H2, auch molekularer Wasserstoff genannt, scheint ein sehr wirksames selektives Antioxidans zu sein, was umso wichtiger ist, weil andere Antioxidantien, zum Beispiel Vitamin C, Vitamin E etc., diese Selektivität nicht aufweisen können. Das bedeutet, dass eine „Überdosis“ dieser Vitamine möglicherweise auch weniger günstige Effekte mit sich bringen könnte.

Aus biologischer Sicht würde ich sagen, dass die Effektivität von H2 in therapeutischen Dosen günstiger ausfällt als die der eben genannten Vitamine oder anderer Antioxidantien, was diese aber nicht überflüssig macht. Im Gegenteil. Unsere Vitamine haben noch weitere Aufgaben als die, antioxidativ wirksam zu sein, eine Eigenschaft, die H2 vermissen lässt.

H2 als molekularer Wasserstoff ist ein Gas, in dem zwei Wasserstoffatome miteinander verbunden sind. Dieses Molekül ist das kleinste Molekül im Universum, was mit einigen interessanten Eigenschaften verbunden ist. Aufgrund seiner geringen Größe ist es in der Lage, durch Zellmembranen zu wandern und in den Zellkern einzudringen, die Blut-Hirn-Schranke problemlos zu überwinden und auch Zellbestandteile, wie zum Beispiel die Mitochondrien, problemlos zu erreichen. Dazu benötigt es kein Transportsystem. Grundlage hierfür ist die Tatsache, dass das Molekül keine elektrische Ladung besitzt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

H2 gut für die Gesundheit?

Der größte gesundheitliche Vorteil von H2 ist seine Fähigkeit, exzessiven oxidativen Stress einzudämmen. Das hat günstige Auswirkungen auf Entzündungsprozesse, die ebenfalls gemildert werden. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „exzessiv“, da ein gewisses Maß an oxidativem Stress und freien Radikalen notwendig zu sein scheint. Zum Beispiel benutzt unser Organismus auch freie Radikale, um gezielt Krankheitserreger zu bekämpfen.

Die Metabolisierung von Nahrung erfolgt ebenfalls über einen oxidativen Prozess, ohne den wir „verhungern“ würden. Auch Stickstoffmonoxid zählt zu den freien Radikalen, die physiologisch wirksam sind. Der Körper nutzt die Verbindung als Botenstoff, um den Blutdruck zu regulieren. Andere Radikale wie Superoxid und Wasserstoffperoxid, die unser Organismus braucht, werden von H2 nicht eliminiert.

Was also in diesem Zusammenhang gesundheitlich vertretbar ist, ist die Fähigkeit, exzessiven oxidativen Stress zu unterbinden. Prozesse, bei denen nützliche oxidative Prozesse angeregt werden, werden dadurch nicht beeinflusst. Beispiele hierfür sind körperliche Betätigung, Sauna etc., wo oxidative Prozesse in einem physiologischen Ausmaß angeregt werden. Dies führt zu vorteilhaften Effekten, wie zum Beispiel die Ausbildung von Hitzeschockproteinen.

Hierbei handelt es sich um Proteine, die anderen Proteinen bei der Faltung oder bei der Erhaltung ihrer Sekundärstruktur unter Extrembedingungen helfen. Es sind Stress-Proteine, die bei Hitze oder stresserzeugenden Umweltbedingungen gebildet werden. In diesen Situationen schützen die Hitzeschockproteine die zellulären Proteine vor Denaturierung und bauen nicht mehr aktionsfähige Proteine ab.

Dieser Vorgang wird auch als „Hormesis“ bezeichnet, ein Phänomen, bei dem geringe Dosen von unphysiologischen oder giftigen Substanzen und stressauslösenden Umweltfaktoren zu einer positiven Reaktion des Organismus führen.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass H2 etliche Körperfunktionen und das Wohlbefinden unterstützen könnte. Einige dieser Effekte sind dem des Heilfastens sehr ähnlich:

  • Kardiorespiratorische Kondition
  • Schlafqualität
  • Stimmung
  • Kognitive Leistung
  • Mitochondrienvermehrung
  • Verbesserte Zellgesundheit
  • Optimale Blutfettwerte
  • Gutes Hautbild

Selektive Antioxidantien?

Bei oxidativem Stress ist es sinnvoll, den Stress abzubauen und in ein gewisses Gleichgewicht (Homöostase) zu gelangen. Das heißt, dass nicht unbedingt alle freien Radikale eliminiert werden, sondern ein „kleiner Teil“ aktiv bleibt. Eine Art „Reserve“, auf die zum Beispiel das Immunsystem zurückgreifen kann.

Es gibt eine Reihe von Antioxidantien, die eine hohe Anzahl von Elektronen aufweisen und damit schrotschussartig und in großer Zahl freie Radikale neutralisieren können und damit aber die Homöostase verhindern. Oder mit anderen Worten: Zu viel des Guten bewirken. H2 auf der anderen Seite ist hier selektiver, indem es nur die überschießenden Mengen an freien Radikalen neutralisiert, was zu einer Wiederherstellung der Homöostase führt.

H2 ist insofern „selektiv“, als es nicht das antioxidative Potenzial der anderen Antioxidantien besitzt. Dadurch werden „schwächere“ Oxidantien, zu denen auch teilweise Moleküle mit Signalwirkung (Hydrogenperoxid, Superoxid, Stickoxid etc.) gehören, nicht beeinflusst. Auf der anderen Seite ist H2 in der Lage, mit toxischen Hydroxyl-Radikalen, reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und Peroxynitrit zu reagieren und eine Verbindung einzugehen, die als Endresultat Wasser ergibt.

Inzwischen gibt es sogar Hinweise, dass H2 im Falle von Herzinfarkten und Schlaganfällen hilfreich sein kann, indem hier der sonst übliche oxidative Schaden, der von den dabei entstehenden bzw. involvierten Hydroxyl-Radikalen während der Reperfusion ausgeht, zu verhindern weiß. [1]

Es spricht vieles dafür, dass H2 bei der Behandlung von Herzinfarkt und Schlaganfall mit auf der Liste der notwendigen Therapiemaßnahmen stehen sollte. Dazu kommt, dass die Gabe von H2 kein Risiko beinhaltet, keine Kosten verursacht, aber dennoch enorme Vorteile zu bieten hat.

Im Oktober 2012 erschien eine interessante Arbeit mit Ratten im „Journal of the American Heart Association“. [2]

Die Arbeit zeigte, dass H2 die Überlebensrate nach Wiederbelebung nach Herzstillstand von 43 Prozent in der Kontrollgruppe auf 92 Prozent in der H2-Gruppe steigert. Bei einer Kombination mit therapeutischer Unterkühlung, was die Bildung von freien Radikalen zusätzlich einschränkt, ging die Überlebensrate auf 100 Prozent hoch.

H2 mit Signalwirkung

Eine weitere interessante Eigenschaft von H2 ist, dass es sich hier um einen Signal-Modulator zu handeln scheint. Als solcher ist es in der Lage, Genaktivitäten zu beeinflussen, ist also ein epigenetischer Faktor. Weiter beeinflusst es Proteine, die eine Aufgabe bei der Signalübermittlung spielen. Dies erklärt die therapeutischen Effekte, die man hat beobachten können.

Inzwischen weiß man, dass H2 Nrf2 aktiviert. Was ist Nrf2? Ausgeschrieben steht die Abkürzung für „Nuclear factor erythroid 2-related factor 2“. Es handelt sich hier um ein Protein, das die Aktivität des Gens reguliert, welches für die Produktion von antioxidativen Proteinen verantwortlich ist. Dieses Gen wird aktiviert, wenn oxidative Schäden durch Verletzungen oder Entzündungen aufgetreten sind. Und diese Aktivierung erfolgt durch Nrf2. Gleichzeitig hemmt Nrf2 auch die Ausprägung von Entzündungsreaktionen. [3]

Teil der Selektivität von H2 ist, dass Nrf2 nur dann aktiviert wird, falls der Prozess der Produktion von Antioxidantien notwendig wird. Auf diese Art und Weise werden nützliche freie Radikale, wie NO, nur teilweise eliminiert. [4]

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Wo gibt es die Pillen mit H2?

H2 ist ein Gas. Da ist die Frage mit den Pillen wohl eher als Witz aufzufassen? Dem scheint nicht so zu sein. In der Tat ist die leichteste Form der Einnahme von H2 das Auflösen einer H2-Tablette in Wasser, das dann getrunken wird. Diese Präparate sind in Onlineshops erhältlich. Googeln Sie einfach mit dem Suchwort „H2“.

Man kann H2 auch inhalieren, was aber gewisse apparative Voraussetzungen mit sich bringt. Eine andere Möglichkeit wären Infusionen. Unterschiede zwischen Inhalation und Infusion und H2 per Tablette gibt es in Bezug auf Wirksamkeit nicht, wenn die entsprechenden Konzentrationen eingenommen werden. Die Tablette hat den Vorteil, dass sie praktisch in der Anwendung ist. Natürlich besteht das Material nicht aus einem Gas, sondern aus elementarem Magnesium. Das Metall reagiert in Wasser zu Magnesiumhydroxyd (Mg(OH)2, wobei Wasserstoff freigesetzt wird. Trinkt man das Wasser schnell genug, wird der Körper mit H2 in einer Konzentration von 8 ppm (parts per million) gepulst. Präparate auf anderer chemischer Basis erreichen höchstens 2 ppm. Die Magnesiumtabletten haben auch den Vorteil, dass sie nicht in einem verschlossenen Behälter zubereitet werden müssen.

Die Stoßtherapie ist wesentlich effektiver als die kontinuierliche Gabe niedriger Dosierungen. Deswegen profitieren wir auch nicht von der H2-Produktion durch Bakterien unserer Darmflora. Hingegen wird manchmal argumentiert, die Applikation von Wasserstoff sei überflüssig, da unsere Symbionten ausreichend davon freisetzen.

Ganz „nebenbei“ versorgen uns die H2-Tabletten mit Magnesium. Das Mineral ist an hunderten biochemischer Funktionen maßgeblich beteiligt. Herz, Nieren, Muskeln und Nerven könnten ohne Magnesium nicht funktionieren. Auch die Glutathionsynthese ist von dem Erdalkalimetall abhängig, womit es auch die Entgiftung unterstützt.

Magnesiumhydroxid reagiert in Wasser alkalisch. Eine solche basische Lösung mit einem pH-Wert über 7 wird manchmal ebenfalls therapeutisch verwendet. Einige Menschen könnten daher H2 mit alkalischem Wasser verwechseln. Doch obwohl die Anwendung von Magnesium mit der H2-Darstellung zusammengeht, hat das Eine mit dem Anderen wenig zu tun. H2 macht keine Lösung alkalisch und nicht jede alkalische Lösung setzt H2 frei!

Was sagen wissenschaftliche Studien dazu?  

H2 hat inzwischen schon beweisen können, dass eine Reihe von sehr bekannten Erkrankungen günstig beeinflusst werden kann, wie zum Beispiel die Fettleber. [5]

Weiter geht es mit dem metabolischen Syndrom, wozu es eine Arbeit gibt, die dies bereits im Jahr 2013, also vor elf Jahren, gezeigt hatte: [6]

Eine neuere Studie zu diesem Thema erschien im März 2020 in Form einer randomisierten klinischen Studie. Auch hier zeigten sich positive Effekte nach Gabe von hohen Dosen von H2 in Form von Tabletten. [7]

Dosierungsempfehlungen

Die normale Dosis ist eine Tablette pro Tag, aufgelöst in 500 Milliliter Wasser. Sobald die Tablette aufgelöst ist, kann man beginnen, das Wasser zu trinken, bevor das freigesetzte H2 entweicht.

Der Auflösungsprozess dauert zwischen 1 – 3 Minuten, in Abhängigkeit von der Temperatur des Wassers. In kaltem Wasser mit Eiswürfeln dauert es am längsten. Am günstigsten ist die Verwendung von Wasser mit Raumtemperatur. Ein langes Auflösen der Tablette lässt mehr H2 entweichen, bevor die Tablette vollständig aufgelöst ist.

Kohlensäurehaltiges Wasser ist nicht geeignet, da das enthaltene CO2 das freigesetzte H2 verdrängt und schneller entweichen lässt. Es ist günstig, das Wasser relativ schnell zu trinken, solange es ein milchiges Aussehen hat. Die hellen Wolken im Wasser sind der gelöste Wasserstoff. Sobald das Wasser klar wird, ist nicht mehr viel vom H2 übrig. Beachtet werden sollte, dass die Entfaltung des Nrf2-Signalweges längere Zeit in Anspruch nimmt.

Bei starkem Stress und schwereren Erkrankungen sollte man 4 – 5 Tabletten pro Tag zum Einsatz bringen. Unter normalen Bedingungen reicht eine einzige Tablette pro Tag.

Die Belastung durch oxidativ wirksame und schädliche Verbindungen ist besonders hoch bei:

  • Hohem Zuckerkonsum
  • Verzehr von industriell verarbeiteten Lebensmitteln
  • Rauchen
  • Zu viel Alkohol
  • Luftverschmutzung
  • Intensiver Exposition gegen elektromagnetische Felder (EMF)

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Quellen:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.1.2025 überarbeitet.

Die Lichttherapie hilft nicht nur bei Depressionen

Die Lichttherapie ist ein Verfahren zur Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen. Dazu gehören vor allem Depressionen (und mit diesen einhergehender Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen) sowie verschiedene Hauterkrankungen. Es gibt verschiedene Verfahren, wie die Phototherapie und die Farbtherapie.

In der zweiten Nachthälfte wird vermehrt Melatonin ausgeschüttet. Leider ist das Schlafhormon auch dafür bekannt, Depressionen zu fördern, deswegen sind stimmungsaufhellende Lichtduschen unmittelbar nach dem Aufwachen besonders wirkungsvoll: Sie stoppen die Melatonin-Ausschüttung. Der Patient blickt einmal bis mehrmals täglich (aus entsprechendem Abstand von wenigstens 90 Zentimetern) für bis zu 60 Minuten indirekt in das Licht einer Tageslichtlampe, sodass seine Netzhaut durch das Licht erreicht wird.

Neben Depressionen kann Licht noch gegen andere Erkrankungen helfen. Besonders Hautkrankheiten stehen hier im Mittelpunkt. Die Entwicklung spezieller Verfahren reicht sogar bis zur Behandlung von Hautkrebs.

Volkskrankheit (Winter-)Depression

Menschen, die sich arbeitsbedingt die meiste Zeit des Tages in Innenräumen und bei künstlicher Beleuchtung aufhalten, fehlt das natürlich, energieliefernde und stimmungssteigernde Tages- und Sonnenlicht.

Winterdepressionen, auch SAD (saisonal abhängige Depression) genannt, bringen für viele Betroffene neben Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit und gedrückter Verfassung auch ungewünschte Gewichtszunahme mit sich: Süßes und Fettes hebt nur kurzfristig die Stimmung, quälende Müdigkeit wird langfristig verstärkt. In meinem Beitrag „Schluß mit Trübsal und düsteren Gedanken“, gehe ich näher auf diese sogenannte „gedrückte Stimmungslage“ ein.

Lichttherapie bei Depression wirksamer als Antidepressiva

Schwere Depressionen sind ernst zu nehmende Erkrankungen. Die Patienten sind ständig müde, antriebslos und leiden unter äußerst gedrückter Stimmung, die in Selbstmordgedanken münden kann. Tatsächlich sind Depressionen die häufigste Ursache der etwa 12.000 Suizide, die sich in Deutschland jedes Jahr ereignen.

