Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom): Anzeichen, Symptome, Therapie und Heilungschancen
Die Gebärmutter (Uterus) ist über den Gebärmutterhals (Zervix) mit der Vagina verbunden. Bei der Geburt gelangt das Neugeborene über diesen Führungsweg hinaus.
Frauen können durch Hochstellen eines Beins auf einen Stuhl den unteren Bereich des Halses, den Muttermund (Portio uteri) mit einem Finger ertasten. Sowohl Vagina als auch Gebärmutter sind mit Schleimhaut ausgekleidet, differenzieren sich aber im Zelltyp. Der Gebärmutterhals stellt dabei den Übergangsbereich dar und kann, bedingt durch seinen Aufbau, mit einer Strukturveränderung reagieren. Dabei entstehen auch bösartige Wucherungen (Zervixkarzinom = Gebärmutterhalskrebs).
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich in Deutschland jährlich bei über 6.000 Frauen und weist dabei einen Erkrankungsschwerpunkt zwischen dem 35. und dem 55. Lebensjahr auf. Die mittlerweile gut funktionierende Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt hat zu einem starken Rückgang dieses malignen Tumors geführt, der, im Vor- oder Frühstadium diagnostiziert, zu fast 100 Prozent heilbar ist. Dennoch gilt Gebärmutterhalskrebs immer noch als zweithäufigster Tumor der weiblichen Genitale.
Hauptverursacher der malignen Wucherungen ist das humane Papillomavirus (HPV), welches über direkten Kontakt, z.B. beim Geschlechtsverkehr, übertragen wird. Vor allem die Subtypen HPV 16, 18, 31, 33, 45 sowie 51 bis 56 gelten als hoch infektiös („high-risk“). Begünstigend wirken sich dabei auch häufige Partnerwechsel sowie ein erster sexueller Kontakt in sehr jungen Jahren aus.
Beim Mann kann das Virus zwar zu einer Infektion führen, diese ist jedoch stark abgeschwächt und bleibt in den meisten Fällen unbemerkt. Auch bei der Frau muss es nicht unbedingt zur Entartung kommen. Man geht davon aus, dass fast jede Frau in ihrem Leben einmal mit dem HPV infiziert wird. Aber nur bei ca. drei Prozent aller Infektionen kommt es zu einer Veränderung des Gewebes. Hier dient ein gut ausgeprägtes Immunsystem der Bekämpfung.
Eine zum Tumor führende Infektion mit HPV liegt meist viele Jahre zurück. Hierbei konnte das Immunsystem die Viren nur für einen gewissen Zeitraum unter Kontrolle halten, im Verlauf kommt es jedoch zu der bösartigen Veränderung der Schleimhaut.
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Als weitere Ursachen werden eine genetische Veranlagung, mangelhaftes hygienisches Verhalten im Intimbereich, Geschlechtskrankheiten (z.B. Genitalherpes), Rauchen, die langfristige Einnahme von oralen Kontrazeptiva (Pille) sowie ein geschwächtes Immunsystem diskutiert. Abschließende Erkenntnisse fehlen jedoch noch.
Das Zervixkarzinom verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Bei einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung lassen sich jedoch veränderte Zellen finden, die einen ersten Verdacht erlauben. Auch ein fortschreitendes Tumorwachstum muss nicht unbedingt zu Symptomen führen.
Möglich sind jedoch plötzliche Schmierblutungen, blutiger oder gelber, zum Teil übelriechender Ausfluss, vermehrte Zwischenblutungen, Unterbauchbeschwerden ohne ersichtlichen Grund, Schmerzen bei der Ausscheidung oder auch allgemeine abdominelle Beschwerden (z.B. durch Ausweitung des Tumors in Nachbarstrukturen und Organe). Siehe auch: Menstruationsstörungen
Meist werden die Veränderungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung bemerkt. Hauptsächlich handelt es sich um das Frühstadium, welches eine gute Heilungstendenz aufweist.
Kommt es zu den erwähnten Symptomen, muss differentialdiagnostisch vorgegangen werden, um andere Erkrankungen ausschließen zu können. Allgemein erfolgen eine Laborauswertung (Blutwerte), ein Abstrich (PAP-Abstrich, abgeleitet vom griechischen Arzt Papanicolaou, ab PAP IIw zeigen sich näher zu überprüfende Veränderungen) des unteren Endes des Gebärmutterhalses (Portio) sowie die Palpation dieses Bereiches.
Bei Verdacht kann eine Vaginalsonographie erfolgen, entnommene Gewebeproben werden histologisch ausgewertet. Nach einer positiven Befundung schließen sich weiterführende Untersuchungen an, die das Ausmaß des Tumorwachstums bestimmen können. Hierzu dienen vor allem bildgebende Verfahren (CT, MRT, Sonographie, Röntgen, Endoskopie).
Die Therapie richtet sich nach dem Tumorausmaß. Bei sehr frühzeitiger Diagnose kann die Konisation (kegelförmige Ausschneidung des befallenen Gewebes) in Kombination mit einer Ausschabung (Kürretage, Entfernung der oberen Schleimhautschicht) ausreichen. Ist das veränderte Gewebe bereits in tiefere Zellschichten vorgedrungen reichen diese Maßnahmen nicht aus.
Hierbei muss die gesamte Gebärmutter entfernt werden (Wertheim-OP = totale Hysterektomie), wodurch eine weitere Schwangerschaft verwehrt bleibt. Bei diesem operativen Eingriff werden zusätzlich die umgebenden Strukturen sowie die regionalen Lymphknoten exzidiert, um eine weitere Ausweitung zu unterbinden. Bei sehr ausgedehntem Tumorwachstum erfolgt zusätzlich eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie.
Eine nahezu hundertprozentige Heilungschance zeigt sich bei frühzeitiger Diagnose (z.B. bei den Vorstufen Neoplasie oder Dysplasie). Durch operative Entfernungsmethoden liegt diese noch bei über 80 Prozent. Kommt es jedoch zu aggressivem Wachstum, bzw. hat der Tumor bereits die Beckenwand erreicht, sinkt die Prognose auf unter 40 Prozent. Noch niedriger liegt diese bei Fernmetastasen.
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Beitragsbild: pixabay.com – LJNovaScotia
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.