Gebärmutter-Myome: Ursachen, Diagnose Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Myome sind gutartige, bindegewebige Knoten, die sich in der Muskelschicht des Uterus bilden und dabei entweder in die Gebärmutter oder nach außen in den Bauchraum wachsen. Sie weisen eine Östrogenabhängigkeit auf und entstehen vornehmlich zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr.

Bei gut 25 Prozent aller Frauen lassen sich die gutartigen Geschwüre nachweisen. Einzelne Myome der Uterus sind gut therapierbar und können sich in seltenen Fällen auch selbständig zurückbilden. Eine Gebärmutter mit vielen Myomen an unterschiedlichen Stellen wird als Uterus myomatosus bezeichnet. Diese zeigt sich vermehrt nach dem 45. Lebensjahr und bedarf gelegentlich einer operativen Therapie.

Die genauen Ursachen der Entstehung von Myomen sind noch nicht vollständig geklärt. Nachweisbar ist jedoch die Abhängigkeit vom Östrogen.

Dies begründet auch, warum Kinder keine Myome bekommen und warum das Wachstum nach dem Klimakterium meist stoppt. Diskutiert wird auch eine genetische Veranlagung, die an bestimmten Stellen des Uterus zu einem vermehrten oder beschleunigten Wachstum von Zellen führt.

Myome sind grundsätzlich harmlos

Myome sind nicht lebensbedrohlich für die betroffene Frau, können durch ihre Symptomatik jedoch die Lebensqualität stark einschränken. Einzelne Myome fallen dabei eher selten auf.

Insgesamt neigen die Knoten zu einer Vergrößerung von wenigen Zentimetern, dabei kann es aber auch zu Entartungen kommen, die den gesamten Uterus anfüllen oder bei Wachstum in den Bauchraum andere Organe stark verdrängen.

Die Symptomatik ist vielfältig und von der Lage der Myome abhängig. Bei ca. 25 Prozent aller betroffenen Frauen bleiben Myome ohne spürbare Folgen. Daneben lassen sich einige, für Myome typische Beschwerden beschreiben.

Ein Wachstum im Uterus kann zu verlängerten und stärkeren Regelblutungen führen. Dazu entwickeln sich vermehrt Schmerzen oder Druckgefühle im Unterbauch. In seltenen Fällen kann es bei vorliegender Schwangerschaft zu Fehl- oder Frühgeburten kommen. Meist bilden sich Myome jedoch unter einer Fertilität zurück.

Bei Wachstum in den Bauchraum sind vornehmlich die benachbarten Strukturen betroffen. Hier zeigen sich ein zunehmender Harndrang (bei Druck auf die Blase) oder erhöhtes Defäkationsgefühl. Eine weitere Größenzunahme kann die regelhaften Ausscheidungsprozesse unterbinden.

Hier drohen Harnverhalt und Verstopfung mit daraus resultierenden Entzündungen in Blase, Harnleiter und Darm. Wachsen die Myome in den Retroperitonealraum kann es zu Kreuzschmerzen und Lähmungserscheinungen (z.B. in den Beinen) kommen. Diese entstehen durch den Druck auf die hochsensible und mit vielen Nerven versorgte Region. Auch eine durch Myome verursachte Unfruchtbarkeit ist möglich. Hierbei wachsen die Tumoren in Richtung der Eierstöcke und Eileiter.

An Allgemeinsymptomen, die nicht unmittelbar mit Myomen in Verbindung gebracht werden, entwickeln sich Kreislaufprobleme wie z.B. Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Diese können in Zusammenhang mit dem höheren Blutverlust bei der Regelblutung stehen, wodurch eine Eisenmangelanämie droht. (siehe auch: Anämie oder Blutarmut)

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Vielfach offenbart erst eine Routine-Untersuchung die Myome

Die Diagnose von Myomen ist vielfach ein Zufallsbefund im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung. Sie lassen sich durch die Vaginalsonographie gut darstellen und sind leicht zu ertasten. Liegen starke Beschwerden vor, können eine Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) oder eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) durchgeführt werden, in deren Rahmen bereits kleinere Myome entfernbar sind.