Die Standard-Therapie bei schweren Depressionen besteht aus zwei Komponenten: Neben der Psychotherapie sollen vor allem Antidepressiva zur Genesung beitragen.

An dieser Stelle kann ich mir nicht verkneifen, kurz etwas zu den gängigen Antidepressiva zu sagen. Ich hatte zu diesen Medikamenten zwei Beiträge veröffentlicht, in denen ich mich sehr kritisch damit auseinandersetze:

Ein weiterer Ansatz ist die Lichttherapie, die speziell denjenigen Patienten verordnet werden kann, die an den sogenannten Winter-Depressionen leiden. Dabei setzen sich die Erkrankten mindestens eine halbe Stunde pro Tag vor einen Leuchtschirm mit einer Licht-Intensität bis zu 10.000 Lux. Dies soll die geringere Tageslichtmenge der Winterzeit kompensieren, denn Wissenschaftler vermuten, dies verursache die saisonal bedingte schwere Depression.

Die Tageslänge und damit die Dauer der täglich aufgenommenen Licht-Dosis spielt eine Rolle in der Regulation der circadianen Rhythmik. Das ist die endogene Aktivitäts-Schwankung, die wir auch als „innere Uhr“ bezeichnen. Wer nachts arbeitet, kann die körperinterne Zeitansage unterstützen, indem er nach dem Aufwachen eine sehr helle Vollspektrum-Beleuchtung anschaltet.

Eine Studie belegt die Wirksamkeit der Lichttherapie

Ob die Lichttherapie auch bei nicht saisonal bedingten Depressionen hilft, wollten kanadische Forscher klären. Dabei stand auch die Frage im Mittelpunkt, ob die Lichttherapie eine bessere Wirkung erzielt als die Behandlung mit Antidepressiva. Dazu unternahmen sie eine experimentelle Studie mit 122 Freiwilligen. Die Untersuchung leitete Prof. Dr. Raymond W. Lam vom Department of Psychiatry an der University of British Columbia. Mit seinem Team stellte er 4 Gruppen aus den Studien-Teilnehmern zusammen (Efficacy of Bright Light Treatment, Fluoxetine, and the Combination in Patients With Nonseasonal Major Depressive Disorder: A Randomized Clinical Trial):

  • 32 Probanden, die nur eine Lichttherapie bekamen
  • 31 Probanden, die nur das Antidepressivum Fluoxetin erhielten
  • 29 Probanden, die eine Lichttherapie kombiniert mit Fluoxetin bekamen
  • 30 Probanden, die nur ein Placebo erhielten

Die Forscher ermittelten vor Beginn der Behandlung, wie stark die Depressionen bei den Patienten ausgeprägt waren. Nach 8 Wochen wiederholten sie den Test, um die Veränderungen zu registrieren. Zur Bewertung diente dabei ein standardisierter Fragebogen, der zur Messung des Schweregrades einer Depression entwickelt wurde (Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale, kurz: MADRS).

Das Resultat der Auswertung war eindeutig: Als effektivste Therapie erwies sich in der Studie die Kombination aus Lichtbestrahlung und Medikation. Die ausschließliche Behandlung mit Fluoxetin war der Gabe eines Placebos nur mäßig überlegen. Die größte Überraschung: Sogar die Behandlung nur mit Leuchtschirm wirkt signifikant besser als das Antidepressivum. Die Frage, warum eine Lichttherapie auch bei nicht saisonal bedingten Depressionen hilft, bleibt weiteren Forschungsarbeiten überlassen.

Die Studienergebnisse veröffentlichte Prof. Dr. Lam im November 2015 im Journal of the American Medical Association (JAMA).

Das ist zwar „nur“ eine Studie zu diesem Thema, aber ich will Sie nicht weiter mit diesen Studien langweilen. Aus meiner Sicht ist Licht ein wunderbares Heilmittel. Eine gut beleuchtete, freundliche Wohnung sowie regelmäßige Spaziergänge während heller Tageszeit vertreibt trübe Gedanken, auch bei bewölktem Himmel, der immerhin Lichtstärken von mindestens 2000 Lux zu bieten hat

Glücklich, wer der jahreszeitlichen Dunkelheit für einen Urlaub im Süden oder in den Schnee entfliehen und dort von Lichtstärken von bis zu 100.000 Lux profitiert. Für alle anderen bieten Lichttherapiegeräte eine wirkungsvolle Alternative: Sie liefern Lichtstärken von 2.500 bis 10.000 Lux und sind schon ab etwa 100 Euro zu bekommen.

Diese Geräte wirken mittels weißem Licht und ohne UV-Strahlung. Das therapeutische Licht der Leuchtschirme für die Behandlung von Depressionen beinhaltet alle Spektral-Farben des Tageslichtes und zwar idealerweise mit den dort vorhandenen Intensitäten.

Während des Lichtbades oder der Lichtdusche lesen oder frühstücken? Kein Problem.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Anwendungsdauer?

Jeder entscheidet selbst, ob er sich mit 10.000 Lux und einer kurzen Lichtbad-Dauer von 25 bis 45 Minuten oder zwei Stunden bei 2.500 Lux wohlfühlt. Schon nach wenigen Tagen stellt sich eine Wirkung ein. Bei Patienten, die nach mehrwöchiger Therapie noch immer keinen Effekt bemerken, könnten tiefere Ursachen zugrunde liegen.

Das Licht kann noch mehr!

Zwischendurch ein kleiner Ausflug in die Physik mit kurzer Erklärung des Licht-Spektrums:

Licht nennen wir elektromagnetische Wellen, die unser Auge wahrnehmen kann. Das Spektrum dieser Strahlen oder Wellen reicht von einer Wellenlänge von 380 Nanometer (nm) bis 780 nm. 1 Nanometer ist ein Millionstel Millimeter.

UV-Licht ist unsichtbar und besteht aus Strahlen mit den Wellenlängen zwischen 100 und 380 nm. Obwohl UV nicht wahrnehmbar ist, wird es manchmal „Licht“ genannt. Man beachte: Je kürzer die Wellenlänge, desto höher der Energie-Inhalt.

Eine Lichttherapie wird hervorragend durch ein gemäßigtes Fitness- bzw. Sportprogramm, am besten an Licht und frischer Luft ergänzt: Es weckt den Stoffwechsel aus dem Winterschlaf. Und genau das ist Naturheilkunde. Eine Behandlung mit natürlichen Heilmitteln.

Die Idee, einzelne Farben gezielt einzusetzen, hatte Dinshah P. Ghadiali. Der gebürtige Perser war ein hochgebildetes Universal-Genie und wirkte in Indien und den USA. Dort entwickelte er die Spektro-Chrom-Farbtherapie. 12 Farben mit speziell definierten Wellenlängen setzte der (auch) ausgebildete Mediziner für einzelne Behandlungsbereiche ein. So soll Rot die Verdauung anregen, Magenta beruhigen und Blau Schmerzen lindern (Die Spektro-Chrom-Farblicht-Therapie nach Dinshah). Der Lichtreiz wirkt über das Auge und damit auf psychosomatische Weise.

Als effektive Behandlungsmethode ist auch die Lichttherapie nicht ohne gewisse Nebeneffekte: Am Anfang kann das Auge ein wenig gereizt reagieren, leichte Kopfschmerzen können hinzu kommen.

Biophotonen und mitogenetische Strahlung

Nach Experimenten an Zwiebelzellen entwickelte Alexander Gurwitsch die Theorie der Biophotonen. Dieses sehr schwache Licht soll von Zellen ausgesendet werden, um Nachbarzellen zur Teilung anzuregen. Die Empfängerzellen „antworten“ in derselben Frequenz (Gehirn, Sehnerv, Blutzellen, Muskeln), sodass ein interzelluläres Kommunikations-System entsteht. Gurwitsch schlug damals vor, die Biophotonen zu messen und dadurch Krankheiten besser erkennen zu können. Denkbar sei es auch, Licht dieser spezifischen Frequenzen zu therapeutischen Zwecken einzusetzen.

1927 bemerkte John Ott bei Versuchen mit Zeitrafferaufnahmen, dass Pflanzen auf das Licht bestimmter Frequenzen reagieren. Dann entdeckte Ott die besondere Wirkung von UV-Licht auf Menschen und Tiere. Er setzte sich mit seiner Forderung nach UV-durchlässigem Fensterglas durch und regte UV-Hintergrundbeleuchtung in Schulen an, um bessere Lernerfolge zu erzielen. Dabei erhoffte sich der Wissenschaftler auch einen Rückgang der Leukämie bei Kindern. Ott wollte Vollspektrum-Licht auch zur Behandlung von Krebs einsetzen.

Ott betonte auch die Gesundheitsrisiken von Kunstlicht, dem einige Frequenzen des Sonnenlichtes fehlen. Der Forscher knüpfte hier an die Überlegungen von Gurwitsch an, indem er eine Störung der biologischen Kommunikation innerhalb des Körpers vermutete. Die Folgen könnten einige Autoimmunerkrankungen wie Diabetes sein. Auch Allergien und Arthritis könnten durch künstliche Lichtquellen gefördert werden.

Ott vermutete damals einen Einfluss des Sonnenlichtes auf die Fließeigenschaften des Blutes. Er glaubte sogar daran, dass Photonen Wasser in einen gelartigen Zustand zwischen dem festen und dem gasförmigen Aggregat-Zustand versetzen können. Nur dadurch sei nach seiner Meinung der Flüssigkeits-Transport im Organismus möglich.

Heute wissen wir, dass Sonnenlicht die Produktion von Stickoxid ankurbelt. Die Verbindung ist tatsächlich ein Hormon, das den Gefäßtonus und damit den ganzen Kreislauf reguliert. Eine Behandlungsmethode, die auf dem Effekt beruht, ist die UV-Bestrahlung von entnommenem und wieder zugeführtem Blut. Wahrscheinlich können die Blutzellen die Lichtquanten als Biophotonen wieder abgeben.

Einige Mediziner nutzen UV-Leuchten auch während der Stammzellen-Therapie zur Verbesserung der Effektivität des Verfahrens. Vermutungen gehen auch dahin, dass die Nervenbahnen und auch die Akupunktur-Meridiane eine Art Lichtleiter darstellen.

Die Lichttherapie ist nicht für jeden Menschen geeignet

Bei Fieber und bestimmten Hautausschlägen sollten Sie auf Lichtbäder und Lichtduschen besser verzichten. Patienten mit Augenkrankheiten suchen besser zuvor den Facharzt auf. Auch Menschen, die an die Einnahme bestimmter die Lichtempfindlichkeit steigernder Substanzen bzw. von Heilmitteln wie Lithium oder Johanniskraut gewöhnt sind, sollten vor ihrem Start in die Lichttherapie Rücksprache mit ihrem Arzt oder Therapeuten halten.

UV-Strahlung heilt Neurodermitis

Und Licht kann noch mehr: Ultraviolette Strahlung (UV) kurbelt die Vitamin-D-Produktion an und stärkt das Immunsystem. Daneben entfaltet die „harte Strahlung“ keimtötende Wirkungen. Den therapeutischen Effekt des „unsichtbaren Lichtes“ entdeckte der dänische Arzt Niels Ryberg Finsen bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert. Seitdem ist die nach ihm benannte Finsen-Lampe ein unverzichtbares Instrument der Dermatologie.

Auch bei Neurodermitis, die mit mehr als sechs Millionen Erkrankten die Haut-Volkskrankheit Nummer Eins ist, bietet die Lichttherapie mit UV-Strahlen eine wirksame Alternative zu Medikamenten: Während die verfügbaren, gut wirkenden Pharmaka leider erhebliche Nebenwirkungen zeigen, sind Bestrahlungen in der Lage, mit nur wenigen Risiken Entzündungs-Prozesse in der Haut zu hemmen.

Zum Einsatz kommen hier UV-B (280-315 nm) und teils auch UV-A-Emissionen (315-380 nm), die auch in Solarien zur Bräunung verfügbar ist. Allerdings sollte man sich stets an die Anwendungsvorschriften und die ärztlichen Therapie-Richtlinien halten! Die Strahlen-Dosis hängt von der Gewöhnung ab und vom Hauttyp. Zu beachten ist auch, dass UV-Licht die Netzhaut schädigen kann, weswegen in Therapie und Solarium immer eine spezielle Schutzbrille zu tragen ist (keine Sonnenbrille).

Auch sichtbares blaues Licht kann helfen und ist unbedenklich

Im Rahmen seiner Krebsforschungen entdeckte der Mediziner Jan Hendrik Wilkens die Wirkung von Licht im Kampf gegen quälenden Juckreiz. Ein von Wilkens daraufhin konzipiertes, sonnenbankähnliches Farblichttherapie-Gerät kam zur (völlig ungefährlichen) Behandlung von Neurodermitis zum Einsatz: Ein Randomlaser mit einem das Tageslicht um ein 80-faches übersteigenden sichtbaren Blauanteil (UV ist unsichtbar) wirkt ausschließlich auf die rötlichen Entzündungszellen, während sein Licht auf gesundes Gewebe keinerlei Effekt hat, weil es das blaue Licht nicht absorbiert.

Über das Lymphsystem erhält das Knochenmark nun die Nachricht, keine weiteren Zellen mehr zu bilden, die Neurodermitis generieren könnten. Therapiesitzungen kosten um 120 Euro. Nicht nur private Krankenkassen, sondern auch einige Betriebskrankenkassen sowie einzelne gesetzliche Kassen übernehmen bzw. beteiligen sich an den Kosten.

Linderung tritt bei den meisten Patienten bereits nach wenigen Wochen ein; bei sehr schweren Ausformungen nimmt die Heilung mehrere Monate in Anspruch. Das Wichtigste: Ein einziger Therapiezyklus genügt in den allermeisten Fällen. Die Haut wird und bleibt gesund: und das sogar bei vielen Patienten für immer.

Die Photodynamische Therapie: Hochspezifische Wirkung

Die Photodynamische Therapie (PDT) nutzt Licht einer jeweils definierten Wellenlänge, das spezifisch von den Zielzellen absorbiert wird. Erreicht wird das mit der Bildung von Farbstoffen (Chromophoren), die in den Zellen entstehen, wenn sie bestimmte Substanzen aufnehmen. Diese Vorstufen von Pigmenten werden mit Cremes auf die Haut aufgetragen.

Enthält die Salbe beispielsweise Protoporphyrin IX wandeln die Zellen bestimmter Hauttumoren (Aktinische Keratose) den Wirkstoff in Porphyrin um. Porphyrin ist photoaktiv („photodynamisch“): Absorbiert das Molekül Licht mit einer Wellenlänge zwischen 630 und 635 nm setzt es reinen Sauerstoff frei, der die Krebszellen tötet. Das umliegende Gewebe wird geschont.

Die LED-Photobiostimulation: Kosmetik mit medizinischen Aspekten

In der kosmetischen Behandlung wird gebündeltes LED-Licht mit der Wellenlänge 640 nm (rot) eingesetzt, um den Zellstoffwechsel zu aktivieren. Daneben soll es zur Freisetzung des Botenstoffes Stickstoffmonoxid (NO) kommen. Die Durchblutung soll damit verbessert und Juckreiz gemildert werden. Das Verfahren mit definiertem LED-Licht wird Photobiostimulation oder Photomodulation genannt.

Licht mit der Wellenlänge 430 nm (Blau) steigert ebenfalls die NO-Freisetzung und soll Aknebakterien eliminieren. Daneben ist es das Ziel dieser Lichtbehandlung, Schmerzen zu bekämpfen und die Muskeln zu entspannen.

