie).

Bei frühzeitiger Therapie kann die akute Gastritis unproblematisch ausheilen. Eine andauernde Reizung bei der chronischen Form kann zu Ulzerationen, Vernarbungen, Perforation oder karzinogener Entartung führen.

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Beitragsbild: KI generiert

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.