Bei gesicherter Diagnose werden zum Ausschluss weiteren Wachstums eine Sonographie der benachbarten Organe, Röntgenaufnahmen sowie Spiegelungen von Blase und Darm durchgeführt. Im Blutbild lassen sich der Östrogenspiegel und eine drohende Anämie nachweisen. Zusätzlich erfolgt eine histologische Untersuchung des Endometriums, das nach einer Abrasio zurückbehalten wird.

Die meisten Fälle erfordern keine Behandlung

Kleine Myome ohne Symptomatik bedürfen keiner Therapie, sollten jedoch unter Beobachtung bleiben. Ziel der Behandlung sollte nicht die Beseitigung der Myome sein, sondern das Wohlbefinden der Patientin. Oft verschwinden die Beschwerden nach den Wechseljahren von alleine. Geschieht das nicht und treten starke Beschwerden auf, ist eine operative Entfernung zu erwägen.

Hierbei lassen sich wenige Myome in der Gebärmutterschleimhaut bereits durch eine Ausschabung (Abrasio) entfernen. Daneben können die Knoten laparoskopisch aus dem Bauchraum oder dem Uterus entnommen werden. Möglich ist das aber nur bei maximal tennisballgroßen Myomen, ansonsten muss der Chirurg die Bauchdecke auftrennen. Im Vorfeld einer Operation können die Myome medikamentös geschrumpft werden. Die dabei zum Einsatz kommenden GnRH-Analoga imitieren Hormone des Hypothalamus. Daraufhin sinkt der Östrogen-Spiegel, sodass es zur teilweisen Rückbildung der Myome kommt.

Die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs liegt hier bei ca. 15 Prozent.
Bei weitreichenderen Beschwerden muss die gesamte Gebärmutter exzidiert werden (Hysterektomie). Dieser Eingriff erfolgt über die Scheide oder mittels einer unteren Laparotomie. Jedoch sind Ärzte mit der radikalen Maßnahme in den letzten Jahrzehnten etwas zurückhaltender geworden. Heute ist das Bestreben, die Gebärmutter zu erhalten. Muss das Organ entfernt werden, sollte der Gebärmutterhals möglichst im Körper verbleiben. Dann wird die Beckenbodenmuskulatur nicht beeinträchtigt und die Schleimhäute der Vagina nehmen keinen Schaden.

In einigen Fällen hilft auch die Gestagentherapie angestrebt, die das Wachstum noch vorhandener Myome aufhalten soll und vielfach zu einer Verkleinerung dieser führt. Daneben hat sich seit einigen Jahren auch die MRT-überwachte Ultraschalltherapie bei isolierten, kleinen Myomen (unter acht Zentimeter) bewährt. Dabei werden die Blutgefäße der Myome durch die entstehende Hitze zerstört (Embolisation) und von den Immunzellen abgebaut.

Oft sind Myome gut behandelbar und weisen nur bei bestimmten Therapieansätzen eine leicht erhöhte Rezidivrate auf. Eine ärztliche Abklärung sollte immer erfolgen, da Myome in wenigen Ausnahmen auch maligne entarten können (in ca. einem halben Prozent aller Erkrankungsfälle).

Die früher vorschnelle Total-Operation hat viele Frauen unnötigerweise in eine Lebenskrise gestürzt. Die psychischen Folgen blieben unberücksichtigt, indem vergessen wurde, dass die Gebärmutter für das „sich als Frau fühlen“ eine wichtige Bedeutung hat. Ärzte betrachten die Angelegenheit eher von der Frage ausgehend, ob die Gebärfähigkeit erhalten bleiben soll.

Die Naturheilkunde bietet sanfte Hilfe

Vor weitreichenden Eingriffen kann jedoch auch eine homöopathische Behandlung in Erwägung gezogen werden. Bei starkem Blutverlust während der Periode und Rückenschmerzen ist Hamamelis virginica angezeigt.