Infrarot ist wie UV nicht sichtbar, aber am anderen Ende des Spektrums: Die sanfte Wärmestrahlung mit 830 nm Wellenlänge wird zusammen mit dem Chromophor Indocyanidin-Grün zur Behandlung von Akne eingesetzt. Im Zusammenwirken mit dem Chromophor Epigallocatechin-Gallat (Grüner Tee) wird die fokussierte LED-Strahlung gegen gesteigerte Haut-Pigmentierung angewendet. Angenommen wird auch eine Anregung und Festigung des Bindegewebes. Die Infrarot-Strahlung nutze bereits „Licht-Pionier“ Finsen, um bei Pockennarben eine Abschwellung herbeizuführen.

Infrarot mit der Wellenlänge 808 nm ist für medizinische Zwecke ebenfalls interessant. Im Tierversuch mit Einzellern konnten Forscher eine erhöhte Zellteilungsrate mit dem langwelligen Licht erzielen (liebertpub).

Moderne Therapien belegen alte Erkenntnisse

Licht und Sonne sind ganz alte Naturheilmittel, die leider in Vergessenheit geraten sind. In den 1920er Jahren dienten Sonnenbäder (Heliotherapie) als heilende Zusatzbehandlung von Tuberkulose und anderen Krankheiten. Heute wissen wir aus Studien, dass Sonnenbaden das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Brust- und Prostatakrebs senkt und die Wahrscheinlichkeit, tödlichen Hautkrebs zu bekommen, gar nicht unbedingt steigt. Die allgemeine Lebenserwartung ist bei Menschen mit stärkerer Sonnenexposition höher (Avoidance of sun exposure as a risk factor for major causes of death: a competing risk analysis of the Melanoma in Southern Sweden cohort).

Trotzdem gilt viel Sonneneinstrahlung mittlerweile als gefährlich. Auch die Hautärzte haben einen guten Teil zu dem Irrglauben beigetragen. Klar: Jedes zu viel ist schädlich. In meinem Buch „Die Vitamin D Therapie“ gehe ich genauer darauf ein. Die Sachverhalte dazu kann ich nicht in wenigen Sätzen „aufklären“…

Steht die Sonne und das Licht draußen nicht zur Verfügung, bieten elektronische Geräte eine gute Hilfe. Die Studienlage und die Erfahrung bestätigen die Wirksamkeit der Lichttherapie.

Ähnliche Verfahren: Gibt es eigentlich nicht. Da Licht ein sehr natürliches Heilmittel ist, könnte man in diesem Zusammenhang die WassertherapieKlangtherapieEntspannungsverfahren und natürlich die Bewegungstherapie nennen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Beitragsbild: pixabay.com – Stewardesign

Infrarotsauna gegen Körpergifte?

In einer Welt voller Umweltgifte und täglicher Belastungen suchen immer mehr Menschen nach Methoden, um den Körper zu entgiften und die Gesundheit zu fördern. Während herkömmliche Saunen längst als bewährte Helfer für die Durchblutung und das Immunsystem bekannt sind, stellt sich die Frage: Kann eine Infrarotsauna noch mehr? Überraschende Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass die tief eindringende Wärme der Infrarotstrahlung nicht nur die Muskeln entspannt, sondern auch eine effektive Möglichkeit sein könnte, um eingelagerte Giftstoffe aus dem Körper zu spülen. Doch was steckt wirklich hinter dieser Methode – ist sie ein Geheimtipp oder nur ein neuer Trend? In diesem Beitrag versuche ich alle Fragen zu beantworten. Ganz am Ende finden Sie auch noch eine Videosequenz aus einer Onlinesprechstunde von mir zu diesem Thema…

Los geht´s.

Infrarotkabinen sind seit einigen Jahren eine Alternative zu den konventionellen Saunen. Das Verfahren ist auch unter der Bezeichnung „Photobiomodulation“ bekannt.

Der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist, dass eine konventionelle Sauna die Luft erhitzt, die dann die Wärme an den Körper weitergibt. Infrarotkabinen nehmen dagegen eine „Abkürzung“: Die Infrarotstrahlung erzeugt die Wärme direkt im Körper. Der effektivste Teil des Spektrums besteht aus den Infrarot-A-Strahlen.

In der traditionellen Sauna beginnen Anfänger bei einer Lufttemperatur von 40 °C, die bei regelmäßigen Sitzungen 10 Tage beibehalten werden sollte. Nach dieser Eingewöhnungszeit ist eine Steigerung Woche für Woche auf 60 °C möglich. „Saunaprofis“ halten sogar 70 °C aus.

Der Anfänger sollte zunächst alle drei, der Fortgeschrittene alle zwei Tage in die Sauna gehen, um gesundheitliche Effekte zu erzielen. Für eine optimale Wirkung beim Saunagang wird bei 50 °C eine Verweildauer von einer Stunde empfohlen. Niedrigere Temperaturen erfordern natürlich immer ein längeres Ausharren.

Die entscheidende Frage ist: Welche Vorteile hat die Infrarotsauna? Ist sie effektiver und kann man damit besser entgiften?

Technische Fakten

Betrachten wir zunächst ein paar Fakten: Infrarotstrahlung ist keine technische Erfindung, sondern ein Bestandteil der natürlichen Sonnenstrahlung, die vom Organismus als Wärme empfunden wird. Zudem ist die Infrarotstrahlung praktisch unschädlich, es sei, man übertreibt es und endet dann mit Verbrennungen der Haut.

Aus „technischer“ Sicht gesehen gilt die Infrarotsauna als die ökonomischere, da es hier keine Aufwärmzeiten gibt. Eine traditionelle Sauna muss erst zwischen 30 und 60 Minuten aufgeheizt werden, während eine Infrarotsauna schon nach 15 Minuten betriebsbereit ist. Im sogenannten Heckelbett nutzen Therapeuten Infrarot-A-Strahlung zur Ganzkörperhyperthermie. Dieser Teil des Sektrums hat die kürzeste Wellenlänge des Infrarotbereichs (780 bis 1400 Nanometer). Je kürzer die Wellenlänge, umso energiereicher ist elektromagnetische Strahlung und daher dringt Infrarot-A tiefer ins Gewebe ein als Infrarot-B und Infrarot-C. Die Energie versetzt Wassermoleküle in Bewegung, was nichts anderes als eine Temperaturerhöhung bedeutet.

Dazu sind spezielle Leuchtkörper erforderlich. Haushaltsübliche Glühbirnen emittieren IR-B und IR-C (mittleres und fernes Infrarot). Doch hier ist die Energieübertragung von 10 bis 100 Milliwatt pro Quadratzentimeter, wie sie IR-A liefert, erst dann erreichbar, wenn man sehr nahe an die Lampen herangeht. Doch dann wird die Hitze so unangenehm, dass man automatisch zurückschreckt.

Ein Vorteil der Infrarotkabinen besteht darin, dass sie keine elektromagnetischen Felder (EMF) erzeugen. Die meisten traditionellen Saunen hingegen sorgen fast immer für den nicht spürbaren Elektrosmog. Zwar gibt es auch EMF-freie Saunen, doch die sind gar nicht so leicht zu finden. Eine Kontrolle durch die Messung von EMFs ist überdies nur durch Fachleute möglich.

Es gibt aber auch einige Nachteile. Die öffentlichen Infrarotkabinen sind meistens sehr eng, sodass man Gefahr läuft, die Ausdünstung anderer Menschen aufzunehmen. Das kann den Entgiftungs-Effekt teilweise zunichte machen. Die Kabinen sind auch weniger gemütlich als traditionelle Saunen und vermitteln nicht dasselbe Gesamterlebnis.

Hitzeschock-Proteine werden aktiviert

Jede Erhöhung der Körpertemperatur aktiviert die sogenannten „Hitzeschock-Proteine“ Hsp60, Hsp70 und Hsp90. Dabei kommt es nicht so sehr auf die Technik an, sondern vielmehr auf die erreichten Celsius-Werte und die Dauer der Einwirkung. Die Produktion von Hitzeschock-Proteinen ist eine Reaktion der Zellen auf Stress wie die Unterversorgung mit Sauerstoff, Infektionen und eben auch: Hitze.

Die aktiven Eiweiße können geschädigte Proteine „reparieren“, indem sie falsch gefaltete Proteine erkennen. Das können bis zu 30 % aller Eiweiße sein, die sich im ganzen Körper befinden. Die sogenannte „Faltung“ der Kettenmoleküle bestimmt ihre dreidimensionale Gestalt, die wiederum für die Funktion im Stoffwechsel absolut erforderlich ist. So kann ein Enzym mit unregulärer Form seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Die Hitzeschock-Proteine können die funktionelle Gestalt wiederherstellen. Wenn auch das nicht geht, werden die Proteine zellulär entsorgt.

Wenn der Reparaturmechanismus hochgefahren wird, fördert das natürlich alle Stoffwechsel-Prozesse. Es ist ganz klar, dass dies der Gesundheit zugute kommt und auch Krankheiten verhindert werden können. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verbessern sich, weil Herz und Kreislauf vom „Hitzschock“ profitieren.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Entgiftung durch Infrarotsauna

Schwitzen gilt ja als ein Motor der Entgiftung bzw. der Ausscheidung von Giftstoffen.

Wenn dem so ist, dann sollten eigentlich diese Giftstoffe auch im ausgetretenen Schweiß nachweisbar sein. Leider gibt es zu diesem Thema praktisch keine konkreten Untersuchungen mit exakten Nachweisen von Giftstoffen im Schweiß. Man geht aber davon aus, dass beim Schwitzen in einer normalen Sauna ungefähr 3 Prozent des abgesonderten Schweißes aus Xenobiotika bestehen (das ist der Fachausdruck für Fremdstoffe, die möglicherweise schädigendes Potential für den Organismus haben).

Eine Infrarotsauna dagegen produziert Schweiß, in dem 20 Prozent Xenobiotika zu finden sind.

Die Sache mit dem Schwitzen

Eine Analyse dieses „Infrarot-Schweißes“ ergibt:

  • Bis zu 85 Prozent Wasser
  • Fette
  • Cholesterin
  • Säuren
  • Natrium
  • Ammoniak
  • Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Nickel, Kupfer etc.

Wie bei einer konventionellen Sauna ist es dringend notwendig, vor dem Gebrauch einer Infrarotsauna mehr Flüssigkeit als sonst gewohnt aufzunehmen, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Zudem treibt eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr auch das Schwitzen an, sodass der Ausschwemmeffekt über das Schwitzen bessere Resultate in Sachen Entgiften mit sich bringt.

Bei einem Saunagang kann ein durchschnittlicher Erwachsener zwischen einem Liter Flüssigkeit in einer halben Stunde verlieren. Setzt sich ein Mensch länger Hitze aus, können es sogar bis zu zwei Liter sein. Nachprüfbar ist das durchs Wiegen im nackten Zustand vor und nach dem Saunabesuch. Die Trinkmenge kann man dann daran anpassen.

Wie entgiftet die Sauna?

Der Entgiftungsprozess ist, grob umrissen, eine Abfolge von Zwischenschritten. Xenobiotika oder Giftstoffe sind bevorzugt im Fettgewebe deponiert. Bevor diese abtransportiert werden können, müssen sie mobilisiert werden. Danach erfolgt der eigentliche Transport und dann die Ausscheidung.

Zunächst wird der Kreislauf angeregt, weil der Körper die Temperatur regulieren muss. Damit steigt auch der Sauerstoffgehalt mit all seinen positiven Auswirkungen. Die Konzentration von Stickstoffmonoxid steigt ebenfalls an. Das Hormon bewirkt eine Erweiterung der Kapillaren, die stärker durchblutet werden, wodurch Toxine und Fette vermehrt ins Blutplasma gelangen.

Von dort aus führt der Weg zur Haut, die die Giftstoffe mit dem Schweiß absondert. Doch die Giftstoffe werden auch in die Nieren und den Darm transportiert, wo die Xenobiotika ausgeschieden werden können. Schließlich gelangen die schädlichen Verbindungen auch in die Leber, unserem Hauptentgiftungsorgan.

Aktivierung der Fettzellen

Unsere Sauna, und hier speziell die Infrarotsauna, scheint in der Lage zu sein, über die Wärmeeinwirkung die Fettzellen zu aktivieren, da viele Körperfette bei einer Temperatur von 43 Grad Celsius flüssig werden. Dieser Wert ist allerdings mit Vorbehalt zu genießen, da die Struktur und Länge der Fettsäureketten unterschiedlich sind und damit auch der Schmelzpunkt variiert.

Als Daumenregel kann man sagen, dass kurzkettige Fettsäuren einen deutlich geringeren Schmelzpunkt haben, weshalb sie oft in flüssiger Form vorliegen (siehe pflanzliche Öle).

Die Wärmeeinwirkung durch die Infrarotstrahlung „verflüssigt“ die Fette im Fettgewebe, was man als einen Mobilisationsschritt interpretieren kann. Mit dem Einsatz des Schwitzens wird dann das Fett über den Schweiß ausgeschwemmt und transportiert gleichzeitig die in ihm abgelagerten Giftstoffe mit hinaus. Durch die erhöhte Blutzirkulation wird der Transporteffekt dazu verstärkt. Soweit die Theorie. Ob diese Theorie sich in der Praxis bewähren kann, müsste sich jetzt an Arbeiten ablesen lassen, die aus der Ecke der Naturwissenschaften kommen.

(Die Schulmedizin hat an solchen Erhebungen kein Interesse, da es für sie keine Xenobiotika gibt, sondern nur akute Vergiftungsfälle).

Das Problem der Rückresorption

Genauso, wie gelöste Bestandteile mit Schweiß, Urin und Stuhl nach außen treten, können die Verbindungen auch wieder durch die Haut, Darm und in den Nieren wieder zurückfließen, also aufgenommen werden. Das versteht der Mediziner unter Rückresorption. Um das zu verhindern, sind vor und während der Ganzkörperhypothermie besondere Maßnahmen sinnvoll.

Dazu zählt die regelmäßige Entfernung des Schweißes mit einem Tuch. Nach Möglichkeit soll dabei auch die Schweißmenge, daneben auch der ausgeschiedene Harn, gemessen werden, um die verlorene Flüssigkeit durch ausreichendes Trinken wieder auffüllen zu können. Im Blick haben muss der Therapeut auch den Mineralstatus. Besonders ein zu starker Verlust an Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium darf auf keinen Fall eintreten.

Schon 24 Stunden vor der Wärmebehandlung sollte der Organismus auf die Entgiftung vorbereitet werden. Der Patient nimmt nur noch flüssige Nahrung zu sich, und zwar in Form von Gemüsesuppen und Kräutertees. Die Leber braucht größere Mengen Antioxidantien, deren Gesamtkonzentration mit der Gabe von Glutathion erhöht werden kann (1,2 Gramm in 2 Tagesdosen). Daneben unterstützen die Vitamine A, C, D, E und K die Mobilisierung, Entgiftung und Ausscheidung. Einige Therapeuten entscheiden sich an dieser Stelle für ein Multivitaminpräparat. Neben der oralen Gabe können einige der Wirkstoffe auch per Infusion verabreicht werden, besonders die Elektrolyte und Vitamin C.

Gallensäuren werden medikamentös gebunden, etwa mit Cholestyramin, wodurch die Rückresorption von Toxinen herabgesetzt wird. Dem gleichen Zweck dienen Medizinalkohle und Zeolithe, die zusätzlich Giftstoffe direkt binden können.

Weitere einleitende Maßnahmen im Vorfeld der Therapie sind die Darmeinigung mittels der Colon-Hydro-Therapie und das entgiftende Vollbad mit Epsom-Salz sowie entsprechende Fußbäder. Ergänzend erhält der Patient einen Leberwickel.

