Glossodynie oder Zungenbrennen: das unerklärliche Brennen auf der Zunge

Besonders Frauen leiden darunter. Die Zunge und andere Mundbereiche brennen, als wenn die Mundschleimhaut mit Chili überzogen wäre.

Speziell die Zungenspitze ist häufig betroffen, die Beschwerden können sich aber auch auf die Lippen ausdehnen. Zeitweise verschwinden die Symptome ganz unvermittelt, können aber ebenso überraschend wieder auftreten. Besonders Frauen in den Wechseljahren leiden häufig darunter. Um 3 % der Patientinnen haben damit zu kämpfen.

Zu den Grund-Symptomen treten ein zu trockener Mund oder übermäßiger Speichelfluss sowie Mundgeruch. Die Ursachen der Beschwerden liegen im Dunkel. Zahnerkrankungen oder Pilzinfektionen werden verantwortlich gemacht, aber auch ernste Grunderkrankungen.

Dazu gehört die schier endlose Reihe von Autoimmunerkrankungen und hormonelle Erkrankungen. Ursächlich sein könnten auch Sklerodermie, Lupus erythematodes und das Sjögren-Syndrom. Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose und andere Nervenstörungen induzieren das Zungenbrennen womöglich ebenfalls.

Daneben können Vitalstoffmängel eine Rolle spielen wie eine Unterversorgung mit Vitamin B2, B3, B12, Folsäure und Eisen. Medikamenten-Nebenwirkungen werden ebenfalls in Betracht gezogen, so zum Beispiel Antihypertonika und Antidepressiva.

Helfen können milde Tees aus Heilkräutern wie Lindenblüten- Malvenblättern und Salbeitee sowie Präparate aus Eibischwurzeln. Auch einfaches Salzwasser kann gute Erfolge erzielen, aber auch Alpha-Liponsäure. Mittel gegen Epilepsie und Antidepressiva werden auch eingesetzt, jedoch sollte dies mit äußerster Vorsicht geschehen.

Eine möglichst reizstoffarme Ernährung und Betätigung an frischer Luft können die Behandlung unterstützen. Der Arzt kann künstliche Speichelflüssigkeit verordnen, die regelmäßig, am besten morgens, angewendet werden soll, denn zum Abend hin verbessern sich die Beschwerden meist.

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Beitragsbild: pixabay.com

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.05.2018 aktualisiert.