Eigenbluttherapie: Alternative Behandlungsmethoden bei chronischen Erkrankungen

Die Eigenbluttherapie wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts modern. Sie wurde durch den Arzt August Bier bekannt und sollte Entzündungen und Infektionen heilen.

Es werden über mehrere Erfolge bei vielen Erkrankungen wie Syphilis, Herz- und Kreislauferkrankungen, Haut- und Augenkrankheiten sowie orthopädischen und gynäkologischen Erkrankungen berichtet.

Heute wird die Eigenbluttherapie hauptsächlich von Heilpraktikern und naturheilkundlich arbeitenden Ärzten durchgeführt. Es handelt sich bei der Eigenbluttherapie um eine Reiztherapie nach dem Grundsatz: Schwache Reize regen die Selbstheilungsvorgänge im Körper an.

Es gibt inzwischen viele Studien, die belegen, dass der Reiz der Blutentnahme und der Re-Injektion körpereigene Heilungsprozesse in Gang setzt und den Körper so in die Lage bringt, seine Abwehrkräfte zu mobilisieren.

Bei der Eigenbluttherapie wird aus einer Vene etwas Blut entnommen und danach sofort wieder in den Gesäßmuskel oder unter die haut am Unterarm zurückinjiziert. Unter die Haut gespritzt bildet das Blut ein kleines Depot, das sich nur sehr langsam im Körper verbreitet.

Zunächst beginnt man mit sehr geringen Mengen (ca. 0,1 bis 1 Milliliter), die dann von Behandlung zu Behandlung auf zwei bis drei Milliliter gesteigert werden können. Der Körper erkennt das Blut zunächst als fremd, was seine Abwehrkräfte aktiviert. Leukozyten und Antikörper werden verstärkt gebildet, die Körpertemperatur kann ansteigen. So werden auch tatsächliche Fremdstoffe und Krankheitserreger besser zerstört.

Das eigene Blut ist als Reizgeber deshalb so effektiv, weil es alle typischen Krankheitsgifte oder Botenstoffe enthält.

Soll die Wirksamkeit der Eigenbluttherapie gesteigert werden, kann man dem Blut homöopathisch aufbereitete Präparate zusetzen. Bei einer anderen Variante der Eigenbluttherapie wird ein tropfen Blut aus der Fingerbeere nach homöopathischen Regeln potenziert und oral eingenommen. Diese Variante (Eigenbluttherapie nach Imhäuser) wird vor allem bei Kindern, bei Patienten mit Angst vor Spritzen oder bei hoch allergischen Patienten angewandt.

Üblich ist eine Behandlungsdauer von acht bis zehn Wochen, wobei einmal wöchentlich Eigenblut entnommen und injiziert wird. Bei akuten Krankheiten sind aber auch mehrere Behandlungen pro Woche möglich.

Wie bei vielen naturheilkundlichen Therapien können sich die Beschwerden am Anfang der Behandlung zunächst etwas verstärken. Diese so genannte “Erstreaktion” ist meist harmlos und kann als Zeichen gewertet werden, dass die Behandlung Wirkung zeigt.

Bei diesen Krankheiten ist die Eigenbluttherapie eventuell geeignet:

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Eine Weiterentwicklung der Eigenbluttherapie hilft Ihnen bei Gelenkrheuma

Eine Weiterentwicklung der Eigenbluttherapie ist die Immuntherapie mit dem aus Eigenblut gewonnenen Wirkstoff Orthokin. Vor allem bei leichter bis mittelschwerer Arthrose ist eine deutliche Schmerzreduktion zu erwarten.

Dr. med. Bernd Hilzensauer von der Klinik Limburgerhof berichtet sogar teilweise von Regenerationen des erkrankten Gelenks. Nach eigenen Angaben konnte er mit dieser Methode über 300 Patienten helfen.

Für diese Variante der Eigenbluttherapie sind sechs bis acht Sitzungen nötig. Der Wirkstoff wird direkt ins erkrankte Gelenk injiziert. Die betroffenen Gelenke sind nach den Erfahrungen von Dr. Hilzensauer um 70 bis 80 Prozent beweglicher. Eine Voraussetzung für diese Therapieform ist, dass sich das Gelenk noch nicht im Endstadium der Zerstörung befindet.

Leider baut sich der Wirkstoff im Durchschnitt innerhalb von ein bis zwei Jahren wieder ab. Die Behandlung müsste dann wiederholt werden.

Ideal wäre eventuell bei Kniegelenk-Arthrose auch eine Kombination mit Akupunktur und Pflanzenextrakten, die sich in anderen Studien sehr bewährt haben.

Die Kosten für eine Eigenblutbehandlung mit Orthokin werden derzeit allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen. Die “normale” Eigenbluttherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen teilweise, von den Privaten Krankenkassen meist ganz übernommen.

Auf den Hinweis mit dem Orthokin waren Mediziner gekommen, als ein maßgeblicher Auslöser des Gelenkverschleißes dingfest gemacht werden konnte: der Körpersignalstoff Interleukin-I.

Er regt Zellen dazu an, Bindegewebsstrukturen abzubauen, sodass den körpereigenen Reparaturgruppen des Immunsystems ein schnellerer Zugang zu einem erkrankten Bezirk des Körpers ermöglicht wird.

Damit der Stoff aber dennoch nicht allzu viel Schaden anrichtet, gibt es einen Gegenspieler, den Interleukin-Irezeptor antagonistisches Protein. Davon bilden Arthrose-Patienten zu wenig, wie man inzwischen weiß. Dieser Stoff wird heute aus dem Blut isoliert und als Orthokin injiziert.

Bei diesen Erkrankungen ist Eigenbluttherapie nicht geeignet:

  • akute Leberentzündung oder andere schwere Leber- und Nierenerkrankungen
  • schwere Schilddrüsenstörungen
  • Fieber unbekannter Ursache
  • Thrombophlebitis, vor allem Thrombose
  • bei antikoagulativen Therapien (z.B. Marcumar), etwa nach einem Herzinfarkt
  • Erkrankungen, bei denen nichts injiziert werden darf
  • stark zehrende Erkrankungen.

Verwandte Verfahren oder Verfahren, die mit der Eigenbluttherapie verwechselt werden können:

Akupunktur – Elektroneuraltherapie – Proliferationstherapie – Neuraltherapie – Eigenurintherapie,

sowie alle Verfahren, die über das Immunsystem arbeiten.

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