Studien zum Nutzen der Infrarotsauna

Wissenschaftliche Arbeiten zur Therapie mit der Sauna

Leider gibt es noch nicht sehr viele Arbeiten bezüglich der Effizienz einer Saunatherapie und deren Fähigkeit zur Entgiftung. Die wenigen, die es gibt, sind dafür umso eindeutiger in ihren Aussagen.

So zeigen Ergebnisse aus Studien mit stark kontaminierten Patienten, dass eine Infrarotbehandlung neben anderen Maßnahmen zu guten Erfolgen führt. Solche Untersuchungen sind an Soldaten nach schweren Einsätzen durchgeführt worden sowie an Rettungspersonal, das während der Terroranschläge auf das World Trade Center eingesetzt war.

Verbesserung der Immunleistung

Offensichtlich stärkt die Erwärmung des Körpers auch das Immunsystem. Es gibt Hinweise darauf, dass einige Viren durch die Bestrahlung fast verschwinden. Dazu zählen beispielsweise Picornaviren, Coronaviren, Rhinoviren und die Syncytialviren, die den Atemtrakt befallen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen den Rückgang dieser Erreger schon nach 15 bis 30 Minuten bei einer Erwärmung auf 55 °C. Die Nasennebenhöhlen erreicht der Effekt bei einer Temperatur von 60 bis 70 °C bei einer Behandlungsdauer von 20 bis 30 Minuten.

Der Nutzen bei Lyme-Borreliose

Die schwer zu behandelnde Lyme-Borreliose kann durch eine begleitende Wärmebehandlung mit Infrarotstrahlung bekämpft werden. Dabei sind mindestens 2 Behandlungen im Abstand von 7 Tagen am effektivsten.

Die Wirkung bei Krebs

Dieses Vorgehen ist auch in der Krebsbehandlung sinnvoll. Die Ganzkörperhyperthermie kann die anderen Maßnahmen wie Chemotherapie unterstützen.       

Wirkung bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Erschöpfung und Schmerzen

Einer der Arbeiten wurde im September 2011 veröffentlicht und trug den Titel: „Sauna as a valuable clinical tool for cardiovascular, autoimmune, toxicant- induced and other chronic health problems„.

Die Autoren betonen hier, dass die Saunaanwendungen positive Effekte bei einer Reihe von Erkrankungen haben, wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, obstruktive Atemwegserkrankungen, chronisches Fatigue-Syndrom, chronische Schmerzen etc. Bemerkenswert ist der Zusatz, dass es mehr und mehr Hinweise gibt, dass die Sauna auch in der Lage ist, umweltbedingte Erkrankungen durch ihren Entgiftungscharakter positiv zu beeinflussen. Dabei haben sich die konventionellen und Infrarotsaunen als sicher und gut verträglich erwiesen.

Schwangerschaft

Ein mögliches Problem der Saunen ist die Anwendung während der Frühphase einer Schwangerschaft, da hier die Wärmeentwicklung eine keimschädigende Wirkung auf das sich entwickelnde Leben zu haben scheint. Von daher ist der Gebrauch der Sauna bei Schwangerschaft nicht zu empfehlen.

Entgiftung

2007 wurde eine interessante Arbeit veröffentlicht: „Components of practical clinical detox programs–sauna as a therapeutic tool“.

Der Autor vermerkte hier, dass das Saunen eine Reihe von kardiovaskulären Problemen angehen kann. Außerdem ist es in der Lage, die Mobilisierung von fettlöslichen Xenobiotika zu bewerkstelligen.

Zu diesen Fremdstoffen zählen Lebensmittelzusatzstoffe, Medikamente, Pestizide und viele weitere synthetische Verbindungen. Besonders im Focus der Entgiftung stehen die Kunststoffweichmacher wie die Phthalate, die ähnlich wirken wie Östrogen.

Die Störung des Hormonhaushalts ist verheerend. Das Krebsrisiko steigt und ein erhöhter Calciumspiegel in den Zellen erzeugt Superoxid und Stickoxid, aus denen Peroxynitrit entsteht. Dieser oxidativ wirksame Aggressor schädigt die DNA, die Proteine und Membranen der Mitochondrien. Auf diese Weise droht durch die Kontamination mit Weichmachern eine mitochondriale Dysfunktion. Der Energiestoffwechsel ist stark beeinträchtigt. Und das alles ist die Folge der Kunststoffweichmacher, die dringend aus dem Körper entfernt werden müssen (Derivatives of Plastics as Potential Carcinogenic Factors: The Current State of Knowledge).

Der Gebrauch einer Sauna bewirkt eine Senkung des Blutdrucks und eine Verbesserung der Durchblutung und Herzfunktion. Um diese Effekte zu erzielen sind in der Regel nur kurze Anwendungszeiten (15 Minuten) notwendig.

Eine Verbesserung der Mobilisation von Schwermetallen und chemischen Xenobiotika dagegen benötigt eine längere Verweildauer in der Sauna. Dies sollte dann auch unter medizinischer Beobachtung vollzogen werden. Unter dem Strich jedoch empfiehlt der Autor eine häufige Anwendung der Sauna für eine verbesserte Gesundheitspflege, da er die Sauna zudem als sicher und gut verträglich einstuft.

Schmerzen, Arthritis u.a.

Gelenkschmerzen, die z.B. durch eine Arthritis verursacht werden, werden oft als Folge einer chronischen Vergiftung begriffen, bei der es zum Ausfällen oder Auskristallisieren der Xenobiotika in den Gelenken kommt. Es handelt sich hier um einen fortgeschrittenen Prozess, da die Beteiligung der Gelenke die Vermutung nahe legt, dass die sonst üblichen Fettgewebe als Deponien für diese Xenobiotika schon überlastet sind und der Organismus nur noch auf die Gelenke zurückgreifen kann.

Andernfalls müsste er vitale Organe mit den Giften belasten, was schlussendlich eine lebensbedrohliche Angelegenheit werden würde. Wenn also eine Saunaanwendung diesen Entgiftungsprozess leisten kann, dann müssten Krankheitsbilder, wie das der rheumatischen Arthritis und ihre damit verbundenen Schmerzen gelindert werden.

2009 wurde genau diese Fragestellung in einer Arbeit mit dem Titel: „Infrared sauna in patients with rheumatoid arthritis and ankylosing spondylitis. A pilot study showing good tolerance, short-term improvement of pain and stiffness, and a trend towards long-term beneficial effects“ veröffentlicht.

In dieser Studie wurden 17 Patienten über den Zeitraum von 4 Wochen mit einer Infrarotsauna behandelt. Das Ergebnis zeigte, dass sich eine Reihe von Parametern verbesserte. Die Wirkung umfasste eine statistisch signifikante Verbesserung der Schmerzen, die Müdigkeit verringerte sich bei den Patienten und die Steifheit der Gelenke ließ deutlich nach. Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass eine Therapie mit einer Infrarotsauna einen statistisch signifikanten Kurzzeiteffekt der Therapie hat.

Ein Langzeiteffekt stellt sich möglicherweise bei einer öfteren Wiederholung der Saunatherapien ein. Auch hier konnten die Autoren die Sicherheit und gute Verträglichkeit dieser Therapieform bestätigen.

Chronische Schmerzen

Eine ähnliche Arbeit kommt aus Japan aus dem Jahr 2005: „The effects of repeated thermal therapy for patients with chronic pain“.

In dieser Arbeit ging es den Forschern darum, die Effekte einer systemischen Wärmetherapie bei Patienten mit chronischen Schmerzen zu beurteilen. Hierzu wurden 24 Patienten (Gruppe A) mit chronischen Schmerzen via multidisziplinärer Therapie behandelt, die eine kognitive Verhaltenstherapie einschloss, dazu eine Rehabilitation und Bewegungsübungen. Gruppe B mit 22 Patienten erhielt ebenso eine multidisziplinäre Behandlung und eine wiederholte Wärmetherapie mittels einer Infrarotsauna. Die Therapiedauer lag bei 4 Wochen.

Die Werte auf der Skala Schmerz-, Depressionen- und Unzufriedenheit verbesserten sich in beiden Gruppen deutlich nach Ende der Studienzeit. Dabei zeigte sich eine etwas deutlichere Verbesserung in der Gruppe B. 2 Jahre nach der Behandlung konnten 17 Patienten der Gruppe B (77 Prozent) wieder ihre Arbeit aufnehmen, gegenüber 12 Patienten der Gruppe A (50 Prozent).

Von daher schlossen die Autoren, dass eine Kombination von multidisziplinärer Behandlung und Wärmetherapie eine optimale Kombination bei der Behandlung von chronischen Schmerzzuständen ist.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Die biologische Entgiftungstherapie“ in der ich über das Thema Sauna und Entgiftung spreche:

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Artikel wurde letztmalig am 06.08.2024 aktualisiert.

In vielen Ländern schreitet die Entkriminalisierung von Cannabis voran. Immer mehr Studien bestätigen die medizinische Wirkung der Pflanze. Dennoch setzt sich die Pflanze, beziehungsweise deren Wirkstoffe nicht wirklich durch, obwohl „medizinisches Cannabis“ in Deutschland seit 2017 „legal“ ist. Vor allem auch für Krebspatienten ist Cannabis sehr interessant. Und genau darum geht es im folgenden Beitrag.

Weiterlesen

Atemtherapie – Was ist das?

Ohne Atmung kein Leben. Für viele Kulturen ist Atmen deutlich mehr als ein Tanken von Sauerstoff. Auch mehr und mehr Westeuropäer sind überzeugt, dass sie über ein bewusstes, kontrolliertes Atmen die Stärkung ihrer mentalen und körperlichen Vitalität befördern können. Das Ziel: Den Atem als aktive Verbindung zur Seele und zum eigenen Körper zu begreifen.

Unterschiedliche Ansätze in der Atemtherapie

Die Selbsterfahrungs-Therapie des Rebirthing wurde vor über 30 Jahren von Leonard Orr entwickelt und funktioniert über die sogenannte Rundatmung und eine Bewusstmachung negativer Erfahrungen und verschütteter Traumata der Vergangenheit, die zu Tage treten und bearbeitet werden. Dadurch werden eine tiefe Entspannung und eine bessere an Lebensqualität erzielt.

Ausgehend vom Grundprinzip des Rebirthing haben sich mehrere Verfahren wie die in den 1980er Jahren entstandene integrative Atemtherapie entwickelt, in Deutschland wesentlich beeinflusst durch das Institut für Ganzheitlich Integrative Atemtherapie. Im Rahmen der International Breathwork Foundation (IBF) findet ein reger, permanenter Austausch hinsichtlich der Weiterentwicklung dieses Therapiezweiges statt.

Ziel des Rebirthing ist der erneute Zugang zum Wesenskern der eigenen Persönlichkeit, – und somit zur eigenen, spezifischen Lebensaufgabe, einem kreativen Lebensweg sowie erfüllten Beziehungen zu anderen Menschen.

Bei dieser integrativen Atemtherapie (wie das Rebirthing auch genannt wird) wird bewusst rhythmisch ein- wie ausgeatmet und die Konzentration in Richtung Körpergefühl gelenkt. Der Therapeut hilft dem Klienten, sich gezielt zu entspannen und bewusst weiterzuatmen, um schließlich Identifikationen mit den aufsteigenden Gedanken und schmerzliche Emotionen abzustreifen bzw. zu integrieren. Der Klient erlangt ruhige Sicherheit und inneren Frieden und erlebt die Befreiung von mentalen und physischen Blockaden, einhergehend mit einem Zugewinn an Energie und Kraft.

In einer dreijährigen Ausbildung kann man sich zum Integrativen Atemtherapeuten ausbilden lassen. Nicht nur Heilpraktiker, sondern auch Ärzte und Psychologen wenden die integrative Atemtherapie innerhalb der Psychotherapie an.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Holotrophes Atmen

Beim holotrophen Atmen, das alte schamanistische Traditionen und Erkenntnisse moderner Bewusstseins-Forschung vereint, soll ein Nacherleben des einen Menschen lebenslang prägenden Geburtserlebnisses erreicht werden. Diese Therapieform wurde durch den Psychiater Stanislav Grof und seine Frau Christina Grof entwickelt.

Während intensiver Atemarbeit, auch in Phasen von Hyperventilation, werden bei Erreichen spezifischer Bewusstseinszustände Atemblockaden gelöst und versteckte Traumata aufgedeckt. So genannte Atemreisen führen zu transpersonalen Entdeckungen wie Reinkarnationserleben oder Verlassen des eigenen Körpers (Out-Of-Body-Experience). Der Therapieprozess wird durch Körperarbeit und integrierende Gespräche ergänzt und begleitet.

Verbundenes Atmen

Die Therapieform des verbundenen Atems geht auf Dr. Rüdiger Dahlke zurück und steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Reinkarnationstherapie. Über den gottgegebenen, verbundenen Atem (auch: Prana) wird der gesamte Körper mit Vitalität versorgt, unbewusste Seins-Schichten erreicht und die Selbstheilungskraft dort aktiviert, wo körperimmanente Blockaden existieren und das Zusammenspiel der einzelnen Körperelemente ins Stocken geraten ist.

Diese Therapieform geht von der Annahme aus, dass der sprichwörtliche „lange Atem“ auch ein langes, erfolgreiches Leben bedeutet und sich Energien ihren Weg, etwa in Form des von Paracelsus beschriebenen Archeus (inneren Arztes), selbstständig suchen. Freifließende Energien führen zu einem Gefühl von Zufriedenheit und Leichtigkeit.

Erfahrbares Atmen

Der erfahrbare Atem nach Prof. Ilse Middendorf ermöglicht auf sanfte Art eine Reaktivierung der vegetativen Regelkreisläufe und verschafft Zugang zum heilenden Lebensstrom. Der Atem zeigt, wie es uns geht, denn er reagiert mit der Genauigkeit eines Seismographen auf physische und psychische Veränderungen. Ziel: Alle durch den Atem gelenkten, organischen Rhythmen des Körpers müssen als stimmiges, gesundes Ganzes zusammenarbeiten, wobei Atem, Bewusstsein und Bewegung als Einheit gelten.

Erfahrbarer Atem spricht die Steuerungsprozesse des zentralen Nervensystems direkt an. Und indem er seine Selbstheilungskräfte aktiviert, löst sich der Klient gleichzeitig aus Mechanismen emotionaler, durch kulturelle Einflüsse geprägter Fremdbestimmung. Grundlage der Atemtechnik bildet der natürliche Atemrhythmus des Menschen mit Ein- und Ausatmen wie auch Atemruhe.

Buteyko-Atmen

Die Technik der Buteyko-Atmung geht zurück auf den Arzt Konstantin Pawlowitsch Buteyko. Dem russischen Mediziner zufolge haben viele physiologische und psychologische Probleme ihren Ursprung in einer zu intensiven Atmung. Diese „Überatmung“ kommt der akuten Hyperventilation schon recht nahe und hat einen leichten Anstieg des pH-Wertes im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten zur Folge. Ursache der leichten Alkalose bei dieser Form der dysfunktionalen Atmung ist eine zu starke Abatmung des Kohlendioxids (CO2). Dann ist das Säure-Base-System Kohlendioxid/Bikarbonat gestört.

Das Stoffwechselabbau-Produkt CO2 ist zwar zu entsorgender Abfall, darf jedoch eine bestimmte Konzentration nicht unterschreiten. Sonst tritt eine akute Hypokapnie (CO2-Mangel) auf und die Gefäße können sich nicht ordnungsgemäß erweitern. Zudem sinkt die Sauerstoffaufnahme durch Hämoglobin.