Bei einer ausgeprägten Schwäche des Bindegewebes können die Myome in vielen Fällen mit Calcium fluoratum verkleinert werden. Tritt bei den Regelblutungen hellrotes Blut auf, dessen Fluss sich bei körperlicher Aktivität verstärkt, ist Erigeron canadensis das Mittel der Wahl.

Wenn die Regelblutung länger als normal dauert, weil Blutungen der Myome mit beteiligt sind, empfiehlt sich Aurum chloratum natronatum. Das Präparat kann die gutartigen Wucherungen zur Verkleinerung anregen.

Bei symptomlosen Myomen können Lapis albus D6, Calcium stibiato-sulfuratum D4 und Calcium fluoratum D6 kombiniert werden. Die Präparate werden einzeln jeweils 4 Wochen lang angewendet und dann zum nächsten gewechselt. Die Dosierung erfolgt mit 5 Globuli dreimal mal am Tag.

Der ganzheitliche Ansatz bietet noch mehr

Unterstützend kann eine Entgiftungs-Therapie durchgeführt werden. Um die Leber zu stärken ist an einige naturheilkundliche Präparate zu denken wie Alcea, Hepatodoron Taraxacum. Die Detoxifikation beinhaltet auch eine Fastenkur, die die Patientin in regelmäßigen Abständen für mehrere Tage einlegt. Der heruntergefahrene Stoffwechsel erzielt dann oft auch eine Verkleinerung der Myome. Infrage kommt auch eine Diät mit Hirse und schonend gegartem Gemüse sowie Obst. Empfehlenswert sind auch Rohkostwochen. Denn wir essen zu viel Eiweiß, wodurch unser Säure-Base-Haushalt in den sauren Bereich kippen kann.

Zur Linderung akuter Beschwerden geeignet sein soll ein Kräutertee aus den Blättern von Artischocken und Pfefferminze sowie den Wurzeln von Löwenzahn und den Samen der Mariendistel. Speziell bei Krämpfen wird geraten zu einem Tee aus Gänsefingerkraut Schafgarbe und Frauenmantel.

Wenn im Zuge der Regelblutung zu viel Blut verloren wird, sind zusätzlich Heilpflanzen in Betracht zu ziehen, die Blutungen stillen und die Blutbildung anregen. Infrage kommen hier Vogelknöterich, Löwenzahn, Hirtentäschelkraut und Brennnessel. Pflanzliche Komplett-Präparate sind ebenfalls erhältlich wie Anaemodoron und Floradix Kräuterblut. Daneben kann die Blutbildung unterstützt werden durch Blattsalate, überhaupt alles grüne Gemüse sowie Rote Beete.

Als wohltuend wird auch ein Massage-Öl auf der Basis von Olivenöl und Bienenwachs empfohlen. Die wirksamen Heilpflanzen darin sind Majoran, Beifuß und Gänsefingerkraut. Die Anwendung mit vorsichtigen Massagen verschafft Entspannung und Linderung.

Auch die Akupunktur eignet sich zur Regulierung von Wachstums-Prozessen innerhalb des Uterus. So können sowohl die Myome beeinflusst und verstärkte Regelblutungen gelindert werden.

Yoga und Bauchtanz stimulieren die sexuellen Funktionen, die einem gehemmten Energie-Strom wieder freien Lauf verschaffen. Unterstützt werden kann dieser Ansatz durch Tees von Damiana, Beifuß, Majoran, Liebstöckel, Ingwer und Basilikum.

Auch dem psychosomatischen Aspekt muss bei Myomen besondere Beachtung geschenkt werden. Oft sind die Patientinnen durch ihre eigene Haltung zum sozialen Umfeld stark in ihrer persönlichen Entfaltung eingeschränkt. Dann kann eine psychotherapeutische Behandlung dabei helfen, die nicht realisierten Wünsche nach mehr Freiheit zu erfüllen.

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Beitragsbild: pixabay.com – Saranya7

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.02.2022 aktualisiert.