Die instinktiv auftretende Überatmung führt also nicht zu verbesserter, sondern verschlechterter Sauerstoffversorgung. Die Folgen sind Krämpfe, Kribbeln, Herzrasen,  Angina pectoris, Taubheit an den Extremitäten, Bewusstseinseintrübungen, Halluzinationen und emotionale Verwerfungen. Auch eine Ohnmacht ist durchaus möglich.

Die Überatmung resultiert nach Buteyko aus unverarbeiteten Traumata, die sich unbewusst über das vegetative Nervensystem äußern. Unterdrückte Emotionen wie Angst und Wut sind die Auslöser der nahezu panikartigen, chronischen Überatmung. Der Kranke leidet nicht unter Sauerstoffmangel, sondern an einer Art Klaustrophobie.

Daher soll der Patient lernen, langsamer und dafür tiefer zu atmen. In heutigen Atemkursen wird dabei der CO2-Gehalt der Atemluft gemessen, um den Erfolg physiologisch zu kontrollieren. Maßgeblich beteiligt an der Weiterentwicklung der Buteyko-Methode war und ist der US-amerikanische Arzt Dr. Peter M. Litchfield von der Professional School of Behavioral Health Sciences in Cheyenne/Wyoming.

Um eine akute Hypokapnie zu bekämpfen, ist auch das Ein- und Ausatmen in eine Papiertüte geeignet. So wird dem Körper fehlendes CO2 wieder zugeführt. Dr. Litchfield hat diese Methode bei einigen Patienten angewendet und spricht von guten Erfolgen. Sogar ein chronischer Reizdarm konnte damit schon behandelt werden. Allerdings ist bei gelegentlichem, regelmäßigem Wiedereinatmen der eigenen Atemluft auch Vorsicht angebracht.

Effektiv ist die Behandlung auch mithilfe eines Capno-Trainers. Der Apparat zeigt Arzt und Patienten relevante Parameter an. Dazu gehören die CO2-Konzentration der Ausatemluft, die Herz-Raten-Variabilität, der Sauerstoffgehalt im Blut sowie der Puls. Daraus ergibt sich eine Analyse des Atemverhaltens, das entsprechend umtrainiert werden kann.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: pixabay.com – asundermeier

Dieser Beitrag wurde im Oktober 2020 erstellt und letztmalig am 16.04.2024 aktualisiert.

Atemtechniken – Heilung durch Atem

Unsere Atmung wird im Wesentlichen automatisch im Kleinhirn gesteuert. Das ist gut so, denn dadurch „vergessen“ wir im Tiefschlaf nicht, es weiterhin zu tun. Außerdem muss der Körper bei sportlicher Tätigkeit oder Stress mehr mit Sauerstoff geflutet werden, auch das regelt der Körper exakt so, wie er es braucht, da müssen wir uns nicht drum zu kümmern.

So gibt es mehrere ganz und gar autonome Körperfunktionen wie die Herzfrequenz, der Blutdruck oder auch die Darmperistaltik, dennoch macht die Atmung hier eine Ausnahme, denn wir können sie, wenn wir wollen, bewusst steuern. Jeder, der zum Beispiel einmal ins Wasser gefallen ist, weiß um den Vorzug, die Luft gezielt anhalten zu können.

Einsatz von Atemtechniken

Spezifische Atemtechniken kommen allenthalben unter anderem bei Yoga und im Sport zum Einsatz. Man stößt beispielsweise immer wieder auf den Hinweis, dass die „Pranayama-Atmung“, eine gute Anleitung vorausgesetzt, den wahren Kern des Yoga ausmacht. Aber gehen wir in diesem Zusammenhang kurz auf die erstaunlichen Leistungen von Wim Hof ein.

Er wurde 1959 in den Niederlanden geboren und später bekannt als „The Iceman“. Er hält 26 internationale Rekorde, die sich auf das Ertragen extremer Kälte beziehen, so hält Wim Hof auch den Weltrekord im längsten Eisbaden. Möglich ist ihm dies, weil er unter anderem die traditionelle tibetische Yogatechnik „Tummo“, die allerdings nur schwer anzuwenden ist, beherrscht. Die Art und Weise der Atmung, mit der er dabei vorgeht, läuft folgendermaßen ab:

  1. Nehmen Sie eine bequeme Position an einem ruhigen Ort ein und setzen Sie sich auf den Boden oder auf einen Stuhl, Anfänger machen es gern im Liegen.
  2. Atmen Sie in Phase 1 bis zu 40-mal zügig tief durch den Mund ein und aus. Bei jedem Atemzug hebt sich zunächst der Bauch, dann der Brustkorb. Beim Ausatmen senken sich Brust und Bauch in etwa gleichzeitig.
  3. Zwischen dem Aus- und dem nächsten Einatmen lassen Sie kaum eine Pause.
  4. Phase 2 beginnt mit einer vollständigen Ausatmung, um danach den Atem anzuhalten. Es kann nun zu gewissen körperlichen Reaktionen kommen, die Sie bitte bewusst wahrnehmen, lassen Sie sich auf diesen Moment voller Vertrauen ein.
  5. Wenn der Drang wieder einzuatmen stark anwächst, geben Sie diesem nach.
  6. Für Phase 3 atmen Sie jetzt einmal tief und kräftig ein. Die Luft wird nun bis zu 15 Sekunden lang angehalten.
  7. Diese Übung wird möglichst noch viermal wiederholt.

Danach darf der Atem wieder zu seinem üblichen Rhythmus zurückfinden. Beachten Sie während der Übungen die Signale Ihres Körpers. Gerade bei Anfängern kann sich schnell ein leichter Schwindel einstellen. Das hängt damit zusammen, dass die Wim-Hof-Atmung auf dem Prinzip der Hyperventilation beruht, das heißt, das Blut reichert sich in kurzer Zeit mit sehr viel Sauerstoff an. Die dadurch bedingte Abnahme des Kohlenstoffdioxids kann sich durch ein Kribbeln in den Händen und Füßen äußern.

In einer Studie des Jahres 2014 wird vermutet, dass durch diese Art der Atmung Einfluss auf den Sympathikus im Kleinhirn genommen wird. Dieser Teil des vegetativen Nervensystems ist dafür zuständig, den Organismus in eine erhöhte Leistungsbereitschaft zu bringen. Auf jeden Fall wird dadurch eine angeborene Immunantwort unterdrückt, sodass zum Beispiel grippeähnliche Symptome kaum noch in Erscheinung treten. Insofern könnte diese Atemtechnik einen brauchbaren Beitrag für die Behandlung von Auto-Immun-Erkrankungen darstellen.

Ich kann die Erfahrungen dieser Studie nur bestätigen!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Tieferes Verständnis der Atmung

Die Atmung ist eine Ganzkörperdynamik, die sich nicht allein auf die Lunge und Atemwege beschränkt. Wir erkennen das schon daran, dass der gesamte Körper bei der Atmung in rhythmischer Bewegung mitschwingt. Jeder einzelne Atemzug beeinflusst das elektromagnetische Feld des Körpers, das sich in permanenter Kommunikation mit der Wirbelsäule und dem Gehirn befindet. So bestimmt die Atemgeschwindigkeit unter anderem die harmonischen Rhythmen des ganzen Organismus.

Es gibt Verbindungen zwischen unseren Hirnwellen und den Luft- und Energieflüssen durch unsere Nasenlöcher. Diese dynamischen Prozesse werden durch den Sympathikus und Parasympathikus des Autonomen Nervensystems (ANS) geregelt. Zum Beispiel kommt es immer wieder vor, dass ein Nasenloch deutlich durchlässiger als das andere ist. Dahinter steckt nicht nur eine Erkältung, sondern ein tieferer Sinn.

Betrachtet man die EEG-Aktivitäten des Gehirns genauer, so zeigt sich, dass die Amplituden in einer Hirnhälfte stets dem Öffnungsgrad des gegenüberliegenden Nasenlochs entsprechen. Dieser Zusammenhang wird bei bestimmten strukturierten Atemtechniken ausgenutzt, indem gezielte zeitliche Muster im Luftstrom mal auf das eine und dann auf das andere Nasenloch gelenkt werden. Zu den bekannteren Nasenatmungstechniken zählt die Neun-Atem-Reinigung. Sie kommt zum Beispiel im tibetischen und hinduistischen Yoga vielfach zur Anwendung.

Während des Schlafs weisen beide Gehirnhälften „ultradiane Aktivitäten“ in der Großhirnrinde auf, sowohl in REM- als auch in Nicht-REM-Phasen. Die Bezeichnung ultradian meint langwellige Rhythmen zwischen einer Stunde und einem Tag. Unsere Nasenlöcher weisen im Wachzustand ebenfalls ultradiane Rhythmen auf, und zwar in der Weise, dass sich eine Dominanz des einen oder anderen Nasenlochs alle zwei bis drei Stunden verlagert.

Die alte yogische Literatur sieht darin eine Resonanz mit planetarischen, solaren und kosmischen Zyklen. In Studien konnte zumindest nachgewiesen werden, dass die Epinephrin-, Norepinephrin- und Dopaminwerte pro Körperhälfte mit dem Rhythmus der Nase synchronisiert sind.

Weiterhin konnte aufgezeigt werden, dass eine Atmung durch das linke Nasenloch Leistungen bei räumlichen Aufgaben, für die die rechte Hirnhälfte verantwortlich gemacht wird, verstärkt. Und umgekehrt verbessert die Atmung durch das rechte Nasenloch die verbale Ausdruckskraft (linke Hirnhälfte).

Einige wichtige Atemtechniken

  • Wim Hof Atmung
    Die „Wim Hof Atemtechnik“ ist eine Methode des bewussten und kontrollierten Atmens, die nach dem niederländischen Extremsportler Wim Hof benannt ist. Sie wird oft in Kombination mit der sogenannten „Wim Hof Methode“ verwendet, die auch Kälteexposition und Fokus beinhaltet.Die Atemtechnik besteht aus einer spezifischen Atemsequenz, die in der Regel in drei Runden durchgeführt wird. In jeder Runde werden 30 bis 40 tiefe Atemzüge genommen, gefolgt von einer Ausatmung, bei der man den Atem loslässt und die Lungenmuskulatur entspannt. Nach der Ausatmung wird der Atem für eine kurze Zeit angehalten, bevor der Zyklus von vorne beginnt.
    Die tiefe und schnelle Atmung führt zu einer verstärkten Sauerstoffaufnahme und einem erhöhten Kohlendioxidgehalt im Körper. Dies kann zu einem veränderten Bewusstseinszustand führen, der von einigen Menschen als euphorisch oder meditativ beschrieben wird.
  • Harmony Breathing
    Ein typisches Muster in der Harmony Breathing ist eine langsame Einatmung durch die Nase, gefolgt von einer kurzen Pause und einer ebenso langsamen Ausatmung durch den Mund. Beispiel: Ohne Zwischenpausen wird fünf Sekunden lang eingeatmet und ebenfalls fünf Sekunden lang ausgeatmet. Damit soll dem Prinzip der Herzfrequenzvariabilität (HRV) Folge geleistet werden. Andere Bezeichnungen dafür sind Kohärenz- und Resonanzatmung.Dieser Atemrhythmus wird in der Regel mehrere Male wiederholt. Durch die bewusste und kontrollierte Atmung während der Harmony Breathing können verschiedene positive Effekte auftreten. Dazu gehören eine verbesserte Sauerstoffversorgung des Körpers, eine Beruhigung des Nervensystems, Stressabbau, Förderung der Entspannung und eine Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens.
  • Boxatmung (Englisch: Box-Breathing) – Die Atemtechnik der Navy Seals
    Die Boxatmung besteht aus vier Phasen: Einatmen, Atem anhalten, Ausatmen und erneutes Atem anhalten. Jede Phase wird für die gleiche Zeitspanne durchgeführt, wodurch ein gleichmäßiges und ausgeglichenes Atemmuster entsteht.Die Boxatmung wird wie folgt ausgeführt:Einatmen: Atme langsam und tief durch die Nase ein; zähle dabei bis vier. Fühle, wie sich deine Lunge mit Luft füllt und dein Bauch sich ausdehnt.Atem anhalten: Halte den Atem für vier Sekunden an. Halte die Luft in deinen Lungen, ohne dich dabei anzuspannen.Ausatmen: Atme gleichmäßig und langsam durch den Mund aus und zähle dabei bis vier. Entspanne dich dabei und lasse die Luft aus deinen Lungen entweichen.Atem anhalten: Halte den Atem erneut für vier Sekunden an. Fühle die Stille und Ruhe in diesem Moment.

    Nach der Phase des erneuten Atemanhaltens beginnt der Zyklus von vorne. Es wird empfohlen, die Boxatmung mehrmals in Folge zu wiederholen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

    Die Boxatmung hilft dabei, den Geist zu beruhigen, Stress abzubauen und die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Sie kann in verschiedenen Situationen angewendet werden, wie zum Beispiel vor einer Präsentation, bei Nervosität oder Angst, um Entspannung zu fördern oder um den Schlaf zu verbessern.

  • Angstatmung oder die 4-7-8-Atmung
    Im Rahmen kurzer fünfminütiger Sitzungen werden damit Ängste bekämpft. Mit dem zugegeben etwas seltsamen Muster (vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden Atem anhalten, acht Sekunden ausatmen, zwei Sekunden Pause) wird tatsächlich die Aktivität des Sympathikus gedrosselt, um auf den entspannten Parasympathikus zu wechseln. Zugegeben etwas merkwürdig, aber es funktioniert.
  • Buteyko-Methode
    Die Buteyko-Methode zielt darauf ab, eine Überatmung zu behandeln. Diese dysfunktionale Atemstörung führt zu einem verminderten Kohlendioxid-Gehalt im Blut. Dadurch ist das Säure-Base-Gleichgewicht gestört und Kreislauf-Probleme bis hin zur Ohnmacht sind die Folgen. Die betroffenen Menschen müssen ihre Atemgewohnheiten umstellen, sodass sie langsamer und tiefer atmen. Weiterentwicklungen der Methode beziehen die Messung des CO2-Gehalts der Ausatemluft (Kapnometrie) und anderer Messwerte mit ein (Kapno-Trainer: CO2- und O2-Konzentration, Puls, Herz-Raten-Variabilität).

Fazit

Indem Sie Ihre Atmung ändern, verändern Sie Ihr Bewusstsein. Ich kann allen Patienten und generell allen Menschen nur empfehlen, eine Atemtechnik zu lernen und diese regelmäßig anzuwenden, am besten täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt – ebenso regelmäßig wie das Putzen der Zähne.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Beitragsbild: pixabay.com – leninscape

Dieser Beitrag wurde am 24.11.2022 erstellt und letztmalig am 16.04.2024 aktualisiert.

„Schattenboxen“ – Tai Chi Chuan

Thai Chi ist eine altertümliche, traditionelle chinesische Kampfkunst. Viele Menschen üben den Sport aus, weil sie sich davon gesundheitliche Vorteile und ein langes Leben versprechen. Deswegen lohnt es sich, die Sache genauer zu betrachten.

Richtiger übersetzt, beziehungsweise geschrieben, heißt es eigentlich “Tàijíquán” (chin. gesprochen “T’ai-chi-ch’üan”). In Deutschland verkürzen wir es auf “Tai Chi” oder auch “ThaiChi”.

Weil Tai Chi seinen Ursprung in den altchinesischen Kampfkünsten hat, wird es auch als “Schattenboxen” bezeichnet. Teilnehmer und Geübte hören den Begriff “Schattenboxen” allerdings nicht gerne, da er dem Wesen und der Ansprüche der “Kunst” nicht gerecht wird.

In der Volksrepublik China ist Tai Chi in zumeist stark vereinfachter Form ein Volkssport. In den Parks der Städte sieht man in den Morgenstunden Tausende Menschen beim Üben der Bewegungen.

Es ist offensichtlich, dass dieses System von einer Kampfart abstammt, da die chinesischen Zeichen für Tai Chi sich als die „ultimative Superfaust” übersetzen lassen (es gibt jedoch Meinungsverschiedenheiten diesbezüglich).

Sogar traditionelle Thai-Chi-Lehrer vermitteln es als sowohl Selbstverteidigung als auch als eine Art, Übungen oder Medizin zu praktizieren. Dieses System entwickelte sich aus den Lehren der Familien Chen bis Yang im China der 1820er Jahre.

Jetzt wird Thai Chi weltweit praktiziert. Ihre Abfolgen von sanften, fließenden oft graziösen Übungen werden für Entspannung und Meditation verwendet, um die ‘Qi’-Energie fließen zu lassen.

Was versteht man eigentlich unter Chi?

Das Chi in Tai Chi hat dieselbe Bedeutung wie die Silbe Qi in Qigong. Der Begriff ist abgeleitet vom chinesischen Wort für Luft und wird meist mit Lebenskraft übersetzt.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) steht Yuan Qi für die ursprüngliche vitale Energie des Menschen. Mit Verbreitung der Akupunktur wurde diese Vorstellung auch im westlichen Kulturkreis bekannt.

Allen fernöstlichen Verfahren gemeinsam ist die Annahme, dass die Lebensenergie entlang bestimmter Kanäle im menschlichen Körper fließt, den sogenannten Meridianen.

Wo sich wichtige Meridiane kreuzen, befinden sich die Hauptenergiezentren, die bestimmten Drüsen und Organen zugeordnet sind. Diese Vorstellung deckt sich weitgehend mit der Lehre von den „Chakren“, wie sie im indisch-tibetischen Raum vorherrscht.

Kommt es zu Stauungen im Energiefluss, führt das zu Befindlichkeitsstörungen. Bleibt das Ungleichgewicht bestehen, manifestieren sich Krankheiten. Durch die regelmäßige Anwendung bestimmter Praktiken lassen sich Blockaden auflösen.

Damit beugt man Krankheiten vor oder trägt zu deren Heilung bei. Zunächst geht es um die Wahrung oder Wiederherstellung der Energiebalance.

Es gibt eine Fülle von Techniken, die das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang zum Ziel haben. Chakra-Meditation und Fußreflexzonenmassage gehören ebenso dazu wie Qigong oder Tai Chi.

Tai Chi konzentriert sich auf die Nutzbarmachung des Qi (Chi, Ki), einer inneren Kraft, die so den Körper mit Energie füllt und große Stärke und Ausdauer verleiht. In anderen Kulturen heißt diese Energie übrigens auch Prana-Energie, Orgon-Energie oder “Lebenskraftenergie”, die aus jedem lebenden Organismus strahlt.

Einigen Quellen zufolge entspringt das Qi jedoch aus allen Dingen und alle Dinge haben das Qi. Es liegt an den Menschen, das Qi um sich selbst herum zu kultivieren und das Qi ihrer Körper in die Umgebung zu integrieren, es zu manipulieren, um die Gesundheit zu stärken und um viele Dinge zurechtzurücken.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Tai Chi ist weit mehr als eine Entspannungstechnik

Wie bereits beschrieben galt Tai Chi alten China als eine Form der „inneren Kampfkunst“.

Diese setzt (im Gegensatz zu den äußeren Kampfkünsten wie Karate oder Kung Fu) nicht auf das direkte Kräftemessen mit dem Gegner.

Vielmehr nimmt man sich das Prinzip des Wassers zum Vorbild. Weiches siegt über Hartes, weil es keinen Widerstand hat und damit keine Angriffsfläche bietet. Konkret geht es darum, einer möglichen Konfrontation mit weichen, fließenden Bewegungen auszuweichen.

Die Engländer bezeichneten Tai Chi als “chinesisches Schattenboxen”. Ungeduldigen Europäern mutet das fast wie Zeitlupe an. Die Übungen werden zu Anfang sehr langsam ausgeführt.

Schon das Zuschauen wirkt entspannend. Kein Wunder, dass sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedenen Formen des Tai Chi entwickelten, die gezielt zur Entspannung eingesetzt werden und zur Harmonisierung des Energieflusses.

Sehr bekannt ist die moderne Peking-Form, die das Sportkomitee der VR China einst konzipierte und eine gesundheitspolitische Maßnahme war. Deren einzelne Übungen haben so poetische Bezeichnungen wie „Der Kranich breitet seine Flügel aus“. Das klingt nicht nur hübsch, sondern ist auch einprägsam, was die Konzentration erleichtert.

Denn es ist notwendig, mit voller Aufmerksamkeit zu üben. Schweift man in Gedanken ab, reißt meist der rote Faden und der Übungsablauf gerät ins Stocken. Dann bleibt nichts anderes übrig, als von vorne zu beginnen.

Auch Geduld mit sich selbst lernt man beim Tai Chi. Mit der Zeit gelingt es immer besser, sich völlig in die Übungen zu versenken. Tiefe Ruhe breitet sich aus, und die Gedanken im Kopf hören auf zu kreisen.

Die 5 traditionellen Formen des Tai Chis

Es gibt ursprünglich 5 Formen oder Stile des Tai Chis:

  • Chen: An dieser Variante ist die Herkunft aus dem Kampfsport am ehesten Die Übungen bestehen aus heftigen, kraftvollen Bewegungen wie      Schlägen, Tritten und Sprüngen.
  • Yang: Die Bewegungen dieses Stils sind sanft, langsam und trotzdem etwas „exaltiert“, aber streng
  • Wu: Die Übungen sollen kontinuierlich vollführt werden, wodurch ein stetiger Fluss weicher Vor- und Zurück-Bewegungen entsteht.
  • Sun: Dieser Stil beinhaltet ebenfalls Übungen mit weichen Bewegungen, bei denen die Bein-Mobilität im Vordergrund steht.
  • Hao: Dieser Stil ist durch kreisförmige Bewegungen geprägt.

Was ist beim Üben zu beachten?

Egal welche Form des Tai Chi man wählt, entscheidend für den Erfolg ist der richtige Bewegungsablauf. Die Stellung der Füße, die Verlagerung des Gleichgewichts, die Bewegungen der Hände – alle diese Details sind von Bedeutung.

Denn nur wenn eine Übung zu 100 Prozent korrekt ausgeführt wird, erfolgt die Anregung des speziellen Meridians. Im anderen Fall wirkt das Tai Chi zwar auch sehr entspannend, kann aber seine gesundheitsfördernde Wirkung nicht völlig entfalten. Deshalb ist es schwierig, sich die Technik allein im „stillen Kämmerlein“ anzueignen.

Zwar gibt es eine Fülle an Literatur, CDs und Cassetten, die den Einstieg erleichtern. Dennoch ist es ratsam, Tai Chi bei einem anerkannten Therapeuten zu erlernen, der die Bewegungsabläufe sofort korrigieren kann, bevor sich Fehler einschleichen.

Kurse werden von vielen Volkshochschulen, an manchen Reha-Einrichtungen und natürlich in den TCM-Kliniken angeboten. Regelmäßiges Üben zuhause ist auch beim Tai Chi unerlässlich. Für einen kompletten Durchgang benötigt man etwa zwanzig Minuten Zeit, die man fest in den Tagesablauf einplanen sollte.

Mit vollem oder leerem Magen übt es sich schlecht. Daher empfiehlt sich, einen Abstand von 30 Minuten vor und nach den Hauptmahlzeiten einzuhalten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

„Modernes“ Thai Chi Chuan

Gegenwärtig nimmt man an Tai-Chi-Kursen meist wegen der gesundheitlichen Vorzüge teil. Während eine Handvoll Tai Chi für Kampfzwecke studiert, so praktizieren es viele als eine meditative Übung, als eine bewegliche Alternative zu Yoga. Nachdem die meisten Menschen mit Bildern von nahezu perfekten Körpern bombardiert wurden, werden diese (vor allem in der “westlichen Welt”) zu begeisterten Fitnessanhängern.

In der “östlichen Welt” jedoch, lernen die Menschen Tai Chi eher als Kampfkunst. Wahrscheinlich werden die meisten Asiaten, welche die westliche Welt besuchen, als “Kampfkünstler” gesehen und bei Gelegenheit oft um eine Vorführung ihres Könnens gebeten.

Tai Chi hat in den vergangenen zwanzig Jahren eine beachtliche Anzahl von Anhängern gewonnen. Während die Einen sich um Schulen und Trainer “zusammenrotten”, nachdem sie einen Jackie Chan Film oder andere Kampfsportfilme gesehen hatten, melden sich andere für Tai-Chi-Kurse wegen der ästhetischen Anziehungskraft an. Wiederum andere sehen darin eher gesundheitliche, seelische und sportliche Aspekte.

Die Kurse sind so populär geworden, dass selbst Krankenhäuser, Fitnessstudios und Volkshochschulen Tai Chi Kurse anbieten.

Tai Chi soll bei vielen Beschwerden helfen

Tai Chi ist eine gute Methode, um Krankheiten und Beschwerden schon vor ihrer Entstehung zu vermeiden. Auch um Beschwerden zu lindern, ist der „gesunde Kampfsport“ gut geeignet.

Nicht nur die geistige Kapazität beim Älterwerden hilft Tai Chi zu erhalten, sondern auch Demenz, Depressionen und Schlaf-Problemen wirkt der Sport entgegen. Die Stand- und Gangsicherheit verbessert sich, wodurch Stürze bei älteren Tai-Chi-Fans seltener vorkommen. Gelenkbeschwerden wie Osteoarthritis können sich bessern oder treten gar nicht erst auf.

Auch auf Herz und Kreislauf wirkt sich Tai Chi günstig aus. So gelingt die Rehabilitation nach Herzinfarkt und Schlaganfall besser, wenn Tai Chi angemessen praktiziert wird. Gute Erfolge soll Tai Chi auch bei COPD erzielen (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, „Raucherlunge“).

Ist das denn wissenschaftlich belegt?

Dass fast jede Sportart gut für die Gesundheit ist, weiß jeder. Die Studien über die positiven Wirkungen von Tai Chi füllen ganze Bücherschränke, wenn nicht gar Bibliotheken. Die meisten dieser Arbeiten stammen „natürlich“ aus China. Von den vielen wissenschaftlichen Arbeiten soll hier eine kleine Auswahl erwähnt werden:

Clinical Evidence of Tai Chi Exercise Prescriptions: A Systematic Review:

Die Meta-Studie untersucht 139 wissenschaftliche Arbeiten über kranke Menschen, die Tai Chi betrieben haben. Zu den erfassten Beschwerden zählen Erkrankungen des Bewegungsapparates oder des Bindegewebes, Erkrankungen des Kreislaufsystems, psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen, Erkrankungen des Nervensystems, Erkrankungen der Atemwege, endokrine (hormonelle) Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Tumore, Verletzungen, Vergiftungen und definierte andere äußere, schädliche Einflüsse, Erkrankungen des Urogenital-Systems sowie Erkrankungen des Auges. Im Durchschnitt praktizierten die in den Studien vorkommenden Patienten 2 bis 3 Mal pro Woche Tai Chi für jeweils 60 Minuten.

Nach Durchsicht der gesammelten Literatur kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Tai Chi einen positiven Einfluss auf die Heilung und Genesung der Erkrankungen ausüben kann.

Health benefits of tai chi:

Die umfangreiche Meta-Studie über über 159 Einzelarbeiten ist eine umfangreiche Zusammenfassung über diverse positive Wirkungen des Tai Chis. Demnach hilft der asiatische Sport bei Arthrose, Osteoporose, Morbus Parkinson, COPD und unterstützt die Gehirn-Funktion. Daneben ist Tai Chi zur Sturz-Prophylaxe bei älteren Menschen geeignet sowie zur optimalen Rehabilitation nach Herzinfarkt und Schlaganfall.

Widersprüchlich, beziehungsweise schwach, waren in dieser Darstellung die Nachweise eines Nutzens bei Depressionen, Fibromyalgie und Diabetes Typ 2. Allerdings kann Tai Chi bei Multipler Sklerose und nach Brust-Amputationen nach Krebs die Mobilität verbessern.

Effect of Tai Chi vs Aerobic Exercise on Blood Pressure in Patients With Prehypertension – A Randomized Clinical Trial:

In der Studie untersuchten die Forscher die Wirkung von Tai Chi auf den Blutdruck im Vergleich zu Aerobic. 342 Freiwillige mit Prähypertonie (Hochdruckgefährdete) nahmen teil, nachdem sie in 2 Gruppen geteilt wurden:

Eine Gruppe absolvierte 4 x 1 Stunde Tai Chi pro Woche, die andere Aerobic. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer in der Tai-Chi-Gruppe besser abschnitten, ihr Blutdruck also stärker gesenkt wurde als durch Aerobic. Im Durchschnitt reduzierte sich der systolische Blutdruck (oberer Wert) in der Tai-Chi-Gruppe um 7,01 mm Hg und in der Aerobic-Gruppe um 4,61 mm Hg. Die Forscher führen den Effekt darauf zurück, dass Tai Chi den Sympathicus des vegetativen Nervensystems beruhigt.

Tai Chi exercise is more effective than brisk walking in reducing cardiovascular disease risk factors among adults with hypertension: A randomised controlled trial:

Nicht nur den Blutdruck, sondern auch andere Parameter wie Blutzucker und Cholesterin-Werte kann Tai Chi wirkungsvoller beeinflussen als andere Sportarten. An der vorliegenden Studie nahmen 246 Erwachsene teil, die 3 Gruppen bildeten: 82 dieser Menschen praktizierten 3 Monate lang Tai Chi und 82 weitere absolvierten Schnellgehen, und zwar beide 150 Minuten pro Woche.

Die Kontrollgruppe aus 82 Teilnehmern trieb gar keinen Sport. Tai Chi senkte den systolischen Blutdruck im Mittel um 13,33 mm Hg und den diastolischen (unterer Wert) um 6,45 mmHg. Schnellgehen zeigte zwar ebenfalls Erfolge, aber nicht im selben Maße wie Tai Chi.

In der Senkung des Nüchternblutzuckers und des Langzeitzuckers (glykiertes Hämoglobin) war Tai Chi dem Schnellgehen ebenfalls überlegen. Auch das Stress-Empfinden wie auch die subjektive Wahrnehmung psychischen Wohlbefindens waren deutlich besser.

A Randomized Trial of Tai Chi on Preventing Hypertension and Hyperlipidemia in Middle-Aged and Elderly Patients:

Diese Studie befasst sich neben der Wirkung des Tai Chis auf den Blutdruck mit dem Effekt auf Hyperlipidämie (zu hohe Blutfette). Die Teilnehmer der Untersuchung absolvierten entweder Tai Chi im Wu-Stil oder eine vereinfachte Version der Übungen. Beide Gruppen wurden miteinander verglichen.

Alle 66 Studien-Teilnehmer litten an Bluthochdruck und Hyperlipidämie. In der Wu-Gruppe fiel sowohl der systolische Blutdruck als auch der LDL-Wert („schlechtes Cholesterin“) stärker als in der „leichten“ Tai-Chi-Gruppe.

Effect of T’ai Chi Exercise on Hypertension in Young and Middle-Aged In-Service Staff:

Auch in dieser Studie geht es um Herz und Kreislauf, Blutzucker und Blutfette. 208 Teilnehmer wurden in eine Tai-Chi- sowie eine Kontrollgruppe geteilt. Schon nach einem Monat ließen sich positive Effekte feststellen, die sich nach 3 Monaten „endgültig“  verdichteten.

Verbessert hatten sich in der Tai-Chi-Gruppe der BMI, die Herzfrequenz, der Pulsdruck (Differenz Systole – Diastole), der systolische und diastolische Blutdruck, die  Triglyceride, das Gesamt-Cholesterin und das LDL-Cholesterin sowie der Blutzucker.

Tai Chi as a Body-Mind Exercise for Promotion of Healthy Aging in Nursing Home Residents: Appropriateness, Feasibility, and Effectiveness:

Diese Literatur-Recherche empfiehlt Tai Chi insbesondere für Senioren mit Einschränkungen. Dazu zählen nachgerade Pflegeheimbewohner, die von für sie angepassten Trainings-Einheiten profitieren können.

Mitigating effects and mechanisms of Tai Chi on mild cognitive impairment in the elderly:

Diese Arbeit ist ebenfalls eine Literatur-Sichtung und stellt fest, dass Tai Chi bei älteren Menschen die geistige Leistungsfähigkeit verbessern kann. Daneben nimmt die Koordinations-Fähigkeit zu, Stürze werden minimiert und die Schlaf-Qualität verbessert.

Die Autoren betonen auch die histologisch und morphologisch nachweisbaren Verbesserungen im Zentral-Nerven-System vermittels der Wirkung von Tai Chi.

Im folgenden sehen Sie ein Video, dass die Tai Chi Peking-Form zeigt:

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Beitragsbild: pixabay.com – pcdazero

Dieser Beitrag wurde im Oktober 2020 erstellt und letztmalig am 25.03.2024 aktualisiert.

Das Maitland Konzept – Manuelle Therapie [Physiotherapie]

Das Maitland-Konzept ist eine in der Physiotherapie weit verbreitete Methode zur Bewertung und Behandlung von Bewegungsstörungen, vor allem im Bereich der Wirbelsäule und der Gelenke. Entwickelt von dem australischen Physiotherapeuten Geoffrey Maitland in den 1950er Jahren, basiert dieses Konzept auf der klinischen Beobachtung und der Anwendung von spezifischen manuellen Therapietechniken sowie Bewegungsübungen zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der normalen Gelenkfunktion.

Grundprinzipien des Maitland-Konzepts

Das Maitland-Konzept legt großen Wert auf eine detaillierte Untersuchung und Bewertung der Patienten, um eine maßgeschneiderte Behandlung sicherzustellen. Zu den Kernprinzipien gehören:

  1. Subjektive Bewertung: Eine ausführliche Anamnese, bei der der Patient über seine Beschwerden, deren Entstehung und Verlauf berichtet.
  2. Objektive Bewertung: Beinhaltet die physische Untersuchung des Patienten durch den Therapeuten, um die betroffenen Bereiche zu identifizieren. Diese umfasst Tests zur Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Schmerzreaktion.
  3. Analyse und Klassifizierung der Beschwerden: Basierend auf den gesammelten Informationen wird der Patientenstatus klassifiziert, um die geeignete Behandlung zu bestimmen.
  4. Individuelle Behandlung: Die Behandlung ist stark individualisiert und kann manuelle Therapie, Bewegungstherapie und andere physiotherapeutische Interventionen umfassen.
  5. Feedback und Anpassung: Eine kontinuierliche Bewertung des Patientenfeedbacks und eine entsprechende Anpassung der Behandlung sind wesentlich.

Behandlungstechniken

  • Manuelle Therapie: Beinhaltet sanfte Gleitbewegungen (Mobilisationen) oder rhythmische Bewegungen innerhalb oder am Rande des Gelenkbewegungsbereichs, um Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Passive Bewegung: Wird angewandt, um die Beweglichkeit in einem Gelenk zu erhöhen oder zu erhalten.
  • Aktive Übungen: Ziel ist es, die erlangte Beweglichkeit und Kraft durch gezielte Übungen zu stabilisieren und zu verbessern. Und genau diese Übungen machen meines Erachtens die Therapie wertvoll. Denn die meisten anderen Manuellen Verfahren (wie die Osteopathie oder Chiropraktik) zeigen kaum oder gar keine Übungen, wie die Patienten sich selbst helfen können.

Anwendungsbeispiele und Beschwerden

Das Maitland-Konzept wird häufig bei folgenden Beschwerden angewendet:

  • Chronische Nackenschmerzen: Durch gezielte manuelle Therapie und spezifische Übungen kann die Beweglichkeit der Halswirbelsäule verbessert und Schmerzen gelindert werden.
  • Lumbale Bandscheibenvorfälle: Manuelle Techniken helfen, den Druck auf die betroffenen Nerven zu reduzieren und die Funktion der Lendenwirbelsäule wiederherzustellen.
  • Schulterbeschwerden: Zum Beispiel bei Impingementsyndrom oder Frozen Shoulder, um die Bewegungsfreiheit und Funktion der Schulter zu verbessern.
  • Kniearthrose: Durch spezielle Mobilisationstechniken und Übungen kann die Beweglichkeit des Knies gefördert und der Schmerz verringert werden.

Im Prinzip also bei allen Beschwerden die wir dem Bewegungsapparat zuordnen.

Fazit

Das Maitland-Konzept ist eine effektive Methode in der Physiotherapie, die durch ihre patientenzentrierte Herangehensweise und die Anwendung spezifischer manueller Techniken und Übungen eine wichtige Rolle in der Behandlung von muskuloskelettalen Beschwerden spielt. Die individuelle Anpassung der Behandlung an die Bedürfnisse des Patienten steht dabei immer im Vordergrund. Leider ist diese Methode in Deutschland, Österreich oder der Schweiz wenig bekannt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Entsäuern und Entschlacken: Wie Sie chronischen Krankheiten den Nährboden entziehen

Entsäuern und Entschlacken, diese beiden Begriffe bekommt man recht häufig zu hören in der „Laienmedizin“. Und bei Heilpraktikern sind es schon fast geflügelte Worte, die man fast jedem Patienten zurufen möchte. Denn beides ist bei den meisten Wohlstandsbürgern dringend nötig.

Und die Ärzte? Die meisten machen sich über die Themen „Entsäuern“ oder „Entschlacken“ eher lustig oder reagieren bestenfalls mit Unverständnis. Das ist mehr als schade, denn dadurch verzichtet die Schulmedizin auf sehr effektive Mittel, um gesund zu werden und auch zu bleiben.

Wenn ich drei Dinge bestimmen dürfte, mit denen ich meine Gesundheit selbst beeinflussen kann, so würde ich ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining, eine möglichst naturbelassene Ernährung und das Entsäuern wählen.

Wenn ich nur eines davon wählen dürfte – so wäre es das Entsäuern.

Wenn Sie sich noch nicht mit dem Problem der Übersäuerung beschäftigt haben, kommt Ihnen dies bestimmt etwas merkwürdig vor. Und: Warum hat Ihnen Ihr Arzt davon noch nichts erzählt?

Freilich kennt Ihr Arzt eine Übersäuerung. Er nennt das „Azidose“ und erkennt die Akut-Erkrankung an einem pH-Wert im Blutplasma von unter 7,35. Der Zustand ist unmittelbar lebensgefährlich, weil der ganze Stoffwechsel entgleist. Die respiratorische Azidose entsteht durch Atemstörungen, weil das Kohlensäure-Gleichgewicht aus dem Ruder läuft. Bei einer metabolischen Azidose liegt eine Stoffwechselstörung vor.

Der pH-Wert zeigt an, ob eine Lösung sauer (0 bis 6,99), neutral (7) oder basisch (7,01 bis 14) ist. Die Skala ist logarithmisch angelegt. Ein pH von 3 ist also zehnmal so sauer wie ein pH von 4 und hundertmal so sauer wie ein pH von 5. Unser lineares Denken kommt da nicht immer mit. Stellen Sie sich vor, Sie kippen 250 Milliliter Cola (pH 2 bis 3) in eine 40-Liter-Tonne mit Leitungswasser (pH 7,5). Der pH im Wasser ist danach nur durch das eine Glas Cola auf 4,5 gesunken. Kaum auszudenken, was die Kunstlimo im Körper anrichtet!

Die Säuren werden verschoben

denn Wenn zu viele säurefördernde Lebensmittel gegessen werden, muss der Organismus damit irgendwie umgehen. Dem Körper bleibt nichts anderes übrig, als die Säurelast abzulagern, zum Beispiel im Bindegewebe. Die sauren Stoffwechsel-Produkte sammeln sich im sogenannten „Pischinger-Raum“. Der Begriff bezeichnet das Volumen außerhalb der Zellen, also die „extrazelluläre Matrix“ des Bindegewebes. Besonders die Faszien lagern die Säuren ein. Diese Bindegewebs-Taschen umhüllen die Muskeln. Dort ist die Säure aber auch „im Weg“ und behindert lebenswichtige Zell-Funktionen. Der Haupt-Effekt ist eine Ladungsumkehr im Zellinneren: Die normalerweise negativ aufgeladene Lösung wird nun elektrisch positiv. Rezeptoren und Ionenkanäle in der Zellmembran können nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten.

Das hat mehrere Konsequenzen: Die Zellen können weniger Mineralien aufnehmen, wie beispielsweise Kalium und Magnesium. Fatal ist das nicht nur für die Muskelzellen, denn auch in anderen Geweben werden durchaus Säuren gespeichert. In den Nervenzellen ist die Erzeugung von Potenzialen gestört, sodass Schmerzreize stärker werden. Die beeinträchtigten Rezeptoren haben zur Folge, dass die biologische Kommunikation im Organismus eingeschränkt wird. Im sauren Milieu gedeihen zudem Krankheitserreger wie Bakterien und Viren viel besser als im basischen.

Gleichzeitig arbeiten die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane wie Leber, Nieren, Lungen, Haut und Darm ständig auf Hochtouren, um mit den Säuren fertig zu werden. Diese Überforderung kann ebenfalls krankmachen.

Das Problem mit dem Puffer

Wenn Ihr Blut-pH im Normbereich liegt, sagt Ihr Arzt, dass Ihr Säure-Base-Gleichgewicht in Ordnung ist. Doch den pH in anderen Körperflüssigkeiten hat er nicht gemessen, geschweige denn den pH in den Zellen. Es mag sein, dass auch dort keine Abweichungen vom Norm-pH zu erkennen wären. Aber etwas anders ist passiert: Das Puffer-System hat gelitten.

Unter einem Puffer versteht der Chemiker ein Stoffgemisch, das auch bei Zufuhr von Säuren oder Basen den pH konstant hält. Ein solches Gleichgewicht herrscht auch in allen Körperflüssigkeiten vor. Entscheidend ist dabei die Reaktion von Kohlendioxid zu Kohlensäure (Hydrogencarbonat) und umgekehrt. Das Enzym Carboanhydrase steuert und beschleunigt diese Prozesse. Im Blut trägt auch Hämoglobin zur Säure-Base-Balance bei.

Wenn der pH im Blut zu sinken droht, weil die Puffer-Verbindungen langsam verzehrt sind, wird die Reserve angegriffen. Und das sind die basischen Stoffe aus dem Pischinger-Raum sowie die Mineralien in Knochen, Zähnen und Knorpel. Die Stoffwechsel-Situation wird zunehmend problematischer, weil Engpässe im Säure-Base-Gleichgewicht bestehen. Obwohl der pH in den Körperflüssigkeiten noch normal ist, spricht der Naturheilkundler von einer „Übersäuerung“. Tatsächlich sind die sauren Komponenten ja auch vorhanden.

Die Gründe für eine Azidose einerseits und einer schleichenden Übersäuerung können sehr verschiedener Natur sein: Ursachen einer Übersäuerung: Die Fakten

Entsäuern und Entschlacken kann vor Krankheiten schützen

Wer sich dauerhaft mit säurelastigen Lebensmitteln ernährt, muss mit zahlreichen chronischen Krankheiten rechnen.

Vor allem diese Erkrankungen werden durch zu viel Säure gefördert:

Auch Folgeschäden der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), zum Beispiel Wundheilungsstörungen, werden durch eine Übersäuerung verschlimmert. Ob eine schwere Azidose vorliegt oder eine unterschwellige, chronische Übersäuerung, kann mit vielen Verfahren festgestellt werden: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung.

Ein Versuch mit einer tierischen Zellkultur zeigt, welche Wirkung eine regelmäßige Entsäuerung haben kann – und wie fatal sich Stoffwechselschlacken auswirken: Den Körper von Säuren befreien und die Gesundheit zurückgewinnen!.

Entsäuern ist eine Frage der Ernährung

Fest steht: Unsere westliche, industrialisierte Landwirtschaft und die sogenannte „moderne“ Ernährung liefern viel zu viele Säuren. Genauer gesagt: Lebensmittel, die im Zuge der Verstoffwechselung Säuren hervorbringen („Säureäquivalente“). Diese überflüssigen, krankmachenden Säuren kann der Körper nur unzureichend ausscheiden. Das Gleichgewicht von Säuren und Basen im Stoffwechsel muss stimmen. Beim Entsäuern geht es nicht darum, jegliche Säurezufuhr zu vermeiden. Unser Körper braucht täglich Säuren, zum Beispiel für die Verdauung, sonst wird er innerhalb kurzer Zeit krank. In der Ernährung der meisten Menschen sind jedoch zu viele Säurebildner enthalten, zum Beispiel in Zucker oder Weißmehl. Eine hohe Säurelast entsteht auch durch zu viel Fleisch, besonders vom Schwein.

Ziel sollte es sein, die Zufuhr von säurelastigen Nahrungsmitteln auf ein gesundes Maß zu reduzieren und mehr basenreiche Lebensmittel zu sich nehmen.

Basen sind die „Gegenspieler“ der Säuren. Säuren und Basen müssen im Körper in einem gesunden Verhältnis vorliegen. Basen puffern überschüssige Säuren ab.

Nahrungsmittel entsäuern besser als Tabletten

Eine häufige Frage ist: „Führt die Einnahme von Basenpulver und Basentabletten nicht viel schneller zum Erfolg?“

Nun: Basenpräparate bestehen aus verschiedenen Mineralstoffen, meist Kalium, Calcium und Magnesium. Theoretisch könnten Sie auch nur Natriumbicarbonat (auch bekannt als Natron) nehmen. Alle diese Mittel bilden im Körper starke Basen und können sehr gut Säuren abpuffern. Natron war früher auch das Hausmittel bei Sodbrennen.

Zum Abpuffern der Säure, zum Beispiel über Nacht, und als Schnellmethode bei starker Übersäuerung sind Basenpulver und Basentabletten deshalb hilfreich. Ich empfehle einen Teelöffel Basenpulver in Wasser vor dem Schlafengehen. Den Vorzug gebe ich allerdings nicht dem anorganischen Natron, sondern den organischen Mineral-Salzen wie Calcium-Citrat, Magnesium-Citrat und Kalium-Citrat sowie den Lactaten – das sind die Salze der Milchsäure.

Als einziges Mittel zum Entsäuern sind die Produkte jedoch nicht ausreichend. Es funktioniert einfach nicht, sich auf Dauer falsch zu ernähren und das dann einfach mit einem Pülverchen auszugleichen.

Ich empfehle dringend, die Entsäuerung vor allem durch eine Ernährungsumstellung zu erreichen. Die Basenpräparate können Sie dann, wenn das überhaupt noch nötig ist, zur Unterstützung einsetzen.

Generell gelten folgende Ernährungstipps zur Entsäuerung: Reduzieren Sie Fleisch und andere tierische Produkte und verzichten Sie weitestgehend auf Zucker und Weißmehlprodukte. Nehmen Sie stattdessen viele basenliefernde Lebensmittel zu sich (siehe unten).

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Perfekt Entsäuern: Kochen Sie sich eine Basensuppe -auch gut für Ihren Darm!

Wenn Sie zum Beispiel an rheumatischen Erkrankungen leiden, können Sie die entsäuernde Wirkung der basenreichen Nahrungsmittel durch bestimmte Zubereitungsformen kräftig unterstützen.

Ganz hervorragend hilft eine selbst gekochte Basenbrühe oder Basensuppe.

Sehr wirksam zum Entsäuern sind auch frisch zubereitete Gemüsesäfte aus Tomaten, Sellerie und Möhren, je zu gleichen Teilen, denen Sie etwas Sojasoße beifügen können. Auch fertige naturreine Gemüsesäfte und Frisch-Pflanzensäfte sind eine gute Alternative.

Eine weitere sehr wirksame Möglichkeit zum Entsäuern bietet Sauerkraut: Essen Sie täglich morgens einen Esslöffel frisches klein geschnittenes Sauerkraut auf nüchternen Magen.

Trinken Sie außerdem täglich mindestens zwei Liter reines Wasser, um die überschüssigen Säuren auszuscheiden. Setzen Sie jedem Glas einige Spritzer frischen Zitronensaft, Apfel- oder Obstessig zu, denn auch diese wirken basisch. Ein sehr geeignetes Wasser zum Entsäuern sind Heilwasser. Ich persönlich bevorzuge das Fachinger Heilwasser.

Nehmen Sie alle basenreichen Flüssigkeiten (Basentee) in kleinen Schlucken über den Tag verteilt zu sich, damit Ihr Darm möglichst viel von den wertvollen Mineralstoffen aufnehmen kann. Empfehlenswert sind auch Präparate mit Sango-Meereskoralle und Pulver aus der Spirulina-Alge.

Basensuppe aus Gemüse – perfekt zum Entsäuern

Für zwei Personen brauchen Sie:

  • 1/2 Zwiebel
  • 2 Petersilienwurzeln
  • 1 kleine Sellerieknolle
  • 1/2 Weißkohl
  • 2 Stangen Lauch
  • 2 kleine Rote Bete oder Zucchini
  • 1 Lorbeerblatt
  • Etwas Basilikum

Schneiden Sie das gewaschene Gemüse in kleine Würfel und setzen Sie diese mit den Kräutern in 2 Litern kaltem Wasser auf. Lassen Sie die Brühe nach dem Aufkochen auf kleiner Flamme etwa zwei Stunden köcheln, damit die Mineralstoffe gelöst werden. Gießen Sie die Brühe durch ein Sieb ab und trinken Sie einen Liter davon  abgeschmeckt mit Sojasoße – in kleinen Mengen über den Tag verteilt.

Bereiten Sie sich täglich eine neue Brühe zu. Um den vollen Effekt einer Entsäuerung zu genießen, sollten Sie diese Kur 4 bis 6 Wochen lang durchführen.

Gute Basenlieferanten zum Entsäuern sind:

  •  Kartoffeln
  • Gemüse
  • Sojabohnen
  • Blattsalate
  • Kräuter
  • Zwiebeln
  • Sauerkraut
  • Zitronensaft
  • Gemüsesaft, vor allem  Tomatensaft
  • Eigelb
  • Stilles Mineralwasser

Diese Empfehlungen sind angelehnt an die Gerson-Therapie, die mit dem kalium- und magnesiumreichen Gemüse versucht, die Mineral-Versorgung zu verbessern und die Säurelast zu verringern.

Die Low Glycemic and Insulinemic Diet (LOGI-Diät) reduziert die Stoffwechselsäuren, indem Kohlenhydrate zugunsten von gesunden Fetten (Kokosnussöl, Leinöl, Butter) reduziert werden. Wenn Sie nähere Informationen zu den diätetischen Maßnahmen interessieren, schauen Sie mal hier rein: Die Therapie einer “Übersäuerung”

Ideal zum Entsäuern ist das Heilfasten. Trinken Sie parallel dazu morgens und abends einen Basentee, den Sie in Drogerien und Apotheken bekommen.

Daneben gibt es Therapien der Naturheilkunde wie das Inhalieren oder Infundieren von molekularem Wasserstoff (H2). Das Gas kann auch in Wasser gelöst und dann getrunken werden. Über angereichertes Badewasser kann Wasserstoff über die Haut in den Körper eindringen. Die Hydroxy-Therapie versorgt den Körper mit ionisiertem Wasser, das dem Stoffwechsel Hydroxyl-Ionen liefert, die die sauren Hydronium-Ionen neutralisieren. Vitamin B3 wirkt als Redox-Verbindung die Entsäuerung.

Sport an frischer Luft fördert die Entsäuerung, ebenso wie Bürsten-Massagen der Lymphbahnen und basische Cremes.

So kontrollieren Sie den Erfolg der Entsäuerung

Messen Sie den ph-Wert Ihres Urins mit Teststreifen, die Sie von vielen Online-Shops erhalten (80 Stück ca. 4,50 €). Machen Sie das an 6 Tagen sechsmal täglich zu bestimmten Uhrzeiten und errechnen Sie den Durchschnittswert. Der Idealwert beträgt 6,9. Liegt Ihr Tagesergebnis darunter, sind Sie wahrscheinlich übersäuert.

Doch es kann auch sein, dass der Säurepuffer Ihres Körpers zwar noch gerade ausreicht, aber langsam zur Neige geht. Ein Test mit Natron ergänzt die Kontrolle: Nehmen Sie morgens einen Esslöffel Natron ein und messen Sie 12 Stunden lang regelmäßig den Urin-pH, die stetig steigen sollte. Passiert das nicht, ist Ihr Körper übersäuert.

Liegt Ihr Tagesergebnis von Anfang an dauerhaft über dem Idealwert (etwa bei 7,5 oder 8) sollten Sie einen Therapeuten um Rat fragen, da eine Ausscheidungsblockade, die auch “Säurestarre” genannt wird, vorliegen könnte. Dann nützen Ihnen Basenpräparate nichts. Dieses Problem muss anders gelöst werden.

Sollte der Verdacht auf eine schwere Azidose bestehen, sind weitergehende diagnostische Maßnahmen angezeigt: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: pixabay.com – TheOtherBen

Ölziehen: die entgiftende Alternative zum Mundwasser

Ölziehen ist vor allem eine Zahn- und Mundpflege. Zahn- und Zahnfleischerkrankungen können mit dem „Ölsaugen“, „Ölkauen“ oder „-schlürfen“ vorgebeugt und eingedämmt werden. Das Ölziehen entgiftet nicht nur Mund und Rachen, sondern unterstützt damit auch die gesamte Gesundheit.

Morgens, direkt nach dem Aufstehen und tagsüber stets auf leeren Magen reinige man die Zunge mit einem Zungenschaber. Die Zunge wird so nicht nur gesäubert, sondern es werden auch die Reflex-Zonen stimuliert, die nach der Traditionellen Chinesischen Medizin mit Organen in Verbindung stehen.

Nach der Zungenbehandlung wird etwa ein Esslöffel Öl 15 bis 20 Minuten im Mund hin und her bewegt, gekaut und durch die Zähne gezogen, bis es sich mit dem Speichel zu einer milchigen Lösung vermischt hat. In dieser Emulsion ist das Öl in kleinen Tröpfchen enthalten, die zusammengenommen eine große Oberfläche aufweisen.

Das ermöglicht eine maximale Resorption von Giftstoffen. Doch auch chemisch ist das Öl verändert: Es hat eine Verseifung stattgefunden, wobei die Fette in Glycerin und Fettsäuren aufgespalten werden.

Die Seifenstoffe sind im Prinzip Natriumsalze, die im Speichel natürlich als ihre Ionen (Natirum- und Säure-Ionen) vorliegen. Diese Fettsäuren wirken antimikrobiell und reduzieren den Anteil der Karies verursachenden Bakterien in der Mundflora.

Das Öl (je nach Ölsorte) enthält weitere antibakterielle Komponenten, hält die Schleimhäute geschmeidig und macht sie unempfindlicher für Verletzungen.

Mit dem Öl werden Giftstoffe ausgespuckt

Hat man das Öl mitsamt den aufgesogenen Toxinen ausgespuckt, folgt eine gründliche Mundspülung. Die Zähne werden mit einer hochwertigen Zahncreme geputzt. Das Ganze kann im Laufe des Tages ein bis dreimal (letzteres bei chronischen Leiden) wiederholt werden.

Es soll unbedingt vermieden werden, das Öl zu schlucken. Deswegen eignet sich das Ölziehen auch nicht für Kinder, die jünger als sechs Jahre alt sind.

Es gibt eine Alternative zum Ölziehen

Alternativ zum Ölziehen reibt man ein paar Tropfen Öl in die Nasenöffnung und zieht diese einatmend hoch. Wer möchte, kann dem Öl ein paar Tropfen Zitronensaft beimischen.

Der intensive Saugreflex soll dafür sorgen, dass das Blut drei- bis viermal so schnell wie gewohnt die Drüsen durchfließt. Wie eine Art Magnet zieht das Öl gelöste Toxine, Mikroben und Säuren an und schließt sie ein. Umweltgifte wie Quecksilber aus Amalgamfüllungen verlassen den Mundraum, die Zahnsteinneubildung soll verhindert werden.

Nasengänge, Nebenhöhlen und Ohrgänge reinigen sich im Zuge der Prozedur gut selbst, das mechanische Hin- und Herbewegen regt den Stoffwechsel des Rachenlymphgewebes an.

Dieses Verfahren ist wahrscheinlich nicht ganz so effektiv wie das „richtige“ Ölziehen.

Ölziehen in der Ayurvedischen Medizin

In der traditionellen indischen Medizin gilt Kokosöl als das beste Pflanzenöl für das Ölziehen. Einer Studie zufolge liegt dies an der Laurinsäure, die in Kokosöl reichlich enthalten ist. Die antibiotische Fettsäure bekämpft Krankheitserreger im Mundraum und verhindert Entzündungen des Zahnfleisches.

Parodontose mit darauf folgendem Zahnausfall wird so weitgehend vermieden, wenn das Ölziehen regelmäßig getätigt wird. Die positiven Wirkungen auf den gesamten Magen-Darm-Trakt beeinflussen alle Organe und sollen so bis zu 30 systemische Erkrankungen lindern.

Auch gereiftes (zuvor auf 110 Grad erhitztes) Sesamöl soll Giftstoffe besonders gut aufnehmen. Nach dem Ayurveda-Prinzip führt eine Ansammlung von „Ama“, allen Arten von Giftstoffen, zum Beispiel aus unverdauter Nahrung, Fäulnisprozessen und Speiseresten im Mundraum zu Bakterien-, Pilz- und Virenbefall sowie Ablagerungen in den Zellen und damit über kurz oder lang zu Erkrankungen.

„Unverdaute“ Emotionen und Erfahrungen vergiften das geistig-körperliche Milieu ebenfalls. Gereinigtes, gereiftes Sesamöl (kein Sonnenblumenöl) wird hier für wenige Minuten angewendet.

Zusätze ätherischer Öle intensivieren die Wirkung des Ölziehens. Die Anwendung erfolgt in einer Dosierung von 3 Tropfen pro Esslöffel. Empfehlenswert sind vor allem die Extrakte aus Grapefruit, Zitrone, Orange und Pfefferminze.

In neuerer Zeit haben sich auch homöopathische Zubereitungen als Ergänzung der Öle durchgesetzt. Zimt-, Nelken- und Teebaumöl sind Grundlage solcher Präparate. Um den Verseifungs-Prozess zu verstärken, kann Backpulver (Natriumbikarbonat) zugesetzt werden.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Die Forschung hat einige Wirkungen belegt

Überwiegend indische Studien wiesen darauf hin, dass das Ölziehen den Karies-Erreger Streptococcus mutans bekämpftsowie den Pilz Candida albicans, der den Mundsoor verursacht. Eine breit angelegte Meta-Studie untermauert diese positiven Wirkungen des Ölziehens mit Kokosöl.

Zahnbeläge werden reduziert und Parodontose gebremst oder sogar vermieden. Auch Zahnstein und Mundgeruch können mit dem Ölziehen verhindert werden. Einer Studie zufolge desinfiziert das Öl den Mundraum ähnlich effektiv wie Mundwasser auf Alkoholbasis.

Anders als beispielsweise Chlorhexidin greift Kokosöl aber nicht den gesunden Teil der Mundflora an. Die Fehlbesiedlung ist oft verbunden mit einer Abnahme der nitratreduzierenden Bakterien. Einer Studie zufolge birgt das die Gefahr eines Stickstoffmonoxid-Mangels.

Die Verbindung wirkt im Körper als Hormon für die Blutdruckregulation, indem es zu einer Erweiterung der Gefäße führt. Eine mit Freiwilligen hat ergeben, dass Menschen, die Mundwasser benutzen, zu Bluthochdruck tendieren.

Die Ölziehkur nach Karach

In den 1980er Jahren vermittelte der russische Wissenschaftler Fedor Karach im Rahmen eines Vortrags vor der Ukrainischen Wissenschaftlichen Gesellschaft die Vorteile seiner Ölziehkur:

Ein gesundes und vor allem langes Leben. Karach war überzeugt, dass Giftstoffe den Körper daran hinderten, auch nur annähernd 100 Jahre alt zu werden, – eine Auffassung, die er mit den die traditionelle russische Volksmedizin praktizierenden sibirischen Schamanen teilt. Zu Beginn der 1990er Jahre erreichte Karachs Heilverfahren schließlich auch Westeuropa.

Auch eine Entdeckung der russischen Volksmedizin, die sich der Entgiftung und Entschlackung über Milchsäurebakterien verschrieben hat: Kwasz, ein aus Kartoffeln oder Brot (Brottrunk) hergestelltes Getränk.

Karach versprach sich neben entgiftenden Effekten auch Linderung bei:

Nicht zuletzt soll eine solche Kur schön machen: Sämtliche Muskeln werden trainiert, das Gewebe hinreichend mit zellerneuernden Stoffen versorgt.

Das hört sich natürlich nach einem Universalheilmittel an — was es nach meiner Erfahrung aber nicht ist.

Dennoch: Allgemein gelten Ölziehkuren als entgiftend, entsäuernd und die Immunabwehr stärkend – also ein ideales Mittel, um die Selbstheilungskräfte des Organismus neu zu aktivieren und auch die Anfälligkeit für grippale Effekte zu vermindern: Das Hin- und Herbewegen des Öls im Mund regt die Speicheldrüsen zu vermehrter Produktion an, etwa von Lysozym, das die Hülle von Bakterien auflöst. Und HNO-Ärzte bestätigen: Eine feuchte Schleimhaut ist für Krankheitskeime weniger anfällig.

Welches Öl?

Verwenden Sie am besten kaltgepresstes Kokosöl. – Wenn Sie Kokosöl aus guten Gründen nicht verwenden möchten, nehmen Sie  Sesam-, oder Sonnenblumenöl aus kontrolliert biologischer Erzeugung.

Kaufen Sie lieber kleinere Portionen Öl in dunklen Glasflaschen: Einmal angebrochen, altert es schnell. Kokosöl hat sicherlich den stärksten antibiotischen Effekt.

Verschließen Sie das Gefäß gut und lagern Sie es an einem dunklen und kühlen Ort, bevorzugt im Kühlschrank. Neben den genannten Ölen eignen sich auch Oliven-, Schwarzkümmel- und Kernöle, etwa von Trauben, Schwarzer Johannisbeere oder Sanddorn.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: fotolia.com – popout

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 03.12.2023 aktualisiert und ergänzt.